Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Mein Herz zwischen den Zeilen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Baumhauserschienen am19.07.20131. Aufl. 2013
'Hilf mir' - Delilah kann es kaum fassen, als sie diese Nachricht in ihrem Lieblingsbuch findet. Offensichtlich hat Oliver, der umwerfend gut aussehende Prinz der Geschichte, die Bitte speziell für sie hinterlassen. Und tatsächlich: Schnell stellen die beiden fest, dass sie über die Grenzen der Buchseiten hinweg miteinander sprechen können. Doch das reicht ihnen schon bald nicht mehr aus. Oliver ist schon lange genervt von seinem Märchen, das er immer wieder durchspielen muss, sobald ein Leser das Buch aufschlägt. Und er findet Gefallen an Delilah, die so anders ist als die langweilige Prinzessin Seraphima, die er sonst immer küssen muss. Da ist es doch klar, dass er endlich zu ihr will! Und Delilah: Die hat sich längst Hals über Kopf in ihren Märchenprinzen verliebt. Und ist begeistert von der Idee, Oliver aus dem Buch herauszuholen. Doch wie können die beiden es schaffen, die Grenzen zwischen ihren so unterschiedlichen Welten zu überwinden?

Zusammen mit ihrer Tochter Samantha hat die bekannte Bestseller-Autorin Jodi Picoult einen wunderschönen Liebesroman geschrieben - mitreißend, märchenhaft, unwiderstehlich!
mehr

Produkt

Klappentext'Hilf mir' - Delilah kann es kaum fassen, als sie diese Nachricht in ihrem Lieblingsbuch findet. Offensichtlich hat Oliver, der umwerfend gut aussehende Prinz der Geschichte, die Bitte speziell für sie hinterlassen. Und tatsächlich: Schnell stellen die beiden fest, dass sie über die Grenzen der Buchseiten hinweg miteinander sprechen können. Doch das reicht ihnen schon bald nicht mehr aus. Oliver ist schon lange genervt von seinem Märchen, das er immer wieder durchspielen muss, sobald ein Leser das Buch aufschlägt. Und er findet Gefallen an Delilah, die so anders ist als die langweilige Prinzessin Seraphima, die er sonst immer küssen muss. Da ist es doch klar, dass er endlich zu ihr will! Und Delilah: Die hat sich längst Hals über Kopf in ihren Märchenprinzen verliebt. Und ist begeistert von der Idee, Oliver aus dem Buch herauszuholen. Doch wie können die beiden es schaffen, die Grenzen zwischen ihren so unterschiedlichen Welten zu überwinden?

Zusammen mit ihrer Tochter Samantha hat die bekannte Bestseller-Autorin Jodi Picoult einen wunderschönen Liebesroman geschrieben - mitreißend, märchenhaft, unwiderstehlich!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783838745954
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum19.07.2013
Auflage1. Aufl. 2013
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2188383
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Wie alles begann

Es war einmal in einem fernen Land, da lebten ein tapferer König und eine wunderschöne Königin, die liebten einander so sehr, dass die Menschen - wohin sie auch kamen - alles stehen und liegen ließen, nur um sie vorbeischreiten zu sehen. Bauersfrauen, die mit ihren Männern stritten, vergaßen auf einmal den Grund für den Streit; kleine Jungen, die im Begriff waren, kleinen Mädchen Spinnen in die Zöpfe zu setzen, versuchten stattdessen, einen Kuss von ihnen zu erhaschen; Maler brachen in Tränen aus, weil nichts von dem, was sie auf der Leinwand schufen, auch nur annähernd der reinen Liebe zwischen König Maurice und Königin Maureen ebenbürtig war. Es heißt, an jenem Tag, als der König und die Königin erfuhren, dass die Königin guter Hoffnung war, spannte sich ein Regenbogen über das Königreich, größer und schöner, als man je einen gesehen hatte. Es war, als wollte sogar noch der Himmel ein Jubelbanner schwenken.

Doch nicht alle freuten sich für den König und die Königin. In einer Höhle am äußersten Ende des Königreichs lebte ein Mann, der der Liebe abgeschworen hatte. Ein gebranntes Kind scheut das Feuer. Vorzeiten hatte auch Rapscullio einmal gehofft, für ihn könnte ein Märchen wahr werden und es würde sich alles zu seinem Glück fügen - und zwar mit einem Mädchen, das über sein Narbengesicht und seine krummen Gliedmaßen hinweggesehen hatte und ihm mit Güte begegnet war, als er von aller Welt verachtet wurde. Immer wieder durchlebte er im Geiste den Tag, an dem er von seinen Schulkameraden grob in den Schmutz gestoßen worden war und sich ihm eine schlanke, weiße Hand entgegengestreckt hatte, um ihm aufzuhelfen. Wie hatte er sich an sie geklammert, an diesen Engel, seinen Rettungsanker! Tage hatte er damit zugebracht, ihr zu Ehren Gedichte zu ersinnen und Porträts von ihr zu malen, von denen keines ihrer Schönheit gerecht wurde. Und er hatte nur auf den richtigen Augenblick gewartet, um ihr seine Liebe zu gestehen. Doch dann fand er sie in den Armen eines Mannes, wie er nie einer sein konnte: eines hochgewachsenen, starken Mannes, zu Großem berufen. Rapscullio war daraufhin in noch tiefere Düsterkeit verfallen und hatte sich mehr denn je in seinem Hass vergraben. Das Bild seiner Geliebten war ausgeklügelten Racheplänen gegen jenen Mann gewichen, der sein Leben zerstört hatte: König Maurice.

Eines Nachts hob draußen vor den Toren des Königreichs ein Gebrüll an, wie man es noch nie vernommen hatte. Die Erde erbebte und ein Feuerstrahl schoss aus dem Himmel und setzte die Strohdächer des Dorfes in Brand. Als König Maurice und Königin Maureen vor das Schloss rannten, erblickten sie ein riesiges schwarzes Ungeheuer mit rotglühenden Augen und geschuppten Flügeln, groß wie Segel. Es raste über den Nachthimmel, stieß seinen Schwefelatem aus und spie Feuer. Rapscullio hatte einen Drachen auf eine magische Leinwand gemalt, und der Dämon war lebendig geworden. Der König blickte von den entsetzten Gesichtern seiner Untertanen zu seiner Frau, doch diese war, gekrümmt vor Schmerzen, auf die Knie gesunken. »Das Kind«, flüsterte sie, »das Kind kommt.«

Hin und her gerissen zwischen Liebe und Pflicht, wusste der König doch, was er zu tun hatte. Er küsste seine geliebte Frau, ließ sie in der Obhut ihrer Zofen zurück und versprach ihr, rechtzeitig zurück zu sein, wenn sein Sohn das Licht der Welt erblickte. Dann schwang er sein Schwert hoch in die Luft und ritt voller Wagemut und Zorn mit hundert Rittern in glänzender Rüstung über die Zugbrücke des Schlosses.

Aber einen Drachen zu besiegen ist kein einfaches Unterfangen. Als er mit ansehen musste, wie seine treuen Krieger von ihren Reittieren geschleudert und von dem feuerspeienden Ungeheuer in den Tod gerissen wurden, wusste König Maurice, dass er die Sache selbst in die Hand nehmen musste. Das Schwert eines gefallenen Ritters mit der linken Hand ergreifend und sein eigenes Schwert in der rechten, trat er an, den Drachen herauszufordern.

Während die Nacht immer dunkler wurde und draußen vor den Schlossmauern die Schlacht tobte, gebar die Königin unter Qualen ihren Sohn. Wie es bei einem Königsspross Sitte war, versammelten sich die Feen des Königreichs, um das Neugeborene mit ihren Gaben zu beschenken. In strahlendes Licht getaucht, schwebten sie über dem Bett der Königin, die vor Schmerz und Sorge um ihren Mann wie von Sinnen war.

Die erste Fee versprühte einen leuchtenden Nebel über dem Bett, so gleißend, dass die Königin die Augen abwenden musste. »Ich schenke diesem Kind Weisheit«, sagte die Fee.

Die zweite Fee sandte einen Hitzestrahl aus, der die Königin auf ihrem Lager umhüllte. »Ich schenke diesem Kind Treue«, sagte sie.

Die dritte Fee hatte den Kleinen eigentlich mit Mut beschenken wollen, denn jedes Königskind braucht eine ordentliche Portion Tapferkeit. Aber noch ehe sie ihre Gabe verleihen konnte, setzte sich Königin Maureen plötzlich im Bett auf, die Augen weit aufgerissen, denn sie sah ihren Mann auf dem Schlachtfeld, in den wütenden Klauen des Drachen. »Bitte«, rief sie. »Rettet ihn!«

Die Feen blickten einander bestürzt an. Das Kind lag still auf dem Kissen und regte sich nicht. Bereits bei vielen Geburten, bei denen sie zugegen gewesen waren, hatten sie vergeblich auf den ersten Atemzug des Kindes gewartet. Die dritte Fee verzichtete darauf, dem Neugeborenen wie vorgesehen Mut zu verleihen. »Ich schenke ihm Leben«, sagte sie, und das Wort ergoss sich als gelber Wirbel von ihren Lippen auf ihre Handfläche. Mit einem Kuss blies sie es in den Mund des Säuglings.

Im Königreich geht die Legende, dass Prinz Oliver in eben jenem Augenblick, als König Maurice im Todeskampf aufschrie, seinen ersten Schrei tat.

