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Hopfenkiller

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
344 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am11.04.20182022
Garreth Vane, amerikanische Craftbier-Ikone, eröffnet in München seine erste Brauerei. Den konventionellen Bierherstellern sowie dem Reinheitsgebot sagt er den Kampf an. Bald darauf werden der Besitzer der größten Craftbier-Brauerei Münchens tot in der Isar aufgefunden, sein Konkurrent erschlagen auf dem Brauereihof entdeckt und im Münchner Bier unerlaubte Zutaten nachgewiesen. Steckt Vane hinter den Taten? Kommissar Bichlmaier bittet Alfred Sanktjohanser um Unterstützung. Ein Fall, der den Sanktus an seine Grenzen bringt.

Andreas Schröfl, 1975 in München geboren und aufgewachsen, erlernte das Handwerk des Brauers und Mälzers in einer Münchner Großbrauerei. Anschließend studierte er an der Universität Weihenstephan und arbeitete fünf Jahre als Braumeister in einer bayerischen Brauerei. Andreas Schröfl ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in einem Dorf am Rande der Hallertau. Die Sanktus-Bier- und München-Krimis vereinigen seine Liebe zum Beruf, die Verbundenheit mit München und der bayerischen Tradition sowie seine langjährige Leidenschaft für Kriminalromane.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR10,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextGarreth Vane, amerikanische Craftbier-Ikone, eröffnet in München seine erste Brauerei. Den konventionellen Bierherstellern sowie dem Reinheitsgebot sagt er den Kampf an. Bald darauf werden der Besitzer der größten Craftbier-Brauerei Münchens tot in der Isar aufgefunden, sein Konkurrent erschlagen auf dem Brauereihof entdeckt und im Münchner Bier unerlaubte Zutaten nachgewiesen. Steckt Vane hinter den Taten? Kommissar Bichlmaier bittet Alfred Sanktjohanser um Unterstützung. Ein Fall, der den Sanktus an seine Grenzen bringt.

Andreas Schröfl, 1975 in München geboren und aufgewachsen, erlernte das Handwerk des Brauers und Mälzers in einer Münchner Großbrauerei. Anschließend studierte er an der Universität Weihenstephan und arbeitete fünf Jahre als Braumeister in einer bayerischen Brauerei. Andreas Schröfl ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in einem Dorf am Rande der Hallertau. Die Sanktus-Bier- und München-Krimis vereinigen seine Liebe zum Beruf, die Verbundenheit mit München und der bayerischen Tradition sowie seine langjährige Leidenschaft für Kriminalromane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839256282
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum11.04.2018
Auflage2022
Reihen-Nr.4
Seiten344 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2542371
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

22. Juli 2016

Das Wetter war drückend, und es hat schon leicht nach Regen gerochen, als der Sanktus mit der Kathi die Treppen zur U4 am Max-Weber-Platz hinabgestiegen ist. Na bravo, schon wieder Regen! Mal was ganz was anderes in diesem Sommer. Der Sanktus hat bei dem Wetter ein leichtes, aber stetes Dröhnen im Schädel gehabt. Zum Verzweifeln, verstehst du? Der ganze Sommer ist bisher im wahrsten Sinne des Wortes zum Verzweifeln gewesen, weil Sonne in diesem Jahr eigentlich gar nicht vorhanden. Kein Tag am Baggersee oder im Prinzregentenbad, fast kein richtiger Abend im Münchner Biergarten, einfach gar nichts. Nada, niente. Das drückt aufs Gemüt, kannst du dir vorstellen. Und das nicht nur beim Sanktus, weil du hast die Aggressivität in der Stadt förmlich ansteigen spüren können. Aber dass sie sich an diesem Tag so entlädt, hätte sich weder der Sanktus noch sonst jemand hier träumen lassen.

Er und die Kathi hatten sich seit Wochen auf das Festival zum 500. Jahrestag des bayerischen Reinheitsgebots am Odeonsplatz gefreut, weil Treffen vieler Bekannter und das Wichtigste, kinderfreier Abend, da sich die Anna um die Martina und den kleinen Georg gekümmert hat. Klar, Vorhaben kritisch, weil der kleine Sanktjohanser-Stammhalter war bisher nicht der große Verfechter der Aktion »Ein Abend ohne Mama«. Aber Gott sei Dank ganz der Papa und doch Besinnung an diesem heutigen wichtigen Tag, also kein Zwergerlaufstand, und die beiden haben ausgehen können. Zur Unterstützung ist der alte Sanktjohanser auf der Bildfläche erschienen, weil völlig Nachwuchs-damisch, sprich Opa mit Herz und Seele. Die Anna hatte die Augen verdreht, ihn aber, weil er sich gar so gefreut hat, gewähren lassen. Hat er doch seine Freude haben sollen, der stolze Opa.

