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Deathline - Ewig wir

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am10.04.2018
Eine Liebe so unendlich wie das Universum
Nachdem die 16-jährige Josie einen schicksalhaften Sommer lang ihre große Liebe in dem faszinierenden jungen Indianer Ray finden durfte, muss sie nun herausfinden, ob ihre Liebe wirklich stärker ist als der Tod. Denn Ray ist über die magische Deathline gegangen, um seinen Stamm und Josies Welt vor dem Verderben zu retten. Doch die mysteriösen Ereignisse in Josies Heimatstädtchen reißen nicht ab und sie versucht verzweifelt, Kontakt zu Ray aufzunehmen. Denn wenn ihr dies nicht gelingt, ist nicht nur ihr Zuhause dem Untergang geweiht, sondern auch ihre Liebe zu Ray ...

Janet Clark arbeitete nach ihrem Studium als wissenschaftliche Assistentin, Universitätsdozentin und Marketingchefin in Belgien, England und Deutschland. Nach einer erfolgreichen Karriere im Wirtschaftsbereich, startete sie 2010 noch einmal von Null: als Autorin. 2011 wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Seitdem erschienen 4 weitere Romane und eine vierteilige Serie. Neben dem Schreiben setzt sich Janet Clark als Präsidentin der Mörderischen Schwestern e.V. für die Rechte von Autorinnen ein.
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Produkt

KlappentextEine Liebe so unendlich wie das Universum
Nachdem die 16-jährige Josie einen schicksalhaften Sommer lang ihre große Liebe in dem faszinierenden jungen Indianer Ray finden durfte, muss sie nun herausfinden, ob ihre Liebe wirklich stärker ist als der Tod. Denn Ray ist über die magische Deathline gegangen, um seinen Stamm und Josies Welt vor dem Verderben zu retten. Doch die mysteriösen Ereignisse in Josies Heimatstädtchen reißen nicht ab und sie versucht verzweifelt, Kontakt zu Ray aufzunehmen. Denn wenn ihr dies nicht gelingt, ist nicht nur ihr Zuhause dem Untergang geweiht, sondern auch ihre Liebe zu Ray ...

Janet Clark arbeitete nach ihrem Studium als wissenschaftliche Assistentin, Universitätsdozentin und Marketingchefin in Belgien, England und Deutschland. Nach einer erfolgreichen Karriere im Wirtschaftsbereich, startete sie 2010 noch einmal von Null: als Autorin. 2011 wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Seitdem erschienen 4 weitere Romane und eine vierteilige Serie. Neben dem Schreiben setzt sich Janet Clark als Präsidentin der Mörderischen Schwestern e.V. für die Rechte von Autorinnen ein.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641188771
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum10.04.2018
Reihen-Nr.2
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse7912 Kbytes
Artikel-Nr.2514813
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


RAYS GRÜN-GRÜNE AUGEN strahlten mich an, sein Mund öffnete sich zu einem breiten Lächeln und offenbarte die winzige Zahnlücke zwischen seinen Schneidezähnen. »Ewig dein, sage es, Josie.«

»Ewig dein«, flüsterte ich, und trat einen Schritt näher. Ray streckte den Arm nach mir aus, nahm meine Hand und zog mich an sich. Langsam senkte er sein Gesicht, seine Lippen an meinem Ohr. »Ich liebe dich, Rodeo Girl. Wir sind zwei Hälften eines Ganzen. Vergiss das nie.« Ich nickte, so zaghaft wie das Spiel der Blätter im sachten Wind. Seine Lippen suchten meinen Mund. Mein Herz schlug unregelmäßig. Schnell. Ich spürte jeden einzelnen Schlag ...

... doch es war das Einzige was ich spürte. Ich wartete. So wie gestern. Und vorgestern. Und den Tag davor. Doch ich spürte Ray nicht.

Nur mein Herz, das langsam wieder zu seinem normalen Rhythmus zurückfand.

Verdammt! Was war nur los?

Das Bild von Ray verflog wie eine Fata Morgana und ich schlug den tief herabhängenden Ast neben mir frustriert zur Seite.

Warum spürte ich ihn nicht mehr so, wie in den ersten zwölf Tagen, nachdem er die Deathline überquert hatte? Lag es daran, dass ich mit Dana, Gabriel und Patrick auf einer Insel Urlaub machte, die zu weit vom Reservat entfernt war? Durfte ich einen bestimmten Umkreis nicht für länger als ein paar Tage verlassen?

Ich zupfte ein von feinen Äderchen durchzogenes Blatt von dem Baum neben mir. Eine Woche Sand und Meer. Es war Gabriels Vorschlag gewesen, um die Ereignisse in Angels Keep hinter uns zu lassen. Um auf andere Gedanken zu kommen. Was auch funktioniert hatte - für Dana und Patrick, die jetzt ein Paar waren, für Gabriel, der uns von morgens bis abends mit seinem minutiös durchgeplanten Ferienprogramm auf Trab hielt, und am Anfang auch für mich. Solange Ray mir jeden kleinsten Anflug von Einsamkeit oder Verzweiflung spürbar aus dem Gesicht gestreichelt hatte.

Natürlich wusste ich, dass Ray nicht wirklich hier war. Aber damit konnte ich umgehen, solange ich seine Anwesenheit so intensiv gespürt hatte, als stünde er direkt neben mir. Jetzt dagegen erschien er nur noch vor meinem inneren Auge - wie ein Ausschnitt aus einem vertrauten Film.

Warum?

Ich zerfetzte das Blatt in winzige grüne Teilchen und ließ sie vor mir auf den Boden rieseln. Mit einem Mal hatte ich das dringende Bedürfnis, zur Ranch zurückzufahren. Jetzt. Sofort. Zu den Kwaohibäumen mit ihrer einzigartigen Magie. Zu meinem Kwaohibaum, der Rays und meine Haarsträhnen in seiner Rinde verborgen hielt. Abrupt tauchte ich im Schatten der Bäume unter und bahnte mir einen Weg durch das kräftige Grün des dichten Geästs.

Blätter strichen mir übers Gesicht, und wie sehr ich auch aufpasste, die Dornen der wild wachsenden Büsche kratzten über meine nackten Beine und hinterließen rote, pochende Striemen. Trotzdem ging ich weiter und weiter, immer bergauf, folgte dem Licht, das schwach durch die Baumkronen schien. Nur ein einziges Mal noch blieb ich stehen und ließ meinen Blick über die Bäume um mich herum wandern. Dicht und dunkel beherrschten sie den Großteil der Insel und waren doch bloß gewöhnlich, ohne den geringsten Hauch der Magie, die unsere Kwaohibäume so besonders machte.

Dann lief ich weiter. Ohne Ziel, ohne Plan, einfach geradeaus durch das wilde, grüne, lichtarme Baummeer. Mit jedem Schritt veränderte sich das Licht, wurde heller und heller, bis ich schließlich aus dem Wald heraustrat und vor mir das Hochplateau lag.

Außer Atem setzte ich mich auf einen Felsbrocken. Die noch milde Morgensonne schien mir ins Gesicht und ich genoss die Wärme nach dem sonnenlosen Marsch durch den deutlich kühleren Wald. Ich beugte mich vor und fuhr über die roten Striemen an meinen Beinen. Sie brannten, aber nicht so sehr, dass ich meinen Marsch durch den Wald bereut hätte. Einfach, weil es hier oben so unglaublich friedlich war. Ich lauschte dem gleichmäßigen Schwappen der Wellen, die sich am Fuß der Klippen brachen. Und je länger ich lauschte, desto klarer hörte ich es.

Jo-sie.

Wieder und wieder, im Rhythmus der Brandung. Als riefe sie mich.

Jo-sie. Jo-sie. Jo-sie.

Eigentlich hätte der Ruf der Brandung mich ängstigen müssen. Zumindest verwundern. Aber ich hörte nur meinen Namen. Wie verzaubert stand ich von dem Felsbrocken auf und wischte mechanisch die winzigen Steinchen weg, die an meinen Shorts hängen geblieben waren. Der Boden war uneben, mal Fels, mal Stein, mal Gras, doch ich achtete nicht auf die unzähligen Stolperfallen. Ich starrte aufs Meer und steuerte die Klippen an. Langsam. Als dirigierte nicht ich, sondern der Ruf der Wellen meine Bewegungen.

Jo-sie. Jo-sie.

Dann stand ich am äußersten Rand. Mein Blick wanderte über das Wasser, über die verschiedenen Schattierungen, die die Tiefe des Meeres verrieten. Vom dunkelsten Blau bis zum hellsten Türkis, kleine und große Flecken, die zu einem bunten Muster verschmolzen.

Nur ein Fleck hob sich deutlich von dem Farbteppich ab.

Ich sah genauer hin. Verengte die Augen, fixierte ungläubig die besonders silbrig schillernde Stelle. Es gab keinen Zweifel.

Vor mir, etwa dreißig Meter vom Ufer entfernt, schimmerte ein grünblaues Herz durch die Wasseroberfläche.

Ein Herz.

War das Ray?

Schickte er mir ein Zeichen?

Mein Puls schoss in die Höhe. Ich blickte mich um, sah wieder hinab aufs Meer. Das Herz war immer noch da.

Hatte Ray mich zu den Klippen gelockt, um es mir zu zeigen? Vom Strand aus hätte ich das Herz nicht sehen können.

»Ray?«, rief ich, die Hände wie einen Trichter um den Mund gelegt.

»Josie!«, gellte da Patricks Stimme hinter mir. »Nein! Tu´s nicht!«

Irritiert drehte ich mich um, doch die Bewegung war zu hastig und ich zu nah am Abgrund. Ich verlor das Gleichgewicht, rutschte mit einem Fuß ab, ruderte wild mit den Armen.

Scheiße, schoss es mir durch den Kopf, was sicher keine Chance in den Top Ten der Famous Last Words haben würde.

Dann spürte ich einen Ruck, hörte ein Ratschen und stolperte Patrick entgegen. Er war kreidebleich. Seine Hand, die sich in den Stoff meines T-Shirts krallte, zitterte unkontrolliert, ebenso seine Lippen. Er umschlang mich mit beiden Armen, drückte mich kurz an sich und trat gleich darauf einen Schritt zurück. »Mach das nie, nie wieder«, sagte er rau. »Ray ist weg, und so schwer es jetzt für dich ist, du wirst genauso darüber hinwegkommen, wie wir über Mums Tod.«

»Sag mal, spinnst du?!« Eine Welle der Empörung spülte den Schock hinweg, der mich hatte erstarren lassen. Mein Bruder dachte, ich wollte mich in die Tiefe stürzen! »Wie kannst du glauben, dass ich Dad und dir das antun würde? Nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben!«

»Aber ...« Er sah betreten zu Boden.

Ich stemmte meine Arme in die Hüften. »Was machst du überhaupt hier oben?«

»Ich hab dich gerufen und du bist einfach in den Wald gelaufen! Da bin ich dir gefolgt.«

»Ich auch.« Dana trat auf das Plateau und ließ sich schnaufend auf dem Felsbrocken nieder.

»Du auch?« Ich starrte sie mit großen Augen an. Dass mein Bruder zu Überreaktionen neigte, war ich gewohnt, aber Dana ...

»Du benimmst dich wie dein Vater letztes Jahr«, fuhr Dana fort. »Ziehst dich zurück und redest mehr mit dir selbst als mit uns!«

»Ich rede mit Ray, nicht mit mir selbst -«

»Sorry, aber dass du dir einbildest, Ray könnte dich hören, macht es nicht besser«, beharrte Dana.

Dass du dir einbildest, Ray könnte dich hören ...

Ich schluckte. Ohne es zu wissen, hatte Dana genau den Punkt getroffen, an dem ich gerade am verwundbarsten war. Einbilden. War das so? Bildete ich mir nur ein, dass Ray und mich noch immer etwas Besonderes verband?

Nein!

Ray hatte mich an diesen Ort geführt und mir das Herz gezeigt. Damit ich wusste, dass er bei mir war. Und ich konnte es Dana und Patrick beweisen. Hier und jetzt.

»Josie«, sagte Patrick in diesem vorsichtig-sanften Ton, den ich so gut bei ihm kannte. Der gleiche, mit dem er an den schlimmsten Tagen unseren Vater zu überzeugen versucht hatte, die Flasche stehen zu lassen und wieder am Leben teilzunehmen. Ich hasste diesen Ton, weil ich alles hasste, was damit an Erinnerungen zusammenhing, und ärgerte mich, dass er ihn jetzt mir gegenüber anschlug. Ich hatte nicht vorgehabt, mich umzubringen. Nicht einmal eine Tausendstel Sekunde lang war mir dieser Gedanke gekommen.

»Josie«, sagte Patrick noch einmal. »Wir wissen beide, dass Ray nicht zurückkommen wird. Und egal, was du tust, du wirst auch niemals zu ihm gelangen.«

BANG.

Als hätten Dana und er sich abgesprochen. Noch ein Treffer auf denselben wunden Punkt. Es war genau das, was ich nicht hören wollte. Kurz verfluchte ich mich dafür, Patrick in Rays Geheimnis eingeweiht zu haben. Ich hätte es bei der offiziellen Version belassen sollen, die ich meinem Vater aufgetischt hatte: Ray war zurück ins Reservat gegangen. Hätte. Hatte ich aber nicht. Patrick wusste alles, und jetzt stand er vor mir und trampelte auf meiner eh schon schmerzhaft komplizierten Beziehung zu Ray herum.

»Ich weiß nicht, ob es diese Deathline gibt, über die Ray gegangen ist«,...

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Janet Clark arbeitete nach ihrem Studium als wissenschaftliche Assistentin, Universitätsdozentin und Marketingchefin in Belgien, England und Deutschland. Nach einer erfolgreichen Karriere im Wirtschaftsbereich, startete sie 2010 noch einmal von Null: als Autorin. 2011 wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Seitdem erschienen 4 weitere Romane und eine vierteilige Serie. Neben dem Schreiben setzt sich Janet Clark als Präsidentin der Mörderischen Schwestern e.V. für die Rechte von Autorinnen ein.