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Vier Farben der Magie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am27.04.20171. Auflage
?Vier Farben der Magie? ist der erste Band von V. E. Schwabs großer Fantasy-Trilogie um den Magier und Weltenwanderer Kell und um Delilah Bard, ihres Zeichens Diebin und Trickbetrügerin. Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt. Als einer der wenigen Antari springt Kell zwischen den verschiedenen Welten hin und her. Doch er führt ein Doppelleben: Er ist Botschafter der Könige, aber auch ein Schmuggler. Eines Tages wird ihm als Bezahlung für einen außergewöhnlichen Botengang ein schwarzer Stein zugesteckt. Dass es sich um ein mächtiges magisches Artefakt handelt, merkt er erst, als er sich von einem gefährlichen Feind verfolgt sieht, der ihm das gute Stück abjagen möchte und dabei vor keinem Mittel zurückschreckt. Auf der Flucht trifft der Magier die gewitzte Diebin Delilah Bard, die Kell zunächst ausraubt, ihm dann aber hilft. Allerdings erwartet sie eine Gegenleistung von ihm ... »?Vier Farben der Magie? hat alle Merkmale eines absoluten Fantasy-Klassikers: eine packende Geschichte, denkwürdige Figuren und eine phantastische, aber glaubhafte Welt. Das Buch ist ein Schatz.« (Deborah Harkness)

Victoria (V. E.) Schwab ist die Autorin der »Shades of Magic«-Trilogie, des Bestsellers »Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« und des Gothic-Fantasy-Romans 'Gallant'. Ihre Werke wurden in über vierundzwanzig Sprachen übersetzt. Sie wurde 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und ist seitdem von unstillbarem Fernweh getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext?Vier Farben der Magie? ist der erste Band von V. E. Schwabs großer Fantasy-Trilogie um den Magier und Weltenwanderer Kell und um Delilah Bard, ihres Zeichens Diebin und Trickbetrügerin. Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt. Als einer der wenigen Antari springt Kell zwischen den verschiedenen Welten hin und her. Doch er führt ein Doppelleben: Er ist Botschafter der Könige, aber auch ein Schmuggler. Eines Tages wird ihm als Bezahlung für einen außergewöhnlichen Botengang ein schwarzer Stein zugesteckt. Dass es sich um ein mächtiges magisches Artefakt handelt, merkt er erst, als er sich von einem gefährlichen Feind verfolgt sieht, der ihm das gute Stück abjagen möchte und dabei vor keinem Mittel zurückschreckt. Auf der Flucht trifft der Magier die gewitzte Diebin Delilah Bard, die Kell zunächst ausraubt, ihm dann aber hilft. Allerdings erwartet sie eine Gegenleistung von ihm ... »?Vier Farben der Magie? hat alle Merkmale eines absoluten Fantasy-Klassikers: eine packende Geschichte, denkwürdige Figuren und eine phantastische, aber glaubhafte Welt. Das Buch ist ein Schatz.« (Deborah Harkness)

Victoria (V. E.) Schwab ist die Autorin der »Shades of Magic«-Trilogie, des Bestsellers »Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« und des Gothic-Fantasy-Romans 'Gallant'. Ihre Werke wurden in über vierundzwanzig Sprachen übersetzt. Sie wurde 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und ist seitdem von unstillbarem Fernweh getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104901688
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum27.04.2017
Auflage1. Auflage
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1862 Kbytes
Artikel-Nr.2111930
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

I

Kell trug einen ganz besonderen Mantel.

Dieser hatte nicht nur eine Seite, wie es sich gehört, oder zwei, was schon ungewöhnlich gewesen wäre, sondern gleich mehrere. Was natürlich ganz und gar unmöglich war.

Immer wenn Kell ein London verließ und ein anderes betrat, zog er als Erstes seinen Mantel aus und wendete ihn ein-, zwei- oder bisweilen sogar dreimal, bis er die Seite fand, die er gerade brauchte. Nicht alle davon waren besonders elegant, doch jede erfüllte einen bestimmten Zweck. Manche ließen ihn in der Menge verschwinden, andere wiederum zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Und eine davon - sie mochte er besonders gern - war einfach nur so da.

Als Kell durch die Wand des Palasts getreten und in den Vorraum gelangt war, brauchte er einen Moment, um sein Gleichgewicht wiederzufinden - das Wandern zwischen den Welten hatte seinen Preis; dann ließ er sich den roten Mantel mit dem hohen Kragen von den Schultern gleiten und wendete ihn, bis er in eine schlichte schwarze Jacke gehüllt war - nun ja, so schlicht, wie eine Jacke mit silbernem Innenfutter und zwei Reihen schimmernder Silberknöpfe eben sein konnte. Nur weil er auf seinen Reisen weniger auffällige Farben vorzog (er wollte die Mitglieder des hier herrschenden Königshauses schließlich nicht beschämen und keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen), hieß das noch lange nicht, dass er auf alle Eleganz verzichten musste.

Immer diese Könige!, ging es Kell durch den Kopf, während er die Jacke zuknöpfte. Manchmal dachte er schon wie Rhy.

An der Wand hinter ihm war der geisterhafte Abdruck, den er bei seiner Ankunft verursacht hatte, kaum mehr zu erkennen. Flüchtig wie ein Fußabdruck im Sand.

Er machte sich nie die Mühe, die Tür von dieser Seite zu markieren, weil er ohnehin nicht auf demselben Weg zurückreiste. Windsors Entfernung vom Grauen London war schrecklich ungünstig, da Kell sich bei seinen Reisen nur zwischen genau demselben Ort in der einen und der anderen Welt bewegen konnte. Und da es in der Roten Stadt kein Schloss Windsor gab, war Kell gerade durch die Steinwand eines prächtigen Innenhofs getreten, der einem wohlhabenden Bürger von Disan gehörte. Was im Großen und Ganzen ein nettes kleines Städtchen war.

Was sich von Windsor nun wirklich nicht behaupten ließ.

Beeindruckend, zweifellos. Aber ganz bestimmt nicht nett.

An der Wand stand ein Marmortisch, auf dem wie immer eine Schüssel mit Wasser auf Kell wartete. Er wusch seine blutige Hand und die Münze, eine silberne Krone, die er für den Durchgang benutzt hatte; dann zog er sich die Schnur, an der die Münze befestigt war, wieder über den Kopf und verbarg sie unter seinem Hemd. In der Halle nebenan konnte er leises Fußgetrappel und das Gemurmel der Diener und Wachen hören. Er hatte den Vorraum gewählt, um nicht von ihnen gesehen zu werden - denn wie er nur zu gut wusste, war der Prinzregent über seine Besuche alles andere als erfreut. Und Kell wollte unbedingt vermeiden, dass er von seiner Anwesenheit erfuhr.

Kell warf einen raschen Blick in den Spiegel, der in einem vergoldeten Rahmen über dem Becken hing. Er machte sich nicht die Mühe, sein Haar zurückzustreichen, das ihm in einer rotbraunen Strähne über das rechte Auge fiel. Doch er nahm sich die Zeit, die Schultern seiner Jacke zurechtzuzupfen, bevor er die Tür durchschritt, um seinen Gastgeber zu begrüßen.

Drinnen war es drückend heiß, da die Fenster trotz des herrlichen Oktoberwetters verriegelt waren und im Kamin ein helles Feuer loderte.

Vor dem Kamin saß George III. - gehüllt in ein weites Gewand, das seinen Greisenkörper noch gebrechlicher erscheinen ließ, ein unberührtes Tablett mit Tee vor sich. Als Kell eintrat, umklammerte der König die Armlehnen seines Sessels.

»Wer ist da?«, rief er, ohne sich umzudrehen. »Räuber? Gespenster?«

»Gespenster würden Euch wohl kaum einer Antwort würdigen, Majestät«, gab Kell sich zu erkennen.

Das Gesicht des siechen Königs verzog sich zu einem Grinsen, das seine verfaulten Zähne entblößte. »Meister Kell«, sagte er. »Ihr habt mich warten lassen.«

»Nur einen Monat«, sagte Kell und trat näher.

König George kniff seine blinden Augen zusammen. »Das muss doch länger her sein.«

»Ich versichere Euch, das ist nicht der Fall.«

»Für Euch mag das ja stimmen«, sagte der König. »Doch die Zeit verstreicht anders für die Blinden und Verrückten.«

Kell lächelte. Der König war heute in ausgezeichneter Form. Was beileibe nicht immer so war - Kell konnte sich nie sicher sein, in was für einem Zustand er ihn antreffen würde. Vermutlich kam es dem König wirklich so vor, als sei bereits mehr als ein Monat seit Kells letztem Besuch vergangen; damals waren die Nerven seiner Majestät überreizt gewesen, und Kell war es gerade noch gelungen, ihn so weit zu besänftigen, dass er ihm seine Botschaft übermitteln konnte.

»Vielleicht ist es ja schon ein Jahr her«, fuhr der König fort, »und nicht erst einen Monat.«

»Ach, wir schreiben noch dasselbe Jahr.«

»Und das wäre?«

Kell runzelte die Stirn. »Achtzehnhundertneunzehn«, sagte er.

Das Gesicht des Königs verdüsterte sich kurz, dann schüttelte er nur den Kopf und sagte: »Zeit«, als wäre dieses eine Wort an allem Elend der Welt schuld. »Setzt Euch«, fuhr er fort und machte eine unbestimmte Geste in den Raum hinein. »Irgendwo muss hier noch ein Stuhl sein.«

Doch da war keiner. Das Zimmer war geradezu erschreckend karg eingerichtet, und Kell hegte keinerlei Zweifel daran, dass die Türen zur Halle nur von außen zu öffnen und zu schließen waren.

Der König streckte ihm eine seiner knotigen Hände entgegen. Man hatte ihm die Ringe abgenommen, damit er sich nicht verletzen konnte, und seine Fingernägel so kurz wie nur möglich geschnitten.

»Gebt mir den Brief!«, sagte er, und für einen kurzen Moment erhaschte Kell einen Blick auf den majestätischen König George von einst.

Kell tastete die Taschen seiner Jacke ab und merkte, dass er vergessen hatte, die Briefe herauszunehmen, bevor er sich umgekleidet hatte. Er ließ sich den Mantel von den Schultern gleiten und war einen Moment lang wieder in Rot gehüllt. Dann durchstöberte er die vielen Falten, bis er auf den Umschlag stieß, den er dem König in die ausgestreckte Hand legte. George betastete sogleich behutsam den Brief und insbesondere das wächserne Siegel mit dem Emblem des Roten Thrones, einen Kelch vor der aufgehenden Sonne. Dann hielt er sich das Papier unter die Nase und atmete tief ein.

»Rosen«, seufzte er sehnsüchtig.

Damit meinte er den Duft der Magie. Kell war der leichte Wohlgeruch des Roten Londons, der seiner Kleidung anhaftete, nie aufgefallen; doch auf jeder seiner Reisen sprach ihn irgendjemand auf den Duft frisch geschnittener Blumen an. Die einen sagten, er rieche nach Tulpen. Andere wiederum erwähnten Lilien, Chrysanthemen oder auch Pfingstrosen. Doch der König von England sprach immer nur von Rosen. Kell war froh, dass ihn ein angenehmer Geruch umgab, auch wenn er ihn selbst nicht wahrnahm. Das Graue London roch für ihn nach Rauch, das Weiße London nach Blut; doch das Rote London trug für ihn den Duft der Heimat.

»Öffnet ihn für mich«, gebot ihm der König. »Aber passt auf das Siegel auf.«

Kell kam dem Befehl nach und zog ein einzelnes Blatt aus dem Umschlag. Ausnahmsweise war er froh, dass der König erblindet war und nicht sehen konnte, wie kurz der Brief war. Lediglich drei Zeilen, nicht mehr als ein höfliches Zugeständnis an einen siechen Monarchen.

»Er ist von meiner Königin«, erläuterte Kell.

Der König nickte. »Lest!«, befahl er Kell und bemühte sich, seinem Gesicht einen gebieterischen Ausdruck zu verleihen, der jedoch in erschreckendem Gegensatz zu seiner Gebrechlichkeit und der stockenden Greisenstimme stand. »Na los!«

Kell schluckte. »Grüße an seine Majestät, König George III.«, las er vor, »von der Regentin des Nachbarlandes.«

Die Königin sprach nicht vom Roten Thron oder vom Roten London (obwohl die Stadt, die ganz in das satte, alles durchdringende Licht des Flusses gehüllt war, purpurn schimmerte), da das nicht ihrer Art zu denken entsprach. Für sie - wie auch für die meisten anderen Menschen - gab es kaum eine Notwendigkeit, zwischen den Städten zu unterscheiden. Wenn die Herrscher miteinander korrespondierten, nannten sie einander nur »die Anderen« oder »die Nachbarn«; oder sie gaben einander - insbesondere, wenn vom Weißen London die Rede war - weitaus weniger schmeichelhafte Namen.

Nur die Wenigen, die zwischen den Welten wanderten, mussten sich etwas einfallen lassen, um die Städte unterscheiden zu können. Und so hatte Kell - in Anlehnung an jene verlorene Stadt, die gemeinhin als das Schwarze London bekannt war - jeder der verbleibenden Städte eine Farbe gegeben.

Grau für die Stadt ohne Magie.

Rot für das glänzende Reich.

Weiß für die sterbende Welt.

In Wahrheit gab es kaum eine Ähnlichkeit zwischen den Städten (und noch weniger zwischen den sie umgebenden Ländern). Warum sie alle London genannt wurden, war und blieb ein Geheimnis. Die vorherrschende Theorie besagte, eine der Städte habe den Namen vor langer Zeit angenommen, noch bevor die Türen versiegelt worden waren. Keine Einigung herrschte jedoch darüber, welche der Städte den Namen zuerst für sich beansprucht hatte.

»Wir hoffen,...
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Autor

Victoria (V. E.) Schwab ist die Autorin der »Shades of Magic«-Trilogie, des Bestsellers »Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« und des Gothic-Fantasy-Romans "Gallant". Ihre Werke wurden in über vierundzwanzig Sprachen übersetzt. Sie wurde 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und ist seitdem von unstillbarem Fernweh getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten.Petra Huber ist Übersetzerin aus dem Russischen und Englischen. Sie hat unter anderem Katherine Addison und V. E. Schwab ins Deutsche übertragen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt