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Ungnade - Die Getreuen und die Gefallenen 4

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
832 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am19.03.2018
Der Kampf gegen die Dunkelheit ist noch nicht entschieden!
Der Krieg zwischen den Gerechten und den Gefallenen scheint entschieden: Der teuflische König Nathair ist in den Besitz aller sieben Kostbarkeiten gelangt, sodass er nun ein Portal für Asroth und seine Dämonenhorden öffnen kann. Der einzige, der den fehlgeleiteten König aufzuhalten vermag, ist Corban - doch der befindet sich in Gefangenschaft der Giganten. Um am Leben zu bleiben, muss er neue Verbündete unter diesen schrecklichen Feinden finden. Denn wenn Corban fällt, ist auch das Schicksal der Verfemten Lande entschieden ...
Fantasy-Faction's Best Novel of the Year 2016!

Gewinner des BookNest Fantasy Award 2017!
Die preisgekrönte vierbändige Fantasysaga endlich komplett!
»Eine Welt wie Mittelerde voller Spannung, Schlachten und Intrigen - Action ohne Ende!« (Kirkus Reviews)


John Gwynne studierte an der Brighton University, wo er später auch unterrichtete. Er spielte Kontrabass in einer Rock'n'Roll-Band, bereiste die USA und lebte in Kanada. Heute ist er verheiratet, hat vier Kinder und führt in England ein kleines Unternehmen, das alte Möbel restauriert. Nach seiner preisgekrönten Saga »Die Getreuen und die Gefallenen« und der daran angelehnten Reihe »Blut und Knochen« beginnt mit »Nordnacht« die nächste große Fantasy-Serie des SPIEGEL-Bestsellerautors: »Die Saga der Blutgeschworenen«.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDer Kampf gegen die Dunkelheit ist noch nicht entschieden!
Der Krieg zwischen den Gerechten und den Gefallenen scheint entschieden: Der teuflische König Nathair ist in den Besitz aller sieben Kostbarkeiten gelangt, sodass er nun ein Portal für Asroth und seine Dämonenhorden öffnen kann. Der einzige, der den fehlgeleiteten König aufzuhalten vermag, ist Corban - doch der befindet sich in Gefangenschaft der Giganten. Um am Leben zu bleiben, muss er neue Verbündete unter diesen schrecklichen Feinden finden. Denn wenn Corban fällt, ist auch das Schicksal der Verfemten Lande entschieden ...
Fantasy-Faction's Best Novel of the Year 2016!

Gewinner des BookNest Fantasy Award 2017!
Die preisgekrönte vierbändige Fantasysaga endlich komplett!
»Eine Welt wie Mittelerde voller Spannung, Schlachten und Intrigen - Action ohne Ende!« (Kirkus Reviews)


John Gwynne studierte an der Brighton University, wo er später auch unterrichtete. Er spielte Kontrabass in einer Rock'n'Roll-Band, bereiste die USA und lebte in Kanada. Heute ist er verheiratet, hat vier Kinder und führt in England ein kleines Unternehmen, das alte Möbel restauriert. Nach seiner preisgekrönten Saga »Die Getreuen und die Gefallenen« und der daran angelehnten Reihe »Blut und Knochen« beginnt mit »Nordnacht« die nächste große Fantasy-Serie des SPIEGEL-Bestsellerautors: »Die Saga der Blutgeschworenen«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641175696
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum19.03.2018
Reihen-Nr.4
Seiten832 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8433 Kbytes
Artikel-Nr.2350260
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. KAPITEL

VERADIS

Im Jahr 1144 des Zeitalters der Verbannten, Hundemond

Veradis fiel durch die Nacht, schwerelos. Er erblickte den Turm von Brikan, mit Calidus´ qualmenden Umriss am Fenster, und sah dann nach unten, auf den Fluss, der ihm entgegenzuschießen schien.

Als er auf dem Wasser aufschlug, raubte ihm die Kälte den Atem. Er geriet in Panik, weil er nicht wusste, wo oben und unten war. Um ihn herum war nur Dunkelheit und Eis. Dann packte etwas seine Haare, und er wurde hinaufkatapultiert, tauchte in einer Gischtwolke aus dem Wasser auf und sah Alcyons bleiches breites Gesicht, das ihn anstarrte.

»Sie werden Jagd auf uns machen!«, übertönte der Gigant das Rauschen des Flusses, während die Strömung sie ergriff und sie von dem lauten Getrampel von Stiefeln davontrug, als Soldaten über die Brücke rannten. »Das Wasser wird uns weit von ihnen wegbringen.«

Veradis erkannte die Logik in diesen Worten, aber seine Hände und Füße waren bereits betäubt von der Kälte. Er bemühte sich zu schwimmen, entfernte sich von Brikan, von Calidus - von den Kadoshim. Der Gedanke traf ihn wie ein Schlag.

Sie bogen um eine Krümmung im Fluss, und die Festung verschwand aus ihrem Blickfeld. Dunkelheit umschlang sie.

Das weiche Grau des Morgens drang bereits durch den Baldachin der Zweige über ihren Köpfen, als Veradis Alcyons Blick erwiderte. Sie verständigten sich wortlos und schwammen beide zum Ufer. Es war schwieriger, gegen die Strömung anzukämpfen, und Veradis bemerkte, wie erschöpft er war. Aber schließlich spürte er Schlamm unter seinen Füßen und hielt sich an den Schilfrohren fest, zog sich aus dem Wasser und ließ sich auf den Rücken fallen. Er keuchte, und seine Gliedmaßen fühlten sich an, als wären sie aus Blei.

Als er sich umdrehte, sah er Alcyon dreißig oder vierzig Schritt flussaufwärts am Ufer. Der Gigant taumelte müde auf ihn zu, bevor er sich mit einem lauten Stöhnen neben ihm zu Boden sinken ließ. Wasser tropfte aus seinem Schnauzbart.

»Danke«, sagte Alcyon.

»Wofür?«

»Für alles. Vor allem jedoch dafür, dass du meiner Familie geholfen hast, aus Brikans Verliesen zu entkommen.«

Seine Frau und sein Kind. Wie lange muss er es noch ertragen, sie nicht sehen zu können? Und wie sehr muss er gelitten haben, weil er wusste, dass sie Calidus´ und Lykos´ Gefangene waren?

»Und dafür, dass du das Abbild zerstört hast, das Calidus von mir hatte«, fuhr Alcyon fort. »Du hast mich befreit.« Er schüttelte sich und lächelte dann. »Ein Schatten ist von meiner Seele gewichen. Ich fühle mich wie neugeboren.«

»Wenn du damit meinst, dass du dich so schwach wie ein neugeborenes Kind fühlst«, murmelte Veradis und kippte das Wasser aus seinem Stiefel, bevor er versuchte, ihn wieder anzuziehen, »dann geht es mir genauso.«

»Das habe ich nicht gemeint«, brummte der Gigant und sah Veradis ernsthaft an. »Du hast Raina und Tain befreit, und du hast mich befreit. Ich schulde dir mehr, als du dir vorstellen kannst.«

»Du schuldest mir gar nichts«, antwortete Veradis. »Ich habe die Abbilder aus einem Impuls heraus ins Feuer getreten. Ich wusste nicht wirklich, was es war oder welche Macht sie über dich hatten.«

»Aber du hast es vermutet?«

»Ja. Fidele hat da etwas gesagt ...« Er dachte an Nathairs Mutter und hoffte, dass sie es in die Freiheit geschafft hatte, zusammen mit seinem Bruder Krelis, mit Maquin und Alben. »Und deine Frau und dein Sohn - ich habe sie befreit, weil es das Richtige war. Es gab keine andere Möglichkeit.«

»Oh doch, Treuherz. Die gibt es immer.«

Veradis zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls gibt es zwischen uns beiden keine Schuld, die beglichen werden müsste. Du bist mein Freund.«

Und wie sich herausgestellt hat, habe ich davon nicht allzu viele. Verbittert dachte er an Nathair und die Offenbarungen, die Veradis so erschüttert hatten. Er erinnerte sich an Calidus´ Geständnis, dass Nathair Aquilus getötet hatte, seinen eigenen Vater. Wut und Scham durchströmten ihn. Es hatte so viele Anzeichen gegeben ...

Wie konnte ich mich so lange täuschen lassen? Ich bin ein Narr.

»Wie lange?«, fragte Veradis ihn. »Wie lange bist du Calidus´ Gefangener gewesen?«

Alcyons Lächeln erlosch. »Sechzehn Jahre.«

»Das ist eine lange Zeit.«

»Das stimmt.« Alcyon ballte die Fäuste so fest, dass seine Gelenke knackten. »Ich hätte ihn töten sollen.«

»Immerhin haben wir beide es ernsthaft versucht. Ich habe ihm ein Messer in den Bauch gerammt und ihn ins Feuer geschleudert, und du hast seine Brust mit einem Streithammer zerschmettert.«

»Kadoshim sind schwer zu töten.«

»Da kann ich nicht widersprechen. Kann man ihn denn überhaupt töten?«

»Vielleicht, indem man ihm den Kopf abschlägt. Auf diese Art können jedenfalls die anderen Kadoshim getötet werden.«

»Die anderen?«

Alcyon sah die Frage in Veradis´ Augen »Die Jehar ... sie sind von den Dämonen besessen, von den Kadoshim. In Murias ...«

»Die Jehar.« Veradis schüttelte betreten den Kopf. »Ich war so blind.«

»Du hast deinem König vertraut, deinem Freund.« Alcyon zuckte mit den Schultern. »Es gibt schlimmere Makel.«

Tatsächlich? Ich habe mein Leben einer Lüge geweiht.

Schweigend saßen sie nebeneinander, während ihnen das Wasser aus den Haaren und der Kleidung tropfte.

»Und was jetzt?« Veradis stellte diese Frage sich selbst. »Es fühlt sich an, als hätte ich mein ganzes Leben Nathair und seinem Anliegen verschrieben. Was soll ich jetzt machen?«

Alcyon betrachtete ihn ernst, dann stupste er mit seinem dicken Zeigefinger gegen Veradis´ Brust. »Was sagt dir denn dein Herz?«

»Dem Herz möchte ich nicht trauen. Du siehst ja selbst, wohin es mich bis jetzt geführt hat«, erwiderte Veradis säuerlich.

»Aber jetzt sind dir die Augen geöffnet worden.«

Veradis holte tief Luft. Er war vollkommen erschöpft. »Was würdest du denn an meiner Stelle tun?«, fragte er den Giganten.

»Meine Familie suchen. Meine Raina und Tain.« Er lächelte, als er ihre Namen aussprach.

Familie. Mein Vater ist ermordet worden, ebenso tot wie mein Bruder Ektor. Nur Krelis ist noch übrig. Plötzlich wünschte er sich verzweifelt, seinen älteren Bruder zu sehen.

»Wir suchen unsere Familien«, wiederholte er. »Ein sehr guter Anfang.«

Etwas kreischte, und im nächsten Moment flogen einige Waldtauben aus den Bäumen auf und strichen flügelklatschend über ihre Köpfe hinweg.

»Wir sollten weiter.«

Wir brauchen eine Deckung.

»Ja. Zu den Bäumen«, sagte Veradis, während er aufstand und ein Stöhnen unterdrückte.

Sie hatten die Lichtung zur Hälfte überquert, als Alcyon unvermittelt stehen blieb und zum Ufer zurückblickte.

An einer fernen Biegung des Weges tauchten Gestalten auf. Schatten im Dämmerlicht unter dem Blätterdach des Fornswaldes. Schwarze Schatten mit Krummsäbeln auf dem Rücken.

»Kadoshim«, knurrte Alcyon.

Veradis zählte mindestens sieben. Sie bewegten sich wie ein Rudel Wölfe mit langen Sprüngen schnell vorwärts und hatten sich zwischen dem Ufer und der Baumgrenze zu einem Halbkreis aufgefächert.

Sie jagen uns. Sie müssen die ganze Nacht gerannt und das Flussufer nach unserer Fährte abgesucht haben.

Eine der Gestalten hielt inne, und die anderen kamen neben ihr zum Stehen. Sie hob den Kopf, als wittere sie in der Luft, dann stieß sie ein an- und abschwellendes Heulen aus und sprang weiter. Ihre Schritte wirkten energischer.

Sie haben unsere Witterung aufgenommen.

Furcht durchzuckte Veradis. Er hatte sich Giganten gestellt, Draaken und Kriegerhorden, aber das Wissen, dass die Dämonen der Anderwelt ihn jagten, jagte ihm einen Schauder über den Rücken.

Kadoshim. Calidus´ Sippe. Mein Feind. Er dachte an Calidus, den er für einen Ratgeber und Verbündeten gehalten hatte, und sah vor sich, wie er aus dem Feuer in Brikans Turm getreten war. In Flammen gehüllt und knurrend. Er hat Nathair üble Gedanken eingepflanzt und mich all die Zeit getäuscht. Er ist der Urheber all dieses Bösen.

Furcht verwandelte sich in kalte Wut, und er griff zähnefletschend nach seinem Schwert.

»Beweg dich!«, knurrte Alcyon und rannte los. Veradis zögerte einen Moment und verspürte den unerklärlichen Wunsch, zu bleiben und gegen diese Kreaturen zu kämpfen. Aber Alcyon zog ihn weiter, und einen Herzschlag später waren sie nur noch ein paar Schritte von der Baumgrenze entfernt. Jetzt erst bemerkte er, dass der Gigant unbewaffnet war. Er trug weder Streithammer noch Streitaxt auf dem Rücken und hatte auch kein Schwert umgeschnallt. Nicht einmal ein Dolch steckte in seinem Gürtel. Sie brachen durch die erste Schicht des Unterholzes und tauchten in das Zwielicht einer Welt aus Stacheln und Dornen ein. Alcyon bahnte einen Weg durchs Dickicht und knurrte, wenn Zweige gegen seinen felsartigen Oberkörper schlugen.

Die Dornen peitschten auch auf Veradis ein, während sich gleichzeitig Kletterpflanzen um seine Stiefel schlangen. Sehr lange konnte er nur seinen eigenen Herzschlag, seinen keuchenden Atem und den dumpfen Tritt von Alcyons Füßen hören. Dann vernahm er auch andere Geräusche hinter sich, zuerst schwach, wie Wind, der in den Blättern raschelte. Aber schon bald...

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John Gwynne studierte an der Brighton University, wo er später auch unterrichtete. Er spielte Kontrabass in einer Rock'n'Roll-Band, bereiste die USA und lebte in Kanada. Heute ist er verheiratet, hat vier Kinder und führt in England ein kleines Unternehmen, das alte Möbel restauriert. Nach seiner preisgekrönten Saga »Die Getreuen und die Gefallenen« und der daran angelehnten Reihe »Blut und Knochen« beginnt mit »Nordnacht« die nächste große Fantasy-Serie des SPIEGEL-Bestsellerautors: »Die Saga der Blutgeschworenen«.