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Cotton Reloaded - Sammelband 04

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
342 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am14.08.20141. Aufl. 2014
Eine neue Zeit. Eine neue Mission. Ein neuer Held: Erleben Sie die Geburt einer neuen Legende! COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie 'Jerry Cotton'.



Drei spannende Thriller in einem Band:



Projekt Omega: Die Frau des Stabchefs des Weißen Hauses wird von einem Unbekannten erpresst. Ihre dunkle Vergangenheit führt Cotton und seine attraktive Kollegin Decker tief ins New Yorker Pornomilieu.



Tod auf Bestellung: Ein als Pizzaboote verkleideter Serienmörder zieht eine blutige Spur durch das Einsatzgebiet des G-Teams. Alle seine Opfer haben eins gemeinsam: Sie sind Organspender mit einem seltenen genetischen Profil. Cotton lässt einen Datensatz mit einem perfekten Spender erstellen. Und wartet unter der Adresse auf den Killer.



Survival: Ein Überlebenstraining in den Wäldern im Nordosten der USA entwickelt sich für die Agenten des FBI zum wahren Albtraum. Als sie die Leichen einer weiteren Einsatztruppe entdecken wird klar: Die Jagd ums Überleben hat begonnen.
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Produkt

KlappentextEine neue Zeit. Eine neue Mission. Ein neuer Held: Erleben Sie die Geburt einer neuen Legende! COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie 'Jerry Cotton'.



Drei spannende Thriller in einem Band:



Projekt Omega: Die Frau des Stabchefs des Weißen Hauses wird von einem Unbekannten erpresst. Ihre dunkle Vergangenheit führt Cotton und seine attraktive Kollegin Decker tief ins New Yorker Pornomilieu.



Tod auf Bestellung: Ein als Pizzaboote verkleideter Serienmörder zieht eine blutige Spur durch das Einsatzgebiet des G-Teams. Alle seine Opfer haben eins gemeinsam: Sie sind Organspender mit einem seltenen genetischen Profil. Cotton lässt einen Datensatz mit einem perfekten Spender erstellen. Und wartet unter der Adresse auf den Killer.



Survival: Ein Überlebenstraining in den Wäldern im Nordosten der USA entwickelt sich für die Agenten des FBI zum wahren Albtraum. Als sie die Leichen einer weiteren Einsatztruppe entdecken wird klar: Die Jagd ums Überleben hat begonnen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732501021
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum14.08.2014
Auflage1. Aufl. 2014
Reihen-Nr.4
Seiten342 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2189558
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Die Abenddämmerung färbte den Himmel über Washington blutrot. Vor dem Weißen Haus verscheuchten Scheinwerfer die Schatten der hereinbrechenden Nacht und übergossen die weißen Fassaden mit ihrem Flutlicht. Am südlichen Hauptportal hatten vier dunkel gekleidete Agents des Secret Service Aufstellung genommen, Bodyguards des Präsidenten. Regungslos und breitbeinig standen sie da - massige Männer, bereit, beim kleinsten Anzeichen von Gefahr die großkalibrigen Waffen unter ihren Jacketts hervorzuzaubern. Ihre Augen waren starr geradeaus gerichtet, scheinbar ohne etwas Bestimmtes anzuvisieren. In Wahrheit musterten sie misstrauisch einen jungen Mann im eleganten Smoking. Er stand wenige Schritte entfernt an der Außentreppe, die zur Zufahrt hinunterführte. Seinem FBI-Ausweis nach lautete sein Name Jeremiah Cotton.

Der G-Man war mittags mit dem Flieger aus New York gekommen. Den größten Teil des Nachmittags hatte er in seinem Hotelzimmer verbracht und am Laptop Bürokram erledigt. Gegen 19 Uhr war er mit einem Taxi zum Weißen Haus gefahren.

Da lehnte er nun mit ausdruckslosem Gesicht an einer der sechs Außensäulen, die das markante, halbkreisförmige Vordach über dem Aufgang stützten. Zunehmend kämpfte er gegen eine nervöse Anspannung. Inzwischen spielte er ernsthaft mit dem Gedanken an einen strategischen Rückzug. Er fühlte sich hier wie ein Teil in einem falschen Puzzle. Er gehörte nicht in diese mondäne Welt.

Einmal im Jahr gab der amerikanische Präsident ein spezielles Bankett im Weißen Haus. Geladen waren ausschließlich Personen, die sich in den vergangenen zwölf Monaten in besonderer Weise um die Sicherheit der Nation verdient gemacht hatten. Auf der Gästeliste fanden sich gewöhnlich hohe Tiere aus der Politik, vom Militär, den Police Departments und den Geheimdiensten. Entgegen dieser Tradition zählten dieses Jahr auch zwei Vertreter des niederrangigen Fußvolkes zum illustren Kreis der Auserwählten. Zwei Special Agents vom FBI namens Philippa Decker und Jeremiah Cotton.

