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Auszeit ins Glück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am03.04.20181. Auflage
Mattie Cameron scheint alles zu haben, was man sich nur wünschen kann: eine erfolgreiche Karriere, ein erfülltes Privatleben und einen attraktiven Freund, der sie auf einen romantischen Urlaub in die Schweiz entführt. Doch dort ereignet sich ein schwerer Unfall, und Matties Welt liegt plötzlich in Scherben. Verzweifelt flüchtet sie in ihre Heimat Australien, um auf dem Weingut ihres Bruders zur Ruhe zu kommen und ihr Leben neu zu ordnen - bis sie ihren alten Jugendschwarm Charlie trifft und längst vergessene Gefühle neu entflammen.

Kayte Nunn lebte in England und den USA, bis sie nach Australien zog, wo sie seither als freie Redakteurin und Schriftstellerin arbeitet. Unter anderem war sie Herausgeberin der Zeitschrift »Gourmet Traveller WINE«. Kayte Nunn hatte schon immer ein Faible für Blumen, botanische Illustrationen, und sie ist fasziniert von den medizinischen Eigenschaften von Pflanzen. Nach den beiden Romanen »Ein Weinberg zum Verlieben« und »Auszeit ins Glück«, die im fiktiven Shingle Valley spielen, ist der auf zwei Zeitebenen spielende Roman »Die Tochter des Blütensammlers« ihr dritter Roman bei Piper. Kayte Nunn lebt mit ihren zwei Töchtern in Northern Rivers im Südosten Australiens.
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Produkt

KlappentextMattie Cameron scheint alles zu haben, was man sich nur wünschen kann: eine erfolgreiche Karriere, ein erfülltes Privatleben und einen attraktiven Freund, der sie auf einen romantischen Urlaub in die Schweiz entführt. Doch dort ereignet sich ein schwerer Unfall, und Matties Welt liegt plötzlich in Scherben. Verzweifelt flüchtet sie in ihre Heimat Australien, um auf dem Weingut ihres Bruders zur Ruhe zu kommen und ihr Leben neu zu ordnen - bis sie ihren alten Jugendschwarm Charlie trifft und längst vergessene Gefühle neu entflammen.

Kayte Nunn lebte in England und den USA, bis sie nach Australien zog, wo sie seither als freie Redakteurin und Schriftstellerin arbeitet. Unter anderem war sie Herausgeberin der Zeitschrift »Gourmet Traveller WINE«. Kayte Nunn hatte schon immer ein Faible für Blumen, botanische Illustrationen, und sie ist fasziniert von den medizinischen Eigenschaften von Pflanzen. Nach den beiden Romanen »Ein Weinberg zum Verlieben« und »Auszeit ins Glück«, die im fiktiven Shingle Valley spielen, ist der auf zwei Zeitebenen spielende Roman »Die Tochter des Blütensammlers« ihr dritter Roman bei Piper. Kayte Nunn lebt mit ihren zwei Töchtern in Northern Rivers im Südosten Australiens.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492990332
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum03.04.2018
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1667 Kbytes
Artikel-Nr.2512754
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Matilda Cameron spähte durch die Windschutzscheibe ihres Wagens, während die Scheibenwischer mühsam gegen die Wassermassen ankämpften, die sich vom Himmel ergossen. Im trüben morgendlichen Dämmerlicht konnte sie rechts von ihr eine lange Häuserzeile aus der Regency-Zeit mit hohen Fenstern und schmiedeeisernen schwarzen Balkonen ausmachen. Die feuchte, kunstvoll verzierte weiße Stuckfassade erinnerte entfernt an eine nicht mehr ganz taufrische Hochzeitstorte. Mattie blickte nach links, zum Kiesstrand und der grauen Fläche, die sich dahinter bis zum Horizont erstreckte. So sah in diesen Breitengra den also das Meer aus.

Dass sie zu einer derart unchristlichen Zeit, zu der jeder normale Mensch noch im warmen Bett lag, hier saß, verdankte sie DeVere & Soames, einem der berühmtesten Juweliere Großbritanniens, der sogar viermal Königlicher Hoflieferant gewesen war, wie ihr Jamie Soames, der Urururenkel des Mitgründers, verraten hatte, als sie ihm vor ein paar Wochen in seinem Büro in der Albemarle Street einen Besuch abgestattet hatte, um das heutige Fotoshooting zu besprechen.

»Ihnen ist gewiss bewusst, wie wichtig es ist, dass bei dieser Kampagne alles bis ins kleinste Detail stimmt«, hatte er gesagt und seine Patriziergesichtszüge zu einem schmalen Lächeln arrangiert.

»Aber selbstverständlich«, hatte sie ihm versichert, darum bemüht, nicht automatisch seine vornehme Sprechweise zu imitieren. »Sie haben Ihre Belange in die besten Hände gelegt, die es hierzulande dafür gibt. Sie werden von unserer Arbeit begeistert sein, davon bin ich überzeugt.« Nicht nur seine Geschäfte hingen vom Erfolg dieser Kampagne ab, sondern zu einem gewissen Maß auch ihr Job und ihre Karriere.

Dummerweise zeigten sich die Wettergötter nicht gerade von ihrer kooperativsten Seite.

Der Kombi ihrer Stylistin Cara, der in ein paar Metern Entfernung stand, war bis unter das Dach vollgepackt mit Kleidersäcken, Schuhkartons und Hutschachteln. Auch Paul, Matties bevorzugter Friseur und Make-up-Spezialist, war bereits da. »Ganz im Ernst, der Typ schafft es, selbst ein rostiges Brillo-Seifenkissen gut aussehen zu lassen«, hatte Bianca, ihre Chefin bei Three Bees, großspurig getönt, als sie ihn ihr empfohlen hatte. Cassandra und Jemima, die beiden jungen Models, die Mattie in der Vorwoche gecastet hatte, ließen noch auf sich warten, genau wie das Spezialwohnmobil, das den beiden als Garderobe dienen sollte.

Mattie spähte zu Orazio hinüber, der unruhig auf dem Beifahrersitz hin und her rutschte und mit den Fingern auf das Armaturenbrett trommelte. Er galt als der neue Patrick Demarchelier in der Branche, entsprach zu hundert Prozent dem Klischee des jungen italienischen Topfotografen und war sowohl in London als auch in New York gerade unglaublich angesagt. Mattie konnte sich wirklich glücklich schätzen, dass es ihr gelungen war, ihn für diesen Zeitraum zu buchen. Dafür hatte sie allerdings auch ganz schön hartnäckig sein und sich ordentlich bei seiner Agentin einschleimen müssen. Da sich Orazio weigerte, selbst zu fahren, hatte sie ihn samt seiner Ausrüstung um halb sechs Uhr morgens vor seinem Reihenhaus in Peckham abgeholt, und nun saßen sie schon eine gute halbe Stunde hier herum und genossen die Aussicht auf die verregnete Küste von Brighton. Mattie kramte ihre Rennies aus der Handtasche. Kein Wunder, dass sie Magenschmerzen hatte - vor der Abfahrt hatte sie nur rasch einen Kaffee runtergekippt, und hier war um diese Uhrzeit natürlich noch alles geschlossen. Allerdings verspürte sie bei diesem Hundewetter ohnehin nicht den Drang, den Wagen zu verlassen. Sie zermalmte die kreideartige Tablette zwischen den Zähnen und nahm dann das Call Sheet zur Hand, um noch einmal den Zeitplan durchzugehen. Sie überflog die Anweisungen für den Fotografen, die Porträts der Models, die Genehmigungen, die sie für das Shooting hatte einholen müssen, und die Kontaktdaten sämtlicher Beteiligten, einschließlich des noch immer nicht eingetroffenen Wohnmobils. Auch der Security-Typ von DeVere & Soames, der mit einer geballten Ladung Diamanten, Rubinen und Smaragden anrücken sollte, war noch nicht aufgetaucht. Diese Steinchen im Wert von mehreren Millionen Pfund waren der Grund, warum sie alle hier waren. Und Mattie war für den Erfolg des heutigen Shootings - eigentlich der gesamten Kampagne - verantwortlich, woran Bianca sie auch mehrfach erinnert hatte. All das hier - das kreative Konzept, die Strategie - war allein auf ihrem Mist gewachsen, und sie konnte sich keine noch so kleine Panne leisten. Nicht, wenn sie ihre Stelle behalten und rechtzeitig ihren lang ersehnten Skiurlaub antreten wollte.

Zehn Tage in der Schweiz mit Johnny. Bilderbuchlandschaften mit schneebedeckten Bergspitzen und Almhütten, dazu romantische Abende vor dem Kamin. Schon jetzt konnte sie förmlich die Schlagsahne auf der heißen Schokolade schmecken â¦ Seufzend angelte sie ihr Handy aus der Tasche und tippte eine der Nummern aus dem Call Sheet ein. Es würde ein langer Tag werden.

Im selben Moment bog ein großes Wohnmobil um die Ecke, auf dessen Seitenwand in verschnörkeltem Fünfzigerjahre-Design »Sweet As« stand.

»Ah, sehr gut, da kommt die mobile Garderobe für die Models«, bemerkte sie betont fröhlich. »Eine Sorge weniger. Jetzt brauchen wir nur noch besseres Wetter.«

Der Zeitrahmen für das Shooting war so knapp bemessen, dass das Recce, sprich, die Erkundigung der Gegebenheiten vor Ort, etwas vernachlässigt worden war, und da Orazios Terminkalender so voll war, hatten sie auch keine Ausweichmöglichkeit. Sie schickte eine Nachricht an Cara, ohne seine Reaktion abzuwarten.

Hast du was von Cassandra und Jemima gehört?

Caras Antwort kam postwendend:

Die sitzen im Zug. Planmäßige Ankunft 8:30. Das Auto von Mimis Mutter hat den Geist aufgegeben.

Mattie runzelte die Stirn. Das bedeutete, dass sie bereits mit Verspätung anfangen würden, und im Winter war die Zeit, in der sie im Hellen arbeiten konnten, ohnehin begrenzt. Für Make-up und Frisur mussten sie mindestens eine Stunde veranschlagen, und zwar pro Model.

Da sie keine Lust hatte, einen halben Roman in ihr Handy zu tippen, wählte sie kurzerhand die Nummer. Cara ging ran, noch ehe es überhaupt geklingelt hatte.

»Ich hole die beiden vom Bahnhof ab«, sagte Mattie. »Du könntest inzwischen schon mal die Klamotten und den ganzen Kram ins Wohnmobil verfrachten. Ich gebe Paul Bescheid, damit er startklar ist, wenn sie da sind, und dann mache ich mich mit Orazio auf die Suche nach geeigneten Locations. Irgendwo an diesem gottverlassenen Strand muss es doch ein paar Ecken geben, wo wir vor dem Regen sicher sind.«

»Geht klar, Mats. Bin schon unterwegs.«

Cara gehörte wie Mattie der australischen Werbemafia an, die hier, auf der anderen Seite des Erdballs, die Londoner Medienwelt mit ihrer Hartnäckigkeit und ihrer Fähigkeit, hart zu arbeiten und das Leben umso mehr zu genießen, ordentlich auf Trab hielt - zum grenzenlosen Erstaunen ihrer betont lässigen und selbstironischen englischen Kollegen, die gegen sie und ihre zahlreichen Landsleute natürlich nicht den Hauch einer Chance hatten.

Cara hatte Mattie von Anfang an gleichermaßen fasziniert wie imponiert. Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie von der zierlichen Stylistin zunächst nur den knackigen, wie einen Pfirsich geformten Hintern wahrgenommen, der in kupferfarbenen Jeans gesteckt und aus einem Schrank im Büro von Three Bees geragt hatte. »Wo zum Teufel sind die neuen Samples von Manolo?«, hatte Cara getobt. »Ich krieg die Krise, wenn die jemand genommen hat, ohne mich vorher zu fragen!« »Ich glaube, ich hab Jasmine vorhin damit gesehen«, hatte Mattie vorsichtig gesagt, worauf sich Cara aufgerichtet und ihre glatte platinblonde Mähne ausgeschüttelt hatte.

»Okay, danke. Dann kann ich mir meinen kleinen Tobsuchtsanfall ja sparen. Ich werd zum Tier, wenn das noch ein einziges Mal vorkommt.«

Cara hatte das Gesicht eines Porzellanpüppchens und den zierlichen Körperbau einer Primaballerina, sah also aus, als könnte die leichteste Brise sie davonwehen, dabei war sie unglaublich tough und verfügte über einen Wortschatz, bei dem selbst ein Pirat vor Scham errötet wäre. Dazu kam, dass sie stets angezogen war, als würde sie gleich in der Front Row von Stella McCartneys Modenschau Platz nehmen. Kein Wunder also, dass sowohl der Rest der Crew von Three Bees als auch die Kunden ihr mit Bewunderung und zugleich mit einer gehörigen Portion Respekt begegneten. Zum Glück hatte der vertraute Klang des australischen Akzents die burschikose Mattie mit ihrer gegelten Igelfrisur und ihrer Vorliebe für Jeans und T-Shirts bewogen, Nachsicht walten zu lassen, denn rein optisch war Cara der Inbegriff einer verwöhnten Prinzessin mit einem Faible für Designerklamotten - ein Frauentypus, für den Mattie sonst herzlich wenig Sympathie aufbringen konnte.

Auf den ersten Blick hätten sie also kaum unterschiedlicher sein können, doch schon an dem ersten Abend, den sie gemeinsam verbrachten, stellten sie fest, dass sie beide eine große Leidenschaft für Les Misérables, Cocktails mit so anrüchigen Namen wie Slippery Nipple und den Schauspieler Eddie Redmayne hegten (»Hach, diese Wangenknochen!« »Und erst der sexy Schlafzimmerblick! Gott, den würde ich wahrlich nicht von der Bettkante stoßen â¦«). Damit war der Grundstein für ihre Freundschaft gelegt, und von da an waren sie sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit unzertrennlich. Und das, obwohl Mattie am liebsten unter freiem Himmel schlief, unter Millionen von Sternen, während Cara, das erklärte...
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Autor

Kayte Nunn war ehemals Herausgeberin der Zeitschrift Gourmet Traveller WINE und arbeitet heute als freie Redakteurin für Print- und digitale Medien. Sie schreibt für die Dossiers Reise, Gesundheit, Balance, Elternschaft und Lifestyle und konnte mit ihren Kurzgeschichten bereits nationale und internationale Erfolge feiern.