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Calypso (2). Unter den Sternen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
200 Seiten
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am01.08.2017
***Tauch ab - Teil 2 der magischen Unterwasser-Saga***   Erst vor kurzem hat Noemi erfahren, dass sie dem in Vergessenheit geratenen Volk der Ondine angehört. Trotzdem beschließt sie, bei den Menschen zu bleiben, als diese aus Calypso vertrieben und dazu gezwungen werden, ihre Heimatstadt unter dem Meer aufzugeben. Das Leben an Land stellt Noemi und ihre Freunde jedoch vor neue Herausforderungen: Nicht nur das unberechenbare Klima ist eine Bedrohung für die unerfahrenen Siedler. Auch die nahegelegene Ruinenstadt Celonia hütet ein gefährliches Geheimnis. Und während Noemi gleichzeitig um ihre Liebe zu Jonaz und das Überleben an Land kämpfen muss, trifft sie unerwartet auf neue Verbündete.

Fabiola Nonn wurde 1989 in Ulm geboren. Mit einem Studienabschluss in Kunsttherapie besiegelte sie 2014 ihre Leidenschaft für das kreative Leben und Arbeiten. Ihr Bilderbuch-Debüt 'Die Geschichte von Carl Mops' wurde für den deutsch-französischen Jugendliteraturpreis nominiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt.  Fiktive Welten waren schon immer ihre zweite Heimat. Die Autorin liebt Geschichten über das grenzenlose Abenteuer, ungewöhnliche Charaktere, und vielschichtige Gefühle. Inspiration findet Fabiola Nonn in ihrem Garten, auf Reisen, beim Experimentieren mit Farben in ihrem Atelier und bei guten Gesprächen. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie mitten in der Natur des Schwarzwalds. Sie veröffentlicht heute unter dem Namen Fabiola Turan. Mehr über die Autorin: www.fabiola-turan.de @fabiola.turan.autorin (Instagram)
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Produkt

Klappentext***Tauch ab - Teil 2 der magischen Unterwasser-Saga***   Erst vor kurzem hat Noemi erfahren, dass sie dem in Vergessenheit geratenen Volk der Ondine angehört. Trotzdem beschließt sie, bei den Menschen zu bleiben, als diese aus Calypso vertrieben und dazu gezwungen werden, ihre Heimatstadt unter dem Meer aufzugeben. Das Leben an Land stellt Noemi und ihre Freunde jedoch vor neue Herausforderungen: Nicht nur das unberechenbare Klima ist eine Bedrohung für die unerfahrenen Siedler. Auch die nahegelegene Ruinenstadt Celonia hütet ein gefährliches Geheimnis. Und während Noemi gleichzeitig um ihre Liebe zu Jonaz und das Überleben an Land kämpfen muss, trifft sie unerwartet auf neue Verbündete.

Fabiola Nonn wurde 1989 in Ulm geboren. Mit einem Studienabschluss in Kunsttherapie besiegelte sie 2014 ihre Leidenschaft für das kreative Leben und Arbeiten. Ihr Bilderbuch-Debüt 'Die Geschichte von Carl Mops' wurde für den deutsch-französischen Jugendliteraturpreis nominiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt.  Fiktive Welten waren schon immer ihre zweite Heimat. Die Autorin liebt Geschichten über das grenzenlose Abenteuer, ungewöhnliche Charaktere, und vielschichtige Gefühle. Inspiration findet Fabiola Nonn in ihrem Garten, auf Reisen, beim Experimentieren mit Farben in ihrem Atelier und bei guten Gesprächen. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie mitten in der Natur des Schwarzwalds. Sie veröffentlicht heute unter dem Namen Fabiola Turan. Mehr über die Autorin: www.fabiola-turan.de @fabiola.turan.autorin (Instagram)
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401840208
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.08.2017
Seiten200 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2488 Kbytes
Artikel-Nr.2404197
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
#1 - Das Seifenblasental

»Ist das Ihr Ernst, General Bloud?« Mein Vater erwidert nichts. Schweigend und mit verschränkten Armen sitzt er da, während die Diskussion sich immer weiter zuspitzt. »Wir müssen unseren Fokus auf die Gewinnung der Rohstoffe setzen, wenn wir diese Siedlung retten wollen!« Seit Stunden geht das nun schon. »Nur so können wir wachsen! Das muss Ihnen doch einleuchten«, beendet der Vorsitzende der konservativen Partei seinen Vortrag.

»Wachstum kann nur da stattfinden, wo ein solider Nährboden vorhanden ist«, entgegnet mein Vater mit seiner ruhigen und kräftigen Stimme. Er stützt sich auf die Unterarme, und das hölzerne Pult knarrt unter seinem Gewicht. Das Holz ist so neu wie die Kuppel über unseren Köpfen. Wie fast alles hier in der Siedlung. »Und wenn die Bevölkerung keine Grundversorgung erhält«, fügt mein Vater hinzu, »wer fördert dann Ihre Rohstoffe, General Tosca? Möchten Sie das vielleicht selbst in die Hand nehmen?«

Dieser peinliche Denkfehler treibt dem sonst so standfesten General das Blut in den Kopf. Der Gedanke, dass jemand dreist genug ist, seinem Vorschlag zu widersprechen, und damit auch noch recht haben könnte, scheint ihm gar nicht zu gefallen. Was Tosca meinem Vater an Lebensjahren unterlegen ist, scheint er durch seine Motivation wieder wettmachen zu wollen. In Kombination mit seiner fehlenden Erfahrung führt das leider oft zu Diskussionen, die uns Zeit und Nerven rauben. Und die Tatsache, dass dieser junge General in hohem Maße von sich selbst überzeugt ist, macht es auch nicht besser. Ich seufze und ignoriere meinen knurrenden Magen. Selbst der Regierungskreis ist mit unserer Situation überfordert. Nichts ist mehr so wie noch vor wenigen Wochen. Keinem von uns fällt es leicht, das zu akzeptieren. Doch letzten Endes wird uns kaum etwas anderes übrig bleiben.

»Vergessen Sie Calypso«, fährt mein Vater fort. »Die Spielregeln haben sich geändert.«

»Darum geht es gar nicht«, verteidigt sich Tosca vehement. Er bekleidet dieses Amt erst seit wenigen Wochen, schlägt dafür - oder vielleicht gerade deswegen - aber schon einen recht harschen Ton an. »Wir werden nicht von unserem Kurs abweichen. Die Kalkulation verschiedener Szenarien hat ergeben, dass unsere Gemeinschaft gerade vom Fokus auf die Ressourcen profitiert. Erst der Bau einer neuen Kuppel über der Siedlung wird unser Überleben an Land sicherstellen.«

Seine Parteigenossen nicken im Gleichtakt. Frustriert stütze ich mein Kinn in die Hand und lasse den Blick hinauf zum transparenten Dach der Senatskuppel schweifen. Diese Konservativen. Sie sind immer einer Meinung. Und sie hören niemandem außer sich selbst gerne beim Reden zu. Geschlossen an einem Strang zu ziehen - das macht sie so stark. In unseren Reihen hingegen wird diese Besprechung wieder für endlose Diskussionen sorgen. Ich betrachte all die nachdenklich dreinblickenden Gesichter um mich herum und frage mich, was ich eigentlich hier mache. Seit ich die Verhandlungen zwischen Menschen und Ondine erzwungen und damit einen drohenden Krieg verhindert habe, scheint mein Vater große Hoffnung in meine politische Karriere zu setzen. In seinen Augen bringt das jede Menge Vorteile mit sich: Ansehen und ein gesichertes Auskommen zum Beispiel. Trügerische Sicherheit nenne ich das. Denn seit wir unsere alte Heimat Calypso hinter uns gelassen haben, ist rein gar nichts mehr sicher. Und auch der Regierungskreis trägt herzlich wenig dazu bei, dass sich daran etwas ändert. Es ist wirklich kaum auszuhalten. Hier wird den ganzen Tag geredet, beraten, abgestimmt. Und trotzdem dreht sich alles nur im Kreis. Es werden Kompromisse geschlossen und Entscheidungen erzwungen, mit denen am Ende niemand zufrieden ist. Ich weiß nicht, wie mein Vater das aushält. Er wirkt in letzter Zeit so abgespannt und erschöpft. Sein Haar hat einen verdächtigen Grauton angenommen, was meiner Mutter natürlich sofort aufgefallen ist. Aber er macht trotzdem weiter, schlägt sich Tage und Nächte um die Ohren, um eine Lösung zu finden. Er ist kaum daheim, genau wie früher. Mir entwischt ein Seufzer. Auch daran hat sich nichts geändert.

