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Schlachtsaison

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
312 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am08.02.20172017
In München werden mehrere Frauen nach dem Muster des Massenmörders Jack The Ripper umgebracht. Als ihre Freundin Susi dem Ripper zum Opfer fällt, bittet Anna ihren Bruder Alfred Sanktjohanser, den Sanktus, in diesem Fall zu ermitteln. Vergeblich versuchen er und Kommissar Bichlmaier den Schlächter zur Strecke zu bringen, noch bevor das Werk der »Kanonischen Fünf« vollendet ist. Unterstützt von Sanktus' früheren Brauereikollegen und Dr. Engler führt sie ihre Jagd durch München mitten zur Faschingszeit.

Andreas Schröfl wurde 1975 in München geboren und ist dort im Stadtteil Steinhausen aufgewachsen. Nach dem Abitur erlernte er das Handwerk des Brauers und Mälzers in einer Münchner Großbrauerei. Anschließend studierte er an der Universität Weihenstephan Brauwesen und Getränketechnologie. Es folgten fünf Jahre als Braumeister in einer mittelständischen bayerischen Brauerei. Zurzeit arbeitet er im Brauereianlagenbau. Andreas Schröfl lebt in einem Dorf am Rande der Hallertau, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Die Sanktus-Bier- und München-Krimis vereinen seine Liebe zum Beruf, die Verbundenheit mit München und der bayerischen Tradition sowie seine langjährige Leidenschaft für Kriminalromane.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextIn München werden mehrere Frauen nach dem Muster des Massenmörders Jack The Ripper umgebracht. Als ihre Freundin Susi dem Ripper zum Opfer fällt, bittet Anna ihren Bruder Alfred Sanktjohanser, den Sanktus, in diesem Fall zu ermitteln. Vergeblich versuchen er und Kommissar Bichlmaier den Schlächter zur Strecke zu bringen, noch bevor das Werk der »Kanonischen Fünf« vollendet ist. Unterstützt von Sanktus' früheren Brauereikollegen und Dr. Engler führt sie ihre Jagd durch München mitten zur Faschingszeit.

Andreas Schröfl wurde 1975 in München geboren und ist dort im Stadtteil Steinhausen aufgewachsen. Nach dem Abitur erlernte er das Handwerk des Brauers und Mälzers in einer Münchner Großbrauerei. Anschließend studierte er an der Universität Weihenstephan Brauwesen und Getränketechnologie. Es folgten fünf Jahre als Braumeister in einer mittelständischen bayerischen Brauerei. Zurzeit arbeitet er im Brauereianlagenbau. Andreas Schröfl lebt in einem Dorf am Rande der Hallertau, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Die Sanktus-Bier- und München-Krimis vereinen seine Liebe zum Beruf, die Verbundenheit mit München und der bayerischen Tradition sowie seine langjährige Leidenschaft für Kriminalromane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839253427
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum08.02.2017
Auflage2017
Reihen-Nr.3
Seiten312 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2431540
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Mittwoch, 06.02.2013

In der Nacht hat der Sanktus sehr schlecht geschlafen, weil Problem, die Kathi ist vor lauter Wut am Abend direkt ins Bett gegangen, und der Sanktus hat die Gelegenheit genutzt und hat einen Actionfilm, den die sich nie mit ihm angeschaut hätte, eingelegt und noch einige Biere dazu gekippt. Praktisch Junggesellendasein. Ein Traum. Halt nicht am nächsten Tag.

Als der Sanktus um fünf Uhr schon einmal aufgewacht ist, hat er das Gefühl gehabt, er hätte seinen Atem anzünden können. Geschmack im Mund, dass du dich fürchtest. Die Kathi hat sich aber eng an ihn hin geschmiegt, also anscheinend alles wieder im Lot. Frauen! Er hat lange nicht mehr einschlafen können, ist dann aber doch wieder weggedämmert und hat geträumt, dass nicht die Susi ermordet auf dem Bettlaken gelegen ist, sondern die Kathi, und ein blutiger Embryo neben ihr. Er hat einen Schrei getan, den du vermutlich noch am Viktualienmarkt hättest hören können. Die Kathi war sofort hellwach, und die Martina ist ganz verstört zu ihnen ins Bett gekrochen gekommen.

»Was is n los?«, hat sie gefragt.

Die Kathi hat den Sanktus nur ganz entsetzt angeschaut und gefragt: »Weinst du?«

Der Sanktus hat sich natürlich geschämt, verneint und behauptet, er habe einen angehenden Katarrh. Aber irgendwie, wenn du Vater wirst, hast du näher am Wasser gebaut anscheinend. Für den Sanktus eine neue und sehr beunruhigende Erfahrung, weil halt doch eher Alpha-Tier.

