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Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am04.01.20191. Auflage
Eigentlich wollte Julia nach der Trennung von ihrem untreuen Mann nur eine neue Wohnung - stattdessen bekommt sie ein Traumhaus. Gratis. Der Haken: Sie muss nicht nur die Pflege der im Koma liegenden Besitzerin Frau Smit übernehmen, sondern auch die Verantwortung für eine Gruppe skurriler Außenseiter, die dort ein und aus gehen: ein misshandeltes Mädchen aus der Nachbarschaft, ein depressiver Gärtner, eine Friseurin, die einen illegalen Frisiersalon im Haus betreibt, der Dealer, der Frau Smit immer die besondere Zutat für ihren »Beruhigungstee« vor dem Schlafengehen besorgt hat. Das führt natürlich zu einigen Turbulenzen. Doch als die alte Dame in Schwierigkeiten gerät, müssen Julia und ihre bunte neue Familie plötzlich zusammenhalten.
»Der Leser klebt dank Oldenhaves unvorhersehbaren Wendungen und dem großartigen Humor förmlich an den Seiten.« Hebban


Die niederländische Bestsellerautorin Mirjam Oldenhave ist neben ihrem Beruf als Kinderbuchautorin auch Schauspielerin und Musiktherapeutin. Ihre preisgekrönte »Mister Twister«-Serie verkaufte sich über eine Million Mal, ihre »Mees Kees«- Romane wurden erfolgreich verfilmt. »Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende« ist ihr erster Roman für Erwachsene.
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Produkt

KlappentextEigentlich wollte Julia nach der Trennung von ihrem untreuen Mann nur eine neue Wohnung - stattdessen bekommt sie ein Traumhaus. Gratis. Der Haken: Sie muss nicht nur die Pflege der im Koma liegenden Besitzerin Frau Smit übernehmen, sondern auch die Verantwortung für eine Gruppe skurriler Außenseiter, die dort ein und aus gehen: ein misshandeltes Mädchen aus der Nachbarschaft, ein depressiver Gärtner, eine Friseurin, die einen illegalen Frisiersalon im Haus betreibt, der Dealer, der Frau Smit immer die besondere Zutat für ihren »Beruhigungstee« vor dem Schlafengehen besorgt hat. Das führt natürlich zu einigen Turbulenzen. Doch als die alte Dame in Schwierigkeiten gerät, müssen Julia und ihre bunte neue Familie plötzlich zusammenhalten.
»Der Leser klebt dank Oldenhaves unvorhersehbaren Wendungen und dem großartigen Humor förmlich an den Seiten.« Hebban


Die niederländische Bestsellerautorin Mirjam Oldenhave ist neben ihrem Beruf als Kinderbuchautorin auch Schauspielerin und Musiktherapeutin. Ihre preisgekrönte »Mister Twister«-Serie verkaufte sich über eine Million Mal, ihre »Mees Kees«- Romane wurden erfolgreich verfilmt. »Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende« ist ihr erster Roman für Erwachsene.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959677998
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum04.01.2019
Auflage1. Auflage
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3016114
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
4
Man konnte das Haus von der Straße aus nicht sehen, weil eine Reihe hoher, fliederfarben blühender Rhododendren es verdeckte. Eine rostige Gartenpforte führte über einen kerzengeraden Kiesweg zur Haustür. Gut so, ich hasste diese künstlich gewundenen Pfade, die dadurch länger wirken sollten.

Die Klingel war ein Gong, einer mit einem anständigen Nachhall, und die Tür wurde von einem jovialen Mann im Anzug geöffnet, der mich strahlend begrüßte. »Berend Smit-Bergman.« Er griff nach meiner Hand und schüttelte meinen Arm dreimal auf und ab. »Hereinspaziert, hereinspaziert!«

Er war ein wenig aufgedunsen, aber das Fett war gut verteilt, sogar seine Hand war gleichmäßig gut gepolstert.

Ich ging hinein und wusste genug: Hier gehörte ich hin.

Wenn man sich schon im Flur sofort wie zu Hause fühlt, kann man davon ausgehen, dass einem der Rest auch gefällt.

Berend ließ mich vorangehen in eine große, helle Küche. Die Wohnküche, nahm ich an, aber vielleicht war es ja auch der kleinste Raum im ganzen Haus.

Dort standen überall Töpfe, Büchsen und Dosen, und trotzdem wirkte es aufgeräumt. In der Mitte ein großer runder Tisch aus Kiefernholz. War das die Küche einer alleinstehenden alten Dame?

»Setzen Sie sich doch, was möchten Sie trinken?«

»Ein Glas Wasser, bitte.«

»So, Sie trauen sich ja was!« Er lachte.

Ich setzte mich, und nachdem er einen weißen Becher halb mit Wasser gefüllt hatte, kam er zur Sache. »Es geht also um die Pflege meiner Tante. Großartig, dass Sie sofort herkommen konnten. Ich habe furchtbar viel zu tun, und dann kommt plötzlich so was dazwischen, aber na ja, ich konnte sie ja wohl kaum darum bitten, mit ihrem Schlaganfall ein wenig zu warten.« Wieder lachte er; hätte ich neben ihm gesessen, hätte er mir einen kameradschaftlichen Knuff verpasst.

»Wie geht es ihr jetzt?«

»Koma infolge einer zerebrovaskulären Insuffizienz, wahrscheinlich in einem ungünstigen Teil des Gehirns«, antwortete er in einem Ton, als hielten wir eine ärztliche Besprechung ab. »Und für jemanden, der auf die achtzig zugeht, also, fast achtzig ist ⦫

»Sind Sie Mediziner?«

Schon bei der Vorstellung allein musste er lachen. »Das würde niemanden glücklich machen. Nun gut, meinen Buchhalter vielleicht. Nein, ich arbeite im IKT-Bereich.« Dabei zeigte er nach oben. Vielleicht meinte er damit, dass er ein hohes Tier war oder aber auch einfach: Dort oben steht der Computer. »Aber die Chance, dass sie wieder gesund wird, geht gegen null. Das dürfen die Ärzte offiziell nicht sagen, aber ich bin ja nicht dumm.«

Offensichtlich war er sehr wohl dumm, jedenfalls fand er das selbst, oder vielleicht fand es auch sein Vater, und es war Berends Lebensaufgabe zu beweisen, dass sein Vater im Unrecht war.

»Ob ich das mal kurz übernehmen will. Ich habe ja sonst nix zu tun, scheinen sie dort zu denken. Sie bitten mich, minimal eine halbe Stunde pro Tag für meine Tante zu sorgen. Natürlich dürfen sie das nicht fordern, aber darum bitten können sie. Aber nun gut, wenn Sie da sind, bin ich gerettet. Um drei Uhr sitzt da so eine weiß bekittelte, adrette Schwester im Krankenhaus bereit, um Ihnen zu erzählen, was genau zu tun ist. Sie haben ja einen medizinischen Hintergrund, also wird das kaum ein Problem sein.«

Vielleicht hatte Dylan ihm erzählt, ich sei auf die Pflege komatöser Patienten spezialisiert.

Berend schaute auf seine Armbanduhr, um die sich die Haut seines Handgelenks leicht wölbte. »Ich werde allen Privatkrempel ins Hinterzimmer schaffen lassen, und ansonsten benutzen Sie einfach, was Sie brauchen, Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer und natürlich, na, wie heißt es ⦫

»Die Sanitäranlagen.«

»Was immer Sie wollen. Der Gärtner kommt weiterhin, um den Garten brauchen Sie sich also nicht zu kümmern. Kommen Sie, ich führe Sie herum.« Er stand auf.

Es war ein großes, sonniges Haus mit hellgelben Wänden, durchgängigem Parkettfußboden, vielen Fenstern und Tageslicht, aber nirgends Einsicht von außen. Die Akustik war angenehm, und es roch gut, ein wenig süßlich. Das Wohnzimmer bestand aus zwei Teilen, die durch eine geschlossene Schiebetür mit Bleiglasfenstern im Art-déco-Stil getrennt waren.

Ich zeigte darauf. »Die sind wunderschön.«

»Ja, warum sollte man es sich leicht machen, wenn man s auch kompliziert haben kann.«

Und wieder musste er lachen.

Vorn an der Schiebetür stand ein dunkelrotes Sofa für vier Personen.

Die restlichen Möbel waren einfach: ein Couchtisch in der Mitte, ein weißer Wandschrank und ein langer Holztisch am Fenster.

An der Wand hing ein Porträt in Erdfarben; es war so abstrakt, dass ich die menschlichen Züge noch gerade so darin erkannte. Ich sah weder Bücher noch Zeitschriften.

Die Fensterbank stand voller rosafarbener, violetter und lilafarbener Orchideen, die um die Wette blühten, wahrscheinlich stammte der süßliche Duft von ihnen.

»Mit denen kann man auch keinen Blumentopf gewinnen!«, sagte Berend.

Während ich zur Fensterbank ging, um an den Blumen zu riechen, läutete das Telefon. Ich dachte, er würde rangehen, aber er bückte sich mühsam und zog den Stecker aus der Steckdose.

»Voilà, so machen wir das.«

»Ihre Tante war ordentlich.« Ich hatte aus Versehen in der Vergangenheit gesprochen, aber er schien es nicht zu bemerken.

»Das liegt in der Familie, nein, wenn es doch nur so wäre!« Er tat, als würde er schuldbewusst schauen. »Folgen Sie mir nur kurz nach oben. Damen haben Vortritt, außer auf der Treppe.«

Ich musste über den absurden Gedanken lachen, dass Stan das jemals zu einer Frau sagen würde.

»Ja, das ist doch so? Oder etwa nicht?«, sagte Berend.

Die Treppe war mit einem dicken, dunkelroten Läufer bedeckt, der mit Kupferstangen befestigt war. Man sollte meinen, es sei gerade eben erst gesaugt worden, so sauber und frisch war es überall. Auch die Schlafzimmer und das Badezimmer glänzten.

»Und das hier müssen Sie auch kurz sehen.« Er öffnete die Tür zu einem kleinen Raum, der extra für eine Friseurin oder vielleicht auch eine Kosmetikerin eingerichtet zu sein schien. Der Boden war mit knallrotem Linoleum ausgelegt, an einer Seite hing ein hölzerner Arbeitstisch an der Wand, mit einem Spiegel, der von Lampen umrandet war, ein bisschen so wie in der Umkleide eines Theaters. An der anderen Seite hing eine weitere Arbeitsplatte, auf der Geräte standen, die ich nicht kannte; ein Mörser und eine Art Wasserkocher und daneben jede Menge Fläschchen und Tiegel. Vielleicht waren es Sachen für Dauerwellen oder Haartönungen. Den Gummibesen in der Ecke erkannte ich von meinem eigenen Friseur.

»Ihre Tante hatte also eine Friseurin, die ins Haus kam«, sagte ich.

Berend tippte sich an die Stirn. »Verrückt, oder?«

In ihrem Schlafzimmer, ebenso tadellos aufgeräumt, hing ein gerahmtes Foto einer Frau mit einem Mädchen am Rockzipfel und einem Baby auf dem Arm.

»Meine Oma«, sagte Berend. »Das Baby ist mein Vater, jetzt wissen Sie auch, von wem ich dieses Mondgesicht habe.« Er besaß die Schamlosigkeit eines erfolgreichen Geschäftsmannes. Die Männer in meiner Umgebung dagegen bemühten sich, bloß nicht so ein Typ Mann zu werden.

In meiner Welt gab man sich eher bescheiden oder sogar unsicher, als Erfolg oder übermäßiges Selbstvertrauen zur Schau zu stellen.

Als wir wieder unten waren, zeigte er mir den Raum hinter dem Wohnzimmer, auf der anderen Seite der Schiebetür.

Wahrscheinlich grenzte er an den Garten, aber die dicken, dunkelroten Samtvorhänge waren geschlossen, sodass Berend das Licht anmachen musste.

Als Erstes fiel mein Blick auf einen antiken Sekretär aus Rosenholz mit Perlmutt-Intarsien, so schön, dass es mir die Sprache verschlug. Offensichtlich erledigte Frau Smit hier ihre Buchhaltung. Eine Reihe nüchterner grauer Ordner stand ganz unten, und auf der heruntergeklappten Arbeitsfläche lag ein großer Kalender.

Ferner gab es ein geräumiges eisernes Regal, in dem sich Vasen, Töpfe, Figürchen und allerlei anderer Krimskrams stapelten. An der anderen Seite stand ein langer Tisch. Alles war hier groß, lang, breit und hoch. Frau Smit hätte niemals in ein Seniorenheim ziehen können, jedenfalls nicht mit diesen Sachen.

Berend griff nach dem Kalender. »Den hier nehme ich mit, ich muss ihre sämtlichen Termine absagen und die Buchhaltung übernehmen. Was für ein Theater! Ich habe auch überall sofort neue Schlösser anbringen lassen, weil ein Schlüssel unter dem Blumentopf neben der Hintertür lag. Ich würde sagen: Dann kann man auch gleich die Tür sperrangelweit offen lassen, oder?«

»Sie gehen also davon aus, dass Ihre Tante nicht mehr zurück nach Hause kommt.«

»Das habe ich doch gar nicht gesagt!« Er fasste es als Anschuldigung auf, lachte aber sofort wieder. »Wollen wir doch ehrlich sein, wenn man alt ist, kann man sich den Endspurt doch allmählich schon mal in den Terminkalender eintragen.« Er zwinkerte mir zu. Nicht mehr lange und wir würden gemeinsam ein Glas Wein trinken. Oder ein Sektchen.

»Dort lag sie, übrigens hat die Friseurin sie gefunden.« Er zeigte auf meine Füße.

Schnell trat ich einen Schritt zur Seite und schaute mir die Stelle kurz an. »Hatten Sie eigentlich eine gute Beziehung zu Ihrer Tante?«

»Aber sicher, ganz ausgezeichnet! Nie Streit, nie Ärger!« Wieder ein Zwinkern. »Spaß beiseite, ich habe sie nie gesehen, ich bin ein einsames Blatt am...
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Die niederländische Bestsellerautorin Mirjam Oldenhave ist neben ihrem Beruf als Kinderbuchautorin auch Schauspielerin und Musiktherapeutin. Ihre preisgekrönte »Mister Twister«-Serie verkaufte sich über eine Million Mal, ihre »Mees Kees«- Romane wurden erfolgreich verfilmt. »Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende« ist ihr erster Roman für Erwachsene.