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Mord im Olivenhain

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.04.2018
Falsche Versprechen, unbändiger Hass und die Gier nach dem großen Geld - der zweite Fall für die sympathische Ermittlerin Sandra Horvat.
Der bekannte Wunderheiler Damjan wird auf seinem Anwesen, in der Nähe von Rijeka, ermordet aufgefunden. Ein heikler Fall für Sandra Horvat, die so gar nichts fürs Handauflegen oder ähnliche Heilmethoden übrig hat - im Gegenteil zu vielen anderen, die fest an Damjan geglaubt haben. Die Liste der Verdächtigen ist lang, denn auf Damjans falsche Versprechen sind einige hereingefallen, bei einem Patienten haben sie sogar zum Tod geführt. Die Journalistin Mirta Car stürzt sich auf den Fall, Sandra gerät immer mehr unter Druck und stellt fest, dass Glaubensfragen komplizierter sind, als sie je vermutet hätte. Doch nicht nur die ungewöhnlichen Ermittlungen, auch ihr attraktiver Kollege Danijel Sedlar sorgt bei ihr für Verwirrung ...

Ranka Nikoli? wurde 1966 in Rijeka geboren, kam im Alter von drei Jahren nach Deutschland und lebt heute mit ihrer Familie in München - allerdings nicht, ohne ihrer Heimat Kroatien, der sie sich nach wie vor sehr verbunden fühlt, mindestens drei Besuche im Jahr abzustatten. Sie begann bereits als Jugendliche mit dem Schreiben von Gedichten und Kurzgeschichten und gibt ihre Erfahrung heute als Leiterin von Schreibseminaren weiter. In ihrer Krimireihe um Ermittlerin Sandra Horvat spürt man in jeder Zeile die Liebe zu ihrer kroatischen Heimat.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextFalsche Versprechen, unbändiger Hass und die Gier nach dem großen Geld - der zweite Fall für die sympathische Ermittlerin Sandra Horvat.
Der bekannte Wunderheiler Damjan wird auf seinem Anwesen, in der Nähe von Rijeka, ermordet aufgefunden. Ein heikler Fall für Sandra Horvat, die so gar nichts fürs Handauflegen oder ähnliche Heilmethoden übrig hat - im Gegenteil zu vielen anderen, die fest an Damjan geglaubt haben. Die Liste der Verdächtigen ist lang, denn auf Damjans falsche Versprechen sind einige hereingefallen, bei einem Patienten haben sie sogar zum Tod geführt. Die Journalistin Mirta Car stürzt sich auf den Fall, Sandra gerät immer mehr unter Druck und stellt fest, dass Glaubensfragen komplizierter sind, als sie je vermutet hätte. Doch nicht nur die ungewöhnlichen Ermittlungen, auch ihr attraktiver Kollege Danijel Sedlar sorgt bei ihr für Verwirrung ...

Ranka Nikoli? wurde 1966 in Rijeka geboren, kam im Alter von drei Jahren nach Deutschland und lebt heute mit ihrer Familie in München - allerdings nicht, ohne ihrer Heimat Kroatien, der sie sich nach wie vor sehr verbunden fühlt, mindestens drei Besuche im Jahr abzustatten. Sie begann bereits als Jugendliche mit dem Schreiben von Gedichten und Kurzgeschichten und gibt ihre Erfahrung heute als Leiterin von Schreibseminaren weiter. In ihrer Krimireihe um Ermittlerin Sandra Horvat spürt man in jeder Zeile die Liebe zu ihrer kroatischen Heimat.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641221058
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum16.04.2018
Reihen-Nr.2
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3813 Kbytes
Artikel-Nr.2514857
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3

Sandra Horvat putzte sich gerade die Zähne, als ihr Handy im Flur klingelte. Sie stellte das Duschradio leiser und spülte eilig aus, bevor sie aus dem Bad ging, um sich zu melden. Das Display zeigte: Zelenika.