Die Zeiger der großen Uhr rücken auf die volle Stunde vor. Sie haben dieses Relikt aus dem alten Regierungskreis in Calypso gerettet. Keine Ahnung wie, denn das Ziffernblatt ist riesengroß und schwer. Allein der Stundenzeiger überragt einen ausgewachsenen Mann schon um ein paar Köpfe. Kaum hallt ihr vertrauter, archaischer Gong durch die ansonsten eher karge Senatskuppel, stehe ich schon mit geschulterter Tasche neben meinem Platz.

»Ich glaube, den Rest bekommt ihr auch ohne mich hin«, flüstere ich gerade so laut, dass nur mein Vater es hören kann. Die anderen Senatsmitglieder sind ohnehin viel zu beschäftigt, um mich zu bemerken. Selten habe ich mich so fehl am Platz gefühlt. Auf Papas kritischen Blick antworte ich mit meinem charmantesten Lächeln. Ich weiß genau, dass er keine Diskussion mit mir anfangen wird. Nicht hier, vor allen anderen. Die Quittung bekomme ich frühestens heute Abend, zuhause. Mir bleibt also noch der halbe Tag, um nützlicheren Dingen nachzugehen - wie beispielsweise dem Plündern. Wenn ich Glück habe, erwische ich noch den Anschluss an meine Gruppe. Ich stürme aus dem Saal und gebe den Sicherungscode für das Flexigment ein. Die dreieckigen Segel aus Sicherheitsglas wurden inzwischen an der Außenhülle jeder Kuppel angebracht. Ein hydraulisches System zieht die Segel nach oben und senkt sie nach kurzer Zeit wieder, sodass die Eingangsbereiche der Kuppeln perfekt abgedichtet werden.

Unsere Mechaniker haben Wochen gebraucht, um einen Bruchteil der Stromversorgung wiederherzustellen, die in Calypso zur Verfügung stand. Aber es hat sich gelohnt, denn unsere Kuppeln sind dadurch nicht nur sicherer geworden: Jedes einzelne Flexigment erinnert an das große Schleusentor von Calypso - den ersten Ort, an dem diese Technik zum Einsatz kam. Sie stehen symbolisch für unseren Stolz, und die Hoffnung, eines Tages wieder die hoch entwickelte Zivilisation zu sein, die wir einst waren. Dass die Mechanik bei größeren Kuppeln etwas schwerfälliger läuft, ist ein kleiner Nachteil, der sich leicht umgehen lässt. Wenn mir, so wie heute, wieder einmal die Geduld fehlt, warte ich nicht, bis die grüne LED mir erlaubt, das gesicherte Tor zu passieren. Ich schlüpfe einfach unter dem Segel durch, sobald der Spalt breit genug ist. Normalerweise klappt das auch. Nur heute stolpere ich über ein unvorhersehbares Hindernis, das auf den Stufen unmittelbar hinter dem Durchgang lauert. Ich versuche auszuweichen und falle dabei fast die Stufen hinab. Bevor ich reagieren kann, springt das Hindernis auf, umschließt meine Taille fest mit beiden Händen - und mit einem Ruck stehe ich wieder auf den Beinen. Eine Mischung aus Überraschung und Besorgnis spiegelt sich in den goldbraunen Augen meines Gegenübers. Ich bin mir ziemlich sicher, ihn noch nie zuvor gesehen zu haben.

»Was war das denn?«, wollen die Bernsteinaugen wissen und funkeln mich neugierig an. »Alles klar bei dir?«

»Ich glaube schon«, erwidere ich und mache einen Schritt zurück. »Und selbst? Warum lungerst du hier vor der Kuppel herum, wie ein â¦« Anstatt weiterzusprechen beiße ich mir auf die Zunge. Vielleicht sollte ich den Unbekannten nicht gleich beleidigen. Immerhin hat er mich gerade vor einem ziemlich heftigen Sturz bewahrt. Der Fremde scheint mir die unglückliche Wortwahl nicht übel zu nehmen. Im Gegenteil. Meine Bemerkung sorgt für eine nachdenkliche Bewegung seiner dunklen Augenbrauen, die von einem charmanten Lächeln abgelöst wird. Auf einmal wird mir warm, obwohl der allmorgendliche Dunst noch immer über der Siedlung hängt. Die Sonne habe ich heute noch nicht gesehen, aber das Zifferblatt im Regierungskreis hat mir verraten, dass es schon fast Mittag ist. Wenn ich den Anschluss an meine Gruppe nicht verpassen will, sollte ich mich jetzt wirklich auf den Weg machen. »Also, eigentlich habe ich das nicht so â¦ tut mir leid«, sage ich und versuche mich kurz zu fassen. »Ich habe einfach nicht damit gerechnet, dass jemand hier sitzt.«

Er verschränkt die Arme vor der Brust. Sein Shirt sitzt nicht nur ziemlich gut - mir fällt sofort auf, dass es kaum getragen ist. Mein drei Monate alter, blassblau gestreifter Lieblingspullover, dessen Saum sich am Hals bereits aufdröselt, wirkt im Vergleich dazu schäbig. Ungetragene Klamotten gibt es in dieser Siedlung nicht mehr. Wie kommt man da an Kleidung, die nicht nur neu sondern auch noch fast maßgeschneidert wirkt? Mein Blick verweilt einen Moment zu lang auf seinen durchtrainierten Oberarmen, bevor mich eine leise Stimme daran erinnert, dass ich so etwas wie einen Freund habe. Verdammt. Auch wenn wir den offiziellen Status unserer Beziehung noch nicht benannt haben - wenn Jonaz andere Mädchen so anstarren würde, fände ich das mit Sicherheit nicht lustig.

»Wie heißt du?«, erkundige ich mich, weil ich diese Frage für unverfänglich halte. »Ich habe dich hier noch nie gesehen.«

»Wow, kennst du etwa jeden einzelnen Menschen in dieser Siedlung?«, kontert der Unbekannte, immer noch schmunzelnd. »Beeindruckend.«

»Natürlich kenne ich nicht jeden einzelnen Menschen in dieser Siedlung«, antworte ich rasch und versuche nicht rot zu werden. Was natürlich prompt das Gegenteil bewirkt, ich spüre förmlich, wie mir das Blut in den Kopf schießt. Das war s dann wohl mit der Unverfänglichkeit. Was soll ich sagen? Dass ich mich an einen Kerl wie ihn ganz bestimmt erinnern würde, wenn wir uns schon einmal begegnet wären? Ich schätze, es ist Zeit zu gehen. Doch der Fremde streckt mir seine Hand entgegen.

»Mein Name ist...
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Autor

Fabiola Nonn wurde 1989 in Ulm geboren. Mit einem Studienabschluss in Kunsttherapie besiegelte sie 2014 ihre Leidenschaft für das kreative Leben und Arbeiten. Ihr Bilderbuch-Debüt "Die Geschichte von Carl Mops" wurde für den deutsch-französischen Jugendliteraturpreis nominiert und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Fiktive Welten waren schon immer ihre zweite Heimat. Die Autorin liebt Geschichten über das grenzenlose Abenteuer, ungewöhnliche Charaktere, und vielschichtige Gefühle. Inspiration findet Fabiola Nonn in ihrem Garten, auf Reisen, beim Experimentieren mit Farben in ihrem Atelier und bei guten Gesprächen. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie mitten in der Natur des Schwarzwalds. Sie veröffentlicht heute unter dem Namen Fabiola Turan.Mehr über die Autorin:fabiola-turan.de@fabiola.turan.autorin (Instagram)