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Geschichte der deutschen Literatur Bd. 10: Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1918 bis 1933

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
1305 Seiten
Deutsch
Beck C. H.erschienen am25.05.20171. Auflage
Die krisengeschüttelten Jahre zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der NS-Herrschaft in Deutschland wurden zu einer Glanzzeit der deutschsprachigen Literatur. Ihre Entwicklung erschließt Helmuth Kiesel in dieser großen Literaturgeschichte in drei Durchgängen: zunächst epochengeschichtlich, dann politik- und gesellschaftsgeschichtlich und schließlich gattungsgeschichtlich. Deutsche, österreichische und deutschschweizerische Verhältnisse werden gleichermaßen berücksichtigt.
Krieg und Novemberrevolution erzwangen nicht nur große politische und soziale Veränderungen. Sie bewirkten auch eine Politisierung der Literatur, die diese Umgestaltung, die mit ihr verbundenen Auseinandersetzungen und die rasante Modernisierung der Lebensverhältnisse zeitnah abzubilden und kämpferisch zu beeinflussen versuchte. Diese sogenannte Zeitliteratur brachte eine Fülle von Gedichten, Dramen, Romanen, Reportagen und Essays hervor. Zugleich entstanden in dieser Epoche Meisterwerke wie Thomas Manns Zauberberg, Hugo von Hofmannsthals Turm und Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz, in denen traditionelle Darstellungsformen mit avantgardistischen und medialen Techniken auf eine bis heute mustergültige und anregende Weise miteinander verbunden wurden.



Helmuth Kiesel lehrt Geschichte der neueren deutschsprachigen Literatur am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR58,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR46,99

Produkt

KlappentextDie krisengeschüttelten Jahre zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der NS-Herrschaft in Deutschland wurden zu einer Glanzzeit der deutschsprachigen Literatur. Ihre Entwicklung erschließt Helmuth Kiesel in dieser großen Literaturgeschichte in drei Durchgängen: zunächst epochengeschichtlich, dann politik- und gesellschaftsgeschichtlich und schließlich gattungsgeschichtlich. Deutsche, österreichische und deutschschweizerische Verhältnisse werden gleichermaßen berücksichtigt.
Krieg und Novemberrevolution erzwangen nicht nur große politische und soziale Veränderungen. Sie bewirkten auch eine Politisierung der Literatur, die diese Umgestaltung, die mit ihr verbundenen Auseinandersetzungen und die rasante Modernisierung der Lebensverhältnisse zeitnah abzubilden und kämpferisch zu beeinflussen versuchte. Diese sogenannte Zeitliteratur brachte eine Fülle von Gedichten, Dramen, Romanen, Reportagen und Essays hervor. Zugleich entstanden in dieser Epoche Meisterwerke wie Thomas Manns Zauberberg, Hugo von Hofmannsthals Turm und Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz, in denen traditionelle Darstellungsformen mit avantgardistischen und medialen Techniken auf eine bis heute mustergültige und anregende Weise miteinander verbunden wurden.



Helmuth Kiesel lehrt Geschichte der neueren deutschsprachigen Literatur am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783406708046
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum25.05.2017
Auflage1. Auflage
Seiten1305 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2366064
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Cover;1
2;Titel;3
3;Zum Buch;1305
4;Über den Autor;1305
5;Impressum;4
6;Inhalt;5
7;Einleitung;15
8;Erster Teil Epochenprofil und Historische Rahmungen;29
8.1;I. Politikgeschichtliche Aspekte;31
8.1.1;1. 1918-1933 als Beobachtungszeitraum;31
8.1.2;2. Geschichtliche Rahmungen, auch im Spiegel der Literatur;36
