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Elantris

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
928 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am01.02.2018Auflage
Mit seinem gefeierten Debüt »Elantris« setzt US-Superstar Brandon Sanderson noch heute Maßstäbe für groß angelegte, epische Fantasy. Nun liegt der Roman endlich in neuer Ausstattung vor: Einst war Elantris, die magische Stadt im Lande Arelon, ein Paradies, in dem die Götter wandelten. Aber dann wurde es von einem schrecklichen Fluch getroffen und die vormals blühende Stadt verwandelte sich in eine tödliche Falle für ihre Bewohner. Kronprinz Raoden, der in der gefallenen Stadt gefangen ist, muss gemeinsam mit der Königstochter Sarene das Geheimnis von Elantris ergründen ...

Brandon Sanderson, geboren 1975 in Nebraska, ist internationaler Bestsellerautor und lebt in Utah. Nach seinem Debütroman »Elantris« widmete er sich ab 2007 der Vollendung von Robert Jordans epischer Fantasyreihe »Das Rad der Zeit«. Zudem begeistert er mit seiner Saga um »Die Nebelgeborenen« weltweit die Fans. Er steht regelmäßig ganz vorne auf der New-York-Times-Bestsellerliste und seine Bücher wurden in 35 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2022 machte er Furore mit der größten Crowdfundingkampagne aller Zeiten, mit der er vier komplett neue Romane finanzierte. Die ersten beiden, »Weit über der smaragdgrünen See« und »Handbuch für den genügsamen Zauberer: Überleben im mittelalterlichen England« erscheinen im Piper Verlag.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR24,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextMit seinem gefeierten Debüt »Elantris« setzt US-Superstar Brandon Sanderson noch heute Maßstäbe für groß angelegte, epische Fantasy. Nun liegt der Roman endlich in neuer Ausstattung vor: Einst war Elantris, die magische Stadt im Lande Arelon, ein Paradies, in dem die Götter wandelten. Aber dann wurde es von einem schrecklichen Fluch getroffen und die vormals blühende Stadt verwandelte sich in eine tödliche Falle für ihre Bewohner. Kronprinz Raoden, der in der gefallenen Stadt gefangen ist, muss gemeinsam mit der Königstochter Sarene das Geheimnis von Elantris ergründen ...

Brandon Sanderson, geboren 1975 in Nebraska, ist internationaler Bestsellerautor und lebt in Utah. Nach seinem Debütroman »Elantris« widmete er sich ab 2007 der Vollendung von Robert Jordans epischer Fantasyreihe »Das Rad der Zeit«. Zudem begeistert er mit seiner Saga um »Die Nebelgeborenen« weltweit die Fans. Er steht regelmäßig ganz vorne auf der New-York-Times-Bestsellerliste und seine Bücher wurden in 35 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2022 machte er Furore mit der größten Crowdfundingkampagne aller Zeiten, mit der er vier komplett neue Romane finanzierte. Die ersten beiden, »Weit über der smaragdgrünen See« und »Handbuch für den genügsamen Zauberer: Überleben im mittelalterlichen England« erscheinen im Piper Verlag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492978842
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.02.2018
AuflageAuflage
Seiten928 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3868 Kbytes
Artikel-Nr.2366756
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

An jenem Morgen erwachte Prinz Raoden von Arelon früh, ohne sich auch nur im Geringsten bewusst zu sein, dass er bis in alle Ewigkeit verdammt war. Immer noch schlaftrunken setzte Raoden sich auf und blinzelte in das sanfte Morgenlicht. Durch die geöffneten Balkontüren konnte er in der Ferne die gewaltige Stadt Elantris sehen, deren kahle Mauern einen tiefen Schatten über die kleinere Stadt Kae warfen, in der Raoden lebte. Die Mauern von Elantris waren unglaublich hoch, doch Raoden konnte dennoch die Spitzen der schwarzen Türme erkennen, die sich dahinter erhoben und noch in ihrem Zustand der Zerstörung die niedergegangene Pracht erahnen ließen, die sich hinter den Mauern verbarg.

Die verlassene Stadt wirkte dunkler als sonst. Raoden starrte sie einen Moment lang an, dann wandte er den Blick ab. Es war unmöglich, den riesigen elantrischen Mauern keinerlei Beachtung zu schenken. Trotzdem gaben sich die Einwohner von Kae alle Mühe, eben dies zu tun. Es schmerzte, an die ehemalige Schönheit der Stadt zu denken und sich zu fragen, wie sich der Segen der Shaod vor zehn Jahren in einen Fluch hatte verwandeln können ...

Raoden schüttelte den Kopf und kletterte aus dem Bett. Es war ungewöhnlich warm für die frühe Stunde. Ihm war überhaupt nicht kühl, als er sich sein Gewand überwarf und anschließend zum Zeichen, dass er zu frühstücken wünschte, an der Dienstbotenklingel neben dem Bett zog.

