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Die Gabe der Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am01.03.20191. Auflage
Michael ist überwältigt. Ein Jahr ist es her, dass er seine große Liebe Hannah verloren hat - ein Jahr voller Trauer. Jetzt hält er ihren letzten Brief in den Händen. Und doch kann er nicht tun, was sie sich von ihm wünscht. Er soll sich neu verlieben, heiraten und das Glück finden, das die Krankheit ihm genommen hat. Nur widerstrebend tut er Hannah den Gefallen, sich wenigstens einmal mit den Frauen zu treffen, die sie für ihn ausgesucht hat. Aber ist vielleicht genau das seine Chance für einen ersten Schritt zurück ins Leben?
»Niemand schreibt weibliche Charaktere so wunderbar wie Debbie Macomber. Ich bin mir sicher, selbst Gott hat sie um Rat gefragt, als er Eva schuf.«
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SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer Cedar Cove-Serie inspiriert hat.
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Produkt

KlappentextMichael ist überwältigt. Ein Jahr ist es her, dass er seine große Liebe Hannah verloren hat - ein Jahr voller Trauer. Jetzt hält er ihren letzten Brief in den Händen. Und doch kann er nicht tun, was sie sich von ihm wünscht. Er soll sich neu verlieben, heiraten und das Glück finden, das die Krankheit ihm genommen hat. Nur widerstrebend tut er Hannah den Gefallen, sich wenigstens einmal mit den Frauen zu treffen, die sie für ihn ausgesucht hat. Aber ist vielleicht genau das seine Chance für einen ersten Schritt zurück ins Leben?
»Niemand schreibt weibliche Charaktere so wunderbar wie Debbie Macomber. Ich bin mir sicher, selbst Gott hat sie um Rat gefragt, als er Eva schuf.«
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SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer Cedar Cove-Serie inspiriert hat.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955768836
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.03.2019
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3016142
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel
Ich bin kein sentimentaler Typ. Früher habe ich immer wieder mal den Muttertag vergessen und einmal, als ich noch mit Hannah zusammen gewesen war, sogar den Valentinstag. Glücklicherweise hatte sie mir mein Versäumnis nicht allzu übel genommen und auch nicht daraus abgeleitet, wie viel oder wenig ich für sie empfand. Auch was Jahrestage und Geburtstage angeht, bin ich ein hoffnungsloser Fall. Vermutlich würde ich sogar Weihnachten vergessen, wenn da nicht der allgemeine Trubel wäre. Nein, ich bin keineswegs egozentrisch ⦠Nun ja, vielleicht doch, aber sind wir das nicht alle irgendwie?

In meinen Augen ist es lächerlich, Menschen mit Aufmerksamkeit zu überhäufen, nur weil sie Geburtstag haben oder im Kalender irgendein Feiertag steht, den sich irgendwann mal irgendwer ausgedacht hat. Wenn man jemanden liebt, muss man ihm diese Liebe jeden Tag zeigen. Warum soll man auf einen bestimmten Termin warten, um seiner Frau Blumen zu schenken? Taten sagen viel mehr als Worte, vor allem wenn es Taten der Liebe sind - Dinge, die man ohne besonderen Grund tut, einfach nur, weil man es will. Weil es einem wichtig ist. Weil der betreffende Mensch einem wichtig ist.

Das hat Hannah mich gelehrt. Hannah. An einem achten Mai habe ich sie verloren, meine schöne, gerade mal achtunddreißig Jahre alte Frau. Auch ein ganzes Jahr nach ihrem Tod konnte ich nicht an sie denken, ohne von tiefem Schmerz überfallen zu werden.

Ein Jahr. Dreihundertfünfundsechzig einsame Tage und leere Nächte.

Ein paar Tage nach ihrem Tod hatte ich an ihrem ausgehobenen Grab gestanden und zugesehen, wie ihr Sarg hinabgelassen wurde. Ich hatte die erste Schaufel voll Erde hinterhergeworfen. Das Geräusch werde ich nie vergessen, diesen hohlen Klang, als die Erde auf das glänzende Holz des Sarges prallte.

Auch ein Jahr später noch verging keine Stunde, in der ich mich nicht an Hannah erinnerte. Und das war schon ein bedeutender Fortschritt, denn in den ersten Monaten nach ihrem Tod war es mir nicht gelungen, sie länger als eine Minute aus meinen Gedanken zu verbannen. Alles, was ich sah oder hörte, erinnerte mich an Hannah.

Zu sagen, ich hätte sie geliebt, reicht nicht, um meine Gefühle für sie auszudrücken. Sie hat mich in jeder Hinsicht vollständig gemacht. Ohne sie war meine Welt trist und öde, grau in grau. Es gibt Tausende von passenden Attributen, und sie könnten trotzdem nicht einmal annähernd beschreiben, wie leer ich mich fühlte, seit sie nicht mehr bei mir war.

Ständig redete ich mit ihr. Wahrscheinlich sollte ich das niemandem erzählen, aber seitdem sie mich ein letztes Mal angelächelt hatte, bevor sie endgültig die Augen schloss, hatten wir ein einseitiges Gespräch miteinander geführt.

Und nun saß ich hier, ein Jahr später, und tat so, als hätte ich Spaß an einem Baseballspiel der Seattle Mariners, während ich in Wirklichkeit nur an meine Frau denken konnte. An meine Frau, die seit einem Jahr tot war.

Ritchie, Hannahs Bruder und mein bester Freund, hatte mich zu dem Spiel eingeladen und mir die Karte für den Logenplatz geschenkt. Klar, ich weiß, warum er das getan hat. Mir ist nur allzu klar, dass mein Schwager mich nicht eingeladen hat, weil er mich irrtümlich für einen eingefleischten Baseballfan hält. Er wusste natürlich genau, welcher Tag sich jährte.

Auch wenn ich, wie gesagt, nicht zu Sentimentalitäten neige, aber diesen einen Tag kann ich nicht vergessen.

Als Arzt, genauer gesagt als Kinderarzt, ist mir der Tod vertraut. Ich bin ihm schon viel zu oft begegnet, und keine dieser Begegnungen ist leicht, gerade wenn es Kinder betrifft. Und selbst wenn das Ende wie bei Hannah friedlich und heiter verläuft, fühle ich mich betrogen und wie ein Verlierer.

Als Teenager war ich selbst sportlich aktiv. Im Herbst habe ich Football gespielt, im Winter Basketball und im Frühjahr Baseball. Im Sommer habe ich als Rettungsschwimmer gearbeitet. Sportlicher Kampfgeist gehört zu meiner Natur. Ich verliere nicht gern, und mein Gegner, der Tod, spielt nicht fair. Der Tod hat mir, hat uns allen, Hannah genommen, und zwar viel zu früh. Sie war die lebendigste, fröhlichste, liebevollste Frau, die ich jemals kennengelernt habe, und ohne sie fühlte ich mich verloren, wusste nicht weiter, strampelte mich ab, ohne etwas zu erreichen.

Obwohl ich meinen Feind, den Tod, bekämpfe, seit ich Arzt geworden bin - schließlich bin ich genau zu diesem Zweck Arzt geworden -, habe ich ein neues, komplexeres Verständnis von ihm erlangt. Ich habe gelernt, dass der Tod ein Freund sein kann, obwohl er der Feind ist. Als Hannah im Sterben lag, meine Hannah, die mich über alles liebte und so gut kannte, hat sie mir diese ultimative Wahrheit gezeigt.

Das vergangene Jahr hatte mir die Augen dafür geöffnet, dass ich meiner Frau einen schlechten Dienst erwiesen habe. Ich bedauere ganz besonders, mich geweigert zu haben, ihren nahenden Tod zu akzeptieren. Viel zu lange habe ich mich an sie geklammert, länger, als ich es hätte tun sollen. Ich habe mich geweigert, sie in Frieden gehen zu lassen, als sie dazu bereit war. Selbstsüchtig, wie ich war, konnte ich es nicht ertragen, sie loszulassen.

Selbst als sie das Bewusstsein verlor, blieb ich Tag und Nacht an ihrer Seite und wollte einfach nicht glauben, dass kein Wunder geschehen würde. Es war dumm, als Arzt wusste ich es eigentlich besser, und doch klammerte ich mich an sie. Heute erkenne ich, wie stur ich war. Ich erkenne, dass ich sie nicht zu Gott gehen lassen wollte und ihren Geist festgehalten und an die Erde gefesselt habe. An mich.

Als ich endlich erkannte, wie sinnlos das Ganze war, als ich begriff, was ich Hannahs Eltern und Ritchie damit antat, da wusste ich, dass ich sie loslassen musste. Ich verließ ihr Krankenhauszimmer und bekam mich wieder in den Griff. Tagelang hatte ich weder geschlafen noch gegessen, mich nicht rasiert. Dementsprechend sah ich vermutlich noch erbärmlicher aus, als ich mich fühlte. Ich fuhr nach Hause, duschte, zwang mich, einen Teller Suppe zu essen, und schlief drei Stunden lang tief und fest. Als ich zurück ins Krankenhaus kam, hatten die engsten Familienangehörigen sich um Hannahs Bett versammelt. Ihr Puls wurde immer langsamer, und es konnte nur noch Minuten dauern. Und dann, unmittelbar bevor sie starb, schlug sie die Augen auf, sah mich an und lächelte. Ich hielt ihre Hand, hob sie an meine Lippen, als sie die Augen ein letztes Mal schloss ⦠und dann war es vorbei.

Dieses letzte Lächeln wird mich für alle Zeit begleiten. Jeden Abend, bevor ich einschlief, hatte ich ihr letztes Lächeln vor Augen.

»He, Michael. Ein Bier?«, fragte Ritchie. Er nennt mich nicht Mike, niemand tut das. Selbst als Kind nannte man mich nie Mike.

»Gern.« In Gedanken war ich weder beim Spiel noch bei sonst irgendetwas. Ohne einen Blick auf die Spielstandsanzeige zu werfen, hätte ich nicht mal sagen können, welche Mannschaft in Führung lag. Rein äußerlich tat ich alles, was erwartet wurde: sprang auf, wenn Ritchie es tat, schrie und pfiff wie die anderen Zuschauer, aber das Spiel hätte mir nicht gleichgültiger sein können. Schon lange war mir alles gleichgültig geworden - bis auf meine Arbeit. Sie war meine Rettung.

»Gehen wir nach dem Spiel noch was essen?«, fragte Ritchie, als er mir ein paar Minuten später ein kaltes Bier in die Hand drückte.

Ich zögerte. Daheim warteten nur ein leeres Haus und meine Erinnerungen an Hannah auf mich.

»Gern.« Großen Appetit hatte ich allerdings nicht. Hatte ich zurzeit so gut wie nie.

»Toll.« Er nahm einen großen Schluck Bier und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Spiel zu.

Ich hatte meinem Schwager nicht gerade einen Gefallen getan, als ich seine Einladung, das Spiel gemeinsam zu sehen, angenommen hatte. Außerdem waren die Plätze nicht gerade billig. Ritchie hatte eine Menge Geld hingeblättert für die Logenplätze direkt hinterm Schlagmal, und was tat ich? Schaute während des ganzen Spiels kaum mal hin. Ich hätte seine Einladung zugunsten von jemand anderem ausschlagen sollen, wollte aber nicht allein sein. Nicht heute. An jedem anderen Tag des Jahres genügte mir meine eigene Gesellschaft völlig. Aber nicht heute.

Das Spiel musste vorbei sein, denn das Stadion begann sich zu leeren. Mitbekommen hatte ich davon nichts.

Ich gab mir einen Ruck. »Tolles Spiel.«

»Wir haben verloren«, grummelte Ritchie.

Nicht einmal das hatte ich bemerkt.

Er klopfte mir auf den Rücken und eilte zum Ausgang. Das war seine Art, mir zu zeigen, dass er mich verstand.

Eine halbe Stunde später saßen wir in einer netten Sportsbar nicht weit vom Stadion. Ich starrte auf die Speisekarte und wünschte, ich hätte wenigstens ein bisschen Appetit. Im Laufe des letzten Jahres hatte ich rund zehn Kilo Gewicht verloren. Nahrung war eine bloße Notwendigkeit, und nur deshalb machte ich mir die Mühe, überhaupt etwas zu essen. Meistens nebenbei, ohne darauf zu achten, was ich aß, oder mir zu überlegen, was mir schmecken könnte. Ich musste etwas in den Magen bekommen, also holte ich mir einen Eiweißriegel oder einen Gemüsetrunk. Das erfüllte seinen Zweck, auch wenn es mir keinen Genuss bereitete.

Hannah ist eine begnadete Köchin gewesen, genau wie ihre Cousine Winter Adams, der das French Café in der Blossom Street gehört. Sie experimentierte gern mit Rezepten und hatte Freude daran, ganze Menüs zuzubereiten. Bei unseren Freunden war sie für ihre Dinnerpartys berühmt. Als Gastgeberin war sie in ihrem Element, charmant und freundlich.

»Worüber denkst du...
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Autor

SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer Cedar Cove-Serie inspiriert hat.