»Guten Morgen, Horvat.« Ihr Kollege klang frisch und ausgeruht, ganz im Gegensatz zu ihr. Sandra war einfach kein Morgenmensch und würde vermutlich nie einer werden. An ihren freien Tagen nahm sie sich vor, früher aufzustehen, schlief dann aber jedes Mal bis neun Uhr weiter.

»Morgen«, brummte sie.

»Wir haben einen Mord. Also, fahr nicht ins Büro, sondern mach dich auf in Richtung Crikvenica.«

»Nach Crikvenica?«

»Nein, ich sagte Richtung Crikvenica. Das idyllische Mörderdörfchen liegt zwischen Jadranovo und Dramalj.«

»Und wie heißt das Mörderdörfchen?«, griff sie Zelenikas Ironie auf.

»Malnari. Gib´s in dein Navi ein.«

»Großartiger Tipp, Kollege. Danke.«

»Gern geschehen. Übrigens, der Tote ist Damjan Martinovic.«

Sandra brauchte ein paar Sekunden, bis sie den Namen einordnen konnte. »Der Wunderheiler?«

»Ganz genau.«

»Gut. Ich schütte nur schnell meinen Kaffee in den To-Go-Becher.«

»Was?«

»Meinen transportablen Plastik-Kaffeebecher. Du solltest lernen, mit der Zeit zu gehen.«

»Ach so. Also, ich bin auf dem Weg dorthin. Ich rufe gleich Milic und Sedlar an. Wir treffen uns dann dort. Das Dorf ist klein, richte dich einfach nach den Polizeiautos und der Menschenansammlung. Du kannst es nicht übersehen.«

»Warum hat Mandic dich und nicht zuerst mich angerufen?« Das wunderte Sandra, schließlich war sie als Inspektorin die Chefin von Zelenika, Milic und Sedlar, der vor Kurzem erst hinzugekommen war. Mandic leitete die Kriminalpolizei des MUP2 und war ihrer aller Chef. Allerdings wurde normalerweise Sandra als Erste von ihm informiert. Oder ein Polizeibeamter aus der Zentrale übernahm diese Aufgabe, wobei auch hier Sandra zuerst über einen Mord in Kenntnis gesetzt wurde.

»Er sagt, er hat angerufen, aber du bist nicht ans Handy gegangen.«

»Das Radio war wohl zu laut, während ich unter der Dusche war. Durch das Wasserrauschen und die Musik habe ich es nicht gehört. Ich bin auf dem Weg.«

»Bis gleich.«

Zehn Minuten später saß Sandra im Auto. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf und steckte den Kaffeebecher in den Getränkehalter neben sich. Das GPS zeigte für den eingegebenen Ort neunzehn Kilometer und zweiundzwanzig Minuten an. Als sie das Radio aufdrehte, ertönte High Hopes von Pink Floyd, definitiv Sandras Lieblingssong dieser Band. Deren Beliebtheit war in Kroatien seit Jahrzehnten konstant. Die meisten Kroaten unter sechzig besaßen mindestens ein Album von Pink Floyd.

Sie fuhr aus der Stadt in südlicher Richtung, dann an der Bucht von Bakar vorbei. In dieser Bucht hatten Fischer seit dem Mittelalter Thunfische in großem Stil gefangen, was heute nicht mehr stattfand. Aber die riesigen Holzleitern, die den Fischern als Beobachtungsposten gedient hatten, gab es immer noch. Bakar war ein entzückendes kleines Städtchen, das aus der Perspektive der Jadranska Magistrala3 zunächst unspektakulär wirkte, umgeben von Bergen und Karst. Doch fernab der Hauptstraße hatte der Ort eine alte Geschichte und ein eigenes Flair.

Die restliche Fahrt brachte Sandra zügig hinter sich, da um diese Zeit auf der Strecke kein großer Andrang herrschte. Außerdem war es Ende August, und so allmählich reisten die Touristen wieder in ihre Heimat ab. Rechts von ihr lag in ein paar Kilometern Entfernung die Insel Krk, die, vom Festland aus gesehen, wie ein einsamer Gesteinsbrocken wirkte. Die Schönheit dieser Insel wurde einem erst ersichtlich, wenn man sie betrat. So als ob sie ihren natürlichen Glanz ganz bescheiden für sich behalten wollte.

In letzter Zeit verspürte Sandra eine ständige Müdigkeit, nicht gravierend, aber dennoch unterschwellig präsent. Sie war eindeutig urlaubsreif. In vier Tagen sollte es mit Jelena, ihrer Freundin und Nachbarin, nach Sardinien gehen. Zunächst hatten sie nach Sizilien gewollt, aber Sandras Mutter täuschte einen bevorstehenden Herzinfarkt vor, weil sie offenbar annahm, dass dort jeder zur Mafia gehörte. »Du bist ein Opfer der Medien«, hatte Sandra halb scherzhaft gesagt, aber ihre Mutter verstand in dieser Hinsicht keinen Spaß. »Reicht es denn nicht, dass du mich wegen deines Berufs noch ins Grab bringst! Kannst du nicht wenigstens deinen Urlaub an einem normalen Ort verbringen?« Also einigten sie sich auf Sardinien. Hauptsache, eine Zeit lang weg. In ein anderes Land zu fahren, bedeutete, nicht erreichbar zu sein. Sandra hätte sich auch gut vorstellen können, die Zeit in Istrien oder Dalmatien zu verbringen, aber das hätte ihr das Gefühl vermittelt, nicht wirklich weg zu sein. Zum Reisen war sie nie richtig gekommen. Als Kind war sie mit den Eltern immer irgendwohin in Kroatien gefahren, auf eine Insel oder ins Landesinnere, um Verwandte zu besuchen. Dann kam das Kriminalistik-Studium in Zagreb, und von da an war an einen ausgedehnten Auslandsurlaub nicht mehr zu denken. Sie hatte zweimal im Jahr je zwei Wochen Urlaub. Dann besuchte sie ihre Eltern oder ihre Schwester Natasa öfter - und versuchte die nicht immer harmonische Schwesternbeziehung einigermaßen aufrechtzuerhalten. Natasa war ganz anders als Sandra, eine Träumerin, die im Vital Center arbeitete, Yoga unterrichtete und für ihre Auswanderung nach Los Angeles sparte. Sie hatten dort Verwandte, die ihre Schwester zwar aufnehmen würden, aber wie sie sonst dort zurechtkommen sollte, darüber hatte Natasa sich keine großen Gedanken gemacht. Andererseits glaubte Sandra, dass ihre Schwester Angst vor diesem Schritt hatte, denn sonst hätte sie den Plan längst verwirklicht. Den Rest ihres Urlaubs investierte Sandra ins Shoppen, wozu sie ansonsten nicht kam, oder sie las die Bücher, für die sie normalerweise nie Zeit hatte, manchmal las sie auch Jane Austen ein zweites oder gar drittes Mal. Aber diesmal hatte Jelena es geschafft, sie zu überreden, wegzufliegen. Der Flug nach Sizilien war im Angebot gewesen, und sie sagte einfach Ja, als Jelena anfing, auf sie einzureden. Nun gut, Sardinien war etwas teurer. Strand und Sonne - wofür die meisten Menschen schwärmten - waren nicht unbedingt Sandras Vorstellung eines idealen Urlaubs. Sie wäre lieber nach Island oder Norwegen gefahren, aber das war zu teuer.

Ein kleiner Wegweiser in Form eines Pfeiles, der vor einer schmalen Straße nach rechts verwies, riss sie aus ihren Gedanken: Malnari.

Sandra war etwa hundertfünfzig Meter in den Weg hineingefahren, als sie schon die Polizeiautos und das weißblaue Absperrband entdeckte. Sie parkte neben Milics Peugeot, stieg aus und ging auf ihre Kollegen zu. Sie blickte sich um. Wenn es so etwas wie die perfekte Idylle gab, dann war es das hier. Ein Anwesen mit einem großen Steinhaus und einem Olivenhain, durch den sie gerade hindurchging. Weiter hinten, in der Nähe des Hauses, erblickte sie einen interessanten Baum, an dem große Früchte hingen. Waren das Mangos? Hinter dem Mangobaum waren zwei große Feigenbäume zu sehen, die satte und blauviolette Früchte trugen.

Sandra war es gewohnt, dass nach einer Tötung eine Ansammlung von Menschen herumstand, und in diesem Fall war es nicht anders. Allerdings konnte sie das Mordopfer nirgends entdecken. Ein paar uniformierte Polizisten sprachen gerade mit Perica, dem Gerichtsmediziner, der dabei war, sich den Schutzoverall überzuziehen. Der Fotograf, die Kriminaltechnikerin und Sikirica von der Spurensicherung hatten dies bereits erledigt. Sikirica nahm seinen Ausrüstungskoffer und wartete auf Perica. Beim Anblick von Sikirica musste Sandra lächeln, ohne dass sie es wollte. Mit seiner kleinen Statur sah er aus, als habe er sich ausnahmsweise in die Erwachsenenwelt begeben, um ein wenig mitzumischen. Sikirica war schüchtern und redete nicht viel. Ganz anders dagegen Perica! So sehr Sandra den Gerichtsmediziner schätzte, blieb es ihr doch nicht verborgen, wie sehr er jedes Mal seinen Auftritt genoss. Pericas Kompetenz stand außer Frage, aber sein In-Szene-Setzen konnte manchmal anstrengend werden. Zum Glück war er kein Rockstar geworden, denn vor einem Publikum mit fünfzigtausend Leuten aufzutreten, wäre für ihn einfach zu viel Egofutter. Perica würde durchdrehen und sich gottgleich fühlen. Einmal hatte ihn Tamara, die Schreibkraft bei der Mordkommission und Mandics Sekretärin, gefragt, warum er »eigentlich nicht Arzt geworden« sei. Perica grüßte Tamara seitdem nicht mehr, wenn er im Präsidium war, sondern nickte ihr nur überheblich zu.

Milic und Sedlar sprachen gerade über etwas. Zelenika stand mit seinen breiten Schultern und seiner imposanten Körpergröße vor einer Frau, die sich den Hals ausrenkte, während sie sich mit ihm unterhielt.

»Morgen«, grüßte Sandra in die Runde.

»Guten Morgen«, gab Perica den Gruß zurück.

Der Fotograf und die Uniformierten murmelten überlappende Begrüßungen.

Sikirica nickte lächelnd und sah dann schüchtern weg. Zelenika war fest davon überzeugt, dass Sikirica ein bisschen verliebt in Sandra war. Sie fand ihn süß, aber der Mann war fast einen Kopf kleiner als sie. Sandra war sich nicht sicher, ob es wirklich gut war, wenn man einen Mann süß fand, so als sei er ein Welpe. Andererseits gefiel es ihr, wenn ein Mann Wesenszüge hatte, die sie süß fand. Aber ein Date mit Sikirica? Die Vorstellung war beinahe genauso grässlich wie die Vorstellung, mit ihrem Team in der Sauna zu sitzen. Obwohl, mit Sedlar...

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Autor

Ranka Nikolic wurde 1966 in Rijeka geboren, kam im Alter von drei Jahren nach Deutschland und lebt heute mit ihrer Familie in München - allerdings nicht, ohne ihrer Heimat Kroatien, der sie sich nach wie vor sehr verbunden fühlt, mindestens drei Besuche im Jahr abzustatten. Sie begann bereits als Jugendliche mit dem Schreiben von Gedichten und Kurzgeschichten und gibt ihre Erfahrung heute als Leiterin von Schreibseminaren weiter. In ihrer Krimireihe um Ermittlerin Sandra Horvat spürt man in jeder Zeile die Liebe zu ihrer kroatischen Heimat.