Auch das war eigenartig. Er war hungrig - sehr hungrig. Beinahe heißhungrig. Bisher hatte er nie gern ausgiebig gefrühstückt, doch an diesem Morgen wartete er ungeduldig auf sein Essen. Letzten Endes entschloss er sich, jemanden zu schicken, der nachsehen sollte, warum das Ganze so lange dauerte.

»Ien?«, rief er durch die unbeleuchteten Gemächer.

Keine Antwort. Die Abwesenheit des Seons veranlasste Raoden zu einem leichten Stirnrunzeln. Wo mochte Ien stecken?

Raoden entfernte sich vom Bett, wobei sein Blick erneut auf Elantris fiel. Im Schatten der gewaltigen Stadt wirkte Kae wie ein unbedeutendes Dorf. Elantris. Ein ungeheuerlicher Klotz wie aus Ebenholz; keine wirkliche Stadt mehr, sondern nur noch deren Leichnam. Ein leichter Schauder überlief Raoden.

Es klopfte an der Tür.

»Na endlich«, sagte Raoden und durchquerte das Zimmer, um die Tür zu öffnen. Draußen stand die alte Elao mit einem Tablett voll Obst und warmem Brot.

In dem Augenblick, als Raoden die Hände ausstreckte, um ihr das Tablett abzunehmen, entglitt es den Fingern des bestürzten Dienstmädchens und fiel polternd zu Boden. Raoden erstarrte, als das metallene Scheppern des Tabletts in dem morgendlich stillen Gang widerhallte.

»Gütiger Domi!«, flüsterte Elao, Entsetzen in den Augen, während ihre zitternde Hand den Korathianhänger an ihrem Hals suchte.

Raoden streckte die Hand aus, doch die Dienstbotin wich bebend vor ihm zurück, wobei sie in der Eile über eine kleine Melone stolperte.

»Was ist los?«, wollte Raoden wissen. Da sah er seine Hand. Was ihm im Schatten seines dunklen Zimmers verborgen geblieben war, wurde nun im flackernden Schein der Laterne im Gang sichtbar.

Raoden wandte sich um und riss auf dem Weg zu dem großen Spiegel an der Seitenwand seines Gemaches Möbelstücke um. Das morgendliche Dämmerlicht war mittlerweile so stark, dass er das Spiegelbild erkennen konnte, das ihm entgegenstarrte. Das Spiegelbild eines Fremden.

Seine blauen Augen waren immer noch dieselben, auch wenn sie vor Schreck weit aufgerissen waren. Doch sein Haar war nicht länger rötlich braun, sondern hing ihm schlaff und grau vom Kopf. Die Haut war das Schlimmste. Das Gesicht im Spiegel war von widerwärtigen schwarzen Flecken überzogen, die aussahen, als seien es dunkle Blutergüsse. Diese Flecken konnten nur eines bedeuten.

Die Shaod hatte ihn ereilt.

 

Das Stadttor von Elantris fiel dröhnend hinter ihm zu. Das Geräusch hatte etwas erschreckend Endgültiges. Raoden sackte gegen das Tor, immer noch ganz benommen von den Ereignissen des Tages.

Es war, als gehörten seine Erinnerungen einem anderen. Sein Vater, König Iadon, hatte Raodens Blick gemieden, als er den Priestern befohlen hatte, seinen Sohn vorzubereiten und in die Stadt Elantris zu werfen. Es war schnell und leise geschehen, denn Iadon konnte sich nicht leisten, dass bekannt wurde, der Kronprinz sei ein Elantrier. Vor zehn Jahren hätte die Shaod aus Raoden einen Gott gemacht. Doch anstatt die Menschen in silberhäutige Gottheiten zu verwandeln, machte die Shaod sie nun zu widerwärtigen Ungeheuern.

Ungläubig schüttelte Raoden den Kopf. Die Shaod war etwas, was anderen Leuten zustieß - Leuten, die weit weg waren. Leuten, die es verdient hatten, verflucht zu sein. Nicht dem Kronprinzen von Arelon. Nicht Raoden.

Vor ihm erstreckte sich die Stadt Elantris. Die hohen Mauern wurden von Wachhäusern und Soldaten gesäumt. Allerdings sollten diese Männer nicht dafür sorgen, dass keine Feinde in die Stadt eindrangen, sondern dass die Bewohner nicht nach draußen entkamen. Seit der Reod brachte man jeden Menschen, der von der Shaod ereilt wurde, nach Elantris, wo er verrotten sollte. Die gefallene Stadt war zu einer riesigen Gruft für diejenigen geworden, deren Körper vergessen hatte, wie man starb.

Raoden konnte sich noch entsinnen, wie er einst auf jenen Mauern gestanden und auf die grausigen Einwohner von Elantris hinabgeblickt hatte, so wie nun die Wächter auf ihn herabsahen. Damals hatte die Stadt weit weg gewirkt, obgleich er sich nur knapp außerhalb davon befunden hatte. Damals hatte er nachgegrübelt, wie es wohl sein mochte, durch jene geschwärzten Straßen zu wandern.

Jetzt würde er es herausfinden.

Raoden drückte kurz gegen das Tor, als wolle er seinen Körper hindurchzwängen und sein Fleisch von dem Makel reinigen. Er senkte den Kopf und gab ein leises Stöhnen von sich. Am liebsten hätte er sich auf den schmutzigen Steinen zu einem Knäuel zusammengerollt und darauf gewartet, aus diesem Traum zu erwachen. Doch ihm war klar, dass er niemals erwachen würde. Die Priester sagten, dass dieser Albtraum niemals ein Ende nahm.

Etwas tief in seinem Innern drängte ihn jedoch vorwärts. Er wusste, dass er sich bewegen musste; denn wenn er es nicht täte, so fürchtete er, würde er einfach aufgeben. Die Shaod hatte Besitz von seinem Körper ergriffen. Er konnte nicht zulassen, dass sie ihm auch noch den Verstand raubte.

Also benutzte Raoden seinen Stolz wie einen Schutzschild gegen Verzweiflung, Mutlosigkeit und - ganz besonders - gegen das Selbstmitleid und hob den Kopf, um der Verdammnis die Stirn zu bieten.

 

Als Raoden früher auf den Mauern von Elantris gestanden und - sowohl wörtlich wie auch im übertragenen Sinne - auf dessen Einwohner hinabgeblickt hatte, hatte er den Dreck gesehen, der die Stadt bedeckte. Jetzt stand er mitten darin.

Jede Oberfläche, von den Mauern der Gebäude bis hin zu den zahlreichen Spalten in den Pflastersteinen, war mit einer schleimigen Schmutzschicht bedeckt. Der rutschige, ölige Belag hatte eine nivellierende Wirkung auf die Farben von Elantris und ließ sie alle zu einem einzigen deprimierenden Farbton verschmelzen - einem Ton, in dem sich pessimistisches Schwarz mit schmutzigen Grüntönen und Abwasserbraun vermischte.

Früher war es Raoden gelungen, ein paar der Stadtbewohner zu erspähen. Jetzt konnte er sie zudem hören. Etwa ein Dutzend Elantrier lagen auf dem stinkenden Kopfsteinpflaster des Platzes verstreut. Ohne sich darum zu kümmern oder ohne es zu merken, saßen manche in tiefen dunklen Pfützen, die noch von den nächtlichen Regenfällen übrig geblieben waren. Und sie stöhnten. Die meisten taten dies auf eine leise Art, indem sie etwas vor sich hin murmelten oder vor Schmerz, der keine sichtbare Ursache zu haben schien, wimmerten. Eine Frau am anderen Ende des Platzes schrie jedoch und gab Laute von sich, die heftige Qualen erahnen ließen. Einen Augenblick später verstummte sie, da ihr entweder die Luft oder die Kraft ausgegangen war.

Die meisten trugen Lumpen - dunkle, locker sitzende Kleidungsstücke, die genauso schmutzig waren wie die Straßen. Als Raoden jedoch genauer hinsah, erkannte er, was es war. Er blickte an seinen eigenen weißen Totengewändern hinab. Die Sachen waren lang und wallend, wie Bänder, die man zu einem losen Gewand zusammengenäht hatte. Der Leinenstoff an seinen Armen und Beinen war bereits voller Dreck, weil er damit das Stadttor und die Steinpfeiler berührt hatte. Raoden beschlich der Verdacht, dass sich seine Kleidung schon bald nicht mehr von der Tracht der anderen Elantrier unterscheiden ließe.

Das hier wird aus mir werden, dachte Raoden. Es hat bereits angefangen. In ein paar Wochen werde ich nur noch eine mutlose Hülle sein, ein Leichnam, der in der Ecke vor sich hin winselt.

Etwas auf der anderen Seite des Platzes bewegte sich und riss Raoden aus seinem Selbstmitleid. Ein paar Elantrier kauerten ihm gegenüber in einem Torbogen, der im Schatten lag. Ihre Umrisse verrieten ihm nicht viel, doch die Leute schienen auf etwas zu warten. Er konnte spüren, wie ihre Blicke auf ihm ruhten.

Um seine Augen vor dem Sonnenlicht abzuschirmen, hob Raoden einen Arm, was ihm erst wieder den kleinen Strohkorb ins Gedächtnis rief, den er in der Hand hielt. Darin befand sich das rituelle Korathiopfer, das man den Toten ins nächste Leben mitgab - oder, in diesem Falle, nach Elantris. In dem Korb waren ein Brotlaib, ein wenig kümmerliches...
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Autor

Brandon Sanderson, geboren 1975 in Nebraska, ist internationaler Bestsellerautor und lebt in Utah. Nach seinem Debütroman "Elantris" widmete er sich seit 2007 der Vollendung von Robert Jordans "Das Rad der Zeit". Zudem begeistert er mit seiner Saga um "Die Nebelgeborenen" weltweit die Fans. Er steht regelmäßig ganz vorne auf der New-York-Times-Bestsellerliste.