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Kosakensklavin

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
361 Seiten
Deutsch
Plaisir d'Amour Verlagerschienen am10.10.2016
Russland im 18. Jahrhundert: Die adelige Sonja ist die einzige Hoffnung ihrer Familie - nur durch eine reiche Heirat Sonjas kann der finanzielle und gesellschaftliche Ruin aufgehalten werden. Als der reiche Fürst Baranow um Sonjas Hand anhält, ist ihre Familie begeistert. Sonja ist die Heirat mit dem grausamen Fürst jedoch zuwider. Auf der Reise zu Baranows Gut wird die Kutsche von rebellischen Kosaken überfallen und Sonja von ihnen entführt! Andrej, der wilde Anführer der Kosaken, beansprucht die schöne Beute für sich, und obwohl Sonja sich zuerst noch abweisend zeigt, schmilzt sie bald unter seinen Verführungsversuchen dahin ...

Patricia Amber ist das Pseudonym der Autorin Hilke Sellnick. Unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte sie u.a. zahlreiche Romane, Heftromane und Drehbücher. Die geborene Niedersächsin stammt aus einer Schauspielerfamilie, die ihre Kreativität früh förderte. Seit etlichen Jahren lebt sie im hessischen Idstein, wo sie die Ideen für ihre Geschichten am besten in ihrem Lieblings-Café entwickeln kann.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextRussland im 18. Jahrhundert: Die adelige Sonja ist die einzige Hoffnung ihrer Familie - nur durch eine reiche Heirat Sonjas kann der finanzielle und gesellschaftliche Ruin aufgehalten werden. Als der reiche Fürst Baranow um Sonjas Hand anhält, ist ihre Familie begeistert. Sonja ist die Heirat mit dem grausamen Fürst jedoch zuwider. Auf der Reise zu Baranows Gut wird die Kutsche von rebellischen Kosaken überfallen und Sonja von ihnen entführt! Andrej, der wilde Anführer der Kosaken, beansprucht die schöne Beute für sich, und obwohl Sonja sich zuerst noch abweisend zeigt, schmilzt sie bald unter seinen Verführungsversuchen dahin ...

Patricia Amber ist das Pseudonym der Autorin Hilke Sellnick. Unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte sie u.a. zahlreiche Romane, Heftromane und Drehbücher. Die geborene Niedersächsin stammt aus einer Schauspielerfamilie, die ihre Kreativität früh förderte. Seit etlichen Jahren lebt sie im hessischen Idstein, wo sie die Ideen für ihre Geschichten am besten in ihrem Lieblings-Café entwickeln kann.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864952722
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum10.10.2016
Seiten361 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1250 Kbytes
Artikel-Nr.3275230
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

 

Es war zum Ersticken heiß in der geschlossenen Kutsche, denn man hatte wegen des Staubs die Fenster geschlossen gehalten. Dennoch wagte es Sonja nicht, das seidene Schultertuch herunterzunehmen - aus Furcht vor Baranows lüsternen Blicken. Seit dem Morgen, als sie in St. Petersburg in die Kutsche gestiegen waren, saß er ihr gegenüber, begaffte sie, verfolgte jede ihrer Bewegungen und hatte die ganze Zeit über ein seltsames Lächeln in den Mundwinkeln, das sie erzittern ließ. Einige Male, als die Kutsche auf holprigen Wegen hin und her schaukelte, hatten seine dicken Knie ihre Beine berührt, und sie war hastig auf dem engen Sitz zur Seite gerutscht. Es war lächerlich genug, sich so anzustellen. Ihr Bruder Sergej, der neben Baranow saß und in der neuen, grünen Gardeuniform so steif und unnahbar aussah, hatte sie mehrfach strafend angesehen.

Als die kleine Reisegesellschaft an einem Bachufer Rast machte - auch um die Pferde zu tränken -, hatte Sergej sie beiseite genommen.

Hör zu, Sonja , sagte er ärgerlich. Der Fürst schätzt es gewiss, dass du eine strenge Erziehung genossen hast und unberührt in die Ehe gehst. Trotzdem solltest du dich nicht benehmen wie eine prüde, alte Jungfer. Lächle ihn an und zeige ihm, dass du stolz und glücklich bist, seine Braut zu sein.

Natürlich, Sergej , sagte sie tapfer und versuchte ihre Verzweiflung zu verbergen. Ich werde mich bemühen, ganz bestimmt werde ich das.

Es sind noch zwei Tage bis zur Hochzeit, Sonja , fügte er mahnend hinzu. Du willst doch wohl nicht, dass wir so kurz vor dem Ziel noch scheitern?

Nein, das will ich nicht , flüsterte sie gepresst. Ich weiß sehr gut, wie wichtig diese Heirat für uns alle ist. Vor allem für dich, Sergej, weil du durch Baranows Protektion Gardist der Zarin geworden bist.

Für uns alle , betonte er verdrossen.

Sergej hörte nicht gern, dass er seine neue Position am Zarenhof dem Fürsten Baranow verdankte, obgleich es die Wahrheit war. Er öffnete schon den Mund, um seine kleine Schwester zurechtzuweisen, doch dann setzte er rasch eine heitere Miene auf, denn Ossip Arkadjewitsch Baranow stapfte durch das Ufergras zu ihnen.

Es ist immer das gleiche mit diesen Dummköpfen , schimpfte der Fürst wütend. Wir sind einen Umweg von mindestens fünf Werst gefahren, weil der Kutscher ein Schwachkopf ist und sich nicht an meine Befehle gehalten hat. Jetzt werden wir nicht vor dem Abend auf Gut Pereschkowo ankommen.

Baranow war groß, kräftig und furchteinflößend. Auch wenn er reich gekleidet und mit Orden dekoriert am Zarenhof auftrat, war er alles andere als eine höfische Erscheinung. Jetzt hatte er wegen der Hitze die Jacke und die Weste ausgezogen, so dass das seidene Spitzenhemd herausquoll. Schweißtropfen glänzten auf seiner Stirn und rannen in die markanten Augenbrauen hinein. Baranow hatte die Vierzig schon überschritten, was ihn nicht davon abgehalten hatte, um die knapp zwanzigjährige Sonja Woronina anzuhalten. Er wusste, dass man ihm diese bezaubernde Unschuld trotz des Altersunterschiedes nicht verweigern würde, denn die Woronins waren finanziell restlos ruiniert, und alle ihre Hoffnungen ruhten auf Sonja. Das hübsche junge Mädchen hatte das Wohlwollen der Zarin Katharina gewonnen und war als Hofdame an den Zarenhof berufen worden. Die denkbar besten Voraussetzungen für eine gute Partie.

Besser spät ankommen als gar nicht , meinte Sonja schüchtern und zwang sich zu einem Lächeln.

Tatsächlich wäre sie viel lieber überhaupt nicht auf Gut Pereschkowo angekommen, geschweige denn auf dem Landsitz der Baranows, wo übermorgen die Hochzeit stattfinden sollte. Was sie in jener Nacht der Nächte erwartete, davon hatte sie nur undeutliche Vorstellungen, doch sie ahnte, dass es etwas Peinliches und sehr Unschickliches sein würde.

Es ist nur meine Ungeduld, mein Täubchen, die mich so zornig macht , gab Baranow zurück und packte ihre Hand, um sie an seine Lippen zu ziehen. Ich kann es gar nicht erwarten, dich auf meinem Besitz zu begrüßen und zu wissen, dass du ganz und gar mir angehören wirst.

Sonja spürte die strengen Augen ihres Bruders und erstarrte zu vollkommener Unbeweglichkeit, während der Fürst einen Kuss auf ihren Handrücken drückte.

Dann sollten wir die Reise so rasch wie möglich fortsetzen , sagte sie leise, um wenigstens Baranows Lippen nicht mehr spüren zu müssen.

Nichts lieber als das, meine kleine Sonne!

Er ließ es sich nicht nehmen, sie zur Kutsche zu geleiten und ihr beim Einsteigen behilflich zu sein. Seine Hand griff dabei um ihre Taille, berührte ihr langes rotblondes Haar, das offen über ihre Schultern hing, und als sie eine rasche, erschrockene Bewegung machte, spürte sie, wie das schützende Tuch von ihren Schultern glitt. Er hatte es ihr mit einem Ruck herabgezogen.

Es ist wirklich zu heiß, meine Liebe, um sich in so etwas einzuwickeln , meinte er in väterlich vorwurfsvollem Ton.

Es ... es ist nur wegen des Staubs , begehrte sie auf.

Wir halten die Fenster geschlossen, mein Kätzchen.

Es gab keine Möglichkeit zu protestieren oder sich gar zu wehren. Ihr Bruder wäre der Letzte gewesen, der ihr beigestanden hätte. Fürst Baranow war ihr Bräutigam und nahm sich jetzt schon das Recht heraus, über sie zu verfügen. Er würde von nun an auf ihr Dekolleté starren, das nach höfischer Mode offenherzig war und trotz der zarten Spitzen den Ansatz ihrer Brüste offenbarte. Wie merkwürdig - bei Hofe war es ihr niemals unangenehm gewesen, sich in tief ausgeschnittenen Roben zu zeigen. Im Gegenteil - sie genoss es, wenn man ihr Komplimente machte. Die Blicke der jungen Gardeoffiziere hatten sie zwar erröten lassen, doch die Gefühle, die sich dabei einstellten, waren angenehm gewesen. Jetzt aber spürte sie nichts als eisigen Schrecken, während Baranows Augen abschätzend über ihren Körper glitten.

Eintönig zog die flache, unendlich weite Landschaft an den Fenstern der Kutsche vorüber. Gelblicher Staub wurde von den Pferdehufen aufgewirbelt, hüllte alles in ockerfarbigen Nebel und ließ die wenigen Gehöfte und Dörfchen nur wie durch einen Schleier erkennen. Immer noch brannte die Sonne unbarmherzig vom Himmel herab, und die Hitze in der Kutsche ließ jedes Gespräch ersterben. Bleierne Müdigkeit senkte sich auf die Insassen. Sonja stellte erleichtert fest, dass Baranows Kinn in die Spitzen des seidenen Hemdes herabsank, und seine Augenlider sich langsam schlossen. Gleich darauf war trotz des Knarrens der Kutsche und des Geräusches der Pferdehufe ein kräftiges Schnarchen zu hören. Sonja lehnte den Kopf an das Polster und versuchte ebenfalls einzuschlummern, doch die Furcht vor dem, was sie in den kommenden Tagen erwartete, ließ sie keinen Schlaf finden. Was würde er mit ihr tun, wenn sie ganz allein mit ihm im Zimmer war? Ihre Eltern hatten sie streng erzogen, und ihrer Meinung nach hatte eine junge Frau unberührt in die Ehe zu gehen, ihrem Mann Nachkommen zu schenken und ein Leben lang treu an seiner Seite auszuharren. Über das, was zwischen Mann und Frau geschah, hatte sie nur sehr verschwommene Vorstellungen, und auch ihr Bruder hatte dieses Thema niemals berührt. Würde Baranow von ihr verlangen, dass sie ihre Kleider auszog? Aber nein - Eheleute taten so etwas nicht. Er würde sich ihr nähern, sie berühren, vielleicht sogar küssen - ja, das würde er vermutlich tun. Die Vorstellung war widerlich genug, doch sie hatte es klaglos hinzunehmen. Und er würde dafür sorgen, dass sie ihm einen Sohn gebar. Sie schauderte, denn ihr war nicht ganz klar, was dabei geschehen würde. Auf jeden Fall stellte sie es sich schrecklich vor - aber es dauerte sicher nicht sehr lange und ging vorüber. Sie wollte es schon aushalten - schließlich war sie nicht die erste junge Frau, die verheiratet wurde.

Nachdenklich sah sie aus dem Fenster. Draußen waren jetzt rechts und links des Weges breite Kornfelder zu sehen, Bäuerinnen mit bunten Kopftüchern standen gebückt und banden die Ähren zu Garben, junge Männer mit nacktem Oberkörper luden die Garbenbündel auf Pferdewagen. Sonja ertappte sich dabei, dass sie die Männer voller Neugier betrachtete. Wie gewandt die jungen Kerle waren, wie kräftig ihre nackten Arme schienen. Einer war mit wenigen Sprüngen auf den hochbeladenen Wagen geklettert und winkte der vorüberfahrenden Kutsche zu. Natürlich durfte sie nicht zurückwinken, aber sie lächelte. Sie hatte ihre Kindheit auf dem Landgut der Eltern verbracht und konnte sich noch gut an diese Erntearbeiten erinnern. Das kleine Landgut ihrer Eltern war schon vor einigen Jahren verkauft worden, um Sergej, der als Offizier in die Truppen der Zarin eintreten wollte, standesgemäß auszustatten.

Am späten Nachmittag erreichte man endlich den kleinen Gutshof Pereschkowo, der bereits zum Besitz des Fürsten gehörte. Hunde umkläfften die Kutsche, als sie durch das hohe, geschnitzte Holztor rollte, Bedienstete sprangen herbei, Mägde liefen aus den niedrigen Nebengebäuden, um die junge Braut des Fürsten zu sehen, von der so viel erzählt worden war. Haar wie rotes Gold sollte sie haben, schön wie ein Engel sei sie und zart wie eine Elfe, die der Herr sich in St. Petersburg am prächtigen Hof von Mütterchen Zarin eingefangen hatte. Die Mägde bedauerten die junge Braut, denn man wusste, dass der Herr nicht gut zu seinen Frauen war. Drei hatte er bereits gehabt, eine hatte er davongejagt, die anderen beiden waren vor Kummer gestorben....
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Autor

Patricia Amber ist das Pseudonym der Autorin Hilke Sellnick. Unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte sie u.a. zahlreiche Romane, Heftromane und Drehbücher. Die geborene Niedersächsin stammt aus einer Schauspielerfamilie, die ihre Kreativität früh förderte. Seit etlichen Jahren lebt sie im hessischen Idstein, wo sie die Ideen für ihre Geschichten am besten in ihrem Lieblings-Café entwickeln kann.