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Gentlemen of New York - William

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
415 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am01.08.20171. Aufl. 2017
New York 1888. Die Stadt, die niemals schläft. Niemand weiß das besser als die ersten Millionäre, die hier unermüdlich nach Macht streben. Doch einer von ihnen muss feststellen, dass Liebe nicht einfach nur ein weiteres Geschäft ist.

Will Sloane hat alles: Geld, Macht und Ansehen. Alles, was sein Vater ihm nie zugetraut hat. Doch sein größtes Ziel ist eine politische Karriere. Nichts steht ihm dabei im Wege - außer einer sehr talentierten und sehr verführerischen Betrügerin ...


»Wunderbar anders! Der Roman ist wie gemacht für jeden Liebesromanleser, der nach etwas Frischem sucht.« Booklist



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Produkt

KlappentextNew York 1888. Die Stadt, die niemals schläft. Niemand weiß das besser als die ersten Millionäre, die hier unermüdlich nach Macht streben. Doch einer von ihnen muss feststellen, dass Liebe nicht einfach nur ein weiteres Geschäft ist.

Will Sloane hat alles: Geld, Macht und Ansehen. Alles, was sein Vater ihm nie zugetraut hat. Doch sein größtes Ziel ist eine politische Karriere. Nichts steht ihm dabei im Wege - außer einer sehr talentierten und sehr verführerischen Betrügerin ...


»Wunderbar anders! Der Roman ist wie gemacht für jeden Liebesromanleser, der nach etwas Frischem sucht.« Booklist



Details
Weitere ISBN/GTIN9783732540433
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.08.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Reihen-Nr.2
Seiten415 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2194962
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
KAPITEL EINS

Es gibt ehrliche Korruption, und ich bin ein Beispiel dafür,
wie sie funktioniert. Ich könnte das Ganze mit folgenden Worten
zusammenfassen: »Ich habe meine Chancen gesehen und sie ergriffen.«

GEORGE WASHINGTON PLUNKITT, SENATOR DES STAATES
NEW YORK UND MITGLIED VON TAMMANY HALL

Atlantic Theater, New York City
Mai 1888

William Sloane glaubte nicht daran, dass es möglich war, mit der Geisterwelt zu kommunizieren. Zum Teufel, er glaubte noch nicht einmal daran, dass es überhaupt eine Geisterwelt gab.

Aber hier saß er nun in einem heruntergekommenen Theater im New Yorker Viertel Tenderloin und sah sich dieses unverfrorene Spektakel an. Madame Zalikow, wie sie sich nannte, das rätselhafte Medium, das mit den Geistern kommunizieren und außergewöhnliche Kunststücke vorführen konnte. Die Frau war die schlechteste Schauspielerin, die er je gesehen hatte - und Will hatte schon sehr viele gesehen.

Sie hatte die Augen geschlossen, wiegte sich hin und her und bewegte die Arme auf und ab, während sie singsangartig murmelte. Der Mann ihr gegenüber, den sie zuvor auf die Bühne hochgeholt hatte, starrte sie wie gebannt an, während Madame mit seiner verstorbenen Mutter zu sprechen versuchte. Die Glühbirnen über ihnen flackerten, und das Publikum kicherte.

»Ah! Gleich ist es so weit!«, verkündete sie mit einem haarsträubenden russischen Akzent.

Will war kurz davor, die Augen zu verdrehen. Kaufte ihr wirklich irgendjemand dieses Affentheater ab?

Er rutschte auf seinem unbequemen Sitz hin und her und sah sich im spärlich erschienenen Publikum um, das aus etwa zwanzig Männern und Frauen bestand. Alle wirkten gewöhnlich, ganz anders als die extravaganten Leute, mit denen er sonst verkehrte. Keine Diamantendiademe oder Straußenfedern waren zu sehen, lediglich Melonen und schlichte Hauben. Aber alle Blicke waren auf die junge Frau auf der Bühne gerichtet.

Für jemanden, der Lügner und Betrüger bevorzugte, mochte sie ganz attraktiv sein, doch er gehörte nicht zu dieser Sorte Mensch. Dennoch, ihr hellblondes Haar brachte ihre bemerkenswerten hellbraunen Augen zur Geltung. Und sie hatte eine gerade, zierliche Nase, hohe Wangenknochen, geschwungene Augenbrauen und volle Lippen, die sie in einem geradezu anstößigen Rot angemalt hatte.

Ihm gefielen diese Lippen. Sehr sogar. Wenn er tot wäre, könnten ihn allein diese Lippen wieder zum Leben erwecken.

»Ich höre sie!« Von allen Seiten des Raumes war der Widerhall eines gleichförmigen Klopfens zu hören. Es stammte zweifellos von einem Komplizen, aber das Publikum schnappte nach Luft. »Mr. Fox, Ihre Mutter ist jetzt hier bei uns. Was würden Sie sie gern fragen?«

Während der nächsten fünfzehn Minuten stellte der Mann auf der Bühne einfache Fragen, und Madame Zalikow »übersetzte« die Antworten der verstorbenen Mutter. Will rieb sich geistesabwesend den Magen. Er war voller Zorn über diese Vorführung und darüber, dass das Medium auf eine so durch und durch betrügerische Art aus der Trauer von jemandem Profit schlug. Als Wills eigene Mutter gestorben war, hatte er sich inbrünstig irgendetwas - was es auch sein mochte - gewünscht, das sie zurückbringen würde. Nichts hatte das jedoch vermocht, und er war in einem kalten Haus mit einem noch kälteren Mann zurückgeblieben.

Madame Zalikow plapperte weiter und zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Hatte diese Frau keine Scham? Kein Mitgefühl mit dem tiefen Kummer, der mit dem Verlust eines geliebten Menschen einherging? Zum ersten Mal, seit er Platz genommen hatte, freute er sich auf die Konfrontation mit ihr.

Er plante, dem Medium das Handwerk zu legen. Er wollte diese Frau notfalls mit Schimpf und Schande aus Manhattan jagen, weil sie etwas Größerem im Weg stand. Es ging um Macht, eine andere Art von Macht, als er sie jetzt besaß, aber eine, die von größerer Bedeutung war; eine Macht, die er sich ganz sicher aneignen würde.

John Bennett, früherer Senator des Staates New York und gegenwärtiger Gouverneurskandidat, hatte Will gefragt, ob er nicht als Vizegouverneur mit ihm kandidieren wolle. Politischen Einfluss auszuüben war etwas, das Wills Vater sich immer gewünscht hatte, doch er war gestorben, noch bevor seine politische Karriere beginnen konnte. Jetzt würde Will der Sloane sein, der dieses Ziel erreichte - und er würde auf dem Grab seines Vaters tanzen, nachdem Bennett und er die Wahl gewonnen hatten.

Aber John Bennett hatte eine Schwäche, und die trug den Namen Madame Zalikow. Offenbar hatte die Madame Bennett am Haken, sodass alle Warnungen bezüglich der Gefahren dieser Verbindung bei ihm auf taube Ohren stießen. Aber Will war nicht bereit, es zuzulassen, dass sie Bennetts politische Karriere - und damit auch seine eigene - gefährdete. Sie konnten sich sechs Monate vor der Wahl keinen Skandal leisten.

Als die Vorstellung schließlich endete, verzichtete Will darauf, wie die anderen Besucher zu klatschen oder mit den Füßen zu stampfen. Er erhob sich, machte auf dem Absatz kehrt und steuerte direkt auf die Tür zu, die ihn, wie er erfahren hatte, direkt hinter die Kulissen führte.

Niemand hielt ihn auf, doch ihm folgten zahlreiche neugierige Blicke. Er zog die Melone tiefer in die Stirn, um sein Gesicht zu verbergen. Seit dreizehn Jahren führte er Northeast Railroad als Inhaber, und er stammte aus einer der bedeutendsten New Yorker Familien. Der Name Sloane war ebenso bekannt wie die Namen Astor, Stuyvesant oder Van Rensselaer. Daher hatte er die öffentliche Aufmerksamkeit nie gescheut, aber hier wollte er lieber nicht erkannt werden.

Mehrere Minuten lief er durch die langen Flure, die das Innere des Theaters durchzogen. Schließlich klopfte er an die Tür ihrer Garderobe. Ein Riegel wurde zurückgeschoben, dann öffnete sich die Tür und gab den Blick auf eine dunkelhaarige Frau in schwarzen Kleidern frei - das Kostüm, das sie auch auf der Bühne getragen hatte. Ihre Lippen waren noch immer mit einem dunklen Rot angemalt. Er deutete eine leichte Neigung seines Kopfes an.

»Madame Zalikow.«

»Kommen Sie doch bitte herein.«

Ihre Stimme war dunkel und heiser und hatte einen sinnlichen Klang, der besser in ein Schlafzimmer als auf die Bühne passte. Zum Glück war keine Spur des lächerlichen russischen Akzents mehr zu hören, mit dem sie vor ihrem Publikum sprach. Vielleicht würde dieses Gespräch doch nicht so schwierig werden, wie er gefürchtet hatte.

Sie trat zur Seite. »Ich habe Ihren Besuch erwartet, Mr. Sloane.«

Es war nicht verwunderlich, dass sie sein Gesicht kannte, aber hatte sie ihn wirklich im Publikum bemerkt?

Mit drei Schritten war er in ihrem Ankleidezimmer, wenn man einen Raum, der nicht größer war als ein Schrank, denn als »Zimmer« bezeichnen konnte. Die vorhandene Fläche reichte gerade für einen kleinen Tisch und einen Stuhl aus. An der Wand hing ein Spiegel, und eine blonde Perücke ruhte auf einem Ständer auf dem Tisch. Da er nirgendwo hingehen konnte, faltete er die Hände hinter dem Rücken.

Sie glitt an ihm vorbei und ließ sich auf dem einzigen Stuhl nieder. Ohne ihn anzusehen, griff sie nach einem Tuch. Er beobachtete sie im Spiegel, während sie sich langsam damit über den Mund fuhr, um sich die Farbe ihres Lippenstifts abzuwischen. Sie beeilte sich nicht, und Will hatte reichlich Zeit, ihren Mund zu betrachten. Er hatte den starken Verdacht, dass diese Zurschaustellung darauf angelegt war, ihn zu irritieren.

»Gibt es einen anderen Namen, mit dem ich Sie ansprechen darf? Einen anderen als den Bühnennamen?«

»Nein.«

»Ich fühle mich albern, wenn ich Sie Madame Zalikow nenne.«

»Das ist Ihr Problem, nicht meins.« Sie war mit dem Abwischen fertig und ließ das Tuch auf den Tisch fallen. Dabei fing sie seinen starrenden Blick im Spiegel auf. »Wir sind keine Freunde, Mr. Sloane, also lassen Sie uns auch nicht so tun, als ob es anders wäre. Ich weiß, warum Sie hier sind.«

»Tun Sie das?« Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihm so direkt begegnen würde. Vielmehr hatte er erwartet, dass sie sich unterwürfig und verängstigt verhalten und voller Sorge sein würde, angesichts der Unannehmlichkeiten, in die ein Mann in seiner Position eine Frau in ihrer Position bringen konnte. Aber diese Frau wirkte weder unterwürfig noch verängstigt. »Und warum bin ich hier?«

»Sie wollen mich von John wegjagen. Ihn aus meinen bösen Klauen reißen.« Sie krümmte ihre Finger bedrohlich, während sie den letzten Satz aussprach. »Stimmt s?«

»Gut. Das spart uns beiden Zeit. Dann werden Sie sich einverstanden erklären, Bennett nie wiederzusehen, aufzuhören, ihn um Hunderte von Dollar zu prellen, und sich dann für immer aus seinem Leben herauszuhalten.«

»Ihn prellen?« Sie verzog den Mund, wodurch sich Wills Aufmerksamkeit erneut auf ihre Lippen richtete. Verdammt. »Ich habe eine gute Nachricht für Sie, Sie Schnösel. Ich habe jeden Dollar dadurch verdient, dass ich Ihrem Freund Dienste erwiesen habe - und zwar nicht solche Dienste, wie Sie meinen. John und ich haben eine rein geschäftliche Beziehung.«

Will grinste. Er hatte noch nie erlebt, dass ein unverheirateter Mann und eine unverheiratete Frau, die viele Stunden miteinander verbrachten, wobei Geld den Besitzer wechselte, eine »rein geschäftliche Beziehung« hatten. »Miss, wer auch immer Sie sein mögen, mich interessiert nicht, was für Lügen Sie dem Publikum da draußen auftischen. Ich jedenfalls bin kein unwissender Bauerntölpel. Ich weiß, worum es Ihnen geht, und das stinkt gewaltig.«

»Ach ja? Worum geht es mir denn?«

»Um Erpressung. Und wenn er nicht zahlt, werden Sie...
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Autor

Joanna Shupe hat mit ihrem Debüt-Roman den prestigeträchtigen Golden Heart Award der Romance Writers of America gewonnen und startete damit ihre Karriere als Schriftstellerin. Ihre Romane wurden in mehrere Länder übersetzt. In Deutschland erscheint 2017 ihre Gentlemen of New York-Trilogie, mit der sie in den USA für Furore sorgte. Der Serie wurde von Lesern und Journalisten begeistert aufgenommen.
Gentlemen of New York - William