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Alma Rose!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Verlag Krug & Schadenbergerschienen am12.10.20161. Auflage
Pat führt ein beschauliches Leben in Kilgore, einem verschlafenen Farmerstädtchen irgendwo an der Interstate im Mittleren Westen. Gemeinsam mit ihrem Vater betreibt sie die örtliche Tankstelle mitsamt Gemischtwarenladen. Pats Alltag verläuft wenig ereignisreich. Bis eines Tages ein Truck vor der Tür hält, eine blondgelockte Frau in spitzen Cowboystiefeln hereinstürmt und lauthals eine Coke und Tampax verlangt: Alma Rose! Voller Überschwang und Abenteuerlust ist die Truckerin das genaue Gegenteil der scheuen Pat. Alma Rose umwirbt sie, weckt ihr Begehren, macht sie kühn und kreativ. Doch dann werden die Pausen zwischen Alma Roses Besuchen länger, und Pat verfällt auf eine geniale Idee, um die Geliebte zurückzugewinnen. Ein bezaubernder kleiner Roman über das große Thema Liebe - zeitlos schön!

Edith Forbes, geboren 1954, wuchs auf einer Familenranch in Wyoming auf. Sie studierte Englisch an der Stanford University und schlug im Anschluss daran eine Karriere als Computerprogrammiererin ein. Als sie feststellte, dass sie versuchte, in der Programmiersprache Pascal Gedichte zu schreiben, wandte sie sich weniger logischen Tätigkeiten zu: der Rinderzucht, der fortwährenden Instandhaltung ihrer Ranch in Vermont und dem Schreiben. Vom Fenster ihres Arbeitszimmers aus hat sie es gut im Blick, wenn die Rinder wieder mal ausgebrochen sind. Edith Forbes schreibt vor allem Belletristik und hat bislang vier Romane veröffentlicht.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextPat führt ein beschauliches Leben in Kilgore, einem verschlafenen Farmerstädtchen irgendwo an der Interstate im Mittleren Westen. Gemeinsam mit ihrem Vater betreibt sie die örtliche Tankstelle mitsamt Gemischtwarenladen. Pats Alltag verläuft wenig ereignisreich. Bis eines Tages ein Truck vor der Tür hält, eine blondgelockte Frau in spitzen Cowboystiefeln hereinstürmt und lauthals eine Coke und Tampax verlangt: Alma Rose! Voller Überschwang und Abenteuerlust ist die Truckerin das genaue Gegenteil der scheuen Pat. Alma Rose umwirbt sie, weckt ihr Begehren, macht sie kühn und kreativ. Doch dann werden die Pausen zwischen Alma Roses Besuchen länger, und Pat verfällt auf eine geniale Idee, um die Geliebte zurückzugewinnen. Ein bezaubernder kleiner Roman über das große Thema Liebe - zeitlos schön!

Edith Forbes, geboren 1954, wuchs auf einer Familenranch in Wyoming auf. Sie studierte Englisch an der Stanford University und schlug im Anschluss daran eine Karriere als Computerprogrammiererin ein. Als sie feststellte, dass sie versuchte, in der Programmiersprache Pascal Gedichte zu schreiben, wandte sie sich weniger logischen Tätigkeiten zu: der Rinderzucht, der fortwährenden Instandhaltung ihrer Ranch in Vermont und dem Schreiben. Vom Fenster ihres Arbeitszimmers aus hat sie es gut im Blick, wenn die Rinder wieder mal ausgebrochen sind. Edith Forbes schreibt vor allem Belletristik und hat bislang vier Romane veröffentlicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959172035
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum12.10.2016
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1642 Kbytes
Artikel-Nr.3255594
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Prolog

 

 

Als Alma Rose nach Kilgore kam, lebten hier fast nur noch diejenigen, denen die Interstate ein Auskommen verschaffte. Alle anderen waren weggezogen. Im Zentrum waren die meisten Häuser mit Brettern vernagelt, und um die Auffahrt- und Abfahrtspuren des Highways drängten sich die übriggebliebenen Geschäfte wie Zecken, die ihren Rüssel in eine Vene gebohrt haben. Wir besaßen ein Pizza Hut, ein Motel 6, eine Fernfahrer-Raststätte, drei Tankstellen, ein Royal Comfort Inn und ein Country Kitchen.

Vor langer, langer Zeit, als die Straßen noch schmaler und holpriger waren und die Menschen noch nicht so weit und schnell reisten, war Kilgore eine Drehscheibe gewesen. Eine sehr kleine zwar nur, aber immerhin. Ringsum erstreckten sich mehrere hundert Quadratmeilen weit rotbraune, felsige Spitzkuppen, Krüppelkiefern, Beifuß, Staub und hie und da auch genügend Grasbüschel, um eine Kuh zu ernähren, sofern ihr längere Fußmärsche nichts ausmachten. Von den Kühen lebten die Ranches und von den Ranches wir, die Menschen, die »in der Stadt«, also in Kilgore, wohnten und arbeiteten.

Auch als Kilgore noch eine Drehscheibe gewesen war, hatte es nicht viel zu bieten gehabt: etwa acht bis zehn Läden und ebenso viele Bars. Damals besaßen wir jedoch mehr als eine Straße, was Kilgore zu einer richtigen Kleinstadt machte und somit von den zahlreichen Pünktchen unterschied, die zwar auf Straßenkarten eingezeichnet, aber nicht mehr als ein Streckenabschnitt mit Fünfunddreißig-Stundenmeilen-Tempolimit inklusive Bar und Tankstelle sind.

An die Jahre vor dem Bau der Interstate erinnere ich mich nur noch verschwommen. Sie erreichte uns, als ich acht oder neun Jahre alt war. Zu Anfang begrüßte das Städtchen ihre Ankunft so begeistert, wie vielleicht frühe Siedlerinnen und Siedler die Postkutsche empfangen haben, nämlich als einen Boten aus der glamourösen, modernen großen Welt. Die Café- und Tankstellenbesitzer malten sich schon die Touristenschwärme aus, die mit prallen Geldbeuteln aus dem Osten über uns hereinbrechen würden. Die Ladenbesitzer deckten sich mit Andenken und Geschenkartikeln ein. Und alle waren wir ganz entzückt darüber, wie leicht es nun sein würde, die fünfundsechzig Meilen nach Seco Springs, der Kreisstadt, zurückzulegen, die mit ihren zehntausend Einwohnern, zwei Kinos, der Kegelbahn, der Rollschuhbahn und dem Rodeoplatz in Originalgröße fast schon eine kleine Großstadt war.

Eine Zeitlang brachte die Interstate erstaunlich wenig Veränderungen. Es ergossen sich keine Touristenströme nach Kilgore. Die Vergnügungen der Großstadt verloren rasch ihren Reiz. Man kehrte wieder in die alten Geleise zurück und lebte genau wie zuvor. Als die Veränderung dann kam, geschah dies so schleichend, dass wir sie zuerst gar nicht bemerkten. Vermutlich begann alles mit ein paar mageren Jahren im Viehhandel. Den Ranchern, die dies zu spüren bekamen, erschien es jetzt lohnend, die fünfundsechzig Meilen nach Seco Springs zu fahren und ihre Futtermittel und Gerätschaften in den größeren und billigeren Geschäften dort einzukaufen. Und wenn sie den weiten Weg schon einmal gemacht hatten, kauften sie auch gleich noch Kleider und Lebensmittel. Der Laden für Rancherbedarf war das erste Geschäft in Kilgore, das seine Pforten schloss. Dann folgte Dan s Western Wear und dann der Supermarkt und schließlich noch einige andere. Etwa zur gleichen Zeit fuhren wohl einige Konzernmanager über die Interstate, um in den Rockies Urlaub zu machen. Und als sie die Schilder mit der Aufschrift »Nächste Tankstelle 65 Meilen« erblickten, rochen sie das große Geld. Ehe wir uns versahen, ragten ein halbes Dutzend riesiger Leuchtreklamen mit schreiend bunten Werbelogos auf Pfählen in den Himmel - eines immer noch ein wenig höher als das vorherige - und winkten die erschöpften Fahrer von der Straße herunter. Auf Reisende aus dem Osten, die von Hunderten von Meilen scheinbar öder Landschaft ganz betäubt waren, müssen sie wie Leuchttürme gewirkt haben, die sie in einem vertrauten Hafen willkommen hießen.

Die Landschaft erschien einem wahrscheinlich tatsächlich öde, wenn man mit Höchstgeschwindigkeit auf der Interstate daran vorbeibrauste. Anders als die alten Bundesstraßen folgte sie nicht den Spuren der Siedler. In diesem Landstrich bedeutete Besiedlung Wasser, und die alten Straßen folgten den mäandernden Routen der gelegentlich vorkommenden Wasserläufe. Die Interstate dagegen war eher so etwas wie eine Kreisgrenze, ein Strich auf der Landkarte. Die Planer entschieden, welche Kleinstädte groß genug waren, um eine Ausfahrt zu rechtfertigen, und entwarfen dann mit Hilfe des Kompasses die Verbindungsrouten, ohne Rücksicht auf Bewohner oder Topographie - immer vorausgesetzt natürlich, die stellten kein Hindernis für die Bauarbeiten dar. Kilgore war zwar kaum groß genug, um die Kriterien für eine Ausfahrt zu erfüllen, doch war es für die nächsten fünfzig Meilen in beiden Fahrtrichtungen das einzige Städtchen, das größer als ein Pünktchen war, und daher musste die Interstate hindurchführen.

Nach der Ankunft jenes ersten Schwungs greller Leuchtreklamen gewöhnte sich der Ort an einen Zustand, der sich im Grunde nicht mehr veränderte. Besagte Gastronomiebetriebe krallten sich alle Leute, die - schon wegen der Entfernung bis zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit - von der Straße zu locken waren. Und wir besaßen eben auch keine anderen natürlichen oder von Menschen geschaffenen Reize, die ihre Zahl hätten vergrößern können. Wir hatten weder ein Schlachtfeld noch prähistorische Felsenwohnungen, weder einen Reptilienpark noch Höhlen, weder Wasserfälle noch verlassene Goldminen noch ein Cowboymuseum, einfach nichts, was die Stadt auf einer Werbetafel hätte anpreisen können, um dem Gast nach all der Monotonie zwischen Kilgore und dem Mississippi ein wenig Abwechslung in Aussicht zu stellen.

Im ehemaligen »Zentrum« von Kilgore hatten nur zwei Geschäfte überlebt. Das eine war das Cloverleaf Donut Hole, ein Café, das Marge Gorzalka praktisch als Ein-Frau-Betrieb führte. Wahrscheinlich hatte sie sich nie hingesetzt und ausgerechnet, was ihr Stundenverdienst gewesen wäre, hätte sie ihre kleinen Gewinne durch die Arbeitsstunden - von vier Uhr früh bis drei Uhr nachmittags und das sechs Tage in der Woche - geteilt. Wahrscheinlich wollte sie es auch gar nicht wissen. Denn hätte sie diese Rechnung je angestellt, so hätte sie der Tatsache ins Auge blicken müssen, dass sie weniger als die Schulmädchen bei Pizza Hut verdiente.

Sie betrieb das Donut Hole seit fast dreißig Jahren, jedenfalls so lange, wie meine Erinnerung zurückreichte. Fast alle, die in Kilgore arbeiteten, schauten irgendwann am Tag einmal bei ihr vorbei, ob nun zum Frühstück, zur Kaffeepause oder zum Lunch. Und jedes Jahr arbeiteten ein paar Leute weniger hier, so dass Marge jedes Jahr ein bisschen weniger verdiente.

»Wenn ich mir meinen Lebensunterhalt nur noch damit verdienen kann, dass ich einen Papierhut aufsetze und Touristen und LKW-Fahrern Fertigpizzas serviere, dann kann ich mich ja gleich einschläfern lassen«, sagte sie. Wenn auch immer etwas anders, sagte sie das Gleiche alle drei Monate, wenn sie mal wieder ihre Buchhaltung machen musste. Ich kannte Marge ziemlich gut, denn ich war eine ihrer wenigen verbliebenen Stammkundinnen. Jeden Tag um halb zwei kam ich auf einen Kaffee und ein Sandwich vorbei. Der Kaffee und ich erreichten die Theke immer zur selben Zeit, und dann sagte sie: »Tag, Pat. Das Übliche?«

An den meisten Tagen nickte ich, was bedeutete: Truthahn und Käse auf Vollkornbrot und Krautsalat. Manchmal verlangte ich aber auch Schinken oder einen Cheeseburger, und dann lächelte Marge immer und eilte geschäftig hin und her, als handele es sich um einen besonderen Anlass.

Die halbe Stunde, die ich mit Essen verbrachte, füllte Marge mit Geplauder, hauptsächlich aus den Neuigkeiten bestehend, die sie früher am Tag von den anderen Stammgästen erfahren hatte. Sie stellte eine einzige ritualisierte Frage, nämlich: »Wie läuft das Geschäft im Mercantile?« Und ich antwortete: »Nicht übel.« Darüber hinaus erwartete sie keinen Gesprächsbeitrag von mir.

Ich war als stiller Mensch bekannt. Über die Jahre hatte ich mich auf angenehm-bequeme Weise mit diesem Ruf arrangiert. Niemand erwartete von mir, dass ich etwas sagte, also sagte ich auch nichts. Die Leute mochten mich recht gern, auch ohne dass ich mich groß äußerte. Hätte ich plötzlich das Maul aufgerissen, es hätte meinem Ansehen nur schaden können.

Ich arbeitete im zweiten noch übriggebliebenen Geschäft im Ortszentrum, dem Kilgorer Mercantile - eine dreisilbige Bezeichnung für etwas, das im Grunde nicht mehr als eine Tankstelle und ein Lebensmittelladen war. Wir leisteten uns auch ein paar Regale mit Kleidung, Haushaltswaren und Sportartikeln, doch die waren größtenteils nur Staubfänger und machten bloß zusätzliche Arbeit bei der Inventur. Die Lebensmittel und das Bier brachten den Gewinn.

Pops, mein Vater, war der Besitzer des Ladens, so dass ich zumindest einen sicheren Arbeitsplatz hatte. Wir teilten uns in die Ladenzeiten. Er arbeitete vormittags, ich nachmittags beziehungsweise abends. Tagsüber hatten wir zwei Teilzeitlageristen und einen Aushilfskassierer, aber nach halb sieben Uhr abends war ich ganz allein.

Obwohl Pops, sobald ich angekommen war, sofort hätte gehen können, blieb er oft bis zum Abendessen und manchmal sogar bis zum Ladenschluss. Nach Moms Tod hatte er keinen Grund mehr, nach Hause zu gehen. Er war ein Witzbold und Geschichtenerzähler,...
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Autor

Edith Forbes, geboren 1954, wuchs auf einer Familenranch in Wyoming auf. Sie studierte Englisch an der Stanford University und schlug im Anschluss daran eine Karriere als Computerprogrammiererin ein. Als sie feststellte, dass sie versuchte, in der Programmiersprache Pascal Gedichte zu schreiben, wandte sie sich weniger logischen Tätigkeiten zu: der Rinderzucht, der fortwährenden Instandhaltung ihrer Ranch in Vermont und dem Schreiben. Vom Fenster ihres Arbeitszimmers aus hat sie es gut im Blick, wenn die Rinder wieder mal ausgebrochen sind. Edith Forbes schreibt vor allem Belletristik und hat bislang vier Romane veröffentlicht.