Wenige Schritte vor Cotton bewegte sich ein Strom Limousinen der oberen Luxusklasse vorbei. Stoßstange an Stoßstange rollten sie über die Zufahrt heran und stoppten nacheinander in Höhe des Portals. Ein Hausdiener öffnete den festlich gewandeten Insassen die Tür. Anschließend brauste das Auto weiter, und das Prozedere wiederholte sich mit dem nächsten Fahrzeug.

Cotton brütete seit einer halben Stunde über seine Situation: Kein Mensch würde ihn auf dem Bankett vermissen, wenn er stattdessen den Abend in einer Bar in Brooklyn bei Livemusik und einem guten Single-Malt-Whisky verbrachte. Der nächste Flug nach New York ging in knapp einer Stunde. Mit etwas Glück könnte er die Maschine noch erwischen. Andererseits hatte er viel Mühe in sein Äußeres investiert. Wäre schade, wenn er jetzt einen Rückzieher machte.

Aus einem unerfindlichen Grund fühlte er sich plötzlich beobachtet, drehte sich um und erblickte seine Partnerin. Philippa »Phil« Decker stand an der Flügeltür, durch die die Gäste ins Weiße Haus strömten. Die Agentin hatte sich mächtig in Schale geworfen. Fast hätte Cotton sie in ihrem eleganten Cocktailkleid, das für ihre Verhältnisse bemerkenswert viel Haut offenbarte, nicht wiedererkannt. Vor allem das Dekolleté gewährte tiefe Einblicke, zumal sie im Dienst vorwiegend nüchterne Hosenanzüge trug.

Nach einem kurzen Blickkontakt ergab sich der G-Man in das Unvermeidliche. Schicksalsergeben zuckte er mit den Schultern, vergrub die Hände in den Hosentaschen und setzte sich Richtung Eingang in Bewegung.

»Ich bin mir nicht sicher, was gerade in Ihrem Kopf vorgeht«, sagte Decker, als er in Hörweite kam. »Aber es ist wohl besser, Sie halten es unter Verschluss.«

»Sagen Sie bloß, Sie führt die Sehnsucht zu mir.«

»Bedaure«, erwiderte Decker spröde. »Nicht die Sehnsucht, sondern Mr High. Unser Chef hegt die Befürchtung, Sie könnten sich verkrümeln.«

»Er hatte immer schon ein gutes Näschen«, murmelte Cotton.

»Nervös?«

»Ich weiß nicht«, antwortete er wahrheitsgemäß, während sie eine Sicherheitsschleuse durchschritten und in das imposante Vestibül gelangten. »Weshalb sind wir hier? Was war das noch mal?«

»Weil wir die Welt gerettet haben«, erinnerte Decker ihn. »Und nicht nur einmal.«

»Wirklich? Dann geht es wohl in Ordnung, dass der Präsident uns einen Drink spendiert. Sie sehen übrigens grandios aus in dem Kleid.«

»Das ist das Mindeste, was man für den Preis erwarten darf. Normalerweise haben meine Sachen dreimal so viel Stoff und kosten dafür nur ein Drittel.«

»Ich könnte mich daran gewöhnen. Sollte ich als Dienstkleidung vorschlagen.«

Ehe Decker etwas erwidern konnte, gelangten sie zum »East Room«, dem großen Festsaal für Staatsempfänge. An der weit geöffneten Flügeltür wurden sie vom Präsidenten und der First Lady mit Handschlag begrüßt. Das Ritual nahm pro Gast keine Minute in Anspruch.

In Deckers Kielwasser betrat Cotton einen pompösen Salon. Die Wände waren in dezenten creme und lindgrünen Farbtönen gehalten. Antike Möbel, Teppiche und Gemälde werteten das Dekor des geschichtsträchtigen Saals zusätzlich auf.

Cotton entdeckte seinen Chef. John D. High war in ein Gespräch mit einem Senator vertieft. Um die beiden nicht zu stören, taten die Agents so, als hätten sie ihren Vorgesetzten nicht gesehen. Soweit Cotton es im Vorbeigehen mitbekam, bat der Senator den hochgewachsenen Mr High im Namen ihrer nicht existierenden Freundschaft um einen Gefallen. Dabei wusste jeder im G-Team, dass High den Politiker nicht ausstehen konnte.

