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Das Haus der tausend Räume

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.02.20211. Auflage
Wer hat behauptet, dass es einfach wäre, das Haus eines Zauberers zu hüten? Zauberhaft, humorvoll und übersprudelnd vor Fantasie: der 3. Teil der Howl Saga Charmain Baker hätte es wirklich besser wissen müssen: Es kann keine einfache Aufgabe sein, das Haus eines Zauberers zu hüten! Seit sie die Tür zur scheinbar winzigen Hütte ihres Onkels geöffnet hat, stolpert Charmain von einer Katastrophe in die nächste. Ein extrem magischer streunender Hund, ein verwirrter Zauberlehrling und ein erboster Clan von kleinen blauen Kreaturen sind ihre geringsten Probleme, als der König eine wahrhaft furchterregende Zauberin zu Hilfe ruft, um einen sagenumwobenen Schatz zu finden: Denn wo die mächtige Sophie auftaucht, sind der Zauberer Howl und der Feuerdämon Calcifer nicht weit, das weiß jeder. Was Howl und Sophie allerdings schließlich entdecken, überrascht niemanden mehr als Charmain. Mit »Das Haus der tausend Räume« liegt der 3. Teil von Diana Wynne Jones? humorvoller Fantasy-Reihe zum ersten Mal auf Deutsch vor. Die weiteren Bände der Howl Saga sind unter folgenden Titeln auf Deutsch erschienen: • »Das wandelnde Schloss« • »Der Palast im Himmel«

Diana Wynne Jones wurde 1934 in London geboren und wuchs in einem Dorf in Essex auf. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die 'Chrestomanci'-Reihe sowie 'Das wandelnde Schloss', das erfolgreich verfilmt wurde. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, 2007 erhielt sie den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Mit ihren Büchern inspirierte sie viele berühmte Schriftsteller*innen, darunter Terry Pratchett, J.K. Rowling, Neil Gaiman und Philip Pullman. Diana Wynne Jones war Mutter von drei Söhnen und lebte zuletzt mit ihrem Mann in Bristol. Sie starb am 26. März 2011.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWer hat behauptet, dass es einfach wäre, das Haus eines Zauberers zu hüten? Zauberhaft, humorvoll und übersprudelnd vor Fantasie: der 3. Teil der Howl Saga Charmain Baker hätte es wirklich besser wissen müssen: Es kann keine einfache Aufgabe sein, das Haus eines Zauberers zu hüten! Seit sie die Tür zur scheinbar winzigen Hütte ihres Onkels geöffnet hat, stolpert Charmain von einer Katastrophe in die nächste. Ein extrem magischer streunender Hund, ein verwirrter Zauberlehrling und ein erboster Clan von kleinen blauen Kreaturen sind ihre geringsten Probleme, als der König eine wahrhaft furchterregende Zauberin zu Hilfe ruft, um einen sagenumwobenen Schatz zu finden: Denn wo die mächtige Sophie auftaucht, sind der Zauberer Howl und der Feuerdämon Calcifer nicht weit, das weiß jeder. Was Howl und Sophie allerdings schließlich entdecken, überrascht niemanden mehr als Charmain. Mit »Das Haus der tausend Räume« liegt der 3. Teil von Diana Wynne Jones? humorvoller Fantasy-Reihe zum ersten Mal auf Deutsch vor. Die weiteren Bände der Howl Saga sind unter folgenden Titeln auf Deutsch erschienen: • »Das wandelnde Schloss« • »Der Palast im Himmel«

Diana Wynne Jones wurde 1934 in London geboren und wuchs in einem Dorf in Essex auf. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die 'Chrestomanci'-Reihe sowie 'Das wandelnde Schloss', das erfolgreich verfilmt wurde. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, 2007 erhielt sie den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Mit ihren Büchern inspirierte sie viele berühmte Schriftsteller*innen, darunter Terry Pratchett, J.K. Rowling, Neil Gaiman und Philip Pullman. Diana Wynne Jones war Mutter von drei Söhnen und lebte zuletzt mit ihrem Mann in Bristol. Sie starb am 26. März 2011.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426457337
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.02.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2286 Kbytes
Artikel-Nr.5141284
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. Kapitel

in dem Charmain das Haus erkundet

Charmain starrte eine Weile den verlassenen Weg an. Dann knallte sie die Tür zu. »Was soll ich denn jetzt machen?«, fragte sie das leere muffige Zimmer.