Beim Frühstück war die Stimmung gelöst und ganz normaler Alltag auf dem Programm. Die Kathi eher mürrisch, der Sanktus und die Martina gut drauf. Wie immer halt. Die Kathi hat erst ein bisserl rumgedruckst, aber irgendwann hat sie sich dann doch durchgerungen, den Sanktus ernst angeschaut und gemeint:

»Sanktus, ich weiß, dass du schon zwei Mordfälle aufgeklärt hast, und dass es dich so was von reizt, der Anna zu helfen. Ich seh s dir an der Nasenspitze an. Aber du wirst in vier Monaten Vater. Verstehst du das? Das ist zu gefährlich. Ich möcht am End ned allein mit zwei Kindern dasitzen und dich auf dem Ostfriedhof besuchen. Beim letzten Mal im Lußsee war s ziemlich knapp. Schau mich an!«

Der Sanktus hat nur in seinen Joghurt mit Honig hineingestarrt.

»Oui, mon général!«

»Herrschaft, kannst du nicht einmal ernst bleiben, Herr Sanktjohanser? Das ist zum aus der Haut fahren mit dir!«, hat die Kathi geschimpft.

»Hast ja recht, Kathi. Ich halt mich raus. Ich versprech s dir!«

Aber so richtig geglaubt hat er das nicht, was er gerade gesagt hat, der Herr Hobby-Detektiv.

Nachdem die Kathi zur Arbeit und die Martina in die Grundschule an der Flurstraße gegangen sind, hat der Sanktus den Frühstückstisch aufgeräumt und sich auf den Weg zum »Sternbräu« in die Landsberger Straße gemacht. »Münchener Bier-Tour« war heute auf dem Programm.

Der Herr Sanktjohanser, seines Zeichens Bierbrauer, verhinderter Braumeister und Ex-Polizist, hatte es bisher nirgends ausgehalten. Weder beim Studium in Weihenstephan noch bei der Münchner Polizei. Nicht einmal in Namibia in der dortigen Brauerei in Windhuk. In München zurück, war er wieder als Bierbrauer gegangen, doch nach den Brauereimorden seinerzeit hat er wieder vom »Sternbräu« wegmüssen, weil psychologisch, verstehst? Von da ab hat er sich als Schankkellner durchgeschlagen. Doch das war seit den Ermittlungen im letzten Sommer auch vorbei, und jetzt war er Stadtführer. Degradierung gar nix dagegen, weil wenn er ehrlich war, hat das schon sehr an seinem Ego genagt, aber was willst du machen? Und jetzt war die Kathi auch noch schwanger und würde irgendwann in Mutterschutz gehen. Wenn er nicht rechtzeitig einen Job finden würde, würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als beim Kind daheim zu bleiben, und die Kathi müsste dann bald wieder ihre Arbeit aufnehmen. Der Sanktus als erziehender Kindsvater? Unmöglich kein Ausdruck. Aber kommt Zeit, kommt Rat, beziehungsweise hoffentlich Job.

Der Sanktus ist mit der Trambahn in Richtung Westend gefahren. Während der Fahrt hat er schweigend aus dem Fenster auf das schneebedeckte München gestarrt. Seine große Schwester und ihre Freundin, die Susi, sind ihm nicht aus dem Kopf gegangen. Er hat die Anna selten so verzweifelt gesehen. Sie hatte ihn praktisch groß gezogen, da ihre Mutter alleinerziehend war und hat arbeiten müssen. Die Anna war immer für ihn da gewesen. Und jetzt hatte er sie abgewiesen. Gut, klar, freilich, die Kathi war schwanger und er hat nichts riskieren dürfen. Aber wie er es gedreht und gewendet hat, die Anna hat verdammt noch mal etwas gut gehabt bei ihm. Schwangere Kathi hin oder her.

»Saudumme Situation«, hat der Sanktus laut gesagt, und die ältere Frau ihm gegenüber hat ihn fragend angesehen.

»Passt scho«, hat der Sanktus gemeint und abgewinkt.

Die Frau hat ihn angelächelt, kurz darauf die »Münchner Morgenpost« herausgezogen und zu lesen angefangen. Auf der Titelseite hat ganz groß geprangt:

Schlächter schlägt wieder zu. Junge Frau in Bogenhausen ermordet. Geht ein neuer Ripper in München um?

Ein Bericht von Rudolf Ligsalz.

Darunter ein Bild von der Susi auf dem mit Blut getränkten Bett. Grauenvoll! Dass man so was veröffentlichen darf? Und woher hat der Reporter das Bild gehabt? Normalerweise wird so ein Tatort sofort abgeriegelt. Ligsalz? Rudolf Ligsalz? Ein Ligsalz Rudi ist einmal zum Sanktus in die Klasse gegangen. Im Luitpold-Gymnasium, aber der war nach der Zehnten wieder abgegangen. Ob das derselbe war? So viele Ligsalze würde es ja wohl nicht geben. Der Sanktus hat sich das Bild von der Susi noch einmal angesehen, und ihm sind die Tränen gekommen. Er hat sich noch gut an sie erinnern können, weil sie war oft bei ihnen daheim zu Besuch gewesen war. Er war als Bub sogar richtig verliebt in sie gewesen. Scheiß die Wand an â¦ Die Frau gegenüber hat die Zeitung umgeschlagen, und er hat einen Blick auf den eigentlichen Artikel werfen können. Darin war noch ein weiteres Foto abgebildet. Eine Frau verkehrt herum aufgehängt. Das Foto war aus einem Winkel im Hintergrund aufgenommen, und man hat die Frau nur von der Seite und etwas schemenhaft erkennen können. Unter ihr war eine riesige Blutlache, und irgendetwas ist darin gelegen. Der Sanktus hat das Bild genauer betrachtet und hat sehen können, dass der Körper der jungen Frau geöffnet worden war und dass am Boden ihre Innereien gelegen sind.