8.1.3;3. Internationale Beziehungen;40
8.1.4;4. Literarische Vermittlungen;46
8.1.5;5. Europäische Hoffnungen und Enttäuschungen: Yvan Goll;59
8.2;II. Gesellschaftsgeschichtliche und Literatursoziologische Aspekte;62
8.2.1;1. Grundlinien der gesellschaftlichen und literarischen Entwicklung;62
8.2.1.1;1.1. Deutschland;62
8.2.1.2;1.2. Österreich;68
8.2.1.3;1.3. Schweiz;74
8.2.1.4;1.4. Deutsche Literatur in den verlorenen Gebieten und «auslandsdeutsche» Literatur;81
8.2.2;2. Literatursoziologische Umstände;84
8.2.2.1;2.1. Zur Frage der Eigenständigkeit der «Weimarer Kultur»;84
8.2.2.2;2.2. Im Prozeß der Modernisierung;86
8.2.2.3;2.3. Aspekte der Moderne;88
8.2.2.3.1;Krise der «klassischen» Moderne?;88
8.2.2.3.2;«Heroische» Moderne?;91
8.2.2.3.3;«Reflektierte» oder «synthetische» Moderne;92
8.2.2.4;2.4. «Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen»;93
8.2.2.5;2.5. «Übergangszeit»: Soziale Bedingungen und kulturelle Tendenzen;95
8.2.2.5.1;Demographischer Wandel und Gegensatz der Generationen;96
8.2.2.5.2;Wandel der Klassenstruktur und Ansätze zu einer «nivellierten Massenkultur»;101
8.3;III. Geistige Koordinaten;103
8.3.1;1. Geistes- und kulturgeschichtliche Koordinaten;103
8.3.1.1;1.1. Wertewandel;103
8.3.1.2;1.2. Kulturelle Reduktion und «neue Barbarei»;105
8.3.1.3;1.3. Experimentalismus: Der «unbändige Wille zum Neuen»;107
8.3.1.4;1.4. Überwindung des modernen Fragmentarismus;109
8.3.2;2. Ideologische Koordinaten und politische Einstellungen;112
8.3.2.1;2.1. Brüchiges Verhältnis zur Republik;112
8.3.2.2;2.2. Ideologien, aber keine Staatsideologie;113
8.3.2.3;2.3. Verlust der Mitte und Flucht in den Radikalismus;115
8.3.2.4;2.4. Antibügerlichkeit;117
8.3.2.5;2.5. Entfaltung von sozialem Haß und Propagierung von Gewalt;120
8.3.2.6;2.6. Charismatische Situation und Verlangen nach Führerschaft;124
8.3.3;3. Streit um die kulturelle Orientierung: Metropole und Provinz;130
8.3.3.1;3.1. Anfänge und Grundpositionen der Stadt-Land-Debatte;131
8.3.3.2;3.2. Berlin im Fokus;134
8.3.3.3;3.3. Metropole und Provinz: Wechselseitige Ressentiments;137
8.3.3.4;3.4. Keine Flucht vom «Kriegsschauplatz» Berlin!;140
8.3.3.5;3.5. Wien und Salzburg;141
8.3.4;4. Asphaltliteratur oder Dichtung der Landschaft ?;144
8.3.4.1;4.1. Der Richtungsstreit in der Berliner Dichterakademie;144
8.3.4.2;4.2. Literatur der Landschaft in der Diskussion;147
8.3.4.3;4.3. Der Streit um Alfred Döblins Metropolenroman Berlin Alexanderplatz;150
8.3.5;5. Faktoren und Tendenzen des literarischen Lebens;152
8.3.5.1;Verlags- und Produktionszahlen;152
8.3.5.2;Krise des Buchhandels und Gründung von Buchgemeinschaften;153
8.3.5.3;Politische Ausrichtungen;156
8.3.5.4;Literaturkritik und Literaturvermittling, politisch und konfessionell;158
8.3.5.5;Umfang und soziale Situierung der Autorenschaft;160
8.4;IV. Literatur und Politik;163
8.4.1;1. Die Politisierung der Literatur während des Ersten Weltkriegs;163
8.4.2;2. Der Ernstfall der Politisierung: Die Revolution;166
8.4.2.1;2.1. Die literarische Vorbereitung der Revolution;168
8.4.2.2;2.2. Die «Geistigen» in der Revolution;170
8.4.2.2.1;Deutsche Verhältnisse;170
8.4.2.2.2;Österreichische Verhältnisse;174
8.4.3;3. Auseinandersetzungen mit dem Politisierungspostulat;176
8.4.3.1;3.1. Verneinung aller Politik: Hermann Graf Keyserling;177
8.4.3.2;3.2. Vermeidung von Politik: Rainer Maria Rilke und Gottfried Benn;178
8.4.3.3;3.3. Protest gegen das Politisierungspostulat: Franz Werfel und Thomas Mann;179
8.4.3.4;3.4. Befreiung von der Politik durch «reine» Kunst: Kurt Schwitters;181
8.4.3.5;3.5. Religion statt Politik: Hugo Ball;183
8.4.3.6;3.6. Urlaub von der Politik: Erzählungen von Armin T. Wegner und Thomas Mann;187