Um kurz vor 18.00 Uhr sind sie also aus der U-Bahn hinaus und an der Oberfläche am Odeonsplatz erschienen. Und wie du es dir vorstellen kannst, hat es auch schon zum Tröpfeln angefangen. Jetzt ein leises »Na bravo!« auf den Sanktus-Lippen. Ist ja schon wieder gut angegangen. Der Sanktus und die Kathi also sofort Rechtsdrehung an den ersten Ausschank der Sternbrauerei, wo der Sanktus den Schankkellner, den Gustl, gekannt hat. Nun erst einmal für ihn und die Kathi ein frisches Freibier. Sternbräu Bio naturtrüb mit Small Talk, Witz-Witz und weißt noch, früher?

Zwei Minuten darauf sind schon die üblichen Verdächtigen, also der Schlauchgernot, der Piefke, der Ehrensberger Helmut und der Giovanni aufgetaucht. Großes Hallo gar nichts. Der Giovanni hatte anscheinend schon etwas vorgeglüht, weil bereits glasige Augen und extrem laute Artikulation. Der Ehrensberger hat wie immer nicht viel gesagt, und der Schlauchgernot hat irgendwas mit »Bluads-Craftbier-Plempel« in den Piefke hineingeschimpft. Der Piefke nur betretenes Wegschauen. Sofort haben sich die vier um den Sanktus und die Kathi geschart.

»Und wie geht s mit eurer Haidhauser Bierwerkel ?«, hat der Gustl wissen wollen.

»Läuft gut. Aber heute ist zu, weil eh alle auf dem Festl hier sind. Aber, der Hanspeter ist ned da. Der ist heim nach Baden-Württemberg gefahren. Mit seiner Annouk. Da hat irgendeine Oma von ihm Geburtstag.«

»Irgendwann muss ich jetzt doch amal vorbeischauen. Apropos Craftbier, warst du letzte Woch bei dem narrischen Bärtigen?«, hat der Gustl gefragt.

»Mei, der schaut so gut aus«, hat die Kathi geschwärmt. »Wie der bekannte Geiger da!«

»Ein Depp ist er«, Einwurf aus dem Schlauchgernot-Off.

»Beim Garreth Vane?«, hat der Sanktus geantwortet. »Freilich. Brutale Aktion! Bin gespannt, was er uns heute präsentiert.«

»Isse verruckte, dieser Mann«, hat der Giovanni geplärrt.

Ja, was würde der ausgeflippte amerikanische Craftbier-Brauer heute veranstalten, um die bayerische Bierwelt zu schocken? Die Branche war nach der letzten Aktion komplett in Aufruhr, weil so etwas war im Bier-München bisher noch nicht zelebriert worden. Man war auf jeden Fall gespannt.

»Wird sich wohl was einfallen lassen, nöch«, hat der Piefke resümiert.

Den Garreth noch im Schädel hat der Sanktus nebenher die Passanten beobachtet. Der Helmut hat es ihm schielenderweise gleichgetan. Alle hektisch mit den Regenschirmen und ihren Capes beschäftigt, und wie ihm aufgefallen ist, so ziemlich jeder mit Handy am Ohrwaschel und, noch viel schlimmer, besorgte Blicke. Wie kannst du auf so einem Fest nur so grantig schauen? Wegen dem bisserl Regen? Wenn hier jemand einen solchen Blick hat haben dürfen, dann ja wohl der Sanktus allein, weil ja schon wieder mittendrin in einer Ermittlung. Er hat das ja eigentlich gar nicht wollen, jetzt wo er Vater geworden war. Ein strammer Bub, der Schorschi, also sein ganzer Stolz. Er hat eigentlich vorgehabt, sich um seine Familie und um den neuen Craftbier-Laden samt Microbrauerei, die »Haidhauser Bierwerkel«, die er mit dem Hanspeter eröffnet hatte zu kümmern. Und um sonst nichts. Aber erstens kommt es anders und zweitens, als du denkst!

Zwei Leichen haben den Sanktus gerade beschäftigt, verstehst du? Zwei tote Brauereibesitzer und keinen Hinweis auf irgendwas. Beide hinüber, also Exitus, aber so was von. Wirklich kein Spaß. Und nicht dass du glaubst, das ist alles! Kurz vorher hat das Münchner Bier mehrere mächtige, sozusagen biochemische, Anschläge aushalten müssen. Terror Scheißdreck dagegen. Also bis dato, aber siehst du gleich, es ist noch schlimmer gekommen.

Der Sanktus hat jetzt verwundert den Kopf geschüttelt und sich wieder seinem Bier gewidmet. Wie immer hat er in die Blume des Schaums hineingerochen, doch bald ist ihm aufgefallen, dass irgendwie niemand mehr dem Gespräch gefolgt ist. Der Gustl hat in die Menschenmenge geschaut, und auch die Kathi hatte ihren Kopf weggedreht. Die vier sonst so lauten Bierbrauer waren mit einem Mal auch sehr still. Plötzlich hat sich eine Garnison Polizisten ihren Weg durch die handygebannte Menge gepflügt. Nervosität in den Polizistengesichtern kein Ausdruck. Und das Wetter jetzt immer schlechter, weil schon Schauer. Der Himmel wolkenverhangen dunkel. Dazu die düsteren Mienen!

»Da stimmt doch was ned«, hat der Gustl konstatiert, und die Kathi hat an ihrem Smartphone gewischt.

»Kein Netz«, hat sie gemurmelt. »Und das am Odeons­platz. Schon komisch.«

Zustimmendes Murmeln seitens Gernot und Giovanni.

Just in dem Moment ist der Birkenegger Wast, ein Bierbrauer, den der Sanktus aus Freising gekannt hat, schnaufend an die Theke gestürmt und hat dem Gustl zugerufen: »Schnell! Schenk ma a Hoibe ein! Los! Mach!«

Der Gustl hat ihm ein Bier gezapft, der Wast hat es auf einen Sitz ausgetrunken und völlig entsetzt gekeucht: »Im Olympia Einkaufszentrum schießen s ! Mehrere Tote! Brutal!«

Der Schankkellner hat ihm ein weiteres Bier hingestellt, und der Wast hat auch dieses in einem Zug geleert.

»Die U-Bahnen haben den Betrieb eingestellt, und die Handynetze sind lahmgelegt«, hat die Hanni, Wasts Begleitung, die inzwischen hinter ihm erschienen war, gerufen. »Muss der Horror dort sein!«

Der Sanktus hat das Ganze erst einmal kategorisch angezweifelt, weil geglaubt hat er so schnell nichts, aber eigenartig war die Situation schon, weil so viele Polizisten hat es auf dem Odeonsplatz wahrscheinlich seit dem Hitlerputsch 1923 nicht mehr gehabt. Ein Taschendieb hat die allgemeine Verunsicherung sofort ausgenutzt und einen norddeutschen Touristen um seinen Rucksack erleichtert. Der Preuße sofort nach, aber keine Chance, da die Traube von Menschen angesichts der Meldungen aus dem Olympia-Einkaufszentrum handlungsunfähig, sprich, alle haben Dieb und Opfer mit vergeistigten Mienen nachgesehen. Engel beim Münchner im Himmel gerade Vorbild.

Der Sanktus hat an seinem Bier genippt und fragend die Kathi angeschaut. Die hat wie ein Schaf genauso zurückgeblickt, und beide haben nun versucht, Wortfetzen der vorbeiziehenden Passanten zu erhaschen. Schüsse, Olympia-Einkaufszentrum, Terror, islamistischer Angriff und so weiter. Sauber! Anscheinend war doch was dran an der Meldung vom Wast. Nicht, dass du meinst, der Sanktus wäre jetzt nervös gewesen. So eine Atmosphäre am Odeons­platz hat ihn noch lange nicht aus der Fassung gebracht, weil er doch von seinen Mordermittlungen schon was anderes gewohnt war. Aber ein Gefühl der Unruhe ist schon in ihm aufgekeimt. Ein sehr starkes sogar. Blick in die Wolken und gleich Verstärkung dieses Eindrucks. Jetzt wieder Blick nach vorne. Irgendwie war das Gelb der Renaissancebauten der Ludwigstraße und der Theatinerkirche unwirklich kitschig. So komisch leuchtend, obwohl keine Sonne am Himmel war. Einfach irreal. Genauso unmöglich wie die Meldung eines Terroranschlags in München. Die Medien hatten ja schon lange proklamiert, dass auch München auf der Liste der Terroristen sei, aber geglaubt hat das doch keiner. Überall: Berlin, Hamburg, Köln. Aber doch nicht im Sanktus-München. Wirklich ned, oder? Der Sanktus wieder schwer am Hadern.

»Wir drehen ne schnelle Runde«, hat der Piefke sich mit seinen drei Begleitern verabschiedet. »Wer weiß, was da heute noch kommt. Na denn, Tschö mit Ö!«

Und weg war das Brauer-Quartett.

»Drehen wir auch eine Runde?«, hat der Sanktus die Kathi verharmlosend gefragt. Die Kathi hat recht kariert geschaut, und er hat genau erkannt, dass sie äußerst unruhig war.

»Meinst?«, hat sie gefragt. »Soll ma ned lieber heimgehen?«

»Kathi, selbst wenn s im Olympia-Einkaufszentrum schießen. Wir sind hier am Odeonsplatz. Die Polizei hat die Lage bestimmt schon im Griff. Geh zu!«

Also sind die beiden mit aufgespanntem Regenschirm an den Ausschankbuden der bayerischen Brauereien...

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Autor

Andreas Schröfl, 1975 in München geboren und aufgewachsen, erlernte das Handwerk des Brauers und Mälzers in einer Münchner Großbrauerei. Anschließend studierte er an der Universität Weihenstephan und arbeitete fünf Jahre als Braumeister in einer bayerischen Brauerei. Andreas Schröfl ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in einem Dorf am Rande der Hallertau. Die Sanktus-Bier- und München-Krimis vereinigen seine Liebe zum Beruf, die Verbundenheit mit München und der bayerischen Tradition sowie seine langjährige Leidenschaft für Kriminalromane.