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Die Verzauberung der Schatten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
640 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am23.11.20171. Auflage
»Die Verzauberung der Schatten« ist der zweite Band der Weltenwanderer-Trilogie von V. E. Schwab rund um den Antari Kell und Trickbetrügerin Delilah Bard. Eine Geschichte voller Magie, Abenteuer - und Piraten. Die Stadt London gibt es vier Mal - im grauen wohnt die Langeweile, im weißen der Hass und im schwarzen das Nichts. Doch im Roten London, da wohnt die Magie ... Vier Monate ist es her, dass Kell gegen die dunkelste Form der Magie gekämpft hat. Noch immer leidet der Antari unter Albträumen, und die gewiefte Taschendiebin Delilah Bard, kurz Lila, geht ihm einfach nicht aus dem Kopf. Sie hat sich inzwischen jedoch einen Traum erfüllt: Sie segelt mit dem Nachtfalken über die Meere der Welt. Das Rote London steht ganz im Taumel des Spiels der Elemente, einem Turnier, bei dem Magier aus aller Welt ihre Kräfte messen. Auch Kell will antreten. Während zahlreiche Gäste, darunter der berüchtigte Pirat Alucard Emery, in die Stadt kommen, bemerkt jedoch niemand, wie ein anderes London aus seinem düsteren Schlaf erwacht und diejenigen wiederkehren, die als für immer verloren galten. Ein Abenteuer mit liebenswerten Figuren, düsteren Überraschungen und jeder Menge Wortwitz in der atemberaubenden Welt der vier London. »Fantasy, wie sie sein muss.« Publishers Weekly

Victoria (V. E.) Schwab ist die Autorin der »Shades of Magic«-Trilogie, des Bestsellers »Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« und des Gothic-Fantasy-Romans 'Gallant'. Ihre Werke wurden in über vierundzwanzig Sprachen übersetzt. Sie wurde 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und ist seitdem von unstillbarem Fernweh getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext»Die Verzauberung der Schatten« ist der zweite Band der Weltenwanderer-Trilogie von V. E. Schwab rund um den Antari Kell und Trickbetrügerin Delilah Bard. Eine Geschichte voller Magie, Abenteuer - und Piraten. Die Stadt London gibt es vier Mal - im grauen wohnt die Langeweile, im weißen der Hass und im schwarzen das Nichts. Doch im Roten London, da wohnt die Magie ... Vier Monate ist es her, dass Kell gegen die dunkelste Form der Magie gekämpft hat. Noch immer leidet der Antari unter Albträumen, und die gewiefte Taschendiebin Delilah Bard, kurz Lila, geht ihm einfach nicht aus dem Kopf. Sie hat sich inzwischen jedoch einen Traum erfüllt: Sie segelt mit dem Nachtfalken über die Meere der Welt. Das Rote London steht ganz im Taumel des Spiels der Elemente, einem Turnier, bei dem Magier aus aller Welt ihre Kräfte messen. Auch Kell will antreten. Während zahlreiche Gäste, darunter der berüchtigte Pirat Alucard Emery, in die Stadt kommen, bemerkt jedoch niemand, wie ein anderes London aus seinem düsteren Schlaf erwacht und diejenigen wiederkehren, die als für immer verloren galten. Ein Abenteuer mit liebenswerten Figuren, düsteren Überraschungen und jeder Menge Wortwitz in der atemberaubenden Welt der vier London. »Fantasy, wie sie sein muss.« Publishers Weekly

Victoria (V. E.) Schwab ist die Autorin der »Shades of Magic«-Trilogie, des Bestsellers »Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« und des Gothic-Fantasy-Romans 'Gallant'. Ihre Werke wurden in über vierundzwanzig Sprachen übersetzt. Sie wurde 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und ist seitdem von unstillbarem Fernweh getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104901695
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum23.11.2017
Auflage1. Auflage
Seiten640 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1949 Kbytes
Artikel-Nr.2367554
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


I

Das arnesische Meer


Delilah Bard besaß ein Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen.

Sie hatte stets geglaubt, dass das allemal besser war, als darauf zu warten, dass die Schwierigkeiten zu ihr kamen. Doch hier, auf hoher See in einer winzigen Jolle ohne Ruder, fernab vom Festland und ohne offensichtliche Hilfsmittel - außer dem Seil, mit dem ihre Handgelenke gefesselt waren -, kamen ihr plötzlich Zweifel an diesem Grundsatz.

Über ihr wölbte sich die mondlose Nacht, und zu allen Seiten erstreckte sich die sternenübersäte Dunkelheit des Himmels, die vom Wasser reflektiert wurde; nur das Wellengekräusel, das das Boot zum Schaukeln brachte, ließ Lila die Grenze zwischen oben und unten erahnen. Für gewöhnlich gab ihr diese unendliche Spiegelung das Gefühl, sich im Zentrum des Universums zu befinden.

Heute aber, allein auf hoher See, hätte sie am liebsten laut geschrien.

Stattdessen starrte sie mit zusammengekniffenen Augen den in der Ferne entschwindenden funkelnden Lichtern nach; einzig aufgrund des rötlichen Schimmers war es ihr möglich, die Schiffslaterne von den Sternen zu unterscheiden. Lila musste zusehen, wie das Schiff - ihr Schiff -, langsam, aber sicher in die Ferne driftete.

Panik schlug ihre Klauen in Lilas Kehle, doch sie kämpfte erfolgreich dagegen an.

Ich bin Delilah Bard, dachte sie, während die Seile ihr ins Fleisch schnitten - Diebin, Piratin und Reisende. Ich habe drei verschiedene Welten besucht und überlebt. Habe das Blut von Herrschern vergossen und Magie in den Händen gehalten. Ein ganzes Schiff voller Seeleute wäre nicht zu dem fähig, was ich allein zu bewegen vermag. Ihr könnt mir alle gestohlen bleiben.

Ich bin, verdammt nochmal, einzigartig.

Als sie sich genug Mut zugesprochen hatte, wandte sie ihrem eigentlichen Schiff den Rücken zu und starrte hinaus in die unendliche Dunkelheit, die sich vor ihren Augen erstreckte.

Es könnte schlimmer sein, redete sie sich gut zu, doch schon im nächsten Moment spürte sie, wie kaltes Wasser ihre Stiefel umspülte. Ein Blick nach unten zeigte ihr, dass die Jolle ein Leck hatte. Gewiss, dieses war nicht besonders groß - aber das machte die Sache auch nicht besser; denn auch ein winziges Loch konnte ein Boot zum Sinken bringen, auch wenn es dann ein wenig länger dauerte.

Lila stöhnte und musterte das grobe Seil, das ihre Hände fest umwand, und war nun doppelt erleichtert, dass die Mistkerle ihre Beine nicht gefesselt hatten, wenn sie schon in diesem widerlichen Kleid steckte: einem fadenscheinigen Teil mit einem weiten Rock, einer Unmenge Tüll und einer Korsage, die ihr die Luft abschnürte. Warum in Gottes Namen taten sich Frauen so etwas nur an?

Während das Wasser im Boot stetig stieg, riss Lila sich zusammen und dachte nach. Sie atmete so tief ein, wie es in dem Kleid nur möglich war, und ging im Geiste ihre wenigen, zunehmend durchnässten Habseligkeiten durch: ein Fass Ale (ein Abschiedsgeschenk), drei Messer (alle bestens versteckt), ein halbes Dutzend Leuchtfackeln (als Dreingabe von den Kerlen, die sie ausgesetzt hatten), das soeben erwähnte Kleid (zum Teufel damit) sowie alles, was sie in dessen Falten und Taschen verborgen trug (im Falle ihres Überlebens natürlich unentbehrlich).

Lila ergriff eine der Leuchtfackeln; diese ähnelten einem Feuerwerkskörper und verbreiteten, schlug man sie gegen eine beliebige harte Oberfläche, ein farbiges Licht - keinen grellen Blitz, sondern einen steten, die Dunkelheit wie ein Messer durchschneidenden Strahl. Jede dieser Fackeln brannte ungefähr eine Viertelstunde, und die verschiedenen Farben besaßen auf hoher See jeweils ihre ganz eigene Bedeutung: Gelb stand für ein sinkendes Schiff, Grün für eine an Bord grassierende Krankheit, Weiß für eine unbestimmte Bedrängnis und Rot für die Bedrohung durch Piraten.

Diese vier Möglichkeiten standen ihr zur Verfügung, und sie ließ ihre Finger über die Enden der Stangen gleiten, während sie überlegte, für welche sie sich entscheiden sollte. Nach einem Blick auf das stetig steigende Wasser fiel ihre Wahl auf die gelbe Leuchtfackel. Sie packte diese mit beiden Händen und entzündete sie am Rand des kleinen Boots.

Jäh durchschnitt ein greller Lichtstrahl die Nacht. Er schien die Welt zu zerteilen - in das wilde gelbweiße Gleißen und das dichte schwarze Nichts ringsherum. Lila brauchte eine halbe Minute, um die Tränen, die ihr die Helligkeit in die Augen getrieben hatte, laut fluchend zurückzublinzeln, während sie die Leuchtfackel möglichst weit weg von ihrem Gesicht hielt. Dann begann sie zu zählen. Als ihre Augen sich endlich an die blendende Helle gewöhnten, verlor das Signal an Stärke, flackerte noch einmal auf, um dann zu verlöschen. Lila suchte den Horizont vergeblich nach einem Schiff ab, während das Wasser langsam, aber sicher weiter anstieg und inzwischen an ihren Waden in den Lederstiefeln leckte. Sie nahm die zweite Leuchtfackel - diesmal die weiße für die nicht näher bestimmte Bedrängnis - und entzündete sie am Bootsrand, während sie versuchte, ihre Augen abzuschirmen. Lila zählte die verrinnenden Minuten und durchforschte die das Boot umgebende Schwärze nach irgendeinem Lebenszeichen.

»Komm schon«, flüsterte sie. »Komm schon, komm schon ...« Das Zischen der verlöschenden Leuchtfackel übertönte ihre Worte. Wieder war sie von tiefer Dunkelheit umhüllt.

Lila knirschte mit den Zähnen.

Dem Wasserstand in dem Boot nach zu urteilen, hatte sie nur noch eine Viertelstunde - eine Leuchtfackel lang - Zeit, bevor sie wirklich und wahrhaftig untergehen würde.

Dann merkte sie plötzlich, wie sich etwas an der hölzernen Bootswand entlangschlängelte. Und dieses Etwas hatte Zähne.

Wenn es einen Gott gibt, dachte sie, ein himmlisches Wesen, irgendeine überirdische Macht, oder auch nur irgendjemanden dort oben oder von mir aus auch da unten, der mich noch einen weiteren Tag unter den Lebenden sehen möchte, ob nun aus Mitleid oder um ein wenig Spaß zu haben, der sollte besser hier und jetzt eingreifen.

Und mit diesem Stoßgebet packte sie die rote Leuchtfackel (die Warnung vor Piraten) und entzündete sie; sofort erhellte ein gespenstisches Licht die Nacht. Einen Augenblick lang fühlte sie sich an die Isle erinnert. Nicht an den Fluss in ihrem London - falls diese trostlose Stadt jemals die ihre gewesen war - und auch nicht an den in der schrecklichen, bleichen Stadt, in der Athos und Astrid Dane gemeinsam mit Holland ihr Unwesen getrieben hatten. Nein, sie musste an sein London denken. An Kells.

Sie sah ihn wie eine flammende Vision vor sich, das rotbraune Haar und die ewige Falte zwischen den verschiedenfarbigen Augen, dem blauen und dem schwarzen. Den Antari, Zauberknaben und Prinzen.

Lila starrte, ohne zu blinzeln, in das rote Licht der Leuchtfackel, bis Kells Bild ausgemerzt war. Sie hatte jetzt wahrlich drängendere Sorgen. Das Wasser stieg und stieg; und das Signal drohte wieder zu erlöschen. Mehr und mehr Schatten schlängelten sich um das Boot.

Doch in dem Moment, als das rote Licht zu einem schwachen Glimmen herabgebrannt war, erweckte etwas ihre Aufmerksamkeit.

Zunächst war es nicht mehr als eine Nebelsträhne auf der Meeresoberfläche, die sich jedoch bald zu einem geisterhaften Schiff formte. Der glänzende schwarze Rumpf und die schwarzschimmernden Segel waren wie ein Widerschein der Nacht, die sich zu allen Seiten erstreckte. Das Licht der kleinen Bordlaternen glomm so bleich, dass man sie für Sterne hätte halten können. Erst als das Phantom so nah herangekommen war, dass sich das rote Licht der verlöschenden Leuchtkerze in seinen glänzenden Oberflächen spiegelte, konnte Lila es deutlich erkennen. Und da befand sie sich fast schon unter seinem Bug.

Im unruhigen Schein der verlöschenden Leuchtfackel gelang es Lila, den Namenszug zu entziffern, der in glänzenden Buchstaben auf dem Rumpf prangte. Is Ranes Gast.

Die Kupferdiebin.

Lila riss die Augen verblüfft und erleichtert auf. Ein kleines, gedankenverlorenes Lächeln umspielte ihre Lippen, das sie jedoch sogleich hinter einer passenderen Miene verbarg - einer Mischung aus Dankbarkeit und Flehen, gewürzt mit einer Prise zaghafter Hoffnung.

Das Licht flackerte noch einmal auf, um dann endgültig zu verlöschen; doch das Schiff lag bereits längsseits, so nah, dass sie die Gesichter der über die Reling gebeugten Männer erkennen konnte.

»Tosa!«, rief sie auf Arnesisch, als sie aufstand, sorgfältig darauf bedacht, das kleine, dem Untergang geweihte Boot nicht zum Schaukeln zu bringen.

Hilfe. Es war ihr noch nie leichtgefallen, Verletzlichkeit vorzutäuschen; doch sie gab sich alle Mühe, während die Männer auf sie hinunterblickten, wie sie mit gebundenen Handgelenken und in einem triefnassen grünen Kleid in einem sinkenden Boot stand. Sie kam sich lächerlich vor.

»Kers la?«, fragte einer der Seeleute, mehr an seine Kumpane als an Lila gewandt. Was ist das?

»Ein Geschenk?«, meinte ein anderer.

»Das müsstest du dann aber teilen«, murmelte ein Dritter.

Als ein paar der anderen Männer noch derbere Bemerkungen fallenließen, versteifte sich Lila. Sie war froh, dass sie nicht alles verstehen konnte, da der Akzent der Seeleute wild und schroff wie die Brandung war; doch sie konnte ungefähr erahnen, worum es ging.

»Was tust du da unten?«, fragte einer der Piraten, dessen Haut so...
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Autor

Victoria (V. E.) Schwab ist die Autorin der »Shades of Magic«-Trilogie, des Bestsellers »Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« und des Gothic-Fantasy-Romans "Gallant". Ihre Werke wurden in über vierundzwanzig Sprachen übersetzt. Sie wurde 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und ist seitdem von unstillbarem Fernweh getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten.Petra Huber ist Übersetzerin aus dem Russischen und Englischen. Sie hat unter anderem Katherine Addison und V. E. Schwab ins Deutsche übertragen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt