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Veronica Mars 2 - Mörder bleiben nicht zum Frühstück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
script5erschienen am21.09.20151. Auflage
Veronica Mars muss sich in ihrem aktuellen Fall mit den verborgenen Seiten eines der glamourösesten Orte in Neptune befassen: Das Neptune Grand war schon immer das eleganteste Hotel am Platz. Der pure Luxus ist hier zu Hause - Reiche und Prominente gehen ein und aus. Doch das Neptune Grand ist auch Schauplatz zwielichtiger Geschäfte und diverser Skandale. Als eine Frau behauptet, in einem der Zimmer brutal angegriffen worden zu sein, wenden sich die Hotelbesitzer an Veronica. Die Veronica Mars-Fernsehserie und der im vergangenen Jahr gezeigte Kinofilm begeisterten Zuschauer weltweit. Auch der erste Roman rund um die toughe Privatdetektivin, Zwei Vermisste sind zwei zu viel, der die Handlung des Kinofilms weiterspinnt, rief enthusiastische Rückmeldungen bei Fans und Thriller-Lesern hervor und stürmte sogleich die Bestsellerliste der New York Times. Nun legt Veronica Mars-Schöpfer Rob Thomas den heißersehnten zweiten Thriller um die Kult-Detektivin vor.

Rob Thomas ist Regisseur und Drehbuchautor. Bereits vor seinem Durchbruch mit Veronica Mars arbeitete er an einigen sehr erfolgreichen Fernsehserien mit. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt er in Austin, Texas. Jennifer Graham absolvierte ein Studium am Reed College und machte ihren Master an der University of Texas. Ihre Kurzgeschichten sind in verschiedenen Zeitschriften erschienen. Mit ihrem Ehemann wohnt sie momentan in Austin, Texas, und ist ein sehr, sehr großer Veronica-Mars-Fan.
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Produkt

KlappentextVeronica Mars muss sich in ihrem aktuellen Fall mit den verborgenen Seiten eines der glamourösesten Orte in Neptune befassen: Das Neptune Grand war schon immer das eleganteste Hotel am Platz. Der pure Luxus ist hier zu Hause - Reiche und Prominente gehen ein und aus. Doch das Neptune Grand ist auch Schauplatz zwielichtiger Geschäfte und diverser Skandale. Als eine Frau behauptet, in einem der Zimmer brutal angegriffen worden zu sein, wenden sich die Hotelbesitzer an Veronica. Die Veronica Mars-Fernsehserie und der im vergangenen Jahr gezeigte Kinofilm begeisterten Zuschauer weltweit. Auch der erste Roman rund um die toughe Privatdetektivin, Zwei Vermisste sind zwei zu viel, der die Handlung des Kinofilms weiterspinnt, rief enthusiastische Rückmeldungen bei Fans und Thriller-Lesern hervor und stürmte sogleich die Bestsellerliste der New York Times. Nun legt Veronica Mars-Schöpfer Rob Thomas den heißersehnten zweiten Thriller um die Kult-Detektivin vor.

Rob Thomas ist Regisseur und Drehbuchautor. Bereits vor seinem Durchbruch mit Veronica Mars arbeitete er an einigen sehr erfolgreichen Fernsehserien mit. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt er in Austin, Texas. Jennifer Graham absolvierte ein Studium am Reed College und machte ihren Master an der University of Texas. Ihre Kurzgeschichten sind in verschiedenen Zeitschriften erschienen. Mit ihrem Ehemann wohnt sie momentan in Austin, Texas, und ist ein sehr, sehr großer Veronica-Mars-Fan.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732002955
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum21.09.2015
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2406 Kbytes
Artikel-Nr.3201015
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG

In Neptune regnete es. Was selten vorkam, selbst Anfang März. Normalerweise war der Himmel über dem kleinen südkalifornischen Städtchen das ganze Jahr über strahlend blau. Jetzt aber hatten sich Wolken über den Pazifik herangewälzt und dicke Tropfen klatschten auf die Häuser von Arm und Reich - die einzige ausgleichende Kraft in einer Stadt ohne Mittelschicht.

