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Enders Kinder

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am27.11.2017
Enders letzte Schlacht
Einst hatte Ender Wiggin eine ganze Spezies ausgelöscht. Dann fand er einen Weg, seine Schuld zu begleichen: er brachte die 'Krabbler' nach Lusitania, wo sie seitdem mit den 'Schweinchen', den Eingeborenen, und den Menschen zusammenleben. Doch die Menschen fürchten sich vor einem Virus auf Lusitania und wollen den Planeten vernichten. Sie schicken die Waffe, die Ender einst gegen die 'Krabbler' eingesetzt hat. Enders älteste Freundin, die KI Jane, die sich mit ihm zusammen seit ihren Tagen auf der Kampfschule entwickelt hat, müssen die Flotte unbedingt aufhalten, wenn sie ihren Planeten retten wollen. Als die Menschen davon erfahren, schalten sie Janes Netzwerk ab. Um Lusitania zu retten, muss Ender erst Jane retten - doch der Preis dafür ist hoch ...

Orson Scott Card, 1951 in Richland, Washington geboren, studierte englische Literatur und arbeitete als Theaterautor, bevor er sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Mit 'Enders Spiel' gelang ihm auf Anhieb ein internationaler Bestseller, der mit dem Hugo und dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Auch die Fortsetzung 'Sprecher für die Toten' gewann diese beiden prestigeträchtigen Auszeichnungen, somit ist Orson Scott Card der bislang einzige SF-Schriftsteller, dem es gelang, beide Preise in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu gewinnen. Orson Scott Card kehrte immer wieder in Enders Welt zurück und schrieb mehrere Fortsetzungen. Mit 'Enders Schatten' erschuf er einen zweiten Helden, dessen Geschichte parallel zu 'Enders Krieg' erzählt wird. 'Enders Game' wurde 2013 mit Asa Butterfield und Harrison Ford in den Hauptrollen verfilmt. Card lebt mit seiner Familie in Greensboro, North Carolina.
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Produkt

KlappentextEnders letzte Schlacht
Einst hatte Ender Wiggin eine ganze Spezies ausgelöscht. Dann fand er einen Weg, seine Schuld zu begleichen: er brachte die 'Krabbler' nach Lusitania, wo sie seitdem mit den 'Schweinchen', den Eingeborenen, und den Menschen zusammenleben. Doch die Menschen fürchten sich vor einem Virus auf Lusitania und wollen den Planeten vernichten. Sie schicken die Waffe, die Ender einst gegen die 'Krabbler' eingesetzt hat. Enders älteste Freundin, die KI Jane, die sich mit ihm zusammen seit ihren Tagen auf der Kampfschule entwickelt hat, müssen die Flotte unbedingt aufhalten, wenn sie ihren Planeten retten wollen. Als die Menschen davon erfahren, schalten sie Janes Netzwerk ab. Um Lusitania zu retten, muss Ender erst Jane retten - doch der Preis dafür ist hoch ...

Orson Scott Card, 1951 in Richland, Washington geboren, studierte englische Literatur und arbeitete als Theaterautor, bevor er sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Mit 'Enders Spiel' gelang ihm auf Anhieb ein internationaler Bestseller, der mit dem Hugo und dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Auch die Fortsetzung 'Sprecher für die Toten' gewann diese beiden prestigeträchtigen Auszeichnungen, somit ist Orson Scott Card der bislang einzige SF-Schriftsteller, dem es gelang, beide Preise in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu gewinnen. Orson Scott Card kehrte immer wieder in Enders Welt zurück und schrieb mehrere Fortsetzungen. Mit 'Enders Schatten' erschuf er einen zweiten Helden, dessen Geschichte parallel zu 'Enders Krieg' erzählt wird. 'Enders Game' wurde 2013 mit Asa Butterfield und Harrison Ford in den Hauptrollen verfilmt. Card lebt mit seiner Familie in Greensboro, North Carolina.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641221492
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum27.11.2017
Reihen-Nr.4
SpracheDeutsch
Dateigrösse2873 Kbytes
Artikel-Nr.2500915
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

 

Ich bin nicht ich selbst

 

»Mutter. Vater. Habe ich es richtig gemacht?«

Die letzten Worte der Han Qing-jao, aus

Der Gott flüstert von Han Qing-jao

 

Si Wang-mu trat vor. Der junge Mann namens Peter nahm ihre Hand und führte sie ins Sternenschiff. Die Tür schloss sich hinter ihnen.

Wang-mu nahm auf einem der Drehsessel in der kleinen Kammer mit den Metallwänden Platz. Sie schaute sich um, in der Erwartung, dass sie etwas Fremdartiges und Neues sehen würde. Bis auf die Metallwände hätte es jedes beliebige Büro auf dem Planeten Weg sein können. Sauber, aber nicht übertrieben sauber. Praktisch eingerichtet. Sie hatte Holos von fliegenden Schiffen gesehen: die elegant stromlinienförmigen Kampfschiffe und die Shuttles, die in die Atmosphäre eintauchten oder aus ihr aufstiegen; die riesigen, abgerundeten Gebilde der Sternenschiffe, die sich so weit der Lichtgeschwindigkeit näherten, wie es Materie nur eben möglich war. Auf der einen Seite die zugespitzte Macht einer Nadel; auf der anderen Seite die geballte Macht eines Vorschlaghammers. Aber hier, in dieser Kammer, war überhaupt nichts von Macht zu spüren. Es war einfach nur ein Zimmer.

Wo war der Pilot? Es musste doch einen Piloten geben, denn der junge Mann, der ihr gegenübersaß und seinem Computer etwas zuflüsterte, war wohl kaum damit beschäftigt, ein Sternenschiff mit Überlichtgeschwindigkeit zu fliegen.

Und doch schien gerade das der Fall zu sein, denn es gab keine weiteren Türen, die in andere Kammern hätten führen können. Von außen hatte das Sternenschiff winzig gewirkt; diese Kammer nahm offensichtlich den gesamten vorhandenen Raum ein. Dort, in der Ecke, befanden sich die Batterien, die Energie von den Solarkollektoren auf der Oberseite des Schiffes speicherten. In jenem Kasten, der wie ein Kühlschrank isoliert zu sein schien, mochten sich Speisen und Getränke befinden. So viel zum Lebenserhaltungssystem ... Wo war die Romantik des Sternenfluges geblieben, wenn das alles war, was man dazu brauchte? Ein einfaches Zimmer!

Da es nichts anderes gab, das sie sich hätte anschauen können, musterte sie den jungen Mann am Computerterminal. Sein Name sei Peter Wiggin, hatte er gesagt. Der Name des altberühmten Hegemons, derjenige, der die gesamte menschliche Rasse unter seiner Herrschaft vereinigt hatte, damals, als die Menschen auf nur einer Welt zusammenlebten, sämtliche Nationen und Rassen und Religionen und Philosophien dicht an dicht zusammengedrängt, ohne dass es eine Möglichkeit gegeben hätte, irgendwo anders hinzugehen als in die Länder der anderen. Denn damals war der Himmel die höchste Grenze und der Weltraum ein unermesslicher Abgrund gewesen, der sich nicht überbrücken ließ. Peter Wiggin, der Mann, der die menschliche Rasse regiert hatte. Das hier war natürlich nicht er, und das hatte er auch zugegeben. Andrew Wiggin schickte ihn; aufgrund der Dinge, die Meister Han ihr erzählt hatte, erinnerte Wang-mu sich, dass Andrew Wiggin ihn irgendwie hervorgebracht hatte. Machte das den berühmten Sprecher für die Toten zu Peters Vater? Oder war er irgendwie Enders Bruder, nicht nur nach diesem benannt, sondern eine tatsächliche Verkörperung des Hegemons, der vor dreitausend Jahren gestorben war?

Peter hörte auf zu murmeln, lehnte sich in seinem Sessel zurück und seufzte. Er rieb sich die Augen, dann reckte er sich und ächzte. Es war sehr ungehörig, so etwas in Gesellschaft zu tun. Die Art von Benehmen, die man vielleicht von einem ungehobelten Feldarbeiter erwartet hätte.

Er schien ihre Missbilligung zu spüren. Oder vielleicht hatte er sie auch vergessen und erinnerte sich nun plötzlich daran, dass er Gesellschaft hatte. Ohne sich gerade in seinem Sessel aufzusetzen, drehte er den Kopf und sah sie an.

»'tschuldigung«, sagte er. »Hatte ganz vergessen, dass ich nicht allein bin.«

Trotz eines lebenslangen sich zurückziehens vor kühnen Worten verlangte es Wang-mu danach, kühn zu ihm zu sprechen. Schließlich hatte er mit ungehöriger Kühnheit zu ihr gesprochen, als sein Sternenschiff wie ein frisch aus dem Boden geschossener Pilz auf der Flusswiese erschienen und er mit einem einzelnen Glasröhrchen mit einem Virus, der ihre Heimatwelt - Weg - von ihrer genetischen Krankheit heilen würde, herausgetreten war. Vor noch nicht einmal einer Viertelstunde hatte er ihr in die Augen geschaut und gesagt: »Komm mit mir, und du wirst die Geschichte verändern. Geschichte machen.« Und trotz ihrer Furcht hatte sie ja gesagt.

Hatte ja gesagt und saß jetzt in einem Drehsessel und beobachtete ihn dabei, wie er sich ungehobelt benahm, sich wie ein Tiger vor ihr rekelte. War das das Tier seines Herzens, der Tiger? Wang-mu hatte den Hegemon gelesen. Sie konnte glauben, dass in jenem großen und schrecklichen Mann ein Tiger gelauert hatte. Aber in diesem hier? Diesem Jungen? Älter als Wang-mu zwar, aber sie war nicht zu jung dazu, Unreife zu erkennen, wenn sie sie sah. Und er wollte den Lauf der Geschichte verändern! Die Korruption im Kongress ausmisten. Die Lusitania-Flotte aufhalten. Alle Kolonialplaneten zu gleichberechtigten Mitgliedern der Hundert Welten machen. Dieser Junge, der sich rekelte wie eine Dschungelkatze?

»Ich finde nicht deinen Beifall«, sagte er. Er klang gelangweilt und belustigt - beides zugleich. Aber andererseits war sie vielleicht auch ganz einfach nicht geübt darin, die Gestik und Mimik eines solchen Menschen zu erfassen. Gewiss war es schwierig, die Grimassen eines solchen rundäugigen Menschen zu deuten. Sowohl sein Gesicht als auch seine Stimme enthielten verborgene Sprachen, die sie nicht verstehen konnte.

»Du musst es begreifen«, sagte er. »Ich bin nicht ich selbst.«

Wang-mu sprach die gemeinschaftliche Sprache gut genug, um wenigstens diesen idiomatischen Ausdruck zu verstehen. »Sie fühlen sich heute nicht recht wohl?« Aber schon als sie es sagte, wusste sie, dass er die Redewendung keineswegs idiomatisch gemeint hatte.

»Ich bin nicht ich selbst«, sagte er noch einmal. »Ich bin nicht wirklich Peter Wiggin.«

»Das will ich hoffen«, sagte Wang-mu. »Ich habe in der Schule über seine Beerdigung gelesen.«

»Ich sehe aber aus wie er, oder nicht?« Er rief in der Luft über seinem Computerterminal ein Hologramm auf. Das Hologramm drehte sich, bis es Wang-mu ansah; Peter richtete sich auf und nahm ihr gegenüber die gleiche Pose ein.

»Es besteht in der Tat eine gewisse Ähnlichkeit«, sagte sie.

»Natürlich bin ich jünger«, sagte Peter. »Weil Ender mich nicht mehr wiedergesehen hat, nachdem er die Erde verließ, als er - wie viel, fünf Jahre alt war? Ein lächerlicher kleiner Zwerg jedenfalls. Ich war damals noch ein Kind. Das war es, woran er sich erinnerte, als er mich aus der Luft heraufbeschwor.«

»Nicht aus der Luft«, sagte sie. »Aus dem Nichts.«

»Auch nicht aus dem Nichts«, sagte er. »Aber heraufbeschworen hat er mich jedenfalls.« Er lächelte böse. »Ich rufe Geister aus der wüsten Tiefe.«

Für ihn bedeuteten diese Worte etwas, aber für sie nicht. Auf der Welt Weg hatte sie eine Dienerin werden sollen, und deshalb war ihr nur sehr wenig Bildung zuteil geworden. Später, im Hause Han Fei-tzus, waren ihre Begabungen erkannt worden. Zuerst von ihrer früheren Herrin Han Qing-jao und später vom Meister selbst. Von beiden hatte sie wahllos ein paar Brocken an Bildung aufgeschnappt. Das wenige, das sie an Unterweisungen erhalten hatte, war meist technischer Natur gewesen, und die Literatur, die sie kennengelernt hatte, stammte aus dem Mittleren Königreich oder von Weg selbst. Sie hätte endlos aus der großen Dichterin Li Qing-jao zitieren können, nach der ihre einstige Herrin genannt worden war. Aber von dem Dichter, den er zitierte, wusste sie nichts.

»Ich rufe Geister aus der wüsten Tiefe«, sagte er noch einmal. Und dann, indem er seine Stimme und sein Verhalten ein wenig änderte, antwortete er sich selbst: »Ei ja, das kann ich auch, das kann ein jeder; doch kommen sie, wenn Ihr nach ihnen ruft?«

»Shakespeare?«, riet sie.

Er grinste sie an. Sie fühlte sich an die Art und Weise erinnert, in der eine Katze das Geschöpf angrinst, mit dem sie gerade spielt. »Das ist immer die naheliegendste Vermutung, wenn ein Europäer etwas zitiert«, sagte er.

»Das Zitat ist spaßig«, sagte sie. »Ein Mann prahlt damit, dass er die Toten herbeizitieren könne. Aber der andere Mann sagt, dass der Trick nicht darin besteht zu rufen, sondern vielmehr, sie dazu zu bringen, auch wirklich zu kommen.«

Er lachte. »Was für einen bemerkenswerten Sinn für Humor du hast.«

»Dieses Zitat bedeutet Ihnen etwas, weil Ender Sie von den Toten auferweckt hat.«

Er wirkte verblüfft. »Woher weißt du das?«

Sie spürte einen Schauer der Angst. War es denn wirklich möglich? »Ich wusste es nicht, ich habe nur einen Scherz gemacht.«

»Nun, es trifft auch nicht zu. Nicht im Wortsinne jedenfalls. Er hat die Toten nicht auferweckt. Auch wenn er zweifellos glaubt, er könne es, wenn die Notwendigkeit dazu bestünde.« Peter seufzte. »Jetzt bin ich gehässig. Die Worte kommen mir einfach so in den Sinn. Ich meine sie gar nicht so. Sie kommen einfach.«

»Es ist möglich, dass einem Worte in den Sinn kommen und man trotzdem darauf verzichtet, sie laut auszusprechen.«

Er verdrehte die Augen.

»Ich bin nicht auf sklavische Unterwürfigkeit hin abgerichtet, so wie du.«

So also sah das Verhalten von jemandem aus, der von einer Welt freier Menschen kam - die Nase über jemanden zu rümpfen,...
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Autor

Orson Scott Card, 1951 in Richland, Washington geboren, studierte englische Literatur und arbeitete als Theaterautor, bevor er sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Mit "Enders Spiel" gelang ihm auf Anhieb ein internationaler Bestseller, der mit dem Hugo und dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Auch die Fortsetzung "Sprecher für die Toten" gewann diese beiden prestigeträchtigen Auszeichnungen, somit ist Orson Scott Card der bislang einzige SF-Schriftsteller, dem es gelang, beide Preise in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu gewinnen. Orson Scott Card kehrte immer wieder in Enders Welt zurück und schrieb mehrere Fortsetzungen. Mit "Enders Schatten" erschuf er einen zweiten Helden, dessen Geschichte parallel zu "Enders Krieg" erzählt wird. "Enders Game" wurde 2013 mit Asa Butterfield und Harrison Ford in den Hauptrollen verfilmt. Card lebt mit seiner Familie in Greensboro, North Carolina.