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Fauler Zauber

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am03.04.20181. Auflage
In ihrem humorvollen High-Fantasy-Roman erzählt die preisgekrönte britische Autorin Diana Wynne Jones, wie sich eine magische Welt als lukrative Geschäftsidee entpuppt. Ausnahmslos alle - die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen - haben die Nase voll von Mr. Chesneys 'Pilgerfahrten'. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben - mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen. Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten. 'Niemand erzählt so magische Geschichten wie Diana Wynne Jones.' Neil Gaiman

Diana Wynne Jones wurde 1934 in London geboren und wuchs in einem Dorf in Essex auf. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die 'Chrestomanci'-Reihe sowie 'Das wandelnde Schloss', das erfolgreich verfilmt wurde. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, 2007 erhielt sie den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Mit ihren Büchern inspirierte sie viele berühmte Schriftsteller*innen, darunter Terry Pratchett, J.K. Rowling, Neil Gaiman und Philip Pullman. Diana Wynne Jones war Mutter von drei Söhnen und lebte zuletzt mit ihrem Mann in Bristol. Sie starb am 26. März 2011.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIn ihrem humorvollen High-Fantasy-Roman erzählt die preisgekrönte britische Autorin Diana Wynne Jones, wie sich eine magische Welt als lukrative Geschäftsidee entpuppt. Ausnahmslos alle - die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen - haben die Nase voll von Mr. Chesneys 'Pilgerfahrten'. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben - mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen. Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten. 'Niemand erzählt so magische Geschichten wie Diana Wynne Jones.' Neil Gaiman

Diana Wynne Jones wurde 1934 in London geboren und wuchs in einem Dorf in Essex auf. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die 'Chrestomanci'-Reihe sowie 'Das wandelnde Schloss', das erfolgreich verfilmt wurde. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, 2007 erhielt sie den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Mit ihren Büchern inspirierte sie viele berühmte Schriftsteller*innen, darunter Terry Pratchett, J.K. Rowling, Neil Gaiman und Philip Pullman. Diana Wynne Jones war Mutter von drei Söhnen und lebte zuletzt mit ihrem Mann in Bristol. Sie starb am 26. März 2011.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426452462
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum03.04.2018
Auflage1. Auflage
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2505 Kbytes
Artikel-Nr.3015902
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Derkholm befand sich in hellem Aufruhr. Blades Schwester Shona war gerade bei den Ställen und sattelte zwei Pferde, damit Derk sie zur Bardenakademie begleiten konnte, sobald er von den Orakeln zurückkehrte, als Elda angestürmt kam. Sie ruderte beim Laufen noch zusätzlich mit den Flügeln und schrie, Derk wäre zum Dunklen Fürsten bestimmt worden. Don, der Elda gefolgt war, um als beruhigendes Element zu wirken, behauptete später, Elda hätte vor Aufregung geschnattert, und im ersten Moment verstand Shona kein Wort oder glaubte vielmehr, sich verhört zu haben. Dann aber zäumte sie die Pferde flugs wieder ab und schickte sie zurück auf die Koppel.

Wieder Don zufolge, warf Shona sich dann bühnenreif in Positur (ihre neueste Masche, seit sie die Aufnahmeprüfung bestanden hatte; das Getue brachte besonders Don auf die Palme und Kit kaum weniger) und verkündete: »Ich werde meine Ausbildung so lange aufschieben, wie Paps mich braucht. Wir müssen in dieser Situation Familiensinn beweisen.«

Pose hin oder her, die Nachricht hatte Shona in große Aufregung versetzt. Als sie mit Satteltaschen und Geigenkasten zum Haus zurücklief, hinter Don und Elda her, wurden alle Tiere davon angesteckt, sogar die Freundlichen Kühe, und der Rest des Tages war akustisch untermalt von Muhen, Quaken, Grunzen und dem Trappeln unterschiedlich beschaffener Füße.

Davon abgesehen, dachte Blade verdrossen, war von Familiensinn nicht viel zu merken. Als Shona ins Haus platzte, wunderhübsch in ihrer Atemlosigkeit und mit den geröteten Wangen, störte sie ihre Eltern mitten im besten Streit. Derk brüllte: »Es muss eine Möglichkeit geben, aus dieser Sache herauszukommen! Ich weigere mich, von diesem Chesney Geld anzunehmen!« Obwohl er kein Freund von Effekthascherei war, versprühte Derk magisches Feuer in alle Richtungen. Einer der Teppiche im Flur stand bereits in Flammen.

»Paps!«, rief Shona. »Du wirst das ganze Haus in Brand setzen!«

Keiner der beiden Elternteile ging darauf ein, nur Mara warf ihrer Tochter einen ungehaltenen Blick zu. Mara war von dem stahlblauen Flimmern eines magischen Schildes umhüllt, und sie schien nicht weniger erregt zu sein als Shona. »Red keinen Unsinn, Derk!«, schrie sie. »Wenn das Orakel sagt, du wirst Dunkler Fürst, dann kannst du nichts dagegen tun!«

Feuerschlangen liefen zischend über Maras Schild, als Derk zurückschrie: »Zum Henker mit dem Orakel! Ich denke nicht daran, zu kuschen! Und du solltest mir helfen, einen Ausweg aus dem Schlamassel zu finden, statt das ganze verrottete System auch noch zu verteidigen!«

»Das tue ich doch gar nicht! Ich versuche nur, dir klarzumachen, dass es keinen Ausweg gibt! Du wüsstest das auch, wenn du nicht so in Rage wärst!«

Blade versuchte, die Flammen auf den Teppichen auszutreten, als die riesige Greifin Callette zur Haustür hereinkam und seelenruhig den Inhalt der Regentonne auf den Läufer entleerte. Es zischte und dampfte und stank erbärmlich.

Shona brachte hastig ihr Gepäck in Sicherheit. »Paps, beruhige dich doch. Wir alle werden dich unterstützen. Wir sorgen dafür, dass du es heil überstehst. Denk nach! Du hast fünf Greife, zwei Hexenmeister und eine Bardin, die alle auf dich aufpassen werden, während du deinen Pflichten nachkommst. Ich wette, kein anderer Dunkler Fürst hatte je so viele Helfer.«

Das musste man Shona lassen, dachte Blade. Sie verstand sich erheblich besser als er darauf, mit Vater umzugehen. Schon bald hatte Derk sich so weit gefasst, dass er nur noch mit verstörtem, sorgenvollem Gesicht durch das Haus wanderte und wieder und wieder vor sich hin sagte: »Es muss einen Ausweg geben!« Shona folgte ihm und redete beschwichtigend auf ihn ein. Elda tat das Ihre, indem sie sich ihnen anschloss und süß und golden und knuddelig aussah.

Endlich ergab sich für Blade eine Gelegenheit, mit seiner Mutter zu sprechen.

Sie saß in der Küche am Tisch, blass, aber sichtlich erleichtert, während Lydda das Abendessen zubereitete. Lydda war die Einzige von den Greifen, die gekochte Nahrung wirklich schätzte. Kochen war geradezu ihre Leidenschaft, ständig erfand sie neue Gerichte. Blade fand ihre Einstellung schwer nachvollziehbar. Er an ihrer Stelle wäre sich vorgekommen wie Aschenputtel, doch ganz offensichtlich fühlte Lydda sich keineswegs ausgebeutet oder erniedrigt. Sie sagte, indem sie den Schnabel und ein großes Auge in Blades Richtung wandte: »Muss das sein, dass du herkommst und mir im Weg herumstehst?«

Mara schaute ihrem Sohn ins Gesicht. »Ja«, sagte sie, »es muss sein.«

Lyddas Schweif wischte hin und her, aber sie enthielt sich eines Kommentars. Die leicht gesträubten goldenen Federn ihrer Schwingen und ihres Kamms verkündeten unübersehbar: Dann sage ich eben gar nichts mehr.

»Was hat das Orakel geantwortet?«, fragte Mara Blade.

»Deukalion wird dich die Zauberkunst lehren«, zitierte Blade verdrossen. Er sah, wie seine Mutter die fein gezeichneten hellen Brauen runzelte.

»Sag nur nicht, du hast auch noch nie von ihm gehört.«

»Nein, obwohl ... Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor, aber es ist ganz bestimmt kein Hexenmeister. Vielleicht ein anderer Zauberkundiger. Fasse dich in Geduld. Er - oder sie - wird auftauchen, bestimmt. Die Prophezeiungen des Weißen Orakels treffen immer ein.«

Blade seufzte.

»Was noch?«

»Warum kann Paps mich nicht verstehen?«, brach es aus ihm heraus. »Er hat zugestimmt, als Shona auf die Bardenakademie wollte. Weshalb ist er so dagegen, dass ich zur Universität gehe? Ich habe ihm erklärt, dass ich mich jetzt immatrikulieren muss, um eine solide Grundausbildung zu erhalten, auf der ich aufbauen kann, und er sagt nur, er selbst wird mich unterrichten. Aber das kann er nicht, Mams! Und du kannst es auch nicht. Meine Begabung liegt auf einem ganz anderen Gebiet als deine oder die von Paps. Also, weshalb ist er so strikt dagegen?«

»Nun, aus zwei Gründen. Dein Vater war auf der Universität ein Außenseiter, weil man ihn nicht verstanden hat. Ich war zur gleichen Zeit dort und weiß, wie deprimiert er sich oft gefühlt hat. Er hatte den Kopf voller neuer Ideen - wie das Erschaffen von Greifen zum Beispiel - und wünschte sich nichts mehr, als dass man ihm half, Wege zu finden, diese Visionen zu verwirklichen. Doch statt ihn zu fördern, zwangen sie ihn, sich nach ihren Regeln zu richten. Es kümmerte sie nicht, dass er auf seine Art brillant war. Sie predigten ihm, Zauberei heutzutage müsse darauf abzielen, neue Effekte für die Pilgerfahrten zu schaffen, und erklärten herablassend, zweckfreie Forschung hätte keinen Wert. Ich habe ihn mehr als einmal dabei ertappt, dass er weinte.«

»Schon, aber das war er«, wandte Blade ein. »Ich bin anders. Ich habe auch eine Menge Ideen, aber ausprobieren will ich sie vorläufig noch nicht. Ich will erst ein solides Rüstzeug haben.«

Seine Mutter nickte. »Sehr vernünftig. Auch ich bin seinerzeit nicht mit meinen Gedanken über Mikrouniversen hausieren gegangen. Aber den zweiten Grund, weshalb dein Vater nicht möchte, dass du auf die Universität gehst, den solltest du begreifen können. Man tut dort wirklich nichts, außer neue Attraktionen für die Touren zu entwickeln. Damit sind sie so beschäftigt, dass sie gar keine Zeit haben, über diesen Bereich hinauszuschauen. Oder es nicht wagen. Und dein Vater fürchtet, zu Recht oder Unrecht, dass du dich ebenso verraten fühlen könntest wie er. Oder, dass du dich schließlich nur noch um die Touren kümmerst, genau wie sie. Und das würde ihm das Herz brechen, Kind.«

Blade drängten alle möglichen Erwiderungen auf die Zunge, von Das kann ich verstehen bis zu Aber es geht nicht um sein Leben, sondern um meins! , doch er sagte nur verdrießlich: »Wie es aussieht, müssen wir nun doch für die Touren arbeiten, wohl oder übel und trotz allem.«

Bevor Mara antworten konnte, warf Lydda ein: »Dieser Mr. Chesney - nimmt er die gleiche Nahrung zu sich wie wir? Er kommt aus einer anderen Welt, nicht wahr?«

Mara sprang auf. »Liebe Güte, darüber habe ich noch gar nicht ... Ja, ich glaube schon. Dabei fällt mir ein ...«

»Gut«, sagte Lydda. »Ich plane himmlische Häppchen.«

»Und ich muss die Vorbereitungen organisieren«, sagte Mara. »Lass mich sehen - ungefähr achtzig Hexenmeister, dazu Mr. Chesney mit zwei Begleitern und wir. Blade, komm mit und hilf mir festzustellen, ob sich das Esszimmer zu einem Speisesaal vergrößern lässt. Und dein Vater braucht angemessene Gewänder.«

Von da an beherrschte Chaos die Szene. Nur Derk beteiligte sich nicht an der allgemeinen Geschäftigkeit. Er wanderte über das Anwesen, führte Selbstgespräche: »Es muss einen Ausweg geben!«, und verrichtete seine gewöhnliche Arbeit, wie Tiere füttern und bewegen, bei seinen Kaffeebüschen die Bewässerungsanlage anstellen, die Freundlichen Kühe melken und den Fortgang seiner Experimente kontrollieren, während alle anderen wie aufgescheucht umherliefen. Blade fand, dass Paps Shonas Angebot, zu helfen, entschieden zu wörtlich nahm. Derk kam nicht in die Nähe des Hauses, bis Blade und Mara anfingen, den Garten umzugestalten.

Bis dahin war es dunkel geworden. Früher am Nachmittag hatten Mara und Blade versucht, das Haus zu strecken, um in der Mitte Platz für einen großen Speisesaal zu schaffen. Shona befand, dass dazu - wenn schon, denn schon - eine stilvolle Marmortreppe gehörte, setzte sich auf die vorläufig noch hölzernen Stufen und zeichnete Entwürfe für geschwungene Baluster sowie für die Gewänder, die Derk tragen sollte. Doch bevor...
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Diana Wynne Jones wurde 1934 in London geboren und wuchs in einem Dorf in Essex auf. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die "Chrestomanci"-Reihe sowie "Das wandelnde Schloss", das erfolgreich verfilmt wurde. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, 2007 erhielt sie den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Mit ihren Büchern inspirierte sie viele berühmte Schriftsteller*innen, darunter Terry Pratchett, J.K. Rowling, Neil Gaiman und Philip Pullman. Diana Wynne Jones war Mutter von drei Söhnen und lebte zuletzt mit ihrem Mann in Bristol. Sie starb am 26. März 2011.

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