Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Zauberschneiderei (1). Leni und der Wunderfaden

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am03.07.2017
Als Leni mit ihrer Familie in die Großstadt zieht, fühlt sie sich ziemlich verloren. Da stößt sie auf einen Laden, der gerade eröffnet: die Zauberschneiderei! Die Besitzerin, Ariane Arruga, sieht mit ihren roten Haaren und den bunten Kleidern zwar ein bisschen schräg aus, ist aber sehr nett! Doch in der Schneiderei geschehen seltsame Dinge und die vielen Stoffe bringen Lenis Fingerspitzen richtig zum Kribbeln! Was ist hier los? Kann Leni das Geheimnis der Zauberschneiderei lüften?

Ina Brandt arbeitete nach dem Germanistikstudium einige Jahre als Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Seitdem hat sie zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht. Mit 'Eulenzauber' erfüllt sie sich einen lang gehegten Traum, den ihr ein kleiner Waldkauz in vielen Nächten aus dem Garten zugerufen hat. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Stuttgart. Mehr Infos zur erfolgreichen Kinderbuchreihe und Bestseller-Autorin Ina Brandt unter www.eulenzauber-lesen.de und auf Instagram unter @inabrandt_eulenzauber.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR9,99
HörbuchCompact Disc
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextAls Leni mit ihrer Familie in die Großstadt zieht, fühlt sie sich ziemlich verloren. Da stößt sie auf einen Laden, der gerade eröffnet: die Zauberschneiderei! Die Besitzerin, Ariane Arruga, sieht mit ihren roten Haaren und den bunten Kleidern zwar ein bisschen schräg aus, ist aber sehr nett! Doch in der Schneiderei geschehen seltsame Dinge und die vielen Stoffe bringen Lenis Fingerspitzen richtig zum Kribbeln! Was ist hier los? Kann Leni das Geheimnis der Zauberschneiderei lüften?

Ina Brandt arbeitete nach dem Germanistikstudium einige Jahre als Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Seitdem hat sie zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht. Mit 'Eulenzauber' erfüllt sie sich einen lang gehegten Traum, den ihr ein kleiner Waldkauz in vielen Nächten aus dem Garten zugerufen hat. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Stuttgart. Mehr Infos zur erfolgreichen Kinderbuchreihe und Bestseller-Autorin Ina Brandt unter www.eulenzauber-lesen.de und auf Instagram unter @inabrandt_eulenzauber.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401807362
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum03.07.2017
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse18270 Kbytes
Artikel-Nr.2398010
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Ein Fund im Briefkasten

Ja, spinnt der denn???«, rief Lenis Mutter und bremste scharf. Der rote Sportwagen, der sie eben überholt hatte, war ganz knapp vor ihnen rübergezogen und hatte ihnen eine Ladung Wasser auf die Windschutzscheibe geknallt. Hektisch betätigte Frau Loos den Hebel für den Scheibenwischer, um wieder freie Sicht zu haben.

»Also manche Leute glauben echt, sie sind allein auf der Welt«, meinte sie kopfschüttelnd. »Zum Glück haben wir es jetzt geschafft.« Sie steuerte den Wagen in die letzte Parklücke, die es in der stark befahrenen Straße gab.

Lenis Schwester Valentina, die vorne neben ihrer Mutter saß, brummelte etwas Unverständliches vor sich hin und tippte weiter auf ihrem Handy herum.

Leni starrte durch das Fenster auf der Rückbank, an dem der Regen in dünnen Linien herunterlief. Vier Stunden waren sie nun unterwegs gewesen, doch Leni kam es wie eine halbe Ewigkeit vor. Sie hasste lange Autofahrten. Und jetzt mussten sie auch noch all die Taschen und Kartons ausladen, mit denen das Auto vollgestopft war.

Der Rest ihres alten Zuhauses war in Umzugskisten verpackt. Morgen würde das Möbelunternehmen alles einladen und ihr Vater den neuen Besitzern ihres kleinen Häuschens die Schlüssel übergeben. Wenigstens blieb Leni damit ein weiteres Zusammentreffen mit dieser Horror-Familie erspart. Die siebenjährigen Zwillingsmädchen Anastasia und Annabelle - die hießen wirklich so! - hatte Leni einfach nur schrecklich gefunden. Sie hatten sofort lautstark verkündet, dass sie ihre Zimmer unbedingt in Hellrosa haben wollten. Wahrscheinlich noch am besten mit Glitzerstreifen. Das würde dann perfekt zu ihren pinkfarbenen Hosen und den weißen Pullovern mit Glitzerschneekugeln drauf passen. Wie man nur so rumlaufen konnte!