Es ist nicht leicht, ohne Vater aufzuwachsen. Bis zum Alter von sechzehn Jahren hatte Prinz Oliver nie wirklich Kind sein dürfen. Anstatt Fangen zu spielen, hatte er siebzehn Sprachen lernen müssen. Anstatt Gutenachtgeschichten zu lesen, hatte er die Gesetzbücher des Königreichs auswendig lernen müssen. Oliver liebte seine Mutter, aber so sehr er sich auch anstrengte, er würde nie so werden, wie sie ihn gern gehabt hätte. Manchmal hörte er, wie sie in ihrer Kammer mit jemandem sprach, aber wenn er eintrat, war sie allein. Wann immer sie sein schwarzes Haar und seine blauen Augen betrachtete und bemerkte, wie groß er geworden war und wie sehr er seinem Vater ähnelte, war sie den Tränen nahe. Soweit er es beurteilen konnte, gab es jedoch einen entscheidenden Unterschied zwischen ihm und seinem heldenhaften verstorbenen Vater: Mut. Oliver war klug und treu, aber was die Tapferkeit betraf, eine einzige Enttäuschung. Um seine Mutter glücklich zu machen, versuchte Oliver seine ganze Jugendzeit hindurch, sich bei allem anderen besonders hervorzutun. Jeden Montag hielt er Gericht, damit die Bauern ihre Zwistigkeiten vorbringen konnten. Durch ein von ihm erdachtes Fruchtfolgesystem waren die Vorratskammern im Königreich stets prall gefüllt, sogar in den härtesten Wintern. Zusammen mit Orville, dem Zauberer des Königreichs, entwickelte er eine hitzebeständige Rüstung für den Fall, dass es wieder zu einem Drachenangriff kommen sollte (auch wenn er vor Angst fast in Ohnmacht fiel, als er zu Testzwecken mit der Rüstung durch ein Lagerfeuer laufen musste). Mit sechzehn Jahren war er im besten Alter, den Thron zu besteigen, doch weder seiner Mutter noch seinen Untertanen war es eilig damit. Und wie konnte er es ihnen verübeln? Ein König beschützte sein Reich. Doch Oliver war überhaupt nicht erpicht darauf, in die Schlacht zu ziehen.

Er kannte natürlich den Grund dafür. Sein eigener Vater war mit dem Schwert in der Hand gestorben; Oliver zog es vor, am Leben zu bleiben, und bei diesem Vorhaben waren Schwerter eher hinderlich. Es wäre alles anders gewesen, wenn sein Vater da gewesen wäre und ihm das Fechten beigebracht hätte. Aber seine Mutter ließ ihn nicht einmal ein Küchenmesser anfassen. Olivers einzige Erinnerung an so etwas wie körperliche Gewalt war, als er im Alter von zehn Jahren mit seinem Freund Figgins, dem Sohn des Hofbäckers, auf dem Schlosshof gespielt hatte, sie würden gegen Drachen und Piraten kämpfen. Aber dann war Figgins auf einmal fort gewesen. (Insgeheim vermutete Oliver, dass seine Mutter das eingefädelt hatte, damit er nicht einmal mehr so tun konnte, als würde er kämpfen.) Danach hatte Oliver eigentlich nur noch einen Freund gehabt, einen streunenden Hund, der am selben Nachmittag auftauchte, als Figgins verschwand. Frump, so hieß der Hund, war zwar ein prima Gefährte, aber Fechten konnte Oliver mit ihm nicht üben. Und so wuchs Oliver mit einem großen Geheimnis auf: Im Grunde war er sogar froh darüber, dass er nie in die Schlacht geritten war oder sich in einem Turnier gemessen oder auch nur jemanden bei einem Streit geschlagen hatte ..., weil er sich nämlich tief im Innern schrecklich davor fürchtete.

Dieses Geheimnis ließ sich jedoch nur bewahren, solange Frieden herrschte. Die Tatsache, dass der Drache, der seinen Vater getötet hatte, sich hinter die Berge zurückgezogen und seit sechzehn Jahren nicht gerührt hatte, hieß nicht, dass er nicht zurückkehren würde. Und wenn das passierte, halfen weder die auswendig gelernten Gesetze noch die Sprachen, die Oliver beherrschte, sofern er ihnen nicht mit scharfer Klinge Nachdruck verleihen konnte.

Eines Tages, als sich der Gerichtstag dem Ende zuneigte, begann Frump zu bellen. Oliver erspähte am anderen Ende der Großen Halle eine einsame Gestalt, von Kopf bis Fuß in einen schwarzen Umhang gehüllt. Der Mann fiel vor Olivers Thron auf die Knie. »Euer...


mehr

Autor