Ein schmuddeliger weißer Kleinbus rollte gemächlich durch die Straßen am östlichen Rand der Stadt, wo die sorgsam gehegten Feng-Shui-Gärten immer mehr brachliegenden, unkrautüberwucherten Grundstücken wichen. In dieser Gegend gab es keine Millionärsvillen, keine Boutiquen, keine Surferläden, keine Ferienapartments, in denen sich gut betuchte Damen von ihren Schönheitsoperationen erholten. Hier draußen gab es auf Betonziegeln aufgebockte Fertighäuser, Bikerbars, illegale Autowerkstätten. Die Gebäude waren ausgeblichen und schäbig und die Straßen voller Schlaglöcher, die den Bus mit seinen abgenutzten Stoßdämpfern buckeln ließen.

Frank Kozlowski war Schrotthändler, genau wie sein alter Herr es gewesen war. Seine verstorbene Frau hatte immer behauptet, er handle mit »Antiquitäten«, dabei waren neunzig Prozent von dem, was er aufgabelte, nichts als Müll - kaputte Elektrogeräte, die er ausschlachtete, oder Altmetall, das er für ein paar Kröten das Kilo vertickte. Aber hin und wieder mal fand er auch etwas richtig Gutes. In einer Stadt wie Neptune, wo die Reichen schon immer mehr gehabt hatten, als sie mit vollen Händen ausgeben konnten, sahnte ein Typ mit einem fahrbaren Untersatz und ein bisschen Einsatzbereitschaft ab und an ganz ordentlich ab. Noble Möbel, die bloß neu gepolstert oder ein bisschen restauriert werden mussten, Designerklamotten mit winzigen Flecken oder Rissen. Ausrangierte Gemälde, antike Straßenschilder oder Frühstücksdosen aus Blech mit Comicfiguren aus den Siebzigern auf dem Deckel. Die besten Sachen nahm Frank mit und verkaufte sie anschließend in seiner Garage, hauptsächlich an junge Typen mit ironisch getragenem Tirolerhut und Mädchen mit Karottenjeans aus zweiter Hand und kurz rasiertem Haar, die seine Waren mit Vokabeln wie »naiv« oder »authentisch« beschrieben. Kozlowski war ihre Affektiertheit egal - wenn sie ihm denn überhaupt auffiel. Diese Snobs sorgten dafür, dass er seine Hypothek abbezahlen konnte und immer genug Bier im Kühlschrank hatte.

Er kutschierte gemächlich durch den Regen, immer Ausschau haltend nach dem allerkleinsten Blitzen im Gestrüpp am Straßenrand. An seinem Rückspiegel schaukelte ein Rosenkranz beinahe synchron mit den Scheibenwischern hin und her. Auf dem Beifahrersitz saß Gus, sein kleiner, struppiger Hund, in Habachtstellung, die Ohren aufgestellt. Es war kurz nach sieben Uhr morgens und Frank war schon seit zwei Stunden unterwegs. Bis jetzt beschränkte sich seine Ausbeute auf einen Stapel verzogener Kanthölzer, einen Schubladenknauf aus Messing und einen mit Zigarettenbrandmalen übersäten Formschalenstuhl.

Aber so lief das nun mal in seinem Geschäft. Manche Tage waren die komplette Pleite. Dafür ließ die Schrottfee an anderen einen glitzernden Pfad erscheinen, der zu einem wahren Schatz führte. Das war es, was Kozlowski immer wieder dazu bewegte, um vier Uhr aus dem Bett zu kriechen und raus in den dunklen, schweinekalten Morgen zu fahren. Weniger die Aussicht auf Bares, sondern auf einen kräftigen Adrenalinstoß, auf den Kick beim nächsten großen Fund. Die Vorfreude auf eine einzige magische Entdeckung, die hundert beschissene, verschwendete Fahrten auf einen Schlag wettmachte. Das hatte er Nell nie so richtig erklären können. Sie hatte immer nur die Augen verdreht, wenn er mal wieder mit einer Ladung Ramsch vom Straßenrand nach Hause gekommen war. »Mensch, Frank, kannst du nicht einfach ganz normal Haushaltsauflösungen abklappern? Oder Flohmärkte? Secondhandläden? Dieser Krempel ist doch völlig wertlos.«

Wertlos. Allein das Wort - seine schiere Bedeutung - hatte ihm die Sprache verschlagen. Nichts war wertlos. Nicht wenn man wusste, wer es vielleicht gebrauchen konnte. Nicht wenn man wusste, was sich daraus machen ließ. Aber dafür hatte sie nie einen Sinn gehabt.

Und doch ⦠in dem Jahr, nachdem sie gestorben war (Lungenemphysem - sie hatte einfach nie die Finger von den verdammten Zigaretten lassen können), hatte er erstaunt festgestellt, wie still es im Haus auf einmal war, wie schwer ihm das Einschlafen ohne ihre eisigen Füße an seinen Waden fiel. Kinder hatten sie keine. Und so waren nur noch Gus und er und diese kribbelige Rastlosigkeit übrig, die ihn von Zimmer zu Zimmer tigern ließ, in den eisigen Morgenstunden weckte und aus dem Haus trieb, zu den Müllkippen und leer stehenden Gebäuden am Stadtrand von Neptune. Er wäre nie auf die Idee gekommen, dieses Gefühl als Trauer zu bezeichnen.

Während Kozlowski so durch die verlassenen Straßen kurvte, hing er seinen Gedanken nach. Er dachte an die Donuts, die er sich immer auf dem Rückweg von der Arbeit kaufte, an die heiße Dusche, sobald er den Bus ausgeladen hatte. Gus würde heute auch ein Bad nötig haben nach dem ganzen Regen und Schlamm. Er war kurz davor, es für heute gut sein zu lassen und nach Hause zu fahren, als er etwas sah.

Da vorne.

Er lenkte den Bus auf den Seitenstreifen und schaltete den Motor aus. Die Böschung fiel an dieser Stelle steil ab, hin zu einer von wildem Buchweizen und Sumach gesäumten Brachfläche - ein verwahrlostes Grundstück mit einem Zu-verkaufen-Schild auf einem Holzpfosten. Das Schild stand schon seit mindestens zehn Jahren dort. Die Grundstücke hier draußen am Stadtrand in der meilenweiten Öde zwischen einer heruntergekommenen Wohnwagensiedlung und der Balboa-County-Jugendvollzugsanstalt waren nicht gerade heiß begehrt auf dem Immobilienmarkt. Stattdessen nutzte halb Neptune die Gegend zur kostengünstigen Müllentsorgung, ein Umstand, der Kozlowski auf seinen Runden regelmäßig herlockte. Über die Jahre war er hier schon auf so einige Schätze gestoßen. Eine Kiste voller eselsohriger Playboys. Einen eins achtzig hohen Kunststoff-Cheeseburger von irgendeinem lange geschlossenen Drive-in-Imbiss. Die vordere Hälfte eines 68er Buick Skylark, die er an eine Schrauberwerkstatt verkauft hatte. Und auch jetzt hatte er im Dämmerlicht etwas erspäht - etwas, das es wert sein könnte, dafür die Böschung hinunterzustolpern.

Gus machte einen federnden Satz aus dem Bus und stürmte mit wedelndem Schwanz los. Er liebte ihre Schatzsuchen genauso sehr wie Kozlowski, spürte die Aufregung seines Herrchens und ließ sich davon anstecken.

Kozlowski stieg ebenfalls aus und knallte die Tür hinter sich zu. Wie eisige Nadeln trafen die Regentropfen auf seinen Hals und seine Wangen. Zum Schutz vor der Kälte zog er die Schultern hoch, während seine Stiefel im Matsch versanken. Einen Moment lang konnte er gar nichts erkennen und fragte sich, ob seine Augen ihm einen Streich gespielt hatten. Doch dann sah er es erneut: schmutzig rosa, halb vom hohen Gras verdeckt. Eine Schneiderbüste vielleicht, oder eine Schaufensterpuppe? Sein Herz machte diesen vertrauten kleinen Hüpfer, der fast immer auf einen guten Fund hindeutete.

Kozlowski ging neben Gus in die Hocke und kraulte dem Hund die bebende Flanke. »Na, was meinst du? Lohnt es sich, dafür nass zu werden?«

Gus rannte aufgeregt im Kreis. Mehr Ermutigung brauchte sein Herrchen nicht.

Der Hang war steil und rutschig. Schritt für Schritt schlitterte er hinunter, immer schön nach hinten gelehnt, um bloß keinen Adler zu machen. Gus stürmte vor ihm her und blieb am Fuß der Böschung kurz stehen, um sich trocken zu schütteln.

Kozlowskis Blick fand den Gegenstand im Gras wieder. Kein Zweifel, eine Schaufensterpuppe - jetzt konnte er auch die im Matsch ausgebreiteten Arme und Beine erkennen. Sauber und ein bisschen aufgemöbelt könnte sie ihm locker einen Hunni von irgendeinem Vintage-Laden oder einem Schneider einbringen. Und dann bestand natürlich immer noch die minimale Chance, dass sie richtig was wert war. Er hatte von antiken Schaufensterpuppen gehört, die für sieben-, achthundert das Stück über den Ladentisch gingen, manchmal sogar noch mehr, wenn es seltene Modelle in besonders gutem Zustand waren.

Aber selbst aus fünfzehn Metern Entfernung konnte man deutlich sehen, dass diese hier ziemlich ramponiert war. Die Haare waren so verfilzt und dreckverkrustet, dass es schwer zu sagen war, welche Farbe sie ursprünglich gehabt hatten. Der linke Arm, vermutlich abgebrochen, lag in einem unnatürlichen Winkel zum Rumpf. Der bleiche Körper war von dunklen Schlammstriemen überzogen.

Gus schoss auf das Ding zu und rannte ein paarmal wild drumherum, während Kozlowski heranstapfte.

Er war noch ein paar Meter weit weg, als sich ihm unvermittelt die Nackenhaare aufstellten. Irgendetwas war faul an diesem Bild.

Das hautenge Kleid der Schaufensterpuppe war ihr bis über die Hüfte hochgerutscht und gab den Blick auf hübsch gewölbte Pobacken frei. An jedem anderen Tag hätte Kozlowski darüber gelacht und sich gefragt, warum zum Teufel jemand eine Puppe mit einem so realistischen Hintern designen sollte. Aber hier draußen im Regen, mitten im Matsch, wirkte der Anblick so traurig - so verstörend -, dass ihn ein schleichendes Unbehagen überkam und die Dollarzeichen vor seinen Augen verdrängte.

Gus stupste den Torso mit der Pfote an und gab ein dünnes Winseln von sich.

Über dem prasselnden Regen hörte Kozlowski das ferne Krächzen eines Raben irgendwo in den Bäumen am Rand des Grundstücks. Er ging weiter, bemerkte weder das dumpfe Pochen in seinem Knie noch das eisige Gewicht seiner durchweichten Jeansjacke und hockte sich...
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Rob Thomas ist Regisseur und Drehbuchautor. Bereits vor seinem Durchbruch mit Veronica Mars arbeitete er an einigen sehr erfolgreichen Fernsehserien mit. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt er in Austin, Texas.
Jennifer Graham absolvierte ein Studium am Reed College und machte ihren Master an der University of Texas. Ihre Kurzgeschichten sind in verschiedenen Zeitschriften erschienen. Mit ihrem Ehemann wohnt sie momentan in Austin, Texas, und ist ein sehr, sehr großer Veronica-Mars-Fan.