»Ich fürchte, du wirst die Küche putzen müssen, meine Liebe«, antwortete aus dem Nichts Großonkel Williams müde, freundliche Stimme. »Es tut mir leid, dass ich dir so viel Wäsche hinterließ. Weitere Instruktionen findest du in meinem Koffer.«

Charmain warf einen Blick auf den Koffer. Großonkel Williams hatte ihn also absichtlich hiergelassen. »Gleich«, sagte sie zum Koffer. »Ich habe selbst noch nicht ausgepackt.« Sie holte ihre beiden Taschen und marschierte mit ihnen zur einzigen anderen Tür. Diese befand sich am anderen Ende des Zimmers; und nachdem Charmain versucht hatte, sie mit der Hand zu öffnen, mit der sie ihre Essenstasche trug, dann noch einmal mit derselben Hand, aber mit beiden Taschen in der anderen, und schließlich mit beiden Händen und mit beiden Taschen auf dem Boden, stellte sich heraus, dass die Tür in die Küche führte.

Einen Moment glotzte sie einfach nur. Dann schleppte sie ihre beiden Taschen über die Schwelle, ehe die Tür sich wieder schloss, und glotzte weiter.

»Was für eine Schweinerei!«, sagte sie.

Es hätte eine gemütliche, geräumige Küche sein können. Warme Sonnenstrahlen fielen durch ein großes Fenster, das hinaus auf die Berge blickte. Unglücklicherweise lenkte das Sonnenlicht die Aufmerksamkeit auf die gewaltigen Stapel von Tellern und Tassen in der Spüle, auf dem Abtropfbrett und auf dem Boden neben der Spüle. Die Sonnenstrahlen wanderten weiter - und mit ihnen Charmains bestürzter Blick -, um ihr goldenes Licht über die beiden großen Wäschesäcke auszugießen, die an der Spüle lehnten. Sie waren so vollgestopft mit Schmutzwäsche, dass Großonkel William sie als Abstellfläche für einen Stapel dreckiger Pfannen, Töpfe und dergleichen benutzt hatte.

Charmains Augen wanderten von den Säcken zum Tisch in der Mitte des Raums. Hier schien Großonkel William seine Sammlung von ungefähr dreißig Tee- und ebenso vielen Milchkannen zu verwahren - ganz zu schweigen von den Soßenkännchen. An und für sich genommen, war ja alles durchaus liebenswert, fand Charmain, bloß sehr gedrängt und überhaupt nicht sauber.

»Schätze, er war wirklich sehr krank«, sagte sie widerwillig in den Raum hinein.

Diesmal gab es keine Antwort. Vorsichtig ging sie weiter zur Spüle - sie hatte das Gefühl, dass dort irgendetwas fehlte. Sie brauchte einen Moment, um zu merken, dass es keine Wasserhähne gab. Wahrscheinlich lag dieses Haus so weit außerhalb, dass gar keine Leitung verlegt war. Draußen vor dem Fenster konnte sie einen kleinen Hof und in der Mitte eine Pumpe erkennen.