8.4.3.7;3.7. Die unumgängliche Politisierung eines Werks: Thomas Manns Zauberberg und Mario und der Zauberer;190
8.4.4;4. Ein Rückblick aus dem Jahr 1929;192
8.4.5;5. Konsequenzen der Politisierung;194
8.4.5.1;5.1. Konjunktur der Zeitliteratur ;194
8.4.5.2;5.2. Literarisierung des Politischen und Zensur;200
9;Zweiter Teil Literatur als Spiegel und Gestaltungsfaktor der Epoche;205
9.1;I. Revolution und Nachkriegswirren;207
9.1.1;1. Literarische Reflexionen;208
9.1.1.1;1.1. Revolutionsliteratur;208
9.1.1.1.1;Manifeste;209
9.1.1.1.2;Gedichte;213
9.1.1.1.3;Essayistik;218
9.1.1.2;1.2. Fiktionale Spiegelungen der Revolution;229
9.1.1.2.1;Dramatische Spiegelungen;230
9.1.1.2.2;Romane;240
9.1.1.3;1.3. «Fazit der Perspektiven»;248
9.1.2;2. Friedensschlüsse und Verfassungsgebung;251
9.1.2.1;2.1. Literarische Reaktionen auf den Frieden;251
9.1.2.2;2.2. Die Verfassunggebende Versammlung;261
9.1.2.3;2.3. «Versailles» in der Literatur ab Mitte der zwanziger Jahre;264
9.1.3;3. Gebietsverluste, Grenzlandstreitigkeiten und Grenzlanddiskurs;271
9.1.3.1;3.1. Historische Grundlegung;271
9.1.3.2;3.2. Elsaß-Lothringen;280
9.1.3.3;3.3. Baltikum;285
9.1.3.4;3.4. Westpreußen und Posen;290
9.1.3.5;3.5. Oberschlesien;293
9.1.3.6;3.6. Böhmen, Egerland, Mähren;311
9.1.3.7;3.7. Südtirol;315
9.1.3.8;3.8. Resümee;327
9.2;II. Krisenjahre;330
9.2.1;1. Schieberzeit und Inflation;330
9.2.1.1;1.1. Mentalitätsgeschichtliche Bedeutung;330
9.2.1.2;1.2. Typen: «Raffkes», Schieber und Spieler;331
9.2.1.3;1.3. Historisches: Ursachen und Verlauf der Inflation;336
9.2.1.4;1.4. Literarisierung der Inflationszeit;339
9.2.1.5;1.5. Sittenbilder aus der österreichischen Inflationszeit: Hugo Bettauer, Robert Neumann u. a.;342
9.2.1.6;1.6. Konträres über den «Inflationskönig» Hugo Stinnes;349
9.2.1.7;1.7. Zwei Inflationsdramen aus späteren Jahren: Arnolt Bronnen und Walter Mehring;353
9.2.1.8;1.8. Erzählerische Rückblicke auf die Inflation um 1930: Martin Raschke, Adam Scharrer u. a;357
9.2.1.9;1.9. Ein kritischer und doch versöhnlicher Abschlußroman: Josef Wincklers Großschieber;363
9.2.2;2. Paramilitärische und arkane Gewalt;365
9.2.2.1;2.1. Freikorps und Geheimbünde;365
9.2.2.2;2.2. Politische Morde und Fememorde;368
9.2.2.3;2.3. Öffentliche Reaktionen;370
9.2.2.4;2.4. Überblick: Publizistische und literarische Reflexionen;371
9.2.2.5;2.5. Deutschsein - Jüdischsein: Ein Aufruf zur Brüderlichkeit;373
9.2.2.6;2.6. Politischer Mord in Erzählwerken der Jahre 1923 bis 1930: Joseph Roth, Vicki Baum, Alfred Neumann u. a;377
9.2.2.7;2.7. Täter und Sympathisanten melden sich zu Wort;384
9.2.2.8;2.8. Drei kritische Dramen: Peter Martin Lampel, Ödön von Horváth, Curt Corrinth;388
9.2.2.9;2.9. Zwei Romane von Eingeweihten: Ernst von Salomon und Friedrich Wilhelm Heinz;392
9.2.2.10;2.10. Freikorps- Helden in der Außensicht: Romane von Arnolt Bronnen und Hanns Heinz Ewers;402
9.2.3;3. Umsturzversuche und Unruhen;407
9.2.3.1;3.1. Kapp-Lüttwitz-Putsch;407
9.2.3.2;3.2. Ruhrkrieg;413
9.2.3.3;3.3. Mitteldeutscher Aufstand oder Märzaktion 1921;420
9.2.3.3.1;Lebensbericht eines Sozialrebellen: Max Hoelz;421
9.2.3.3.2;Literarische Aufarbeitung der Märzaktion;426
9.2.4;4. «Franzosen- und Separatistenzeit» an Rhein und Ruhr;431
9.2.4.1;4.1. Politik und Publizistik;431
9.2.4.2;4.2. Die Debatte um den historisch-politischen Status des Rheinlands: Maurice Barrès, Ernst Bertram, Josef Winckler u. a.;439
9.2.4.3;4.3. Tausend Jahre deutsches Rheinland;444
9.2.4.4;4.4. Weitere literarische Reaktionen auf den Rhein-Ruhr-Konflikt;446
9.2.4.4.1;Zwei frühe Greuelromane;446
9.2.4.4.2;Der Fall Schlageter;449
9.2.4.4.3;Romane aus den Jahren 1924-31;451
9.2.4.4.4;Vier Dramen über die «Franzosen- und Separatistenzeit»;462
9.2.4.4.5;Nationalistische Darstellungen um 1930;468
9.2.4.4.6;Darstellungen linker Provenienz;472
9.2.4.4.7;Drei letzte unbeschwerte Rheinlandbücher;475
9.2.5;5. Das Krisen- und Putschjahr 1923;481
9.2.5.1;5.1. Der Küstriner Putschversuch der Schwarzen Reichswehr;482
9.2.5.2;5.2. Deutscher Roter Oktober;485
9.2.5.3;5.3. Hitler-Putsch;488
9.3;III. Frühe literarische Reflexionen des Ersten Weltkriegs;495
9.3.1;1. Umfänge, Formen und Phasen der Kriegsdarstellung;495
9.3.2;2. Zwischen Heroismus und Pazifismus: Fritz von Unruh und Paul Zech;501
9.3.3;3. Frühe kriegsaffine Kriegsbücher: Franz Schauwecker, Werner Beumelburg, Ernst Jünger;505
9.3.4;4. Zwei gegensätzliche lyrische Reaktionen: Stefan George und Oskar Kanehl;511
9.3.5;5. Frühe kriegskritische und pazifistische Werke;513
9.3.5.1;5.1. Das Aufblühen der Friedensbewegung;513
9.3.5.2;5.2. Frühe pazifistische Literatur unterschiedlicher Gattungen: Leonhard Frank, Claire Studer-Goll, Bruno Vogel u. a.;517
9.3.5.3;5.3. Die «unrühmlichen» Seiten des Kriegs: Etappe, Lazarett, Schanzarbeit und Tollhaus;526
9.3.5.4;5.4. Pazifistische Kriegsdramen: Alfred Döblin und Karl Kraus;532
9.4;IV. Die mittlere Phase oder Die nicht nur «goldenen» Zwanziger.;538
9.4.1;1. Atempause: Politische und ökonomische Stabilisierung;538
9.4.2;2. Literarische Spiegelungen;542
9.4.2.1;2.1. Zeitstücke: Johst, Zuckmayer, Toller;542
9.4.2.2;2.2. Zeitgedichte - Streitgedichte;551
9.4.2.3;2.3. Zeitdiagnostische und weltanschauliche Essayistik;552
9.4.2.4;2.4. Die Fülle der Zeitromane: Vorsortierung;555
9.4.3;3. Romane über die Jahre des Übergangs 1923-1925: Walther von Hollander, Joseph Roth, Siegfried Kracauer u. a.;556
9.4.4;4. Zwei Reichspräsidenten im Spiegel der Literatur;564
9.4.4.1;4.1. Friedrich Ebert;565
9.4.4.2;4.2. Paul von Hindenburg;568
9.4.5;5. Zwei propagandistische Romane des Jahres 1926: Johannes R. Becher und Hans Grimm;572
9.4.5.1;5.1. Aus dem kommunistischen Lager: Levisite oder Der einzig gerechte Krieg;572
9.4.5.2;5.2. Aus dem nationalistischen Lager: Volk ohne Raum;576
9.4.6;6. Zukunftsromane: Hans Dominik, Alfred Döblin u. a;579
9.4.7;7. Lebensformen und Lebensfragen im Roman der mittleren und späten zwanziger Jahre;583
9.4.7.1;7.1. Einblicke in verschiedene Milieus: Leonhard Frank, Meinrad Inglin, Hans Sochaczewer u. a;584
9.4.7.2;7.2. Lebenskrisen: Max Pulver und Hermann Hesse;591
9.4.7.3;7.3. Bilder modernen Lebens - Großstadtglanz: Wilhelm Speyer, Vicki Baum, Gabriele Tergit u. a.;596
9.4.7.4;7.4. Sportbegeisterung: Kasimir Edschmid und Marieluise Fleißer;606
9.4.7.5;7.5. Imaginationen der «Neuen Frau»: Irmgard Keun u. a.;614
9.4.7.6;7.6. Probleme der Jugend: Friedrich Torberg, Ernst Glaeser, Peter Martin Lampel, Erich Noth u. a.;621
9.4.7.7;7.7. Justiz- und Haftkritik: Jakob Wassermann, Ernst Ottwalt u. a;632
9.4.8;8. Ausschweifungen in eine heile Welt: Kurt Tucholsky u. a.;635
9.4.9;9. Optimierungsphantasien: Wolfgang C. Ludwig Stein, Paul von Schoenaich und Hans Natonek;637
9.4.10;10. Zwei Rückblicke auf die Goldenen Zwanziger: Erik Reger und Robert Neumann;642
9.4.11;11. Ein Fanal: Der Brand des Wiener Justizpalastes 1927;647
9.5;V. Literatur der Arbeitswelt;651
9.5.1;1. Aspekte der Produktion und Rezeption;651
9.5.1.1;1.1. Ausdifferenzierung der Arbeiterliteratur ;651
9.5.1.2;1.2. Adressaten;653
9.5.1.3;1.3. Organisatorische Unterstützung;655
9.5.1.4;1.4. Literaturtheoretische Begleitung: Klassenkämpfer und Kunstlumpen;656
9.5.1.5;1.5. Reaktionen der bürgerlichen Literaturkritik;661
9.5.1.6;1.6. Bestandsaufnahme 1929;663
9.5.2;2. Anthologien;666
9.5.3;3. «Arbeiterdichter» der frühen zwanziger Jahre: Alfons Petzold, Karl Bröger, Heinrich Lersch, Paul Zech u. a;674
9.5.4;4. Werkstudentenromane;687
9.5.5;5. Vagabunden;695
9.5.6;6. Klassenkämpferische Arbeiterliteratur der mittleren und späten zwanziger Jahre;697
9.5.6.1;6.1. Gedichte, Erzählungen, Romane;697
9.5.6.1.1;Die Fähigkeit zur Empörung: Kurt Kläber;699
9.5.6.1.2;Abenteuerromane über den weltweiten Kapitalismus: B. Traven und Heinrich Hauser;703
9.5.6.2;6.2. Proletarisch-revolutionäres Arbeitertheater: Erwin Piscator;707
9.5.6.3;6.3. Die Arbeiter-Sprechchorbewegung;711
9.5.6.4;6.4. BPRS-Betriebsliteratur: Willi Bredel, Hans Marchwitza u. a;715
9.5.7;7. Neue, nicht parteigebundene Arbeiterdichtung: Theodor Kramer und Walter Bauer;722
9.5.8;8. Proletarische Autobiographien und Lebenserinnerungen: August Winnig, Heinrich Lersch, Ludwig Turek, Adam Scharrer u. a.;727
9.5.9;9. Neusachliche Fotobücher: Heinrich Hauser, Georg Schwarz, Graf Alexander Stenbock-Fermor;737
9.5.10;10. Die literarische Entdeckung der Angestellten: Joseph Breitbach, Christa-Anita Brück, Hans Fallada, Martin Kessel u. a.;746
9.5.10.1;Die weiblichen Angestellten;748
9.5.10.2;Nöte der Konfektionsangestellten: Kleiner Mann - was nun?;754
9.5.10.3;Und ein Blick auf die besseren Angestellten;758
9.5.11;11. Der Roman der Schwerindustrie: Erik Regers Union der festen Hand;761
9.6;VI. Die Jahre der Radikalisierung und der Krise;770
9.6.1;1. Krieg, Revolution und Nachkriegswirren in der Literatur um 1930;770
9.6.1.1;1.1. Die literarische Wiederkehr des Weltkriegs;770
9.6.1.2;1.2. Der Weltkrieg im Spiegel der Romane: Panorama;776
9.6.1.3;1.3. Kriegskritische Romane: Ludwig Renn, Erich Maria Remarque, Edlef Köppen u. a.;784
9.6.1.4;1.4. Nationalistisch-bellizistische Kriegsromane und Fotobücher: Werner Beumelburg, Franz Schauwecker u. a.;792
9.6.1.5;1.5. Wirkungsfragen;797
9.6.1.6;1.6. Kriegsdramen mit unterschiedlichem Erfolg;798
9.6.1.7;1.7. Ein «Volksbuch» vom Krieg und vom unmöglichen Frieden;804
9.6.1.8;1.8. Spiegelungen der Revolution in Dramen und Romanen der Jahre 1927/28: Joseph Roth, Leo Perutz u. a;807
9.6.1.9;1.9. Vier Matrosenstücke von 1930/31: Theodor Plievier, Friedrich Wolf u. a;814
9.6.1.10;1.10. Episodische Revolutionsdarstellungen in Romanen;818
9.6.1.11;1.11. Aufarbeitung des Scheiterns: Revolutionsromane von Georg Hermann, Theodor Plievier, Ernst Glaeser, Carl Weiskopf;819
9.6.1.12;1.12. Die Revolutions- und Nachkriegszeit in Romanen der frühen dreißiger Jahre: Erich Maria Remarque, Franz Schauwecker, Bruno Brehm u. a.;827
9.6.1.12.1;Fortsetzungen;827
9.6.1.12.2;Über den Untergang der Monarchien;836
9.6.2;2. Literarische Formierung der politischen Extreme;840
9.6.2.1;2.1. Lagerbildung und Militarisierung der Literatur;840
9.6.2.1.1;Fronten;840
9.6.2.1.2;Literatur und Literaturkritik als Waffen;843
9.6.2.1.3;Das Ende der Gruppe 1925;845
9.6.2.2;2.2. Der Bund Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller (BPRS);846
9.6.2.2.1;Zwiespältige Blicke auf die Sowjetunion;864
9.6.2.2.2;Proletarisch-revolutionäre Planliteratur;851
9.6.2.2.3;Agitationsliteratur;855
9.6.2.3;2.3. Zwischen links und rechts: Austauschdiskurse und Gruppenkonflikte;869
9.6.2.4;2.4. Konservative Revolution und Neuer Nationalismus;875
9.6.2.4.1;Die Literarisierung des «neuen» Nationalismus;875
9.6.2.4.2;Das Konzept der Konservativen Revolution;877
9.6.2.4.3;Die Jungkonservativen und das Dritte Reich ;882
9.6.2.4.4;«Revolutionärer» und «soldatischer» Nationalismus: Der Kreis um Ernst Jünger;889
9.6.2.5;2.5. Kulturelle und literarische Aufrüstung der Nationalsozialisten;904
9.6.2.5.1;Nationalsozialistische «Kulturarbeit» um 1930;904
9.6.2.5.2;Erstenationalsozialistische Texte;911