»Furchtbar, ha?«, hat die Frau mit der Zeitung gefragt. »Geht s Eahna ned guad?«

»Ich - ich hab die eine da kennt«, hat der Sanktus gestottert.

Die Frau hat nur »Um Gottes willen« geflüstert und hat sich wieder in ihre Zeitung vertieft.

Der Sanktus hat aus dem Fenster geschaut und mit einem extremen Brechreiz gekämpft. Aber eines war ihm klar: Er würde der Anna ihren Wunsch erfüllen. So viel war sicher. Das hat die Kathi verstehen müssen. Oder â¦?

Als der Sanktus die Gruppe vor der Brauerei von Weitem gesehen hat, war ihm schon klar, dass der Tag heute ein Satz mit »X« werden würde. Alle in hell- bis dunkelbrauner Kleidung, ein bisserl ins Graue tendierend. Beamte oder Lehrer a. D. hat sich der Sanktus gedacht. Alter 70 plus und fast alle bebrillt.

»San Sie die Gruppe Piepenbrock?«, hat der Sanktus wissen wollen.

»Piepenbrock. Jawohl, Guten Tag. Heiner Piepenbrock mein Name. Dann sind Sie wohl Herr Sanktjohanser, unser Guide? Das sind die Mönkebergs, die Schmidtkes, Herr von Uhlenbusch, Direktor Schlönske mit werter Gattin und last but not least, meine liebe Frau Dora.«

Treffer, Lehrer, ist es dem Sanktus durchs Hirn geschossen.

»I bin da Sanktus, Servus!«

»Wie meinen?«, hat der Piepenbrock gefragt und den Sanktus strafend über seine Halbbrille hinweg betrachtet.

»Ich bin der Sanktus. Sanktus von Sanktjohanser«, hat der Sanktus geantwortet.

»Wohl Sanktus Gambrinus, wa? Nunc est bibendum. Salve pater patriae bibas princeps optime. Jaja. Nockherberg. Wir haben uns vorbereitet, wie Sie sehen. Wir sind nämlich â¦«

»Lehrer!«, hat der Sanktus den Satz vollendet.

»Woher wissen Sie, Herr Sanktus?«, hat der Piepenbrock gefragt.

»Intuition, Herr â¦ Dings«

»Piepenbrock!«

»Genau!«, hat der Sanktus geschlossen. »Hannover, oder?«

»Schon wieder touché. Auch Intuition?«

»Freilich«, hat der Sanktus gelogen, weil die Herkunft hat er von der Zentrale bekommen, aber das hat der Piepenheiner ja nicht wissen brauchen.

Der Sanktus ist also wieder einmal vor den geheiligten Hallen der »Sternbrauerei«, seiner Lehrbrauerei, wo sozusagen alles begann, gestanden. Das Sudhaus hat kupfern aus den großen Schaufenstern geleuchtet, und der Geruch nach süßer Maische und Hopfen duftender Bierwürze ist ihm entgegengeschwebt. Ein Traum. Gleich werden sie fragen, was da so stinkt, hat sich der Sanktus gedacht.

»Schatzi, was stinkt denn hier so fürchterlich?«, hat die Mönkebergin gefragt, und der Sanktus am Schmunzeln.

»Liebling, das ist das Bier, weißt du«, hat der alte Mönkeberg geantwortet und recht siebengescheit zum Sanktus rüber geschielt. Der hat nur gesagt: »Fast, gell!«, und hat die Gruppe durch den Torbogen des aus rotem Backstein erbauten Brauereigebäudes geschoben.

Im warmen Sudhaus hat der Sanktus erst einmal mit der Begrüßung und der Geschichte der »Sternbrauerei« begonnen. Da es draußen saukalt war, war die Gruppe in ihren faden Gewändern recht warm eingepackt, und so ist ihnen im 40 Grad heißen Sudhaus ganz schön...

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Autor

Andreas Schröfl wurde 1975 in München geboren und ist dort im Stadtteil Steinhausen aufgewachsen. Nach dem Abitur erlernte er das Handwerk des Brauers und Mälzers in einer Münchner Großbrauerei. Anschließend studierte er an der Universität Weihenstephan Brauwesen und Getränketechnologie. Es folgten fünf Jahre als Braumeister in einer mittelständischen bayerischen Brauerei. Zurzeit arbeitet er im Brauereianlagenbau. Andreas Schröfl lebt in einem Dorf am Rande der Hallertau, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Die Sanktus-Bier- und München-Krimis vereinen seine Liebe zum Beruf, die Verbundenheit mit München und der bayerischen Tradition sowie seine langjährige Leidenschaft für Kriminalromane.