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Westfalenbräu

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
244 Seiten
Deutsch
Emons Verlagerschienen am30.11.2011
Ein Schluck frisch gezapftes Bier genügt, und der junge Mann ist tot. Ein vergiftetes Bierfass auf dem Herforder Hoeker-Fest lässt Kommissar Jan Oldinghaus von der Bielefelder Kripo in seiner Heimatstadt ermitteln. Galt der Anschlag gezielt dem Opfer? Oder sollte die heimische Brauerei getroffen werden? Ein Gespräch mit dem Chef der Brauerei soll Licht ins Dunkel bringen. Doch bevor Oldinghaus mit ihm reden kann, ist der Brauer tot. Was zuerst nach Selbstmord aussieht, entpuppt sich rasch als Mord. Oldinghaus deckt ein Netz aus Neid, Intrigen und Erpressung auf. Die Zukunft der Brauerei steht auf dem Spiel ...

Jobst Schlennstedt, 1976 in Herford geboren und dort aufgewachsen, studierte Geografie an der Universität Bayreuth. Seit Anfang 2004 lebt er in Lübeck. Hauptberuflich arbeitet er als Senior Consultant für ein großes dänisches Unternehmen und berät die Hafen- und Logistikwirtschaft. Im Emons Verlag veröffentlicht er seit 2006 Küsten- und Westfalen-Krimis sowie Titel aus der 111-Orte-Reihe. www.jobst-schlennstedt.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Schluck frisch gezapftes Bier genügt, und der junge Mann ist tot. Ein vergiftetes Bierfass auf dem Herforder Hoeker-Fest lässt Kommissar Jan Oldinghaus von der Bielefelder Kripo in seiner Heimatstadt ermitteln. Galt der Anschlag gezielt dem Opfer? Oder sollte die heimische Brauerei getroffen werden? Ein Gespräch mit dem Chef der Brauerei soll Licht ins Dunkel bringen. Doch bevor Oldinghaus mit ihm reden kann, ist der Brauer tot. Was zuerst nach Selbstmord aussieht, entpuppt sich rasch als Mord. Oldinghaus deckt ein Netz aus Neid, Intrigen und Erpressung auf. Die Zukunft der Brauerei steht auf dem Spiel ...

Jobst Schlennstedt, 1976 in Herford geboren und dort aufgewachsen, studierte Geografie an der Universität Bayreuth. Seit Anfang 2004 lebt er in Lübeck. Hauptberuflich arbeitet er als Senior Consultant für ein großes dänisches Unternehmen und berät die Hafen- und Logistikwirtschaft. Im Emons Verlag veröffentlicht er seit 2006 Küsten- und Westfalen-Krimis sowie Titel aus der 111-Orte-Reihe. www.jobst-schlennstedt.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783863580070
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum30.11.2011
Seiten244 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3458 Kbytes
Artikel-Nr.3045427
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Ein Schluck frisch gezapftes Bier genügt, und der junge Mann ist tot. Ein vergiftetes Bierfass auf dem Herforder Hoeker-Fest lässt Kommissar Jan Oldinghaus von der Bielefelder Kripo in seiner Heimatstadt ermitteln. Galt der Anschlag gezielt dem Opfer? Oder sollte die heimische Brauerei getroffen werden? Ein Gespräch mit dem Chef der Brauerei soll Licht ins Dunkel bringen. Doch bevor Oldinghaus mit ihm reden kann, ist der Brauer tot. Was zuerst nach Selbstmord aussieht, entpuppt sich rasch als Mord. Oldinghaus deckt ein Netz aus Neid, Intrigen und Erpressung auf. Die Zukunft der Brauerei steht auf dem Spiel ...mehr
Leseprobe

1

Die drückende Schwüle der vergangenen Tage hatte die Luft aufgeheizt. Selbst zu später Stunde hing sie noch wie eine Dunstglocke über der Stadt. Verschwitzte Menschenmassen drängten sich durch den historischen Altstadtkern in Richtung der Fixpunkte, der drei großen Marktplätze. Seit Tagen befand sich Herford nun schon im Ausnahmezustand.

Heute war Samstag. Das Hoeker-Fest - das große Bürgerfest - hatte seinen Höhepunkt erreicht: Musiker, Tanzgruppen, Gaukler und Magier, an jeder Ecke kulinarische Spezialitäten und fröhliche Gesichter. Die Menschen der Stadt genossen ihr Fest und feierten sich selbst.

Kai Stahlhut war kein Mensch, der solchen Trubel schätzte. Er bevorzugte die bodenständige Variante, um ein paar Stunden auf dem Fest zu verbringen. In der linken Hand ein Bier, rechts eine Bratwurst. Fertig. Ein gelungener Abend konnte so einfach sein.

Stahlhut war Kriminalkommissar der Herforder Polizeiinspektion. Obwohl gerade einmal fünfunddreißig Jahre alt, gehörte er unter den Kollegen schon zu den alten Hasen. Seine manchmal sehr direkte Art hatte ihm allerdings schon ein ums andere Mal Ärger mit seinen Vorgesetzten eingehandelt. Offenbar besaßen seine Mitmenschen einfach eine andere Art von Humor als er.

Das Hoeker-Fest hatte Stahlhut wie schon in den letzten Jahren auch dieses Mal alles abverlangt. Diebstähle, Körperverletzungen und ein schwerer Fall von Brandstiftung hatten ihn und seine Kollegen auf Trab gehalten. Umso glücklicher war er, dass er an diesem Abend keinen Dienst hatte.

Am späten Nachmittag hatte er seinen Kumpel Jens anrufen und fragen wollen, ob er Lust auf einen Männerabend habe. Doch als er den Hörer in die Hand genommen hatte, war es ihm wieder eingefallen. Seine Freundin Kathrin war zum Frühstück bei ihm gewesen. Sie hatte darauf bestanden, den Abend gemeinsam mit ihm auf dem Weindorf am Gänsemarkt zu verbringen. Er erinnerte sich daran, dass sie sich dort mit ihren Freundinnen und deren Männern verabredet hatte. Allein bei dem Gedanken daran hatte sich Stahlhuts Magen verkrampft, und ein hartnäckiges Sodbrennen, mit dem er schon seit der Jugend zu kämpfen hatte, machte sich bemerkbar.

Kathrin war vor ein paar Monaten aus ihrer gemeinsamen Wohnung ausgezogen, weil sie es nicht länger ausgehalten hatte, mit einem Menschen zusammenzuleben, der - wie sie ihm an den Kopf geworfen hatte - so unzuverlässig und egozentrisch wie Stahlhut durchs Leben ging. Warum sie nicht sofort mit ihm Schluss gemacht hatte und stattdessen in jeder freien Minute seine Nähe suchte, war ihm unklar.

Kathrins Freundinnen waren schlimmer als die aufgedrehten Hühner aus »Sex and the City«. Ihre Gesprächsthemen waren derart oberflächlich, dass Stahlhut dagegen selbst die Fußballgespräche mit seinen Kollegen als geistreiche Unterhaltung empfand. Und dann die Männer. Verweichlicht, unterdrückt, meinungslos, zu Dienstboten degradiert. Wie um alles in der Welt sollte er es bloß ertragen, einen gesamten Abend mit diesen Menschen zu verbringen und belanglosen Small Talk über TV-Superstars zu halten oder über die neueste Risotto-Kreation zu sprechen? Und als Höchststrafe sollte er auch noch Wein anstatt seines geliebten Biers trinken?

Das Weindorf am Gänsemarkt bot Weine aus aller Herren Länder. Merlot, Tempranillo, Silvaner, Riesling - Namen, die Stahlhut so fremd waren wie die Interessen seiner Freundin. Ihm genügte ein gut gezapftes Bier, um glücklich zu sein. Warum sollte er stundenlang darüber philosophieren, wie ein alkoholisches Getränk mundete? Im Grunde ging es doch nur darum, sich einen hinter die Binde zu kippen.

»Huhu!« Eine aufgeregte Frauenstimme drang an Stahlhuts Ohr. Widerwillig schob er Kathrin vor sich her durch die Menschenmenge in Richtung des Pfälzer Weinstandes; vorbei an dem Brunnen mit den acht aus Bronze gegossenen Gänsen, der in der Mitte des Platzes stand.

Er musste einsehen, dass seine Befürchtungen wahr geworden waren. Silke, Kathrins engste Freundin, wartete bereits auf sie. Sie war die Schrecklichste von all den Bekannten, die ihm Kathrin in den letzten Jahren vorgestellt hatte. Kaufsüchtig, laut, hysterisch.

»Hallo, Silke!«

Küsschen links, Küsschen rechts.

Stahlhut zwang sich zu einem Lächeln. Aus dem Hintergrund trat ein unscheinbarer Mann, den er als Silkes Mann erkannte.

»Kai, schön, dass du dabei bist!«, säuselte Silke. »Dann kannst du ja die Diskussion über das perfekte Pesto fortsetzen, die du beim letzten Mal mit Frank geführt hast.« Sie lachte schallend.

Stahlhut tat ihr den Gefallen und lachte mit. Drei Sekunden. Dann erfror seine Miene zu einem eisigen Blick, der Silke wie ein Blitz traf. Im nächsten Augenblick riss jemand an seiner Schulter. Stahlhut drehte sich um und sah einem Mann in die Augen, den er augenblicklich in die Schublade »Banker« steckte.

»Schön, dich zu sehen«, sagte der Mann.

»Kennen wir uns?«

»Mensch, Kai, ich bin´s, Ralf.«

Ralf? Doch nicht etwa Heikes ...?

»Heike ist auch hier«, unterbrach der Mann Stahlhuts Gedanken. »Heike, komm doch mal rüber! Ich habe Kai getroffen.«

Stahlhut verzog den Mund und drängte sich weiter in Richtung der Theke. Silke und Frank, Heike und Ralf - was für ein schrecklicher Abend stand ihm bloß bevor? Ralf war die Fleischwerdung des immerzu freundlichen, immer korrekten Menschen. Jemand, den man gerne so lange provozieren wollte, bis auch aus ihm ein unkontrolliertes Wort herausbrach.

»Ah, Kathrin!«, hörte Stahlhut Ralf hinter sich rufen. »Lass dich drücken!«

Stahlhut versuchte wegzuhören, indem er die Tafel des Weinstandes studierte.

»Bitte schön, was darf´s denn sein? Ein Schoppen Riesling vielleicht?«

»Ist der sauer oder ist das so n süßes Gesöff?«

»Trockener Kabinett. Wenn Sie lieber einen lieblicheren Tropfen hab...«

»Nee, is okay. Zweimal bitte.«

Stahlhut bezahlte und nahm die beiden Weingläser entgegen, die wie kleine Senfgläser aussahen. Er blickte sich um, aber Kathrin war nirgends zu sehen. Auch die anderen waren in der Menge nicht mehr auszumachen. Stahlhut hätte lügen müssen, wenn er behauptet hätte, es würde ihm etwas ausmachen.

Er nahm einen kleinen Schluck Wein und ließ ihn im Mundraum kreisen. Gar nicht so schlecht, dachte er. Er nahm einen weiteren Schluck. Diesmal einen größeren. So als hätte er ein frisch gezapftes Bier in der Hand.

Ehe er es sich versah, war nicht nur sein Glas, sondern auch das von Kathrin ausgetrunken. Er stand unschlüssig vor dem Weinzelt und ließ seinen Blick erneut durch die Massen schweifen. Irgendwo in dem Gewühl erkannte er Kathrins Gesicht. Sie lachte ausgelassen und umarmte ihre Freundinnen. Silke und Heike. Auch Martina, Kathrins pummelige Singlefreundin, war inzwischen da.

Stahlhut war genervt von dem Trubel, stellte die Gläser zurück auf den Tresen und wanderte ziellos um den Weinstand herum. Er hatte mit einem Mal das dringende Bedürfnis nach einem Bier. Aber gab es während des Hoeker-Fests überhaupt einen Bierstand auf dem Gänsemarkt? Auf der Rückseite des Standes steuerte er einen metallenen Mülleimer an und kletterte hinauf. Da er mit seinen eins fünfundsiebzig zu den kleineren Männern gehörte, musste er sich eben anderweitig helfen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Plötzlich spürte er, dass ihm der Riesling in den Kopf gestiegen war. Er hatte Probleme, das Gleichgewicht zu halten. Sein durchtrainierter Körper schien für einen Moment lang außer Kontrolle zu geraten. Um ein Haar wäre er auf den harten Steinboden gefallen.

Mühevoll balancierte er aus und fand schließlich eine Position, in der er sich sicher fühlte. Der Blick auf die Menschenmassen ließ das Schwindelgefühl jedoch sofort wieder zurückkehren. Von überall her strömten Stimmengewirr, laute Musik und der Geruch von Wein und Gegrilltem auf ihn ein.

Er schloss für einen Moment die Augen und stellte sich vor, mit einem vollen Bierglas in der Hand davonzuschweben, während die Geräuschkulisse unter ihm allmählich immer leiser wurde.

Sein Tagtraum wurde jäh von einem lauten Frauenschrei unterbrochen. Vom anderen Ende des Marktplatzes, dort, wo der Gänsemarkt in die Radewiger Straße überging, nahm Stahlhut Unruhe wahr. Einige Menschen liefen auseinander, andere drängten sich um einen Stand herum, über dem das markante Logo der heimischen Westfalenbräu-Brauerei prangte. Aufgeregte Stimmen klangen zu ihm herüber. Hoffentlich keine Schlägerei unter Jugendlichen, dachte er. Das war das Letzte, worauf er heute Abend - an seinem freien Abend - Lust hatte. Trotzdem musste er seiner Pflicht als Kriminalbeamter nachgehen und überprüfen, was der Grund für die plötzliche Hektik war. Stahlhut sprang von dem Mülleimer hinunter und kämpfte sich unter Einsatz seiner Ellenbogen durch die Menge.

»Schatz, da bist du ja. Hast du mir einen Wein mitgebr...?«

»Jetzt nicht.« Stahlhut drängte sich an Kathrin vorbei. Das dumpfe Raunen, das über den Köpfen der Menschen auf dem Gänsemarkt hing, beunruhigte ihn. Er musste nachsehen, was geschehen war.

Je näher er dem Bierstand und der Menschentraube, die sich mittlerweile versammelt hatte, kam, desto stärker wurde sein Unbehagen. Er arbeitete sich an den Leuten vorbei, die regungslos in einem Halbkreis vor dem Bierstand verharrten. Die Hektik, die eben noch geherrscht hatte, war mit einem Mal verflogen. Eine sonderbare Stille umgab die Menschen um ihn herum. Stille, die sich Stahlhut so sehr herbeigesehnt hatte. Doch in diesem Augenblick wirkte sie alles andere als wohltuend.

»Würden Sie mich bitte durchlassen!« Stahlhut legte die...
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Autor

Jobst Schlennstedt, 1976 in Herford geboren und dort aufgewachsen, studierte Geografie an der Universität Bayreuth. Seit Anfang 2004 lebt er in Lübeck. Hauptberuflich arbeitet er als Senior Consultant für ein großes dänisches Unternehmen und berät die Hafen- und Logistikwirtschaft. Im Emons Verlag veröffentlicht er seit 2006 Küsten- und Westfalen-Krimis sowie Titel aus der 111-Orte-Reihe.
jobst-schlennstedt.de