9.6.2.5.3;Präsenzsteigerung durch Verlautbarungen und Störaktionen;918
9.6.3;3. Das Ende der Weimarer Republik;921
9.6.3.1;3.1. Kampf um das Bild der Republik: Fotobücher als Waffen;924
9.6.3.2;3.2. «Deutsches Elend», von außen gesehen;930
9.6.3.3;3.3. Von rechts und von links: Demokratie-, Parteien- und Parlamentarismuskritik;935
9.6.3.4;3.4. Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit;940
9.6.3.4.1;Die Wirtschaftskrise in Zeitromanen;941
9.6.3.4.2;Zwei Dramen zur Wirtschaftskrise: Gustav von Wangenheim und Hermann Broch;942
9.6.3.4.3;Arbeitslosigkeit als Massenphänomen;945
9.6.3.5;3.5. Der Auftakt zum Bürgerkrieg: Blutmai 1929;955
9.6.3.6;3.6. Bürgerkriegsliteratur: Mobilisierungsromane, Zeitstücke und Instruktionsschriften;959
9.6.3.7;3.7. «Landvolk» gegen die Republik;969
9.6.3.8;3.8. Schriftsteller als politische Vordenker, Mahner und Warner;977
9.6.3.9;3.9. Was tun? Reflexionsromane aus den beiden letzten Jahren;984
9.6.3.10;3.10. Bleiben oder gehen?;993
10;Dritter Teil Die Entwicklung der Gattungen;997
10.1;I. Lyrik;1003
10.1.1;1. Umfänge und Tendenzen;1003
10.1.2;2. Schlußakkorde alter Meister: Rainer Maria Rilke und Stefan George;1008
10.1.3;3. Avantgardistische und kabarettistische Diversifizierung: Yvan Goll und Kurt Schwitters, Walter Mehring und Klabund;1016
10.1.4;4. Formen und Funktionen der politischen Lyrik;1026
10.1.5;5. Zwei neue Großmeister: Gottfried Benn und Bertolt Brecht;1032
10.1.6;6. Lyrische Querelen am Ende der zwanziger Jahre;1044
10.1.7;7. Traditionalisten und neue Naturlyriker;1052
10.1.8;8. Großstadt- und Frauenlyrik: Zwei repräsentative Anthologien;1063
10.2;II. Dramatik;1069
10.2.1;1. Auslese;1069
10.2.2;2. Phasen und Impulse, Krisendiagnosen und kabarettistische Inspirationen;1078
10.2.3;3. Von der expressionistischen Kompromißlosigkeit zum neusachlichen Laissez-faire;1084
10.2.4;4. Konjunktur der Komödie und Wiederbelebung des Volksstücks;1099
10.2.5;5. Historische Spiegelungen gegenwärtiger Probleme, insbesondere Hugo von Hofmannsthals Der Turm;1113
10.2.6;6. Wirkungsvolles Mitleidstheater: Peter Martin Lampel und Friedrich Wolf;1123
10.2.7;7. Bertolt Brechts Episches Theater;1130
10.3;III. Epik;1140
10.3.1;1. Romane der ersten Nachkriegsjahre;1142
10.3.2;2. Die Erzähl- und Romandebatte;1169
10.3.3;3. Pionier- und Meisterwerke der reflektierten Moderne: Franz Kafka, Thomas Mann, Alfred Döblin, Hans Henny Jahnn, Robert Musil, Hermann Broch;1174
10.3.4;4. Pflege der traditionellen Erzähl- und Romanform: Joseph Roth;1201
10.3.5;5. Exempel des historischen Romans und des Bauern- oder Dorfromans;1209
10.3.6;6. Novellistisches und Legendenhaftes;1218
11;Epilog: Karl und das Zwanzigste Jahrhundert: Rudolf Brunngrabers Beobachtung der «Heroischen Moderne»;1223
12;Anhang;1229
12.1;Auswahlbibliographie;1231
12.2;Register;1249
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Leseprobe

EINLEITUNG


Für die deutschsprachige Literatur wurden die vierzehn bewegten Jahre zwischen dem 9. November 1918 und dem 30. Januar 1933, zwischen der revolutionären Begründung der ersten deutschen Republik und ihrer leichtfertigen Preisgabe durch die Bestellung Hitlers zum Reichskanzler, zu einer Glanzzeit. Nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs entstand unter den Bedingungen liberaler Verfassungen und provoziert durch die anhaltenden politischen, sozialen und geistigen Probleme der 1920er Jahre eine große Zahl hochkarätiger, innovativ und zugleich auf Dauer mustergültig wirkender Werke aller literarischen Gattungen. Exemplarisch seien vorweg drei dichterische Leistungen genannt, an denen die Signatur der Zeit und die aus ihr erwachsenen poetischen Ansprüche der Autoren in besonderer Deutlichkeit abzulesen sind: Gottfried Benns Weltanschauungslyrik, wie sie sich in den geschichtsphilosophischen Montagegedichten Chaos (1923) und Qui sait (1927) zeigt; Alfred Döblins vielstimmiger, alltagsnaher und zugleich mythologisch überwölbter Großstadtroman Berlin Alexanderplatz (1929); schließlich Bertolt Brechts formenreich anklägerisches und ergreifendes System- und Wirtschaftskrisendrama Die heilige Johanna der Schlachthöfe (1932). Daneben stehen gleichrangig in der Lyrik: Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien (1923), Bertolt Brechts Hauspostille (1927), Stefan Georges letzter Gedichtband Das Neue Reich (1928) und Oskar Loerkes Atem der Erde (1930); in der Dramatik: Georg Kaisers Gas (1918-20), Karl Kraus Die letzten Tage der Menschheit (1922), Hugo von Hofmannsthals Der Turm (1925), Bertolt Brechts und Kurt Weills Musikdrama Die Dreigroschenoper (1928); in der Epik: Thomas Manns Der Zauberberg (1924), Hermann Hesses Der Steppenwolf (1927), Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften (1930-33), Hermann Brochs Die Schlafwandler (1930-32). Es sind die Exponenten der sogenannten klassischen - aber besser: reflektierten - Moderne (s.S. 92 f.), die bis heute in erster Linie angeführt werden, wenn nach den künstlerisch bedeutendsten und repräsentativsten Werken der Epoche gefragt wird. Einige von ihnen - Thomas Manns Zauberberg und Hofmannsthals Turm seien als herausragende Beispiele genannt - haben traditionelle Darstellungsweisen modernisiert und zu einer neuen Hochform geführt; andere - wie Döblins Berlin Alexanderplatz und Brechts Heilige Johanna der Schlachthöfe - arbeiteten mit avantgardistischen Mitteln, waren in augenfälliger Weise innovativ und wirkten inspirierend auch für die zweite Phase der reflektierten Moderne nach dem Zweiten Weltkrieg.

Daneben sind in allen Sparten der Literatur großartige Leistungen zu registrieren, von denen hier - wiederum in exemplarischer Absicht - einige angeführt seien: als Epochenromane: René Schickeles Trilogie Das Erbe am Rhein (1925-31), Joseph Roths Radetzkymarsch (1932) und Rudolf Brunngrabers Karl und das zwanzigste Jahrhundert (1933); als Auseinandersetzungen mit dem Weltkrieg: Ernst Jüngers In Stahlgewittern (1920), Arnold Zweigs Roman Der Streit um den Sergeanten Grischa (1926), Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues (1929) und Edlef Köppens Heeresbericht (1930); als politische Zeitromane: Lion Feuchtwangers Erfolg (1930), Hans Falladas Bauern, Bonzen und Bomben (1931) und Erich Kästners Fabian (1931); als historische Romane: Erwin Guido Kolbenheyers Paracelsus-Trilogie (1917-26), Lion Feuchtwangers Jud Süß (1925) und Ina Seidels Roman Das Wunschkind (1930); als Epos der versinkenden bäuerlichen Lebenswelt: Paula Groggers Das Grimmingtor (1926) und Hermann Eris Busses Bauernadel (1930); als Roman der kleinen Leute : Hans Falladas Kleiner Mann - was nun? (1932); als Romane der neuen Frau : Marieluise Fleißers Mehlreisende Frieda Geier (1931) und Irmgard Keuns Gilgi - eine von uns (1931) sowie Das kunstseidene Mädchen (1932); als Roman der industriellen Wirtschafts- und Arbeitswelt: Erik Regers Union der festen Hand (1931); als Ausdruck kommunistischen Revolutionsbegehrens: Bertolt Brechts «Lehrstück» Die Maßnahme (1930-32) mit der Musik von Hanns Eisler und Anna Seghers Roman Die Gefährten (1932); als Erzählung jüdischen Lebensleids und Lebensglücks: Joseph Roths Hiob (1930); als Volksstücke neuen Stils: Carl Zuckmayers Komödie Der fröhliche Weinberg (1925) und Ödön von Horváths Geschichten aus dem Wiener Wald (1931); als sozialreformerisches Kampfdrama: Friedrich Wolfs Cyankali § 218 (1929) - und anderes mehr.

Die meisten dieser Werke und viele andere, die in einer nicht nur exemplarisch gemeinten Liste anzuführen wären, sind aufgrund ihrer künstlerischen Qualität, ihrer historischen Vermittlungsleistung und existentiellen Erhellungskraft bis heute lebendig und werden, wenn auch in unterschiedlichem Maß, von einem breiteren Publikum wahrgenommen oder zumindest im literaturwissenschaftlichen und literaturkritischen Diskurs in Erinnerung gehalten. Manche - wie Kolbenheyers Paracelsus-Trilogie - sind aus Gründen der politischen Verfehlungen der Autoren - also vor allem der Parteinahme für den Nationalsozialismus - mehr oder minder geächtet und aus der Rezeption verdrängt, doch dürfen sie in einer Literaturgeschichte der 1920er Jahre nicht fehlen, zumal ihnen die spätere Hinwendung der Autoren zum Nationalsozialismus nicht unbezweifelbar eingeschrieben ist. Ebenso müssen in einer Literaturgeschichte Werke berücksichtigt werden, die heute aufgrund ihrer inhaltlichen und formalen Antiquiertheit mehr oder minder reizlos sind, damals aber - wie die Bestseller von Rudolf Herzog, Walter Bloem und Paul Oskar Höcker - eine breite Leserschaft hatten. Zwar ist es legitim und aus mancherlei Gründen auch sinnvoll, sich an die Spitzenleistungen zu halten und manches andere außer Betracht zu lassen. Prinzipiell gilt aber, was Kurt Tucholsky 1925 anläßlich eines Artikels über die populären Bücher des belgisch-französischen Schriftstellers Clément Vautel feststellte: «Nicht nur Gerhart Hauptmann repräsentiert die deutsche Literatur, sondern auch die Herren Herzog und Hoecker.»

Zudem auch «die Herren» Salomon und Heinz sowie Marchwitza und Hoelz, um vier Namen zu nennen, die für einen Autorentypus stehen, der zwar kein Spezifikum der Weimarer Republik ist, aber doch zu ihren auffallenden Erscheinungen gehört und ihrer Literatur einen besonderen Akzent gab. Es ist der Typus des militanten politischen Akteurs, der nach der Beteiligung an politischen Gewalttaten die Literatur als Reflexions- und Wirkungsmedium entdeckt. Friedrich Wilhelm Heinz war als Mitglied der Marine-Brigade Ehrhardt und der Organisation Consul an verschiedenen konterrevolutionären und antirepublikanischen Aktionen beteiligt, die er 1930 unter dem Titel Sprengstoff (s.S. 399 ff.) in romanartiger Form darstellte, nicht nur um sie nachträglich zu rechtfertigen, sondern auch um seine Position in den sich wieder verschärfenden politischen Auseinandersetzungen zu festigen. Ernst von Salomon, der ebenfalls Freikorps- und OC-Mitglied war, wurde 1922 wegen Beihilfe zur Ermordung Walther Rathenaus zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und konnte sich danach mit seinem autobiographisch geprägten Roman Die Geächteten (1930; s.S. 392 ff.) einen Namen als Schriftsteller machen. Der im Krieg militärisch geschulte Bergarbeiter Hans Marchwitza kämpfte 1920 als Zugführer der Roten Ruhrarmee gegen die Freikorps, die nach dem Kapp-Putsch zur Befriedung des Ruhrgebiets eingesetzt wurden, und machte dies 1930 zum Gegenstand der literarisch geformten Darstellung Sturm auf Essen, die 1931 vom Staatsanwalt als staatsgefährdend bewertet und verboten wurde (s.S. 418 ff.). Max Hoelz war der populärste Arbeiterführer des mitteldeutschen Märzaufstands vom Frühjahr 1921 und wurde wegen bewaffneter Aktionen zu lebenslänglicher Haft verurteilt, aber 1928 begnadigt. Das Erscheinen seiner Briefe aus dem Zuchthaus (1927) und seiner Autobiographie Vom «Weißen Kreuz» zur roten Fahne (1929; s.S. 421 ff.) war jeweils ein literarisches Ereignis; auch wurde Hoelz etwa in Otto Gotsches Roman Sturmtage im März (1933; s.S. 428 ff.) selber zur literarischen Figur. Wie Heinz, Salomon,...
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