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Eifelfieber

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
240 Seiten
Deutsch
Emons Verlagerschienen am18.08.2016
Der Enthüllungsjournalist Roger Winkler hat sich angeblich das Leben genommen, doch seine Schwester glaubt nicht an einen Selbstmord und bittet den ehemaligen Militärpolizisten Paul David um Hilfe. Was als Routine beginnt, wird schnell zum Kampf um Leben und Tod, denn die beiden kommen einem Verbrechersyndikat auf die Spur, das über Leichen geht. Musste Winkler sterben, weil er zu viel wusste?

Als der Journalist Roger Winkler betrunken gegen einen Baum rast, glaubt seine Schwester nicht an einen Selbstmord und bittet den ehemaligen Militärpolizisten Paul David um Hilfe. Was als Routine beginnt, wird schnell zum Kampf um Leben und Tod, denn die beiden kommen einem Verbrechersyndikat auf die Spur, das mit gefälschten Medikamenten Millionen verdient. Musste Winkler sterben, weil er zu viel wusste?
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer Enthüllungsjournalist Roger Winkler hat sich angeblich das Leben genommen, doch seine Schwester glaubt nicht an einen Selbstmord und bittet den ehemaligen Militärpolizisten Paul David um Hilfe. Was als Routine beginnt, wird schnell zum Kampf um Leben und Tod, denn die beiden kommen einem Verbrechersyndikat auf die Spur, das über Leichen geht. Musste Winkler sterben, weil er zu viel wusste?

Als der Journalist Roger Winkler betrunken gegen einen Baum rast, glaubt seine Schwester nicht an einen Selbstmord und bittet den ehemaligen Militärpolizisten Paul David um Hilfe. Was als Routine beginnt, wird schnell zum Kampf um Leben und Tod, denn die beiden kommen einem Verbrechersyndikat auf die Spur, das mit gefälschten Medikamenten Millionen verdient. Musste Winkler sterben, weil er zu viel wusste?
Details
Weitere ISBN/GTIN9783960411437
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum18.08.2016
Reihen-Nr.1
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4030 Kbytes
Artikel-Nr.3260208
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Agenturmeldung vom 23. Juli 2011

In Masar-e Scharif haben afghanische Sicherheitskräfte offiziell das Kommando von der internationalen Schutztruppe ISAF übernommen. »Die Verantwortung für die Sicherheit und die militärischen Lasten können nicht für immer von unseren ausländischen Freunden geschultert werden«, sagte der Gouverneur der Provinz Balkh im Norden des Landes, Atta Mohammad Noor. Es gebe noch viel zu tun, der Friede sei noch nicht sicher, so Atta, der damit auf den jüngsten Zwischenfall in Masar-e Scharif anspielte.

An der feierlichen Übergabezeremonie im Hauptquartier der afghanischen Armee in der Nordregion nahmen auch zahlreiche Regierungsvertreter teil.

Eine Straße nördlich von Masar-e Scharif - vier Tage vorher

Seine Brüder würden seinen Namen preisen. Aamun ad-Din trug einen großen Namen. Sein Vorfahre Nur ad-Din hatte die Ungläubigen des Zweiten Kreuzzuges, die vor mehr als achthundertsechzig Jahren die Mauern und Tore von Damaskus belagerten, verjagt und in die Flucht geschlagen. Allein die Ankündigung, dass er mit seinem Heer anrückte, hatte die feigen Ritter des Abendlandes in Angst und Schrecken versetzt. Heute würde Aamun seinem großen Ahnen Ehre erweisen. Ein weiterer ad-Din, über den in den Lagern, Dörfern und Städten mit Ehrfurcht gesprochen würde. Ein Held würde er werden, heute würde es vollendet. Wieder tastete Aamuns Hand nach den beiden kleinen Schaltern, der eine rot, der andere schwarz.

Vorsichtig strich er darüber, genoss das Gefühl der Macht, die ihm diese kleinen Stücke Plastik verliehen. Aamun ließ die Hand sinken und suchte nach einer bequemeren Stellung auf dem alten Autositz des Transporters, doch dessen Sitze waren schon lange durchgesessen, voller Löcher und Risse. Bald, bald würde seine Stunde kommen. Er spürte den Schweiß auf der Stirn, die Tropfen, die salzig in seinen Augen brannten. Er starrte durch die staubige Windschutzscheibe. Die Straße vor ihm war so gut wie leer. Kaum einer nutzte diesen Weg in die Stadt. Auf der einen Seite der Straße standen ein paar rotbraune Lehmhütten, die Bewohner waren bereits vor Stunden fortgegangen, voller Sorge.

Wie viele seiner Brüder mussten mit ihren Familien in diesen armseligen Verhältnissen ihr Leben fristen, fragte sich Aamun. Doch er wusste auch, dass es die andere Seite gab. Gestern hatte er in der Stadt die Moschee besucht, ihre Pracht bewundert, am Grab des großen Kalifen Ali gebetet. Ihm waren die vielen reichen Pilger aufgefallen, die auf ihrer Reise nach Mekka in der Stadt Station machten. Wieder zuckte seine Hand zu den unscheinbaren Schaltern. Tief in seinem Innersten musste sich Aamun eingestehen, dass es nicht die verhassten Besatzer waren, die seinen Landsleuten ein Leben im Wohlstand verwehrten. Doch was spielte das jetzt noch für eine Rolle? Er hatte seine Wahl getroffen â¦

Es gab zwei Regeln, die allen schon bei ihrer Ankunft eingetrichtert wurden. Regel Nummer eins: Niemand trifft vor Ort selbstständige Entscheidungen. Es wird alles mit der Einsatzzentrale besprochen. Regel Nummer zwei: Man mischt sich niemals in die internen Angelegenheiten der Afghanen ein.

Leichter gesagt als getan. In den letzten Tagen wurde ich das Gefühl nicht los, dass wir in die Mühlen der afghanischen Politik geraten waren. Aber was ging mich das an? Ich war nur ein unbedeutender Militärpolizist mit einem Personenschutzauftrag.

Ich schaute nach draußen. Die Zufahrtsstraße nach Masar-e Scharif glich den zahllosen anderen Straßen des Landes - mehr Schotterpiste als Straße. Eine Piste quer durch eine Steinwüste: Außer den Bergen am Horizont und dem Himmel über uns hatte alles die gleiche sandbraune Farbe. Selbst die dürren Sträucher sahen sandbraun aus. Ein ganzes Land voller Staub und Steine. Doch diese Wüste hatte ihre eigene Schönheit und Würde. Es war das Licht, das die Felsen schimmern ließ, die Weite, der wolkenlose Himmel, der in der Nacht von Sternen übersät war, dass es mir den Atem raubte. Nur war ich nicht in diesem Land, um mich von den Naturschönheiten überwältigen zu lassen. Mein Befehl war unmissverständlich. »Begleiten Sie Schekeb Fani, den Stellvertreter des Gouverneurs, zum Verhandlungszentrum. Begleiten Sie die Vorbereitungen für die Übergabezeremonie, und dann sorgen Sie dafür, wieder rechtzeitig im Camp zu sein.« Weitere Regeln: Das Camp wird immer in kleinen Teams verlassen, wir führen nur Tageseinsätze durch, und vor Einbruch der Dunkelheit sind wir zurück im Camp.

»Hauptmann David, wir haben die Stadt gleich erreicht. Soll ich Meldung machen?«

»Oberfeld Schneider, was wollen Sie denn melden? Dass wir in einem ungepanzerten, überhitzten Geländewagen auf einer Schotterpiste Staub schlucken?«

»Aber ich dachte, die Einsatzzentrale sollte darüber informiert sein, wo wir uns gerade befinden.«

Ich schaute zu Oberfeldwebel Achim Schneider hinüber. Er war jetzt seit zwei Wochen im Land, und ich konnte gut verstehen, dass er alles richtig machen wollte. Deshalb schluckte ich auch die bissige Bemerkung, die mir auf der Zunge lag, wieder herunter.

»Sie haben recht, nur wüsste ich nicht, was wir der Einsatzzentrale als Position angeben sollten. Schauen Sie raus. Sehen Sie da draußen irgendeinen Hinweis, den wir als Wegmarke weitergeben könnten? Setzen Sie Ihre Meldung ab, wenn Sie sicher sein können, dass man uns nach der Meldung auch finden würde.«

»Jawohl, Herr Hauptmann.«

Ich warf über die Schulter einen Blick auf unsere beiden Begleiter. Der eine, Roger Lüttmann, war freier Journalist. Er sollte über die Übergabezeremonie am kommenden Samstag berichten. Heute früh hatte man ihn uns ins Auto gesetzt, und mehr als ein paar Sätze hatten wir nicht gewechselt. Mit geschlossenen Augen döste Lüttmann auf der Rückbank vor sich hin. Neben ihm saß Schekeb Fani, der seit mehr als einer Stunde in seinem Terminkalender blätterte und sich Notizen machte. Kein Anzeichen dafür, dass er unser Gespräch verfolgt hatte. Das aber konnte auch täuschen, ich wusste, dass Schekeb Fani Deutsch, Französisch und Englisch sprach. Die teilnahmslose Miene war womöglich nur Fassade.

»Da vorne ist eine Brücke, wir sind wahrscheinlich gleich auf der Zufahrtsstraße.«

Ich seufzte innerlich. Oberfeldwebel Schneider und seine ständigen Positionsvermutungen in einer Gegend, in der im Vorbeifahren ein Stein wie der andere aussah, zerrten an den Nerven.

Aamun ad-Din sah den Wagen schon von Weitem. Das musste er sein, es gab keinen Zweifel. Sein Informant hatte sogar die Uhrzeit richtig geschätzt. Kein Begleitschutz, da hätten sie sich die Sprengladung an der Brücke ja sparen können. Soweit er das erkennen konnte, waren die Ungläubigen und der Verräter in einem ungepanzerten Auto unterwegs. Das hatten sie bei der Planung nicht einmal zu hoffen gewagt. Ein alter grauer Geländewagen, aber immer noch viel zu auffällig. Welcher Afghane konnte sich schon eine Mercedes G-Klasse leisten?

Bei Allah, wozu der ganze Sprengstoff auf seiner Ladefläche? Sollte er sie auf der Brücke sprengen? Nein, er wollte ihren Tod selbst in der Hand haben, sie von der Straße fegen wie die rächende Faust Gottes. Aamun legte den schwarzen Schalter um. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

»Hören Sie, Oberfeld, niemand weiß, dass wir kommen, niemand kennt unsere Route. Ich glaube, Sie können ganz beruhigt sein. Hier wird â¦ Halten Sie an!«, rief ich.

Oberfeldwebel Schneider reagierte zu unserem Glück rechtzeitig auf meine Warnung und bremste sofort.

»Was ist denn, Herr Hauptmann?«, fragte er verwirrt. »Sind wir schon am Ziel?« Lüttmann hatte die Augen aufgeschlagen.

Ich schüttelte den Kopf. Im ersten Moment hätte ich gar nicht sagen können, warum Schneider bremsen sollte. In meinem Kopf schrillte eine Alarmglocke. Während der ganzen Fahrt hatte ich aufmerksam die Umgebung beobachtet. Was stimmte hier nicht? Was hatte Schneider gerade noch gesagt? Er hat von der Brücke vor uns gesprochen, fiel mir ein.

Plötzlich wusste ich es: Seit zwei Stunden hatten wir vor jedem Haus Menschen gesehen, Ziegen weideten am Weg, Kinder spielten an der Straße. Hier aber war alles wie ausgestorben.

»Hier ist keine Menschenseele«, sagte ich laut.

»Ja und? Vielleicht sind alle in den Häusern«, warf Lüttmann ein.

»Oder sie wurden gewarnt und sind in Deckung gegangen.«

»Aber warum gerade hier?«

»Weil das die erste Brücke seit zwei Stunden ist«, sagte ich und dachte laut weiter, »normalerweise würden wir im Konvoi fahren. Wenn ich das Begleitfahrzeug ausschalten wollte, dann auf einer Brücke.«

Lüttmann sah nicht gerade überzeugt aus. »Na, wenn Sie meinen â¦«

Die Explosion beendete seine Zweifel. Steine flogen umher, unsere Windschutzscheibe splitterte zu einem feinen Spinnennetz von Rissen.

Im nächsten Moment röhrte laut der Dieselmotor eines Transporters auf, verstummte, startete erneut. Der Fahrer gab Vollgas, und der Transporter raste die Straße herunter - genau auf uns zu.

Aamun legte den nächsten Gang ein und verfluchte die Schaltung und Kupplung der Schrottkarre. Beim ersten Starten hatte er gleich vor lauter Aufregung den Motor abgewürgt. Seit Tagen hatte er sich gefragt, was er in den letzten Augenblicken seines Lebens tun würde. Eine Sure aus dem Koran aufsagen, Allah oder den Propheten anrufen. Jetzt, wo es so weit war, wurde das alles unwichtig. Aamun brüllte seinen Triumph heraus und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch, den...
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Als der Journalist Roger Winkler betrunken gegen einen Baum rast, glaubt seine Schwester nicht an einen Selbstmord und bittet den ehemaligen Militärpolizisten Paul David um Hilfe. Was als Routine beginnt, wird schnell zum Kampf um Leben und Tod, denn die beiden kommen einem Verbrechersyndikat auf die Spur, das mit gefälschten Medikamenten Millionen verdient. Musste Winkler sterben, weil er zu viel wusste?