Decker und Cotton bewegten sich vorsichtig weiter, vorbei an modebewusst gekleideten Ladys mit ihren männlichen Begleitern, die sich mit einfallslosen Smokings zufriedengaben. Die Gäste hatten kleine Gruppen gebildet und unterhielten sich angeregt.

»Ich bin zu jung für so was«, stöhnte Cotton beim Anblick der größtenteils silberhaarigen Fraktion seines Geschlechts.

»Was ist mit einem Drink?«, fragte Decker.

»Was soll damit sein?«

»Ein wahrer Gentleman versorgt eine Lady bei solchen Anlässen mit Alkoholischem, um sie bei Laune zu halten.«

»Dann werde ich mich schleunigst auf die Suche machen.« Cotton hielt Ausschau nach einer Bar. Am anderen Ende des Saals schlängelte sich eine Serviererin zwischen den Gästen hindurch. Routiniert jonglierte sie ein Tablett voller Cocktailgläser, in denen Eiswürfel klimperten. Cotton bahnte sich einen Weg zu der jungen Frau. Sie schenkte ihm ein Lächeln, als er zwei Drinks von ihrem Tablett nahm und sich bedankte.

Mit einem Glas in jeder Hand kehrte Cotton zu der Stelle zurück, wo er Decker zurückgelassen hatte. Sie war verschwunden. Offensichtlich wirkte sie zu anziehend auf die männlichen Gäste, um lange alleine zu bleiben. Cotton entdeckte sie vor einem offenen Kamin, umlagert von einer Traube gut aussehender Männer. Mit einem bezaubernden Lächeln nahm Decker die Avancen entgegen.

Wie es aussah, war Cotton nun auf sich allein gestellt. Begleitet von den dezenten Klängen eines Klaviers und dem Gefühl des Deplatziertseins balancierte er seine Cocktailgläser zu einer der hohen Terrassentüren. Mit dem Ellbogen drückte er geradezu artistisch eine der Klinken herunter, ohne dass ein Tropfen aus den Gläsern schwappte, und trat hinaus auf die Terrasse in die laue Nachtluft. Hinter sich schloss er die Tür auf ähnliche Weise, wie er sie geöffnet hatte.

Cotton atmete tief durch. Die Terrasse war menschenleer. Irgendwo plätscherte ein Springbrunnen. Der Himmel zeigte ein samtenes Nachtblau, voll glitzernder Sterne und einer Mondsichel über dem Horizont.

Der G-Man verharrte an der steinernen Balustrade mit Blick auf die Parkanlage und leerte die beiden Cocktails hintereinander. Sein Plan: Den öden Abend mittels großzügigen Umgangs mit Alkohol etwas weniger öde zu gestalten.

Beim Abstellen des zweiten Glases bemerkte er im Augenwinkel die Gestalt einer Frau in der Terrassentür. Ihre schlanke Silhouette hob sich schwarz wie ein Schattenriss vor dem erleuchteten Festsaal ab.

Neugierig wandte Cotton der Unbekannten den Kopf zu. Die nippte an ihrem Drink, während sie ihrerseits den G-Man taxierte.

»Guten Abend«, grüßte er. »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«

»Ich suche jemanden«, antwortete sie mit einer bemerkenswert dunklen und samtigen Stimme.

»Tut mir leid, da muss ich passen. Ich kenne auf der Party so gut wie niemanden.«

»Sind Sie nicht Jeremiah Cotton?«

»Wie der Zufall es will, bin ich es«, antwortete er und fragte sich verwundert, woher die Lady seinen Namen kannte.

Mit geschmeidigen Schritten trat sie auf ihn zu. Die dezente Terrassenbeleuchtung enthüllte eine blendend aussehende Frau in den Dreißigern mit feinen Gesichtszügen, hohen Wangenknochen und außergewöhnlich schönen Augen. Ihr Make-up war makellos, ebenso das eng geschnittene, knielange Kleid aus blassblauer Seide. Ihr kastanienfarbenes Haar hatte sie asymmetrisch frisiert. Auf der linken Seite war es straff zurückgekämmt, sodass ein Ohr frei blieb; rechts fiel es ungebändigt in schweren Locken über die Schulter. In der einen Hand hielt sie eine kleine, schwarz glänzende Handtasche, in der anderen ein halb volles Martiniglas.

»Ich würde gerne mit Ihnen reden.« Sie lächelte ihn an, doch es war ein bemühtes Lächeln, verkrampft und gezwungen.

»Worüber?«

»Es ist … Wie soll ich sagen … ein bisschen delikat.«

»Sind Sie sicher, dass ich der Richtige bin, dem Sie Ihr Herz...
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