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we love fashion (Band 1) - Minirock und Flower-Power

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am11.08.2014
Hanna und Lucy sind nicht nur Schwestern, sie teilen auch eine große Leidenschaft: Mode. Gemeinsam besuchen sie das Internat Fashion School Bernstein, an dem junge Talente alles rund um das Thema Mode lernen können. Und sie teilen auch ein Geheimnis: Zusammen können sie in die Vergangenheit reisen und dort Lifestyle und Mode hautnah miterleben. Kaum sind die Sommerferien vorbei, müssen sich die Schwestern neuen Herausforderungen in der Fashion School stellen. In Teams sollen sie Referate über die Mode der Sechzigerjahre halten. Während Hanna sich mit der Schulzicke Angelina herumschlagen muss, hat Lucy mehr Glück mit ihrem Partner: Lasse ist der süßeste Typ des Jahrgangs. Doch leider bekommt sie in seiner Gegenwart keinen geraden Satz heraus und sie darf sich auf keinen Fall verlieben. Denn mit einem Kuss ihrer wahren Liebe verlieren die Schwestern die Fähigkeit zum Zeitreisen! Die Reihe 'we love fashion' bietet einen coolen Mix aus Zeitreise und Modebegeisterung, in dem die Schwestern Lucy und Hanna so manch witzige Situation und mitreißendes Ereignis erleben.

Hinter Maya Seidensticker verbirgt sich das Autorinnenteam Heike Abidi und Tanja Janz, die gemeinsam mit ihren Leserinnen in vergangene Modejahrzehnte eintauchen.
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Produkt

KlappentextHanna und Lucy sind nicht nur Schwestern, sie teilen auch eine große Leidenschaft: Mode. Gemeinsam besuchen sie das Internat Fashion School Bernstein, an dem junge Talente alles rund um das Thema Mode lernen können. Und sie teilen auch ein Geheimnis: Zusammen können sie in die Vergangenheit reisen und dort Lifestyle und Mode hautnah miterleben. Kaum sind die Sommerferien vorbei, müssen sich die Schwestern neuen Herausforderungen in der Fashion School stellen. In Teams sollen sie Referate über die Mode der Sechzigerjahre halten. Während Hanna sich mit der Schulzicke Angelina herumschlagen muss, hat Lucy mehr Glück mit ihrem Partner: Lasse ist der süßeste Typ des Jahrgangs. Doch leider bekommt sie in seiner Gegenwart keinen geraden Satz heraus und sie darf sich auf keinen Fall verlieben. Denn mit einem Kuss ihrer wahren Liebe verlieren die Schwestern die Fähigkeit zum Zeitreisen! Die Reihe 'we love fashion' bietet einen coolen Mix aus Zeitreise und Modebegeisterung, in dem die Schwestern Lucy und Hanna so manch witzige Situation und mitreißendes Ereignis erleben.

Hinter Maya Seidensticker verbirgt sich das Autorinnenteam Heike Abidi und Tanja Janz, die gemeinsam mit ihren Leserinnen in vergangene Modejahrzehnte eintauchen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732002016
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum11.08.2014
Reihen-Nr.2
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2241 Kbytes
Artikel-Nr.3087859
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Ein großer Schritt …

»Mensch, Lucy, hast du wieder an Omas Taschenuhr herumgespielt, ohne nachzudenken?«, zischt Hanna in Lucys Ohr, während sich die beiden auf den Weg in die Küche machen. Zerknirscht zuckt Lucy mit den Schultern. »Hab ich ganz spontan gemacht«, murmelt sie als Entschuldigung. »Diese Dokumentation war einfach so langweilig, dass ich es nicht länger ausgehalten habe. Dann dachte ich mir: Mal sehen, ob die Realität damals nicht ein bisschen spannender war. Und zack, waren wir hier. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach geht.«

»Tja, und schon wieder hast du uns damit unvorbereitet in die Vergangenheit katapultiert«, stellt ihre Schwester fest, doch ihre Stimme klingt dabei nicht mehr ganz so vorwurfsvoll wie eben.

»Sorry, nächstes Mal sag ich dir vorher Bescheid«, verspricht Lucy. »Ohne das Kribbeln war ich genauso überrascht wie du, plötzlich hier zu landen.«

»Immerhin wissen wir jetzt, dass es noch funktioniert.«

»Oh!«, macht Lucy. Daran hat sie noch gar nicht gedacht. Aber Hanna hat völlig recht: Die Frage, ob sie die Zeitreisefähigkeit durch ihren harmlosen Kuss auf der Berliner Mauer verspielt hat, ist damit beantwortet. »Dann ist es doch gut, dass ich - rein zufällig - diese Zeitreise ausgelöst habe«, findet Lucy, schon wieder ganz unbekümmert. »Und außerdem müsstest du doch ganz in deinem Element sein: Was den Modestil betrifft, passt du doch perfekt in dieses Jahrzehnt!«

Damit hat sie nicht ganz unrecht, das muss auch ihre Schwester zugeben, auch wenn sie eher die Doris-Day-Variante bevorzugt als die flippigen Endsechziger-Outfits. Im Gegensatz zu Lucy, die es gerne lässig mag, liebt Hanna klassische Linien - am besten einfarbig und dezent. Sie bevorzugt gerade geschnittene Hosen, hochwertige Shirts, schlichte Blusen oder schmale Etuikleider. Schmuck trägt sie selten, wenn man von ihrer silbernen Halskette mit Herzanhänger absieht, ohne die man sie fast nie sieht. Allerdings sind Hannas Lieblingsfarben Schwarz und Weiß - ganz im Gegensatz zu den Outfits der Partygäste, die es in Sachen Farbenpracht locker mit einem Pfau oder einem bunten Papagei aufnehmen können. Diese Farbenfreude entspricht wiederum ganz Lucys Geschmack: Die jüngere der beiden Schwestern mag es gerne bunt und flippig.

»Es kann wohl nicht schaden, sich hier ein bisschen umzuschauen«, grinst Hanna schließlich und pikst ihrer kleinen Schwester dann liebevoll in die Seite. »Du kannst einen aber auch erschrecken mit diesen unvorhergesehenen Abenteuern …«

Doch vorerst bleibt wenig Zeit zum Beobachten, denn Peggy kann jede Unterstützung gebrauchen und weist die beiden Aushilfskellnerinnen rasch ein. Lucy drückt sie ein Tablett mit Lachs-Kaviar-Häppchen, gefüllten Eiern und überbackenen Weißbrotscheiben in die Hand.

»Sind das etwa Hawaii-Toasts?«, fragt Lucy und fügt in Gedanken hinzu: Waren die damals etwa gerade modern?

»Wieso denn Toast aus Hawaii?«, erwidert Peggy. »Das sind Grilled Spamwiches.«

»Spam? Du meinst nervige Werbe-Mails?«, platzt Lucy verwundert heraus. Das kann doch nicht sein: In einer Zeit, in der es weder Laptops noch elektronische Post gab, müssten Junkmails doch eigentlich vollkommen unbekannt gewesen sein.

Zum Glück hat das Lachen der Partygäste Lucys unbedachte Frage übertönt. Während sich eine Gruppe Frauen in bodenlangen Blumenkleidern und Herren in schicken Anzügen über einen Scherz der Gastgeberin amüsiert, stupst Hanna ihre Schwester an und raunt ihr zu: »Spam-Mails wurden doch nach dieser Frühstücksfleisch-Marke benannt. Hast du noch nie davon gehört? Das geht alles auf einen dieser schrägen Monty-Python-Sketche zurück, die Papa so komisch findet.«

Was Hanna so alles weiß … Lucy fand zwar die Achtziger megaspannend, aber für alles, was noch länger her ist, interessiert sie sich nicht besonders. Auch nicht dafür, wo irgendwelche Redewendungen ihren Ursprung haben. Und statt über Monthy Python lacht sie eher über Anke Engelke oder Elias M'Barek. Auch wenn sich die beiden Schwestern äußerlich fast so stark ähneln, als wären sie eineiige Zwillinge, sind sie doch in ihren Vorlieben sehr unterschiedlich. Lucy ist vor allem ausgesprochen spontan, was sie wie jetzt auch zuweilen in verzwickte Situationen bringt, aber sie ist auch äußerst pragmatisch. Deshalb schnappt sie sich ohne weitere Diskussionen das Tablett mit den Snacks und meint: »Am besten sage ich gar nichts mehr, abgesehen von feel free to take one oder please help yourself.« Mit diesen Worten stürzt sie sich ins Gewühl, um den Partygästen das Retro-Fingerfood anzubieten.

»Okay«, wendet sich Peggy an Hanna, »dann hilfst du mir mit den Getränken.«

Hanna nickt.

»Fangen wir mit dem einfachen Teil an«, beginnt Peggy. »Ganz unkompliziert sind die Männer, die nur Altherrenbrause trinken, und die Ladys, die Diplomatensprudel schlürfen.« Irritiert zieht Hanna die Stirn kraus. Peggy muss übersetzen. »Bier und Sekt«, erklärt sie schulterzuckend. Kaum zu fassen, dass Hanna die gängigen Jugendslang-Ausdrücke nicht kennt. Peggy kann ja nicht ahnen, dass ihre neue Kollegin einer völlig anderen Generation entstammt. Einer, in der man »Hopfenblütentee« und »Rülpswasser« zu Bier und Sekt sagt.

»Alles klar«, behauptet Hanna und tut so, als hätte sie Peggy eben nur rein akustisch nicht richtig verstanden. Sie kann ja unmöglich erklären, dass sie in Wahrheit fast fünfzig Jahre jünger ist als Peggy. Doch die hat ihren Vortrag zum Thema Getränkeservice längst fortgesetzt: »Die meisten Gäste lieben jedoch Longdrinks. Jack bereitet immer ganze Tabletts damit vor, die musst du einfach nur verteilen. Die anderen Drinks servierst du auf Bestellung.«

Hanna schwirrt jetzt schon der Kopf. Lucy hat's gut! Hätte sie sich doch bloß für das Snack-Tablett entschieden …

»Die Lady mit dem langärmeligen Glitzer-Minikleid und den schulterlangen Haaren trinkt beispielsweise Pink Lady. Passend zur Garderobe.« Nach dieser Beschreibung erkennt Hanna sofort, wen Peggy meint, und prägt sich ihr Outfit zusammen mit dem Getränkewunsch ein. Rosa Glitzerkleid - Pink Lady. Eigentlich ganz einfach.

»Und siehst du die Dunkelhaarige dort drüben im Weltraum-Look?«

»Wenn damit die Frau im metallicfarbenen Rock und den weißen Lackstiefeln gemeint ist, ja«, grinst Hanna.

»Genau. Sie bestellt immer einen Old Fashioned.« Die Eselsbrücke ist naheliegend: futuristischer Modestil - altmodisches Lieblingsgetränk, jedenfalls wenn man es wörtlich übersetzt.

»Direkt daneben steht eine langhaarige Blondine im Flower-Power-Kleid mit indianischem Fransenleder und passendem Haarband. Ihr kannst du eine Bloody Mary servieren.« Indianerin - Skalp - Blut. Auch diese Eselsbrücke funktioniert gut, obwohl sie reichlich geschmacklos ist.

Doch bald hat Hanna den Überblick verloren. Es gibt einfach zu viele Gäste und zu viele unterschiedliche Drinks. Deshalb beschließt sie, lieber ins kalte Wasser zu springen und die Gäste höflich nach ihren Wünschen zu fragen. Sonst bringt sie der Dame mit den kurzen roten Haaren und dem weißen Anzug im Chanel-Stil womöglich aus Versehen einen Cuba Libre statt eines Whisky Sour und der Babydoll-Trägerin mit der hochtoupierten Beehive-Frisur einen Planters Punch statt eines Frozen Daiquiri.

»Hauptsache, du probierst nicht selbst davon«, warnt Peggy sie noch. »Das Zeug haut den stärksten Eskimo vom Schlitten.«

»Keine Sorge«, gibt Hanna zurück, »ich steh nicht auf Alkohol.« Und während sie sich schon mit einem Getränketablett unter die Gäste mischt, wundert sich Peggy noch darüber, wie merkwürdig Hanna sich ausdrückt. Auf einem Getränk kann man doch nicht stehen!

Die nächsten Stunden verbringen die Schwestern damit, die Partygäste zu bedienen und sich ihre Outfits einzuprägen. Dabei stellen sie fest, dass in Omas Jugendzeit offenbar ziemlich wenig gegessen wurde, dafür aber umso mehr getrunken und noch mehr geraucht. Man könnte fast meinen, die gesundheitlichen Risiken von Alkohol und Nikotin seien 1969 noch vollkommen unbekannt gewesen. Die Zigarette in der einen und das Glas in der anderen Hand scheinen unvermeidbare Modeaccessoires zu sein. Zum Glück hält sich ein Teil der Gesellschaft draußen um den Pool herum auf, sodass Hanna und Lucy wenigstens ab und zu frische Luft schnappen können.

»Dieser Qualm ist unerträglich«, klagt Hanna, als sich die Wege der Schwestern wieder kreuzen.

»Mir brennt er auch in den Augen«, stimmt Lucy zu, »aber ich versuche ihn zu ignorieren und stattdessen auf die Mode zu achten. Welches ist denn dein Lieblingsoutfit? Ich finde die Frau mit den Hotpants, der halb transparenten Batikbluse und dem Federschmuck im Haar ziemlich schick.«

»Meinst du die mit den Perlenketten und den unzähligen Armreifen?«

»Genau die.«

»Ehrlich gesagt gefällt mir die Dame im blassgelben Etuikleid mit der Doris-Day-Frisur und den halbhohen Pumps irgendwie besser. Die ist eleganter.«

»Alles andere hätte mich auch gewundert«, meint Lucy lachend und begutachtet kritisch das Styling der Gäste. Egal, was die Frauen tragen und wie viel Kilo Haarspray sie für ihre Frisuren brauchen: Was das Make-up betrifft, haben sie alle denselben Geschmack. Schwarzer Kajal, dunkler Lidschatten, künstliche Wimpern und blasser Lipgloss. »Irgendwie sehen alle aus wie Pandabären.«

Hanna grinst und dreht mit Altherrenbrause und Diplomatensprudel ihre nächste Runde.

Abgesehen vom Make-up kann von einem einheitlichen Look der Partybesucher nicht die Rede sein. Vielmehr zeigen die...
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