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Der Schnitter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Rosenheimer Verlagshauserschienen am07.05.2015
Max, der Bräu von Wolfratshausen, ist leidenschaftlicher Privatermittler. Als ein Kölner Geschäftsmann in seinem Gasthaus erschossen wird, geht es ihm aber doch zu weit. Zusammen mit seinem Spezl Kaspar macht er sich auf die Suche nach dem Täter. Schon bald stellt sich heraus, es gab mehr als einen Grund den Rheinländer umzubringen. Hat Erica, die schöne Kellnerin, etwas mit dem Toten zu tun? Eine äußerst undurchsichtige Rolle spielt der Stammgast Ludwig Schnitter. 'Als Bauernbuben sind wir in den Krieg geschickt worden, als Mörder sind wir wieder heimgekommen', sagt er jedem, der sich an seinen Tisch beim Bräuwirt setzt. Ein Toter mehr oder weniger würde bei dem ehemaligen MG-Schützen das Kraut auch nicht mehr fett machen.

Dr. Georg Unterholzner arbeitete nach seinem Studium der Tiermedizin mehrere Jahre als praktischer Tierarzt. Im Jahr 2001 wurde er Amtsveterinär im Staatsdienst. Seine Krimis überzeugen seine Leser aber auch die Kritiker. Besonders beliebt sind vor allem die Lesungen des Autors, bei denen er das Publikum auf Grund seiner unterhaltsamen Vortragsweise stets begeistern kann. Georg Unterholzner lebt mit seiner Familie in Oberbayern in der Nähe von Wolfratshausen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextMax, der Bräu von Wolfratshausen, ist leidenschaftlicher Privatermittler. Als ein Kölner Geschäftsmann in seinem Gasthaus erschossen wird, geht es ihm aber doch zu weit. Zusammen mit seinem Spezl Kaspar macht er sich auf die Suche nach dem Täter. Schon bald stellt sich heraus, es gab mehr als einen Grund den Rheinländer umzubringen. Hat Erica, die schöne Kellnerin, etwas mit dem Toten zu tun? Eine äußerst undurchsichtige Rolle spielt der Stammgast Ludwig Schnitter. 'Als Bauernbuben sind wir in den Krieg geschickt worden, als Mörder sind wir wieder heimgekommen', sagt er jedem, der sich an seinen Tisch beim Bräuwirt setzt. Ein Toter mehr oder weniger würde bei dem ehemaligen MG-Schützen das Kraut auch nicht mehr fett machen.

Dr. Georg Unterholzner arbeitete nach seinem Studium der Tiermedizin mehrere Jahre als praktischer Tierarzt. Im Jahr 2001 wurde er Amtsveterinär im Staatsdienst. Seine Krimis überzeugen seine Leser aber auch die Kritiker. Besonders beliebt sind vor allem die Lesungen des Autors, bei denen er das Publikum auf Grund seiner unterhaltsamen Vortragsweise stets begeistern kann. Georg Unterholzner lebt mit seiner Familie in Oberbayern in der Nähe von Wolfratshausen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783475542763
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum07.05.2015
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2547 Kbytes
Artikel-Nr.3201018
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Es ist ein Schnitter, der heißt Tod,

Hat Gewalt vom höchsten Gott,

Heut wetzt er das Messer,

Es schneidt schon viel besser,

Bald wird er drein schneiden,

Wir müssens nur leiden,

Hüt dich, schöns Blümelein.



Die dicke Köchin Zenzl stand schwitzend am Herd und rührte in zwei Töpfen gleichzeitig.

»Der Tag wird kommen, da bring ich ihn um, diesen Verbrecher!«

Sie ließ die Kochlöffel los und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Dann eilte sie zum Kühlschrank, riss die Tür auf, holte einen großen Brocken Fleisch heraus und warf ihn voller Abscheu auf den großen Küchentisch, an dem wir frühstückten.

»Einen Rindsbraten habe ich bestellt, und was bringt mir der Grattler? - Nix als Fett und Sehnen. Grad dass es noch für ein Gulasch taugt.«

Ihr breites Gesicht war rot vor Zorn.

»Die meisten, die du umbringen wolltest, leben noch«, brummte Max, biss in sein Honigbrot und wandte sich wieder der Zeitung zu.

Aber die Zenzl war noch nicht fertig. Sie beschwerte sich wortreich, wir wären wieder viel zu spät aufgestanden, und sie müsse sich alleine um den ganzen Betrieb kümmern. Sie war schlicht unerträglich.

Also erhoben wir uns und verließen mit Kaffeetasse und Honigbrot die geräumige Küche des Bräuwirt. Wenn die Zenzl sich einmal warm geschimpft hatte, gab es keine Argumente mehr. Sie würde heute Vormittag einen jeden anfauchen, der die Küche betrat oder ihr sonst wo über den Weg lief.

Wir gingen in die Wirtsstube, wo es immer noch nach kaltem Zigarettenrauch roch, grüßten die Hausgäste und nahmen am leeren Stammtisch Platz. Neben uns saß eine fünfköpfige Familie aus Berlin. Die drei Kinder zankten sich um die letzte Semmel, und die Eltern mahnten zur Ruhe. Das junge Paar am Ecktisch schwieg und sah sich nach jedem Bissen verliebt in die Augen.

Ich fand meine Theorie bestätigt, dass Verliebte und Besoffene besonders blöd dreinschauen. Ein leerer Tisch daneben war für eine Person gedeckt.

»Die Weißwürst vom Kandlbinder sind die besten«, erklärte Max. »Und in Wolfratshausen beliefert er nur mich. Dafür muss ich ihm auch das schlechtere Rindfleisch als Braten abkaufen. Ich hab s der Zenzl schon tausendmal erklärt, aber sie mag es nicht einsehen. Ein Braten ist ein Braten, sagt sie, und kein Gulasch!«

Er schnaufte sorgenvoll und schob das letzte Stück Honigbrot in den Mund.

Da kam Erica, der Sonnenschein vom Bräuwirt, zu uns an den Tisch. Sie war sehr hübsch, und alle waren ein bisschen verliebt in die dunkelhaarige Bedienung - ich auch. Erica blieb stets professionell und kühl, ließ sich jedoch anhimmeln mit einem herablassenden Lächeln auf den vollen Lippen, als würden sie die Emotionen der Herren nichts angehen.

»Frühstück gibt s zwischen halb acht und neun«, schimpfte sie in Richtung Max. So aufgebracht kannte ich sie gar nicht. »Entweder kommt dieser Eilmann jetzt gleich, oder er kann sich beim Metzger eine Leberkässemmel kaufen. Seinen Kaffee schütt ich jedenfalls in fünf Minuten weg.«

Max reagierte nicht. Er kümmerte sich um die Brauerei und die Wirtschaft. Mit den Übernachtungsgästen wollte er nichts zu tun haben.

Also wandte sich Erica an mich: »Geh, Kaspar, sei so gut und hol den Eilmann zum Frühstück. Erstes Zimmer rechts.«

Ich stand auf, erntete ein bezauberndes Lächeln und verließ die Gaststube. Die alte, knarzende Holztreppe gegenüber der Küchentür führte hinauf zu den Fremdenzimmern. Vor Eilmanns Tür blieb ich stehen und klopfte, ungeduldig, laut und deutlich. Nichts. Ich klopfte erneut. Als sich niemand rührte, drückte ich die Klinke, um die Tür aufzuschieben, doch es ging nicht. Also lehnte ich mich dagegen, aber sie ließ sich nur einige Zentimeter öffnen. Sie war also nicht abgeschlossen. Vielmehr musste sich dahinter etwas Schweres befinden, eine Kommode oder ein Schrank. Doch wieso stellt jemand eine Kommode vor eine unverschlossene Tür?

Kurz entschlossen stemmte ich die rechte Schulter gegen die Tür und schob an, bis sie sich aufdrücken ließ. Ich schlüpfte ins Zimmer und sah sofort das ganze Schlamassel: Eine breite Blutspur führte vom Bett zur Tür, wo der wuchtige Körper eines riesigen Kerls lag.

Es war Eilmann! Ich erkannte ihn an den langen, dunklen Haaren, in denen geronnenes Blut klebte. Mit weit aufgerissenen Augen und gestrecktem Hals lag er leblos da.

Einige Augenblicke verharrte ich stockstarr neben der Leiche. Mir war speiübel. Dann gelang es mir, den ersten klaren Gedanken zu fassen. Ich musste Max Bescheid geben, damit er die Polizei informiert. Ich stolperte aus dem Raum und rannte nach unten.

»Max, du musst sofort kommen«, stotterte ich.

»Gleich«, wollte Max mich abwimmeln.

Er war gerade beim Sportteil. Vor einer Woche hatte die deutsche Nationalmannschaft die Europameisterschaft 1980 gewonnen, und Bernd Schuster, sein Lieblingsspieler, wechselte nach Barcelona.

»Nix gleich!«, fuhr ich ihn an. »Du musst sofort kommen!«

Erica und die Zimmergäste glotzten neugierig. Offensichtlich hatte ich sehr laut geredet.

»Was ist denn?« Genervt sah Max zu mir auf.

»Der Eilmann ⦫ Ich wusste nicht, wie ich mich in Gegenwart der Gäste ausdrücken sollte. »Mit dem stimmt was nicht.«

»Ist er besoffen?«, fragte Max. »Oder abgehauen?«

»Nein.« Ich wollte keine weitere Erklärung abgeben. »Jetzt komm!«

Mein Freund brummelte etwas Unverständliches, schob die Zeitung zur Seite und erhob sich. Stumm folgte er mir die steile Treppe hinauf zu Eilmanns Zimmer.

Als Max den toten Mann und das viele Blut sah, wurde er blass und brachte kein Wort heraus. So durcheinander hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen. Langsam ging er um den leblosen Körper herum, ohne den Blick von ihm zu nehmen. Am Fußende angekommen drehte er den Kopf zu mir herüber, das Gesicht voller roter, nervöser Flecken.

Wie ein Föhnsturm brach es nun aus ihm heraus: »Bringt doch so ein Dreckhammel in meinem Wirtshaus jemanden um!« Die Adern an seinem Hals schwollen an. »In meinem Wirtshaus!«

Ohne ein weiteres Wort rannte er an mir vorbei aus dem Zimmer, die Treppe hinunter. Ich folgte ihm.

»Diese Scheiß-Fremdenzimmer sind mir schon immer auf die Nerven gegangen«, schimpfte er, während er zwei Stufen auf einmal nahm. »Und dieser Eilmann auch. Es gibt Leute, denen sieht man es doch gleich an, dass sie Ärger machen.«

Am Fuß der Treppe blieb er stehen und wandte sich um. »Ein Zimmer mit Bergblick wollte er, der Herr Eilmann.« Max tippte sich an die Schläfe. »Wo soll ich bittschön in Wolfratshausen in der Marktstraße ein Zimmer mit Blick aufs Karwendel herkriegen? - So ein Depp, so ein blöder!«

Ein kurzer Fluch, dann lief er weiter in sein Büro. Dort ließ er sich in den breiten Ledersessel fallen. »Hätt sich der Trottel nicht in Tölz oder Lenggries erschießen lassen können? Dort hätt er seine Aussicht gehabt und wir jetzt kein G schiss mit der Leich .«

Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Schließlich griff er zum Telefon, wählte eine Starnberger Nummer und ließ sich mit Hauptkommissar Huber verbinden.

»Ich bin s, der Max. In einem Fremdenzimmer liegt ein Toter. - Können Sie kommen?«

Das Gemurmel aus dem Telefonhörer war nicht zu verstehen.

»Nein, Herr Huber, ich mach keine Scherze ⦠Ich weiß auch nicht, wer s war ⦠Nein, keine Zeugen. Gestern Mittag war er noch ganz lebendig ⦠Dann kommen Sie schnell, wenn Sie sich schon freuen, dass sich endlich mal was rührt in Ihrem Bezirk.«

Grußlos lege er auf.

Max liebte Kriminalfälle und hatte deshalb schon öfter mit Huber zu tun gehabt. Beim letzten Verbrechen vor gut drei Jahren hatte Max auch seine Frau Elli kennengelernt. Er hatte absolut nichts dagegen, wenn jemand in seiner Umgebung ermordet wurde und er sich in die Ermittlungen einschalten konnte. Mord ja! Aber nicht bei ihm daheim! Nicht in seiner Wirtschaft! Da mochten sich gelegentlich ein paar Burschen prügeln, wenn sie zu viel gesoffen hatten. Sobald sie mit dem Raufen fertig waren, schmiss Max sie raus - wenn die Gefahr bestand, es könnte die Einrichtung zu Bruch ging, schon eher. Aber ein Toter passte nicht zum Bräu. Und was würde Elli sagen, wenn sie vom Urlaub zurückkam?

»Ist dir an dem Eilmann was aufgefallen?«, fragte Max. Seine hohe Stirn lag in Falten.

»Ihm gehört das rote Mercedes-Coupé auf dem Parkplatz«, meinte ich. »Er ist am...
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Dr. Georg Unterholzner arbeitete nach seinem Studium der Tiermedizin mehrere Jahre als praktischer Tierarzt. Im Jahr 2001 wurde er Amtsveterinär im Staatsdienst. Seine Krimis überzeugen seine Leser aber auch die Kritiker. Besonders beliebt sind vor allem die Lesungen des Autors, bei denen er das Publikum auf Grund seiner unterhaltsamen Vortragsweise stets begeistern kann.
Georg Unterholzner lebt mit seiner Familie in Oberbayern in der Nähe von Wolfratshausen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt