Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der Tag der Verdammnis

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.06.2017
Die Bio-Invasion ist nicht aufzuhalten
Die chtorranische Bio-Invasion hat bereits große Teile Nordamerikas verseucht. Die riesigen roten Würmer tauchen zu Hunderten auf und verschlingen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Chtorranische Pflanzen und Bakterien machen ganze Staaten unbewohnbar. Die von vorangegangenen Seuchen stark dezimierte Bevölkerung zieht sich in die Küstenregionen zurück. Auch die Armee und ihre Spezialeinheiten sind machtlos. Sie bombardierten Chtorr-Kolonien mit Atomwaffen - doch nach dem Angriff sind mehr Würmer da als vorher. Die Alien-Ökologie gibt immer neue Rätsel auf, und die Hilflosigkeit der Menschen wird immer deutlicher. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Invasoren die Erde beherrschen. Die Wissenschaftler um Jim McCarthy sehen nur noch eine Möglichkeit: sie wollen versuchen, mit den Aliens zu kommunizieren. Vielleicht ist eine Koexistenz möglich ...

David Gerrold wurde am 24. Januar 1944 als Jerrold David Friedmann in Chicago geboren. Er studierte Theaterwissenschaften in Los Angeles und schloss 1967 mit einem B.A. ab. Am 8. September 1966 sah er die erste Folge der TV-Serie Star Trek im Fernsehen und war so begeistert, dass er Produzent Gene L. Coon einen Entwurf für eine Doppelfolge schickte, die dieser allerdings ablehnte. Coon erkannte jedoch Gerrolds Talent und bat ihn um weitere Ideen. Eine davon war 'Kennen Sie Tribbles?', die für den Hugo Award nominiert wurde und heute eine der beliebtesten Star-Trek-Episoden ist. Nachdem er einige Kurzgeschichten in Magazinen veröffentlicht hatte, schrieb Gerrold zusammen mit Larry Niven seinen ersten Roman, die SF-Humoreske 'Die fliegenden Zauberer'. Anfang der Siebzigerjahre folgten die hochgelobten Romane 'Ich bin Harlie' und 'Zeitmaschinen gehen anders', die heute zu den Klassikern des Genres gehören. In den Achtzigern begann Gerrold mit seinem Chtorr-Zyklus, an dem er bis heute arbeitet. Daneben schreibt er weiter Drehbücher, unter anderem zu der für den Nebula-Award nominierten Star-Trek-Fan-Serie 'New Voyages'.
mehr

Produkt

KlappentextDie Bio-Invasion ist nicht aufzuhalten
Die chtorranische Bio-Invasion hat bereits große Teile Nordamerikas verseucht. Die riesigen roten Würmer tauchen zu Hunderten auf und verschlingen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Chtorranische Pflanzen und Bakterien machen ganze Staaten unbewohnbar. Die von vorangegangenen Seuchen stark dezimierte Bevölkerung zieht sich in die Küstenregionen zurück. Auch die Armee und ihre Spezialeinheiten sind machtlos. Sie bombardierten Chtorr-Kolonien mit Atomwaffen - doch nach dem Angriff sind mehr Würmer da als vorher. Die Alien-Ökologie gibt immer neue Rätsel auf, und die Hilflosigkeit der Menschen wird immer deutlicher. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Invasoren die Erde beherrschen. Die Wissenschaftler um Jim McCarthy sehen nur noch eine Möglichkeit: sie wollen versuchen, mit den Aliens zu kommunizieren. Vielleicht ist eine Koexistenz möglich ...

David Gerrold wurde am 24. Januar 1944 als Jerrold David Friedmann in Chicago geboren. Er studierte Theaterwissenschaften in Los Angeles und schloss 1967 mit einem B.A. ab. Am 8. September 1966 sah er die erste Folge der TV-Serie Star Trek im Fernsehen und war so begeistert, dass er Produzent Gene L. Coon einen Entwurf für eine Doppelfolge schickte, die dieser allerdings ablehnte. Coon erkannte jedoch Gerrolds Talent und bat ihn um weitere Ideen. Eine davon war 'Kennen Sie Tribbles?', die für den Hugo Award nominiert wurde und heute eine der beliebtesten Star-Trek-Episoden ist. Nachdem er einige Kurzgeschichten in Magazinen veröffentlicht hatte, schrieb Gerrold zusammen mit Larry Niven seinen ersten Roman, die SF-Humoreske 'Die fliegenden Zauberer'. Anfang der Siebzigerjahre folgten die hochgelobten Romane 'Ich bin Harlie' und 'Zeitmaschinen gehen anders', die heute zu den Klassikern des Genres gehören. In den Achtzigern begann Gerrold mit seinem Chtorr-Zyklus, an dem er bis heute arbeitet. Daneben schreibt er weiter Drehbücher, unter anderem zu der für den Nebula-Award nominierten Star-Trek-Fan-Serie 'New Voyages'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641213541
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum13.06.2017
SpracheDeutsch
Dateigrösse982 Kbytes
Artikel-Nr.2376948
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
EINS

 

Der Chopper sah aus wie ein Güterwaggon mit Flügeln, nur größer. Er hockte mitten auf der Wiese wie eine trächtige Sau. Seine Zwillingsrotoren kreisten träge und erzeugten dabei ein Geräusch, wie wenn man ein Rasiermesser am Lederriemen abzieht. Selbst von hier aus konnte ich sehen, wie das hohe Gras niedergedrückt wurde.

Ich wandte mich vom Fenster ab und sagte zu Duke: »Wo zum Teufel ist das hergekommen?«

Duke sah nicht einmal von seinem Terminal auf. Er grinste bloß und sagte: »Pakistan.« Dabei hörte er nicht einmal mit dem Tippen auf.

»Richtig«, sagte ich. Es gab kein Pakistan mehr, schon seit zehn Jahren nicht mehr. Ich drehte mich wieder zum Fenster herum. Die riesige Maschine war wie ein Dämon. Sie strahlte Bösartigkeit aus. Und ich hatte immer gedacht, die Würmer wären ekelhaft anzusehen. Diese Maschine hatte Düsentriebwerke, die groß genug waren, dass man einen Wagen in ihnen parken konnte. Ihre Stummelflügel sahen aus wie die Schultern eines Ringers.

»Du meinst, der sei für den Pakistankonflikt gebaut worden?«, fragte ich.

»Nee. Der ist letztes Jahr gebaut worden«, korrigierte Duke. »Aber die Konstruktion stammt noch von damals. Warte mal ...« Er beendete seine Tätigkeit am Terminal, schlug die letzte Taste mit großer Geste an und blickte zu mir auf. »Erinnerst du dich an den Vertrag?«

»Sicher. Wir durften keine neuen Waffen mehr bauen.«

»Richtig«, sagte er. Er stand auf, drehte sich um und begann die Blätter aufzuheben, die lautlos, eines nach dem anderen, aus dem Drucker glitten. »Nicht einmal die alten Waffen ersetzen durften wir«, fügte er dann hinzu. »Aber über Forschung oder Entwicklung stand nichts in dem Vertrag, oder?«

Er nahm sich das letzte Blatt, stieß den Blätterstapel auf der Schreibtischplatte zusammen und trat neben mich ans Fenster. »Ja, das muss man wirklich sagen, eine schöne Kriegsmaschine«, sagte er.

»Eindrucksvoll«, gab ich zu.

»Da - zeichne das ab«, meinte er und reichte mir die Blätter. Ich setzte mich an einen Schreibtisch und fing an, mich durch sie hindurchzuarbeiten. Duke sah mir über die Schultern zu und zeigte dabei gelegentlich auf die eine oder andere Stelle, die mir entgangen war. »Yeah«, sagte ich, »aber - wo kommt die Kiste her? Schließlich muss sie doch jemand gebaut haben.«

»Sind deine Kleider maßgefertigt?«, fragte Duke.

»Sicher«, sagte ich, immer noch mit Abzeichnen beschäftigt. »Sind das heute nicht alle?«

»Mhm. Dir ist das heute selbstverständlich. Ein Computer sieht sich dich an, nimmt deine Maße und legt den Zuschnitt entsprechend fest. Ein anderer Computer steuert einen Laser und schneidet das Tuch, und dann näht ein halbes Dutzend Roboter die Stücke zusammen. Wenn die Kleiderfabrik am gleichen Ort ist, kannst du einen neuen Anzug in drei Stunden bekommen.«

»Und?« Ich unterschrieb das letzte Blatt und reichte ihm den Stapel zurück.

Er schob die Papiere in einen Umschlag, verklebte ihn, setzte seine Unterschrift darauf und reichte ihn mir zurück, damit ich ebenfalls unterschreiben konnte. »Und«, sagte er, »wenn wir das mit einem Anzug machen können, warum kann man es dann nicht auch mit einem Wagen oder einem Haus - oder einem Hubschrauber machen? Das ist es, was uns Pakistan eingebracht hat. Wir waren gezwungen, unsere Produktionsverfahren neu zu konstruieren.« Er deutete mit einer Kopfbewegung zum Fenster. »Die Fabrik, die dieses Ding gebaut hat, hat vor den Seuchen Busse hergestellt. Und ich wette mit dir, dass die Konstruktionszeichnungen und die Pläne für die Vorrichtungen und die Ablaufpläne in all den Jahren im selben Bereitschaftszustand erhalten wurden wie unsere nukleare Abschreckungsbrigade. Nur für den Fall, dass man sie irgendwann einmal brauchen würde.«

Ich unterschrieb den Umschlag und reichte ihn ihm zurück.

»Lieutenant«, Duke grinste mir zu, »du solltest dich hinsetzen und unseren Freunden in der Vierten Welt einen Dankesbrief schreiben. Ihr sogenannter Sieg der Rechtschaffenheit vor zehn Jahren hat es den Vereinigten Staaten möglich gemacht, für die Reaktion auf die chtorranische Heimsuchung die bestvorbereitete Nation des Planeten zu sein.«

»Ich bin nicht so sicher, dass die das so sehen würden«, bemerkte ich.

»Wahrscheinlich nicht«, pflichtete er mir bei. »In der Vierten Welt herrscht eine gewisse Tendenz zur Paranoia.« Er warf den Umschlag in den Safe und schloss die Tür.

»Also gut«, sagte er, plötzlich wieder ernst. »Der Papierkram wäre erledigt.« Er sah auf die Uhr. »Wir haben zehn Minuten Zeit. Setz dich und mach dich klar.« Er zog zwei Stühle herbei, so dass sie einander gegenüberstanden. Ich nahm den einen und er den anderen. Er nahm sich einen Augenblick Zeit, sein Gesicht zu reiben und sah mich dann an, als wäre ich außer ihm der einzige Mensch, den es noch auf dem Planeten gab. Der Rest der Welt, der Rest des Tages, das alles hörte auf zu existieren. Sich um die Seele kümmern, nannte Duke das. Es hatte Teams gegeben, die das nicht getan hatten, ehe sie hinausgegangen waren, und sie waren nicht zurückgekommen.

Duke wartete, bis er sah, dass ich bereit war, und fragte dann einfach: »Wie fühlst du dich?«

Ich sah in mich hinein. Ich war nicht sicher.

»Du brauchst nicht ins Schwarze zu treffen«, sagte Duke. »Du kannst dich anschleichen. Wie fühlst du dich?«, wiederholte er dann seine Frage.

»Gereizt«, gab ich zu. »Dieser Chopper dort draußen - der wirkt irgendwie beängstigend. Ich meine, ich glaube einfach nicht, dass etwas so Großes fliegen kann.«

»Mhm«, sagte Duke. »Das ist ja sehr interessant. Aber erzähl mir was von James McCarthy.«

»Ich bin ...«, sagte ich etwas verstimmt. Ich wusste, wie man sich klar machte. Man macht seinen Geist von allem klar, das den Auftrag irgendwie beeinträchtigen könnte.

»Da!«, deutete Duke. »Was war das?«

Ich begriff, was er meinte. Ich konnte es nicht verbergen. »Ungeduld«, sagte ich. »Und Verstimmung. Langsam gehen mir diese ganzen Änderungen in der Verfahrensweise auf die Nerven. Und frustriert bin ich auch, weil das Ganze anscheinend überhaupt keinen Unterschied macht.«

»Und?«, drängte er.

»Und«, räumte ich ein, »... manchmal habe ich Angst vor der ganzen Verantwortung. Manchmal möchte ich einfach weglaufen, und manchmal hätte ich Lust, alles umzubringen, was mir vor die Augen kommt.« Und dann fügte ich hinzu: »Manchmal denke ich, ich werde verrückt.«

Als Duke das hörte, blickte er scharf auf, aber sein Telefon summte, ehe er etwas sagen konnte. Er zog es vom Gürtel, drückte den Knopf und herrschte es an: »Fünf Minuten.« Dann legte er es auf den Tisch und sah mich an. »Was meinst du?«

»Nun ... ich bin nicht einmal sicher, ob es echt ist oder nicht«, versuchte ich mich rauszureden.

Duke sah auf die Uhr. »Komm schon, Jim - dort draußen wartet ein Chopper auf uns. Ich muss jetzt wissen, ob du mitkommst oder nicht. Was soll das Geschwätz von wegen verrückt ?«

»Ich hatte da so ... Episoden«, sagte ich.

»Was für Episoden ?«

»Nun, Träume. So etwas Ähnliches. Ich weiß nicht, ob ich dir das überhaupt sagen sollte. Vielleicht sollte ich mich mit Dr. Davidson unterhalten ...«

»Ja, du solltest es mir sagen!« Duke wirkte jetzt verstimmt und ungeduldig. »Weil ich nämlich, wenn du es nicht tust, ohne dich gehen werde.« Er schickte sich an aufzustehen.

Ich sagte schnell: »Ich habe - Dinge gehört.«

Duke setzte sich wieder.

»Und«, fuhr ich fort, »ich hab mich an Dinge erinnert. Meistens, wenn ich schlafe oder nur so döse, aber das sind Dinge, die ich noch nie zuvor gehört oder gesehen habe. Und - das macht einen wirklich ganz wirr. Du weißt doch, dass die meisten Leute in Bildern träumen? Nun, letzte Nacht habe ich Töne geträumt. Eine Symphonie. Es war kalt und gespenstisch. Es klang, als käme es von einer anderen Welt, von einer anderen Existenzebene. Ich dachte, ich läge im Sterben. Dann bin ich schweißgebadet aufgewacht, solche Angst hat es mir eingejagt.«

Duke studierte mich wie ein Vater. Seine Augen blickten scharf.

»Träume, hm? Das ist es also, was dich beunruhigt hat?«

Ich nickte.

Ein paar Augenblicke lang sagte er gar nichts. Er sah weg, zum Fenster hinaus, und dann sah er wieder mich an. »Ich habe die ganze Zeit Träume«, gab er dann zu. »Albträume, um es genauer zu sagen. Ich seh die ganze Zeit die Gesichter von all den Leuten ...« Er hielt mitten im Satz inne. Dann senkte er den Blick und sah seine Hände an. Seine riesigen, zerschlagenen Hände. Ich überlegte, ob ich etwas sagen sollte. Und dann blickte er abrupt wieder zu mir auf und war wieder Duke - und hatte ein paar Bände voll ungesagt gelassen. »Aber ich lass nicht zu, dass mich das aufhält. Jim, hörst du, was ich sage?«

»Mhm. Es ist nur ...«

»Was?«

Es war mir peinlich, es zuzugeben. »Es ist nur, dass ich Angst habe, die Kontrolle über mich zu verlieren«, sagte ich. »Es ist fast so, als ob es Stimmen gäbe - ich meine, wenn ich nur verstehen könnte, was die sagen, würde ich die Antwort wissen und alles würde gut sein. Aber ich kriege das nie ganz mit. Es fühlt sich wie entferntes Flüstern an.« Da. Jetzt war es draußen. Ich wartete auf seine Reaktion.

Duke blickte beunruhigt. Er sah aus, als könnte er die Antwort nicht finden, die er suchte. Wieder sah er zum Fenster hinaus, wo der Chopper stand. Als sein Blick zu mir zurückkam, wirkte er unglücklich.

»Genau genommen«, sagte er, »sollte ich dich jetzt...
mehr

Autor

David Gerrold wurde am 24. Januar 1944 als Jerrold David Friedmann in Chicago geboren. Er studierte Theaterwissenschaften in Los Angeles und schloss 1967 mit einem B.A. ab. Am 8. September 1966 sah er die erste Folge der TV-Serie Star Trek im Fernsehen und war so begeistert, dass er Produzent Gene L. Coon einen Entwurf für eine Doppelfolge schickte, die dieser allerdings ablehnte. Coon erkannte jedoch Gerrolds Talent und bat ihn um weitere Ideen. Eine davon war "Kennen Sie Tribbles?", die für den Hugo Award nominiert wurde und heute eine der beliebtesten Star-Trek-Episoden ist. Nachdem er einige Kurzgeschichten in Magazinen veröffentlicht hatte, schrieb Gerrold zusammen mit Larry Niven seinen ersten Roman, die SF-Humoreske "Die fliegenden Zauberer". Anfang der Siebzigerjahre folgten die hochgelobten Romane "Ich bin Harlie" und "Zeitmaschinen gehen anders", die heute zu den Klassikern des Genres gehören. In den Achtzigern begann Gerrold mit seinem Chtorr-Zyklus, an dem er bis heute arbeitet. Daneben schreibt er weiter Drehbücher, unter anderem zu der für den Nebula-Award nominierten Star-Trek-Fan-Serie "New Voyages".