Leni hasste Rosa. Ihr waren Rot, Grün oder Blau lieber. Sie hatte zum Glück auch nie mit rosa Tutu ins Ballett gehen oder Geige spielen müssen, wobei ihr Vater sich vermutlich schon freuen würde, wenn sie sich für ein Musikinstrument interessierte. Schließlich spielte er selbst leidenschaftlich gern E-Gitarre und am liebsten richtig laut, was Leni ziemlich cool fand. Aber Leni war eben lieber draußen unterwegs und wäre deswegen auch gern in dem kleinen, alten Häuschen wohnen geblieben. Mit dem verwilderten Garten, ihren besten Freundinnen Mathilda und Lotte gleich nebenan, den vielen Wiesen, dem Bach, in dem man super Staudämme bauen konnte â¦

Auf ihren nachmittäglichen Streifzügen mit Mati und Lotte hatte Leni immer spannende Dinge entdeckt und sich damit tolle Ideen ausgedacht. Sie hatte Vögel gemalt und ihnen richtige Federn angeklebt, hatte schöne Steine gesammelt und kleine Blumentöpfe aus Ton damit verziert. Wo sollte sie denn all das nun hernehmen, wenn es in der großen Stadt, in die sie jetzt zogen, nur Häuser und Autos gab?

»Das ist ja der reinste Wolkenbruch«, hörte sie ihre Mutter vom Vordersitz aus sagen. »Wir warten lieber noch einen Moment.« Sie warf einen genervten Blick auf Lenis Schwester. »Valentina, kannst du jetzt nicht endlich dieses Ding weglegen?«

Tini, die bloß ihre Eltern Valentina nannten, seufzte. »Nur noch kurz«, murmelte sie, ohne dass ihre Daumen die wilde Tipperei auf dem Handy auch nur für eine Sekunde unterbrachen. Leni kannte dieses Spielchen schon. Das würde nun noch ein paar Mal so hin und her gehen, bis ihre Mutter wirklich sauer wurde. Erst dann, und keine Minute früher, würde Tini aufhören.

Ganz anders als Leni freute sie sich auf ihr neues Zuhause. Sie war froh, aus dem »verschnarchten« Grüningen wegzukommen, obwohl es dort auch ein Kino, eine Fußgängerzone mit Imbissbude und sogar einen kleinen Tierpark gegeben hatte. Aber eben keine coolen Bars und Discos, die Tini nun alle kennenlernen wollte. Dabei musste sie mit ihren 15 Jahren doch sowieso um 22 Uhr zu Hause sein.

Zu Hause - das bedeutete nun eine Vier-Zimmer-Altbauwohnung mit gemeinsamer Gartennutzung. Ganz toll! Leni wandte sich wieder der Schablone mit Lochmuster zu, auf die sie ein Herz stickte. Sie spürte, wie ihre Brust schmerzte vor Wut über diesen Umzug und ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie schluckte ein paar Mal und versuchte, sich auf ihre Stickerei zu konzentrieren. Bevor ihre Mutter noch in den Rückspiegel schaute und mitbekam, was mit ihr los war.

Autsch! Jetzt hatte sie sich auch noch gestochen. Ein kleiner Blutstropfen quoll aus ihrem Finger und Leni steckte ihn rasch in den Mund. Sie saugte daran und sofort ließ der Schmerz nach. Warum konnte das mit dem Schmerz in ihrer Brust nicht auch so gehen?

Wenn sie nur an den mürrischen Herrn Maier dachte, der ihnen im Treppenhaus begegnet war, als Lenis Eltern den Kindern die neue Wohnung gezeigt hatten. Gleich als Erstes hatte er sie darauf hingewiesen, dass die Haustür spätestens um 22 Uhr abgeschlossen sein musste und die Mülltonnen immer am Abend vorher rauszustellen waren.

Und ob Leni tatsächlich mit Paul, der mit seinem Vater im zweiten Stock wohnte, spielen würde, wie sich ihre Eltern das vorstellten, wusste sie auch nicht. Nur weil er wie sie elf Jahre war, hieß das ja noch lange nicht, dass sie ihn nett fand. Er gehörte vermutlich zu der Sorte Jungs, die Mädchen sowieso langweilig fanden. Zumindest hatte er kaum ein »Hallo« herausgebracht, als sie ihn damals vor der Haustür getroffen hatten.

Wenigstens gab es ihre beiden Zwergkaninchen Hoppel und Moppel. Mit ihnen würde Leni sich in der neuen Wohnung vielleicht nicht ganz so einsam fühlen. Hoffentlich ging es ihnen im Kofferraum auch gut?

»Leni, jetzt verrenk dir doch nicht zum hundertsten Mal den Hals. Bei den beiden ist sicher alles okay«, beruhigte ihre Mutter sie. »Bestimmt freuen sie sich auch schon auf ihr neues Zuhause. So wie wir, stimmt s?« Ihre Mutter zwinkerte ihr im Rückspiegel zu, doch Leni brachte nur ein mühsames Lächeln zustande. Das konnte sie nun nicht gerade behaupten.

Als der Regen endlich nachließ, kletterte Leni mit steifen Beinen aus dem Wagen und streckte sich. Auf dem Gehweg hatten sich kleine Pfützen gebildet, in denen sich die Lichter ihres neuen Zuhauses spiegelten. Drei Stockwerke hoch erhob es sich in den grauen Nachmittagshimmel. Ganz oben, wo sich der Dachboden befand, hatte es zwei kleine, mandelförmige Fenster, die Leni an Katzenaugen erinnerten. Solche Fenster gab es heute gar nicht mehr, aber das Haus war ja auch fast hundert Jahre alt.

»Könnt ihr zusammen den Käfig tragen?«, fragte Lenis Mutter, die mit gerunzelter Stirn in den Kofferraum starrte. »Dann nehme ich unsere Übernachtungssachen.« Sie warf sich eine große schwarze Tasche über die Schulter, nahm noch zwei Schlafsäcke in die Hand und hastete durch den Regen zur Haustür. Leni und Tini folgten ihr mit dem Käfig.

Leni war froh, als sie das Trockene erreichten, weil sie nicht wollte, dass Hoppel und Moppel nass wurden. Der Mosaikboden mit seinen vielen bunten Steinchen brachte etwas Farbe in das düstere Treppenhaus, in dem es nach ekligem Putzmittel roch. Sie trugen den Käfig an Briefkästen vorbei, ein paar Stufen hoch und dann ums Eck in den dritten Stock. Die ausgetretenen Holzdielen knarrten bei jedem Schritt und Leni versuchte, sich vorzustellen, wie viele Menschen da im Laufe der Jahre schon hochgegangen waren. Leni und Tini taten sich schwer mit ihrer Last. Hoppel und Moppel hüpften vor lauter Aufregung dauernd von einem Eck ins andere, was jedes Mal eine Schieflage zur Folge hatte. Doch schließlich hatten es die Schwestern geschafft. Vorsichtig stellten sie den Käfig in Lenis neuem Zimmer ab.

»Puh, die sind ja ganz schön schwer«, stöhnte Tini. »Ich hoffe, wir ziehen so schnell nicht wieder um.«

»Von mir aus hätten wir in Grüningen bleiben können«, grummelte Leni.

»Ach komm, dafür hast du jetzt ein größeres Zimmer. Ist doch auch nicht schlecht«, meinte Tini. »Ich schau mir mal meins an.«

Sie ließ Leni allein und ihre Schritte hallten von den hohen Wänden wider. Sie strahlten ganz weiß und es roch noch ein bisschen nach frischer Farbe. Das Zimmer war wirklich geräumig und dank der beiden großen Fenster auch sehr hell. Von dem einen konnte Leni sogar in den Garten schauen. Dort breitete eine alte Kastanie ihre Zweige über die nasse Wiese, die ringsum von wild wuchernden Büschen eingesäumt war.

»Leni, kannst du bitte mal den Briefkasten leeren?«, erklang da die Stimme ihrer Mutter. »Ich hab gesehen, der quillt über vor Werbung.«

Leni ging auf den breiten Flur, von dem aus die Zimmer abzweigten. Ihre Mutter drückte ihr einen kleinen Schlüssel in die Hand. »Schau mal durch, ob was Wichtiges dabei ist. Den Rest kannst du gleich in die Papiertonne unter der Treppe werfen.«

Leni nickte und ging nach unten. Als sie den vollgestopften Briefkasten öffnete, fiel ihr tatsächlich gleich eine Ladung mit Prospekten entgegen. Sie wollte den ganzen Haufen gerade mit beiden Händen zusammenschieben, als ihre Augen an einer knallroten Postkarte hängen blieben.

»Die Zauberschneiderei - bald in Ihrer Nähe«, stand darauf. Von den goldenen Buchstaben...
mehr

Autor

Ina Brandt arbeitete nach dem Germanistikstudium einige Jahre als Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Seitdem hat sie zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht. Mit "Eulenzauber" erfüllt sie sich einen lang gehegten Traum, den ihr ein kleiner Waldkauz in vielen Nächten aus dem Garten zugerufen hat. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Stuttgart.Mehr Infos zur erfolgreichen Kinderbuchreihe und Bestseller-Autorin Ina Brandt unter eulenzauber-lesen.de und auf Instagram unter @inabrandt_eulenzauber.