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Der Satellit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am26.02.2018
Überlebensstrategie
Ohne Computer würde unsere Welt zusammenbrechen - und das ist auch in der nicht allzu fernen Zukunft nicht anders. Die Gesellschaft ist so komplex geworden, dass eigentlich nur noch eine Maschine den Überblick behalten könnte. Doch könnten wir eine solche Maschine immer noch kontrollieren, oder wären wir die Sklaven der Super-Rechenmaschine? Um das herauszufinden, richtet ein Wissenschaftler-Team um Raymond Dyer einen Supercomputer in einem Satelliten ein und programmiert ihn so, dass er sich selbst um jeden Preis erhalten muss. Dann schicken sie ein Team los, diesen Computer zu zerstören. Sollte etwas schiefgehen, wären schlimmstenfalls ein paar Menschenleben verloren, und man könnte den Computer einfach wieder abschalten. Der Computer allerdings sieht das ganz anders ...

James P. Hogan (1941-2010) wuchs im Londoner Westen auf. Sein erster Roman Das Erbe der Sterne erschien 1977. Sein wissenschaftlich-technisch orientierter Schreibstil fand großen Anklang, sodass Hogan mehrere Nachfolgeromane schrieb. Er wurde oft mit seinem Landsmann Arthur C. Clarke verglichen. Bis zu seinem Tod lebte er mit seiner Frau Jackie, mit der er in dritter Ehe verheiratet war, in Florida und Irland.
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Produkt

KlappentextÜberlebensstrategie
Ohne Computer würde unsere Welt zusammenbrechen - und das ist auch in der nicht allzu fernen Zukunft nicht anders. Die Gesellschaft ist so komplex geworden, dass eigentlich nur noch eine Maschine den Überblick behalten könnte. Doch könnten wir eine solche Maschine immer noch kontrollieren, oder wären wir die Sklaven der Super-Rechenmaschine? Um das herauszufinden, richtet ein Wissenschaftler-Team um Raymond Dyer einen Supercomputer in einem Satelliten ein und programmiert ihn so, dass er sich selbst um jeden Preis erhalten muss. Dann schicken sie ein Team los, diesen Computer zu zerstören. Sollte etwas schiefgehen, wären schlimmstenfalls ein paar Menschenleben verloren, und man könnte den Computer einfach wieder abschalten. Der Computer allerdings sieht das ganz anders ...

James P. Hogan (1941-2010) wuchs im Londoner Westen auf. Sein erster Roman Das Erbe der Sterne erschien 1977. Sein wissenschaftlich-technisch orientierter Schreibstil fand großen Anklang, sodass Hogan mehrere Nachfolgeromane schrieb. Er wurde oft mit seinem Landsmann Arthur C. Clarke verglichen. Bis zu seinem Tod lebte er mit seiner Frau Jackie, mit der er in dritter Ehe verheiratet war, in Florida und Irland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641231330
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum26.02.2018
SpracheDeutsch
Dateigrösse2215 Kbytes
Artikel-Nr.2586287
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Prolog

 

Der Kleinplanet hatte seinen Ursprung als eine Region von überdurchschnittlicher Dichte, die zufällig in einer wirbelnden Wolke von Staub und Gas auftrat.

Sie kondensierte sich aus der expandierenden Größe des Weltraums. Zunächst behutsam, dann aber mit der Zeit immer schneller, nahm er die kleineren Ansammlungen in seinem Umfeld in sich auf, bis er zu einer groben Kugel aus komprimiertem Staub und Gestein von fünfzig Fuß Durchmesser angewachsen war.

Schließlich geriet der Kleinplanet selbst in die Anziehungskraft eines größeren Himmelskörpers, der auf eine ähnliche Art gewachsen war, und stürzte auf ihn zu. Er schlug mit einer Geschwindigkeit von mehr als zehn Meilen pro Sekunde auf, machte damit die Energie frei, die einer Hundert-Kilotonnen-Bombe entspricht, und sprengte einen Krater von mehr als einer halben Meile Durchmesser.

Kurz darauf - an kosmischen Zeitabläufen gemessen - stürzte ein zweiter Kleinplanet in der Nähe ab und schuf einen Krater von ähnlichen Abmessungen; die Entfernung zwischen den beiden Kraterzentren war so beschaffen, dass der durch die Explosionen hochgeworfene Trümmerrand für eine kurze Strecke bei beiden Kratern miteinander verschmolz. Das hatte die Bildung eines Kamms von übertriebener Größe zwischen den beiden Becken zur Folge.

In der darauf folgenden Zeit hielt der Regen von Meteoren an und pulverisierte die Landschaft zu einer Wildnis aus scharfkörnigem Staub bis in eine Tiefe von mehreren Fuß. Nur dann und wann lockerten herausragendes Gestein oder ein zerschmetterter Felsbrocken die desolate Landschaft auf. Die Erosion ließ die Umrisse der Krater langsam wieder verschwinden und in dem Meer aus Staub versinken.

Als die Bombardierung endlich langsam aufhörte, blieb von dem Kamm nur noch ein abgerundeter Hügel übrig, der die Stelle markierte, an der die Ränder sich geschnitten hatten - ein Hügel aus Staub und Geröll von vierzig Fuß Höhe und einigen hundert Fuß Länge. Dort blieb er stehen als einer der matten, aber triumphierenden Überlebenden, die zurückgeblieben waren, um über die sanft rollende Öde hinauszustarren, die sich bis zum Horizont erstreckte.

Von diesem Zeitpunkt an blieb der Kamm im Grunde unverändert. Ein ständiger Nieselregen von Mikrometeoriten ging weiter auf ihn nieder und trug ungefähr den obersten Millimeter seiner Oberfläche ab. Damit wurde frisches Material frei, das Wasserstoff- und Heliumkerne von den Sonnenwinden einfing; Partikel von sporadischen Sonnenprotuberanzen lösten bis in eine Tiefe von einigen Zentimetern nukleare Transformationen aus, und kosmische Strahlen drangen noch etwas tiefer ein. In seiner Größe, Gestalt und seinem allgemeinen Aussehen war der Kamm jedoch zu einer dauerhaften Einrichtung in einer Welt ohne Veränderungen geworden.

Ungefähr vier Milliarden Jahre später stand Commander Jerry Fields, der zur Mondbasis der Internationalen Raumverwaltung in Reinhold abkommandiert war, vor diesem gleichen Kamm und starrte ihn an. Neben ihm sah Kal Paskoe, wie er in einem blau-grauen Raumanzug mit den goldblitzenden Schulterstücken der IRV bekleidet, mit gerunzelter Stirn durch seine Sichtscheibe und musterte den Verlauf des Kamms mit dem geübten Auge des Ingenieurs.

»Na, was meinen Sie?«, fragte Fields über sein Funkgerät. »Sehen Sie irgendwelche Probleme?«

»Hhmm, nein.« Paskoes Antwort kam langsam und unverbindlich, während er mit zusammengekniffenen Augen in das grelle Licht der untergehenden Sonne sah. Er drehte sich um und starrte wieder auf das metallische Leuchten, das die Position der Basis am Fuß der niedrigen Hügelkette am Horizont hinter ihnen markierte. Dann ließ er seinen Blick wieder auf dem Kamm ruhen und registrierte geistig zwei herausragende Felsen in der Nähe seiner Spitze. »Nein ... keine Probleme«, sagte er schließlich. »Ich denke, ich habe alles gesehen, was ich sehen wollte. Hier können wir nichts mehr tun, bis sich die Computer überlegt haben, wie sie es anfangen wollen.«

Der Massen-Beschleuniger, in dem mehr als tausend Meilen weit entfernt am westlichen Rand von Tranquillatis gelegenen Maskelyne, war schon fast eine Dekade lang in Betrieb. Er war als Teil des EXPLORER-Programms (Exploration of Lunar ORE Reserves = Ausbeutung der Erzreserven des Monds) gebaut worden, um Gestein vom Mond aus in eine Umlaufbahn zu schleudern, das Metall aus ihnen herauszuziehen und die riesigen Raumkolonien zu bauen, die in einer Entfernung von mehreren hunderttausend Meilen von der Erde konstruiert wurden. Im Grunde war die Bezeichnung etwas wie eine bewusste Irreführung. Auf dem Mond gab es natürlich kein echtes Erz - wenn man Erze als metallreiche Substanzen definierte, die durch Verwitterung und geologische Prozesse konzentriert worden waren. Tief unter der Oberfläche gab es jedoch reiche Ansammlungen von Titanium, Aluminium, Eisen und dergleichen, die im Verlauf der thermofluidischen Prozesse entstanden waren, wie sie während der Frühgeschichte des Monds vorkamen. Die Verbindungen, die diese Elemente enthielten, hatten von den Medien die Bezeichnung »Erze« erhalten, und der Name hatte sich gehalten.

Der Massen-Beschleuniger bestand aus einer fünf Meilen langen, schnurgeraden Schiene, die von zwei kontinuierlichen »Hecken« aus elektromagnetischen Wicklungen flankiert waren - ein riesiges Gerät für lineare Beschleunigung, das sich in westlicher Richtung über Tranquillatis erstreckte. Es beschleunigte supergekühlte magnetische »Eimer«, die auf elektromagnetischen Kissen schwebten, mit hundertfacher Erdanziehungskraft, so dass sie nach zwei Meilen die Fluchtgeschwindigkeit erreichten. Danach wurden die Eimer durch Laser gelenkt und entleerten computergesteuert ihre Ladungen Mondgestein in einer flachen, ansteigenden Kurve, die infolge der Oberflächenkrümmung des Monds knapp über die zweihundert Meilen entfernten Berge führte. Unterwegs wurden die Ladungen durch eine Elektronendusche elektrisch aufgeladen und durch massive elektrostatische Deflektoren genau gelenkt, die an dem zweihundert Meilen weit entfernten Punkt in der Schlussphase des Wegs installiert waren. Damit wurde eine Genauigkeit erreicht, die höher als eins zu einer Million lag - einem Fußball vergleichbar, der aus 3000 Meilen Entfernung genau zwischen die Pfosten gesetzt wird.

Von da aus stieg jede Ladung, die aus 60 Pfund »Erz« bestand, zwei Tage lang stetig weiter an, bis sie 40 000 Meilen über der Mondoberfläche in ein »Hippo«-Auffangschiff stürzte, das an dem gravitationsstabilen Punkt L2 stationiert war. Die für den Antrieb der Anlage benötigte Energie wurde in Form von Mikrowellen von einem in einer Umlaufbahn kreisenden Solarkollektor von drei Meilen Durchmesser heruntergestrahlt.

Tag für Tag schickte der Massen-Beschleuniger rund um die Uhr alle zwei Sekunden eine Ladung hoch und machte nur Pausen für Wartung oder weil er dann und wann repariert werden musste. Jedes Jahr stürzten eine Million Tonnen Mondgestein in die wartenden Ladungsbuchten der Hippos, und weiter draußen im Raum nahmen die Kolonien stetig Gestalt an.

Das Projekt war so erfolgreich, dass die Verantwortlichen beschlossen, einen zweiten Massen-Beschleuniger zu konstruieren. Auch er sollte auf dem Äquator stehen, aber in der Nähe von Reinhold und mit Zielrichtung auf Procellarum. Die Schiene sollte nach der Anweisung der Experten genau über den Punkt führen, an dem Fields und Paskoe standen. Nicht ein wenig nach rechts oder ein wenig nach links, so hatten sie nach eingehender Prüfung des Geländes entschieden, sondern genau dort.

Für die Vorbereitungen in der ersten Phase war eine genaue Sichtung mit Lasern notwendig, bei der eine Strecke Gelände abgedeckt werden sollte, die von einem Punkt ungefähr eine Meile hinter ihnen bis mehrere Meilen vor ihnen reichte. Dafür war ein hindernisfreier Weg notwendig. Der Kamm war nicht wirklich groß - er hatte ungefähr die Abmessung von zwölf aneinandergereihten Häusern durchschnittlicher Größe -, aber ... er stand im Weg.

Und so kam es, dass diese Formation, die tapfer dagestanden und ihre Aufzeichnung der Ereignisse von der frühesten Epoche des Sonnensystems an aufbewahrt hatte, schließlich dem ruhelosen, beharrlichen Drang des Menschen nach draußen in den Weg geriet.

Der Kamm musste weg.

»Wie läuft es?« Die Stimme von Sergeant Tim Cummings kam über den offenen Kanal aus dem nächsten der beiden langsamen Bodenfahrzeuge, die einige hundert Fuß weiter hinten am Sockel des sanften Hangs geparkt waren, der zu dem Kamm hinaufführte.

»Ich denke, hier sind wir mehr oder weniger fertig«, antwortete Paskoe. »Stellen Sie schon mal Kaffee auf, Tim. Wir kommen wieder herunter.«

»Habt ihr von da oben alles gesehen, was ihr wolltet?«, fragte Cummings.

»Ja. Es sieht ungefähr so aus, wie wir es uns vorgestellt hatten«, sagte Paskoe. »Auf beiden Seiten mehr oder weniger symmetrisch. An der Basis wahrscheinlich nicht mehr als fünfzig, vielleicht sechzig Fuß stark.« Automatisch sah er auf die Zwillingslinien von Fußspuren, die bis zu dem Punkt auf der Spitze des Kamms führten, wohin er mit Fields geklettert war, um dann zu ihrem jetzigen Standpunkt zurückzukehren.

»Na los, gehen wir«, sagte Fields. Damit drehte er sich um und ging zurück auf das Fahrzeug zu. Paskoe warf einen letzten Blick auf den Kamm, drehte sich dann um und folgte Fields in einem leichten, lockeren Trab, der ihn in wenigen Sekunden an seine Seite brachte.

»Was meinen Sie?«, fragte Fields, während sie nebeneinander den Hang herunterhüpften. »Vielleicht mit dem Bodengebläse?«

»Ich weiß nicht«, antwortete Paskoe. »Da drinnen sind einige große Felsbrocken, und weiter unten wird es...
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James P. Hogan (1941-2010) wuchs im Londoner Westen auf. Sein erster Roman Das Erbe der Sterne erschien 1977. Sein wissenschaftlich-technisch orientierter Schreibstil fand großen Anklang, sodass Hogan mehrere Nachfolgeromane schrieb. Er wurde oft mit seinem Landsmann Arthur C. Clarke verglichen. Bis zu seinem Tod lebte er mit seiner Frau Jackie, mit der er in dritter Ehe verheiratet war, in Florida und Irland.