»Ich soll also rausgehen, Wasser pumpen, es reinholen ... und dann?«, fragte Charmain. Sie blickte zum dunklen, leeren Kamin. Es war Sommer, folglich gab es auch kein Feuer oder irgendwas Brennbares in Reichweite. »Ich mache Wasser heiß, vermutlich in einem dreckigen Topf, und ... Da fällt mir ein: Wie soll ich mich eigentlich waschen? Kann ich denn nicht mal baden? Gibt es hier denn gar kein Schlafzimmer oder Bad?«

Sie eilte zu der kleinen Tür hinter dem Kamin und zerrte sie auf. Für alle Türen in Großonkel Willams Haus braucht man zehn Männer, um sie aufzustemmen, dachte sie ärgerlich. Fast konnte sie die Kraft der Zauber spüren, die sie geschlossen hielten. Dann bot sich ihr eine kleine Speisekammer dar. Auf den Regalen fand sich nichts als ein Butterkrug, ein alter Laib Brot und ein großer Beutel mit der mysteriösen Aufschrift Cibis Caninicus, der voller Seifenflocken zu sein schien. Und ganz hinten fand sie zwei weitere Wäschesäcke, genauso voll wie die in der Küche.

»Ich muss gleich schreien«, sagte Charmain. »Wie konnte Tante Sempronia mir das bloß antun? Wie konnte Mutter das zulassen?«

In diesem Augenblick der Verzweiflung fiel ihr als Ausweg nur das ein, was sie in Krisenmomenten immer tat: sich in Büchern zu verlieren. Sie schleppte ihre beiden Taschen zu dem vollgestellten Tisch und setzte sich auf einen der beiden Stühle. Dann öffnete sie die Schnallen der Teppichtasche, setzte sich die Brille auf die Nase und wühlte suchend in den Kleidern nach den Büchern, die sie Mutter zum Packen rausgelegt hatte.

Ihre Hände ertasteten nichts als weichen Stoff. Das einzig Harte in der Tasche stellte sich als das große Seifenstück bei ihren Waschsachen heraus. Charmain warf es durchs Zimmer in die kalte Feuerstelle und wühlte noch tiefer. »Ich fasse es einfach nicht!«, rief sie. »Sie muss sie als Erstes eingepackt haben, ganz unten.« Sie drehte die Tasche kopfüber und schüttete alles auf den Boden. Heraus fielen die sorgsam zusammengelegten Röcke, Kleider, Strümpfe, Blusen, zwei Strickjacken, Spitzenunterröcke und genug Unterwäsche für ein Jahr. Zuoberst auf den Wäschehaufen plumpsten ihre neuen Hausschuhe. Danach war die Tasche leer und platt. Trotzdem tastete Charmain das komplette Innere noch einmal ab, ehe sie die Tasche beiseitewarf, ihre Brille wieder an der Kette baumeln ließ und mit dem Gedanken spielte, einfach loszuweinen. Mrs Baker hatte doch tatsächlich vergessen, die Bücher einzupacken!

»Nun denn«, sagte sie nach einer Phase des Blinzelns und Schluckens. »Ich bin eben noch nie richtig von daheim weg gewesen. Nächstes Mal, wenn ich irgendwo hingehe, packe ich meine Tasche selbst, und zwar voll mit Büchern. Jetzt muss ich erst einmal das Beste daraus machen.«

Um das Beste daraus zu machen, wuchtete sie die zweite Tasche auf den vollgestellten Tisch. Dabei fegte sie vier Milch- und eine Teekanne zu Boden. »Und es ist mir ganz egal!«, kommentierte Charmain. Trotzdem war sie erleichtert, dass die Milchkannen sich als leer erwiesen und zwar auf dem Boden hüpften, aber nicht zerbrachen. Auch die Teekanne blieb ganz, aus ihr lief lediglich ein wenig Tee auf den Boden. »Das ist wohl der Vorteil an Magie«, überlegte Charmain und angelte verdrießlich nach der obersten Fleischpastete. Sie knüllte ihre Röcke zwischen die Knie, stützte die Ellbogen auf den Tisch und nahm als Trost einen großen, leckeren Bissen.

Etwas Kaltes, Bebendes berührte ihren nackten rechten Unterschenkel.

Charmain erstarrte, wagte es nicht einmal, zu kauen. In dieser Küche wimmelt es von großen magischen Schnecken!, dachte sie.

Das kalte Ding berührte eine andere Stelle ihres Beins. Und mit der Berührung erklang ein gehauchtes, kaum hörbares Winseln.

Ganz langsam zog Charmain Rock und Tischtuch beiseite und sah nach unten. Unter dem Tisch saß ein winzig kleiner und struppiger weißer Hund, der kläglich zu ihr aufsah und am ganzen Körper zitterte. Als er Charmains Blick gewahr wurde, hob er die ungleichen zerfransten weißen Ohren und schlug mit seinem kurzen, dürren Schwanz auf den Boden. Dann hauchte er ein weiteres Winseln hervor.

»Wer bist du denn?«, fragte Charmain. »Niemand hat mir was von einem Hund gesagt!«

Abermals ertönte Großonkel Williams Stimme aus dem Nichts. »Das ist Find. Sei bitte nett zu ihm. Er war herrenlos und scheint sich vor allem zu fürchten.«

Charmain hatte nie eine klare Meinung zu Hunden gehabt. Ihre Mutter sagte, Hunde seien schmutzig und würden beißen, und sie hätte niemals einen im Haus erlaubt, von daher war Charmain immer sehr nervös, wenn sie Hunden begegnete. Doch dieser hier war so klein. Er wirkte außerordentlich weiß und sauber. Und augenscheinlich hatte er viel mehr Angst vor Charmain als umgekehrt. Er bebte noch immer überall.

»Ach, hör doch auf zu zittern«, sagte Charmain. »Ich tu dir nichts!«

Find zitterte weiter und sah sie kläglich an.

Charmain seufzte. Sie brach ein großes Stück ihrer Pastete ab und hielt sie Find hin. »Hier«, sagte sie. »Das ist dafür, dass du keine Schnecke warst.«

Finds glänzende schwarze Nase tastete sich bebend an das Pastetenstück heran. Er schaute zu Charmain hoch, um sich zu vergewissern, dass sie es auch ernst meinte, dann nahm er das Stück ganz sachte und höflich in den Mund und aß es. Dann blickte er mit der stillen Bitte um noch etwas mehr erneut zu ihr auf. Charmain war fasziniert von seinem guten Betragen, brach ein weiteres Stück ab und dann noch eins. Am Ende teilten sie sich die Pastete.

»Das war alles«, sagte Charmain und schüttelte sich die Krümel vom Rock. »Diese Tasche muss uns eine Weile reichen, denn im Haus scheint es ja kein Essen zu geben. Jetzt zeig mir mal, was es als Nächstes zu tun gibt, Find.«

Find trottete umgehend zum Hinterausgang, wedelte mit dem dünnen Schwanz und hauchte ein ganz leises Winseln. Charmain öffnete die Tür - die genauso schwergängig war wie die anderen beiden - und folgte Find in den Hinterhof, in der Annahme, dass sie jetzt Wasser für die Spüle pumpen sollte. Find aber trottete an der Pumpe vorbei und stattdessen zu dem etwas kümmerlichen Apfelbaum. Dort hob er ein kurzes Beinchen und pinkelte an den Baumstamm.

»Verstehe«, sagte Charmain. »Aber das war, was du zu tun hattest, nicht ich. Und es sieht nicht danach aus, als ob es dem Baum gut bekommt, Find.«

Find warf ihr einen Blick zu und trottete nach hier und da, schnüffelte überall und hob sein Bein an verschiedenen Grasbüscheln. Man sah ihm an, dass er sich im Hof recht sicher fühlte. Und jetzt, als sie darüber nachdachte, erging es Charmain ebenso. Sie fühlte sich warm und aufgehoben, als ob Großonkel William einen zauberischen Schutz über den Ort gelegt hätte. Sie trat neben die Pumpe und sah...
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Autor

Diana Wynne Jones wurde 1934 in London geboren und wuchs in einem Dorf in Essex auf. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die "Chrestomanci"-Reihe sowie "Sophie im Schloss des Zauberers", das unter dem Titel "Das wandelnde Schloss" erfolgreich verfilmt wurde. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, 2007 erhielt sie den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Diana Wynne Jones war Mutter von drei Söhnen und lebte zuletzt mit ihrem Mann in Bristol. Sie starb im Frühling 2011.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt