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Castle 9: Heat Storm - Hitzesturm

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
450 Seiten
Deutsch
Cross Culterschienen am08.05.20171. Auflage
Nikki Heat und Derrick Storm, die beiden dauerhaftesten und beliebtesten Figuren des New York Times Bestsellerautors Richard Castle arbeiten erstmals zusammen, um Nikkis Mutter Cynthia zu retten, die sich seit siebzehn Jahren versteckt und für tot gehalten wurde. Dabei stellt sich ihnen eine ruchlose Gruppierung chinesischer Geschäftsleute in den Weg, die Shanghai Sieben, die rücksichtslos und einflussreich genug sind, sie aufzuhalten.mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextNikki Heat und Derrick Storm, die beiden dauerhaftesten und beliebtesten Figuren des New York Times Bestsellerautors Richard Castle arbeiten erstmals zusammen, um Nikkis Mutter Cynthia zu retten, die sich seit siebzehn Jahren versteckt und für tot gehalten wurde. Dabei stellt sich ihnen eine ruchlose Gruppierung chinesischer Geschäftsleute in den Weg, die Shanghai Sieben, die rücksichtslos und einflussreich genug sind, sie aufzuhalten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959811934
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum08.05.2017
Auflage1. Auflage
ReiheCastle
Reihen-Nr.9
Seiten450 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1644 Kbytes
Artikel-Nr.3294509
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
EINS
Storm
Oktober 2016

Die Brust des Ausländers war breit und kräftig, die Arme rechts und links davon wirkten massiv und nützlich. Sein Oberkörper verjüngte sich zur Taille hin und darunter wurden seine Oberschenkel wieder breiter. Dieses beeindruckende Beispiel eines Mannes wurde von einem quadratischen Schädel mit einem dichten Schopf aus gewelltem dunklem Haar gekrönt.

In Wahrheit mochte das alles ein wenig zu übertrieben sein, zu sehr das Klischee eines Actionhelden. Mit diesem umwerfenden Körperbau, dem kantigen Kinn und den perfekten Zähnen schien dieser Mann direkt vom Buchdeckel eines Liebesromans von Victoria St. Clair zu stammen.

Aber dann waren da natürlich die Augen. Diese Augen, die neckten und tanzten und liebten, selbst wenn das restliche Auftreten des Ausländers seriös war. Es waren Augen, die zu viel gesehen hatten. Es waren Augen, denen wenig entging.

Ja, er war attraktiv. Manche würden ihn sogar als kernig bezeichnen.

Der Ausländer trug schwarze Einsatzkleidung und war in eine kugelsichere Weste gehüllt. Neben ihm stand ein weiterer Mann. Er war einen Kopf kleiner und nur halb so schwer. Er trug die gerade geschnittene grüne Uniform der Bewaffneten Volkspolizei, der größten Abteilung des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit. Sein Hemd war ordentlich in seinen Gürtel gesteckt, sodass man darunter einen perfekt flachen Bauch erahnen konnte. Sein Rangabzeichen wies ihn als Colonel aus. Auf seinem Namensschild befanden sich chinesische Schriftzeichen, die man im lateinischen Alphabet für gewöhnlich als »Feng« wiedergeben würde.

Er rauchte eine Zigarette ohne Filter, deren Spitze in der Dunkelheit kurz vor der Morgendämmerung orange glühte. Wann immer er den Rauch ausatmete, erfüllte der Geruch von Nelken die Luft.

Die Männer standen nebeneinander an einem kleinen Steilhang. Der Ausländer hatte sein Fernglas auf eine Lagerhalle unter ihnen gerichtet. Es handelte sich um eine zweigeschossige gestrichene Stahlkonstruktion mit Flachdach und ohne Fenster. Die einzigen Ausgänge waren die Vordertür und eine kleine Luke im Dach.

Das Gebäude war fast schon auffällig spärlich gehalten, als hätten sich seine Besitzer große Mühe gegeben, es unscheinbar wirken zu lassen, wodurch es jedoch nur umso auffälliger war. Es gab keine Beschilderung, keinen Versuch, das von Unkraut überwucherte Grundstück, das es umgab, landschaftlich zu gestalten. Auf dem rissigen Asphalt des Parkplatzes standen ein paar vereinzelte Fahrzeuge, die meisten waren ältere Modelle. Er wurde von einem einzigen Flutlichtmast beleuchtet. Draußen gab es keinerlei Anzeichen von Bewegung. An den meisten Tagen geschah hier kaum etwas.

Aber hin und wieder geschah doch etwas. Und an einem dieser Tage waren die höchsten Stellen der Regierung der Vereinigten Staaten, die sich auf der anderen Seite der Erde befanden, auf die Aktivitäten in diesem spartanischen kleinen Gebäude aufmerksam geworden.

»Schon erstaunlich, dass man eine Operation wie diese aufbauen kann und doch komplett unbemerkt bleibt«, sagte der Ausländer und bemüht sich kaum, seine Ironie zu verbergen. Er sprach akzentfreies Mandarin, eine der neun Sprachen, die er beherrschte.

»Die besten Verstecke befinden sich manchmal direkt vor der eigenen Nase«, erklärte Colonel Feng mit Reibeisenstimme. Auf seinen dünnen Lippen breitete sich der Hauch eines ironischen Lächelns aus, bevor er es unterdrückte.

»Man sollte meinen, dass es jemand bemerkt hätte und angefangen hätte, Fragen zu stellen«, sagte der Ausländer.

»Sie mutmaßen, dass es etwas Bemerkenswertes gibt«, erwiderte Colonel Feng und wechselte dann ins Englische. »Ich glaube, es gibt ein amerikanisches Sprichwort über jene, die mutmaßen.«

»Ja, ich glaube, es lautet: Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher «, sagte der Ausländer.

Colonel Feng zog die Augen zusammen und zog erneut an seiner Zigarette. Hinter der Lagerhalle floss lautlos der Huangpu-Fluss vorbei. Dahinter - und überall um sie herum - lag die Stadt Shanghai.

Der Ausländer brauchte keine Belehrung darüber, dass die heutige zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt - manche würden sogar sagen, sie ist auf dem sicheren Weg zur größten - tatsächlich in dieser historischen Stadt in Ostzentralchina ihren Ursprung hat. Vor langer Zeit war Shanghai der erste chinesische Hafen, der nach Chinas Niederlage in den Opiumkriegen den Handel mit dem Westen aufnahm. Später war es die Stadt, in der die Kommunistische Partei Chinas beschloss, die Beschränkungen der eigenen Wirtschaft zu lockern. Die strengen Regeln des Marxismus waren langsam durch die skrupellose Effizienz des Kapitalismus ersetzt worden.

Amerikas finanzieller Erfolg hatte eine Menge mit dieser Entscheidung zu tun. Das Gleiche galt für Chinas langjährigen und tiefsitzenden Sinn der Einzigartigkeit.

Seit dieser Zeit hat sich eine komplizierte und zerbrechliche Beziehung zwischen den im Grunde genommen einzigen beiden Supermächten der Welt entwickelt. Jedes Land ist der größte Handelspartner des anderen. Jedes Land ist enorm vom anderen abhängig. Die Wirtschaft beider Länder würde zusammenbrechen, wenn das andere verschwinden würde. Und doch denkt jedes Land fortwährend, dass das andere versucht, es zu hintergehen.

Daher war diese Situation regelrecht symbolisch: Ein Chinese und ein Amerikaner, die Seite an Seite standen und trotz ihrer unterschiedlichen Absichten untrennbar miteinander verbunden waren.

»Es dürfte jetzt jeden Moment so weit sein, meinen Sie nicht?«, fragte der Ausländer.

»Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen«, erwiderte Colonel Feng. »Darf ich Sie daran erinnern, dass ich lediglich in einer beaufsichtigenden Funktion hier bin und dass diese ungewöhnliche ⦠nennen wir es Zusammenarbeit ⦠nur stattfindet, weil Ihre Regierung weiterhin auf ihrer Theorie über die hiesigen Vorgänge beharrt. Meine Regierung leugnet kategorisch jegliches Wissen über das, was hier Ihren Behauptungen zufolge passiert.«

»Oh ja, natürlich«, sagte der Ausländer. Sein Gesichtsausdruck war teilnahmslos. Aber in seinen ausdrucksstarken Augen war etwas aufgeblitzt. »Und deswegen sind Sie vollkommen allein und ohne jegliche Verstärkung hier. Um die Situation zu beaufsichtigen.«

»Mir scheint, wir verstehen einander bestens«, entgegnete Colonel Feng.

Wieder glühte seine Nelkenzigarette auf. Für einen kurzen Moment sprach keiner der beiden Männer.

Das, was hier bald passieren würde, war vor zwei Wochen durch ein einziges Telefonat zwischen zwei mächtigen Personen ins Rollen gebracht worden.

Der Anrufer war dem Ausländer nicht bekannt. Der Empfänger war ein Mann namens Jedidiah Jones. Er arbeitete für den National Clandestine Service der CIA, wo er als Leiter der internen Vollstreckungsabteilung tätig war.

Die Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und China war ebenso kompliziert wie der Tanz zwischen dem Ausländer und Jones. Der Ausländer arbeitete in einzelnen Fällen zeitweise und vollkommen inoffiziell für Jones. Hätte man sich nur gewisse kleine Stichproben aus den Interaktionen der beiden Männer angesehen, wäre man zu dem Schluss gekommen, dass Jones den Ausländer in etwa so sehr wertschätzte wie einen Einwegkaffeebecher und dass der Ausländer Jones im Gegenzug in etwa so sehr vertraute wie ein kluger Konsument den Behauptungen einer spätnächtlichen Infomercial-Sendung.

Doch die Wahrheit war, dass sie einander ebenso sehr brauchten, wie ihre Nation ihre Dienste benötigte. Und beide hatten gelernt, sich wegen der einzigartigen Fähigkeiten, Eigenschaften und Ressourcen des anderen, von denen einige bemüht worden waren, um diesen Übergriff zu organisieren, aufeinander zu verlassen.

Fengs Zigarette war nun verloschen und er hustete zweimal. Es waren laute, bellende Geräusche und der Ausländer fragte sich kurz, ob sie eine Art Signal waren.

»Es ist sehr seltsam, wissen Sie?«, begann Feng, nachdem seine Kehle wieder frei war. »Sie haben große Ähnlichkeit mit einem amerikanischen Geheimagenten namens Derrick Storm. Dieser Mann arbeitet auf freiberuflicher Basis für einen Teil der CIA, der angeblich nicht existiert.«

»Er muss ein sehr gut aussehender Mann sein«, erwiderte der Ausländer.

»Wir haben einen ganzen Satz Bilder von ihm. Ein paar davon sind aufgrund seiner romantischen Verwicklung mit einer unserer Agentinnen vor ein paar Jahren sehr freizügig. Vielleicht möchten Sie mich zurück zu meinem Revier begleiten und sie sich ansehen?«

»Wer schaut sich nicht gerne die...
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