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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
311 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am03.02.20162023
Himmelherrschaftsackzement! Pater Pius wollte eigentlich nur den Keller im neuen Kloster besichtigen und stolpert prompt über ein Skelett. Das ist jedoch nicht so alt, wie es auf den ersten Blick scheint. Natürlich kann der neugierige Pater Pius sich nicht aus den Ermittlungen der Polizei heraushalten. Und recherchiert auf eigene Faust in einem verteufelten Fall. Dabei lernt er mehr über Designerkleidung, Eheprobleme und Putzmittel, als ihm lieb ist. Andererseits: dem pfiffigen Pater ist nichts Menschliches fremd.

Silke Porath und Sören Prescher haben im Gmeiner-Verlag bereits die kriminellen Reiseführer über die Donau und die Lausitz veröffentlicht. Beide sind Mitglied bei den 42erAutoren und haben bereits zahlreiche Romane veröffentlicht. Silke Porath ist auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Die Lehr- und Studienjahre verbrachte die bekennende Schwäbin zum Teil im badischen Exil. Heute lebt sie mit ihrem französischen Mann wieder in ihrer Heimatstadt Balingen. Die ausgebildete Redakteurin und PR-Beraterin hat drei Kinder. Ihre Leidenschaft gilt dem Schreiben und das vermittelt sie als Schreibtrainerin großen und kleinen Autoren. Ihre Geschichten und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. Sören Prescher ist in Bautzen geboren und wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Neben seiner Arbeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen schreibt er für das Nürnberger Musik- und Kulturmagazin RCN. In den vergangenen Jahren erschienen mehrere Romane von ihm, die von Steampunk über Mystery und Horror bis zu Thrillern beinahe sämtliche Genres abdecken. Weitere Infos: www.soeren-prescher.de.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextHimmelherrschaftsackzement! Pater Pius wollte eigentlich nur den Keller im neuen Kloster besichtigen und stolpert prompt über ein Skelett. Das ist jedoch nicht so alt, wie es auf den ersten Blick scheint. Natürlich kann der neugierige Pater Pius sich nicht aus den Ermittlungen der Polizei heraushalten. Und recherchiert auf eigene Faust in einem verteufelten Fall. Dabei lernt er mehr über Designerkleidung, Eheprobleme und Putzmittel, als ihm lieb ist. Andererseits: dem pfiffigen Pater ist nichts Menschliches fremd.

Silke Porath und Sören Prescher haben im Gmeiner-Verlag bereits die kriminellen Reiseführer über die Donau und die Lausitz veröffentlicht. Beide sind Mitglied bei den 42erAutoren und haben bereits zahlreiche Romane veröffentlicht. Silke Porath ist auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Die Lehr- und Studienjahre verbrachte die bekennende Schwäbin zum Teil im badischen Exil. Heute lebt sie mit ihrem französischen Mann wieder in ihrer Heimatstadt Balingen. Die ausgebildete Redakteurin und PR-Beraterin hat drei Kinder. Ihre Leidenschaft gilt dem Schreiben und das vermittelt sie als Schreibtrainerin großen und kleinen Autoren. Ihre Geschichten und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. Sören Prescher ist in Bautzen geboren und wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Neben seiner Arbeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen schreibt er für das Nürnberger Musik- und Kulturmagazin RCN. In den vergangenen Jahren erschienen mehrere Romane von ihm, die von Steampunk über Mystery und Horror bis zu Thrillern beinahe sämtliche Genres abdecken. Weitere Infos: www.soeren-prescher.de.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839249147
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum03.02.2016
Auflage2023
Reihen-Nr.3
Seiten311 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2431109
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erschde Schdapfl
(Erste Stufe)

Hallo, Freunde, schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt. Ich bin Steven und ihr hört Radio Donauwelle, euren Sender für den Kreis Tuttlingen. Oder sollte ich besser sagen, für das ganze Gebiet zwischen Alb und Donau? Wir haben unser Sendegebiet erweitert, sodass ihr uns nun auch von Meßkirch bis Hechingen und von Donaueschingen über Balingen bis rauf nach Empfingen hören könnt. Apropos Balingen: In der Stadt wird ja so einiges geboten. Meine Kollegin Mina wird später live aus der Zollernschloss-Stadt berichten. Außerdem gibt es Karten für das Simon & Garfunkel Tribute-Konzert in der Stadthalle zu gewinnen. Ihr müsst uns nur verraten, welches Lied des Folkrock-Duos ihr am besten findet. Also ran ans Telefon und im Studio anrufen. Derweil machen wir weiter mit der britischen Band James und ihrem Song Ring the bells in der alternativen NRG-Live-Fassung. Es gibt nichts Besseres, um einen Tag, ein neues Buch oder einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen â¦

Himmelherrschaftsackzement! Pater Pius fluchte. Innerlich. Nach außen hin war nur ein »Autsch« zu hören, als er mit dem rechten Knie voran auf den ausgetretenen Steinstufen zu Fall kam. Einen Moment lang befürchtete der Ordensmann, seine Kniescheibe wäre geborsten. Jedenfalls klang das Knirschen nach einem orthopädischen Notfall. Dann aber pustete er erleichtert die Luft aus seinen um 04:30 Uhr morgens frisch rasierten Wangen. Was da geknirscht hatte, war die schwere Holztür direkt vor seiner Nase.

»Hend Sie sich weh gmacht?« Allein die besorgte Frage des Mannes im blauen Arbeitsoverall, der aus der Tür trat, pustete schon einen Gutteil der Schmerzen weg. Er hieß Horst Seifried, wie sich Pius von seinem letzten Besuch hier noch erinnerte.

»Ein bisschen«, gab er zu. Und sandte im selben Moment ein stilles Gebet zu seinem Herrn. So ein saftiger Fluch mochte zwar im ersten Moment guttun, war aber für einen Ordensmann nicht angebracht. Wobei - was war an diesem Tag schon angebracht, fragte sich der Prior des Brüderlichen Ordens, während er sich aufrappelte und das Loch in seiner schwarzen Jeans betrachtete. Unter dem Stoff war die Haut gerötet und abgeschürft, blutete aber nicht. Einen blauen Fleck würde es jedoch geben. Und ein Kopfschütteln von Bruder Ortwin, der in diesem Monat den Wäschedienst im Spaichinger Kloster übernommen hatte. Pius beschloss, sein Taschengeld nicht wie geplant in die neue CD von Joe Bonamassa zu investieren, sondern in einen Flicken für die ziemlich neue Hose.

Der Hausmeister musterte Pius von oben bis unten. Er überragte den Pater um einen guten Kopf, war um die Leibesmitte ebenso füllig wie der Ordensmann, hatte im Gegensatz zu Pius aber schlaksige Arme und Beine. Und er trug einen vollen, graublonden Bart, über dem eine spitze, glänzende Nase thronte.

»Soll mai Frau sich des agugga?« So hünenhaft der Mann war - seine wasserblauen Augen sahen wirklich besorgt aus.

Pius fragte sich, was der Mittvierziger in ihm sah. Einen Senior, der tapsig genug war, sich der Länge nach auf eine simple Stufe zu werfen? Erst am Morgen, ehe er nach der Rasur zur Kapelle des Spaichinger Konvents zum Morgengebet geeilt war, hatte der Pater sein eigenes Spiegelbild etwas verdutzt betrachtet. Waren die grauen Schläfen schon immer so â¦ sichtbar gewesen? Und die weißen Haare, die sich in seine eigentlich beinahe schwarzen Augenbrauen schlichen, ließen ihn ein bisschen wie den Weihnachtsmann aussehen. »Geht schon, geht schon.« Pater Pius bewegte das Knie. Es knirschte, aber es funktionierte. Der Mensch im Blaumann trat jetzt ganz aus der schweren Holztür und ließ sie krachend hinter sich ins Schloss fallen. Pius erhaschte einen kurzen Blick in den Eingangsbereich. Hinter einer zweiten Tür lag am Ende eines Vorraums eine Wendeltreppe mit dem typischen Metallgeländer der 1960er-Jahre. Er fragte sich, ob das Haus an der Eyach, dem Balinger Stadtflüsschen, jemals renoviert worden war, seit vor einigen Jahren das Amt für Familie ausgezogen war. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Bruder Johannes sich und seinen prallen Bauch aus dem VW Golf (Rolling Stones-Edition mit schon etlichen Kilometern auf der Uhr, dem Kloster gespendet von einem sehr katholischen Autohaus) schälte. Die Handvoll Parkbuchten auf dem Platz vor dem ehemaligen Landratsamt der Kreisstadt waren selbst für einen Kleinwagen schmal bemessen, passten aber zum Ambiente des Platzes: Kopfsteinpflaster, das Zollernschloss und die Jugendherberge im schönsten Fachwerkstil waren die Aushängeschilder der Stadt.

»Ist dir was passiert?« Johannes knallte die Fahrertür mit Schmackes zu und schlängelte sich an einem orangefarbenen Fiat-Hausfrauenjeep vorbei zu Pius durch.

»Nein.« Das klang unwirscher, als es sollte. War allerdings auch das Erste, was der Pater zu seinem Mitbruder sagte, seit die beiden vor einer guten Dreiviertelstunde in Spaichingen aufgebrochen waren. Eigentlich war es nicht Pius Art, so maulfaul zu sein, aber auf die Fahrt in die Kreisstadt verspürte er absolut keine Lust. Erstens. Zweitens stapelten sich auf seinem Schreibtisch in seinem Büro oben auf dem Spaichinger Dreifaltigkeitsberg die nicht beantworteten Briefe aus aller Welt. Und drittens kam ihm dieses Erbe hier gar nicht gelegen. Die Treppe, auf die er geknallt war, gehörte nämlich wie das gesamte Gebäude zur Erbmasse der Philomena zu Heurigen-Ulrichstein, ihres Zeichens Letzte aus dem Geschlecht der alten Balinger Adelsfamilie. Pius erinnerte sich nur verschwommen an die Dame, die einige Male auf den Berg gepilgert war, um sich die im Nebengebäude des Klosters befindliche Krippenausstellung anzusehen. Philomena war in seiner Erinnerung fad, grau und ziemlich dick gewesen. Anscheinend aber hatten die Sammelstücke von Jesus, Maria und Josef aus aller Welt die Witwe dermaßen entzückt, dass sie dem Brüderlichen Orden das ehemals von der Stadt genutzte und nun leer stehende Gebäude vermacht hatte.

Soweit Pius wusste, war das Erbe im Mutterhaus in Barcelona mit Begeisterung aufgenommen worden. Nicht, weil man das Haus, wie er es gemacht hätte, gewinnbringend verscherbeln und den Erlös für gute Zwecke hätte einsetzen können. Nein, die spanischen Brüder liebäugelten mit einer Nutzung durch den Orden. Ein neues Konvent, warum nicht? Zwar galt Balingen als evangelische Enklave, doch selbst hier lebten schließlich Christen. Und auch die konnten von einem »Haus der Stille«, einem Ort des Gebets und der inneren Einkehr nur profitieren.

Der Mann im blauen Overall fixierte Bruder Johannes. Auf dessen Brust prangte ein großes silbernes Kreuz - ebenso wie bei Pius. Dieses Attribut war aber schon das Einzige, was sie als Ordensleute auswies. Ansonsten trugen sie schwarze Jeans und identische schwarze Wollpullover unter den schwarzen Jacketts. Den Habit legten sie nur zum Gottesdienst an.

Pius seufzte. Eigentlich hätte er vor der Besichtigung des leer stehenden Amtsgebäudes gerne noch einen kleinen Spaziergang gemacht. Es war Jahre her, dass er das letzte Mal in Balingen gewesen war, aber er erinnerte sich noch an den schmalen Weg durch das so genannte Klein Venedig - ein hübscher, kurzer Spaziergang entlang des ehemaligen Kanals im alten Gerberviertel der Stadt. In den 1980er-Jahren war es jedes Mal aufs Neue eine Überraschung gewesen, in welcher Farbe die Eyach durch ihr Bett floss. Dank der Gerbereien schimmerte der kleine Fluss mal blau, mal orange.

»Hallo erst mal, Herr Seifried.« Pius schlug in die schwielige Hand des Hausmeisters ein. Vor ein paar Tagen hatten die beiden miteinander telefoniert, um den heutigen Termin zu bestätigen. Seifrieds Händedruck war warm und fest, fast ein bisschen schmerzhaft. Kein Wunder, der Mann hatte Hände fast so groß wie Klodeckel!

»Und das ist Bruder Johannes«, fuhr Pius fort. »Der war beim ersten Treffen noch nicht mit dabei.«

Seifried wollte nach der Hand des Bruders greifen, aber der trat unwillkürlich einen Schritt zurück - Pius schmerzverzerrtes Gesicht hatte ihn gewarnt. Anders als sein Prior trug Johannes den Siegelring des Brüderlichen Ordens nämlich an der rechten Hand. Und ein zwischen die Finger gequetschter Goldring tat mächtig weh.

»Grüß Gott!« Freundlich blieb Johannes dennoch. Was Pius nicht verwunderte. Er wusste die Gründe für dessen beste Laune nur zu gut: Die Fahrt nach Balingen und die anstehende Übernachtung im ersten Hotel am Ort bedeuteten nicht nur eine kurze Auszeit von den Pflichten in der Klosterküche. Nein, der rundliche Bruder freute sich auf den Abend: Von seinem Taschengeld hatte er mehr oder minder heimlich zwei Karten für die Balinger Stadthalle besorgt. Empore, erste Reihe. Tribute to Simon & Garfunkel mit dem Leipziger Sinfonieorchester. Nicht ganz billig, aber das war ihm, wie er Bruder Ortwin im Flüsterton erzählt hatte, als sie fälschlicherweise annahmen, Pius wäre völlig in sein Robert Krauss-Buch vertieft, das nachträgliche Geburtstagsgeschenk für seinen Glaubensbruder und Freund wert. Offiziell ahnte er selbstverständlich noch nichts von der Überraschung und griff nach der schwarzledernen Aktentasche, die Johannes ihm reichte. Darin fand er die notariellen Papiere, eine Kopie des Erbscheins und Grundrisse des Gebäudes, welche das Mutterhaus geschickt hatte. Nebst einem langen, sehr langen Fragenkatalog zu Gebäudezustand, Elektrik, Dämmung und, und, und, den die Patres heute und morgen abarbeiten sollten.

»Horschd, komsch du mol? Aber zackig!« Eine etwas schrille Frauenstimme drang aus dem Inneren des Gebäudes zu ihnen.

»Mai Frau.« Horst Seifried zuckte entschuldigend und, wie Pius fand, ein wenig...

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Autor

Silke Porath und Sören Prescher haben im Gmeiner-Verlag bereits die kriminellen Reiseführer über die Donau und die Lausitz veröffentlicht. Beide sind Mitglied bei den 42erAutoren und haben bereits zahlreiche Romane veröffentlicht.Silke Porath ist auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Die Lehr- und Studienjahre verbrachte die bekennende Schwäbin zum Teil im badischen Exil. Heute lebt sie mit ihrem französischen Mann wieder in ihrer Heimatstadt Balingen. Die ausgebildete Redakteurin und PR-Beraterin hat drei Kinder. Ihre Leidenschaft gilt dem Schreiben und das vermittelt sie als Schreibtrainerin großen und kleinen Autoren. Ihre Geschichten und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. Sören Prescher ist in Bautzen geboren und wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Neben seiner Arbeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen schreibt er für das Nürnberger Musik- und Kulturmagazin RCN. In den vergangenen Jahren erschienen mehrere Romane von ihm, die von Steampunk über Mystery und Horror bis zu Thrillern beinahe sämtliche Genres abdecken. Weitere Infos: www.soeren-prescher.de.