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Chroniken von York (Band 1) - Die Suche nach dem Schattencode

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am12.02.20181. Auflage
Ein fantastisches Großstadtabenteuer in einem fiktiven New York für Leser ab 12 Jahren mit einer originellen Story, liebevoll gezeichneten Charakteren und einer ordentlichen Portion Humor. Seit 150 Jahren versuchen die New Yorker, den geheimnisvollen Schattencode zu entschlüsseln. Viele halten ihn bloß für ein Märchen, eine Legende, eine Touristenattraktion. Doch was, wenn der Code nur auf die Richtigen gewartet hat? Auch die Zwillinge Tess und Theo und ihr Freund Jaime folgen den Hinweisen des Schattencodes und begeben sich dabei auf eine abenteuerliche Schnitzeljagd quer durch ein fantastisches New York, das voller Geheimnisse und Gefahren steckt. Die Geschwister Morningstar waren geniale Architekten und Erfinder. Sie bauten in den Himmel ragende Türme mit zickzackfahrenden Aufzügen, unzähligen Geheimgängen und intelligenten Maschinen. Aber eines Tages waren die Morningstars spurlos verschwunden. Zurück blieben nur ihre berühmten Gebäude und ein mysteriöser Code, dessen Auflösung unvorstellbare Reichtümer verspricht. 150 Jahre später finden die Zwillinge Tess und Theo und ihr Nachbar Jaime einen neuen Hinweis auf den bislang ungelösten Code- und der kommt genau im richtigen Moment! Denn sie müssen unbedingt den Abriss ihres Apartmenthauses verhindern. Und es scheint, als habe der Code nur auf sie gewartet ...

Laura Ruby schreibt Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihre Kurzgeschichten sind bereits in diversen literarischen Zeitschriften erschienen und ihr Jugendroman Bone Gap wurde mit dem Printz Award ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in Chicago, wo sie zurzeit an zahlreichen Projekten gleichzeitig arbeitet, viel zu viel Kaffee trinkt und immer auf der Suche nach neuer Musik für ihren iPod ist.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR19,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextEin fantastisches Großstadtabenteuer in einem fiktiven New York für Leser ab 12 Jahren mit einer originellen Story, liebevoll gezeichneten Charakteren und einer ordentlichen Portion Humor. Seit 150 Jahren versuchen die New Yorker, den geheimnisvollen Schattencode zu entschlüsseln. Viele halten ihn bloß für ein Märchen, eine Legende, eine Touristenattraktion. Doch was, wenn der Code nur auf die Richtigen gewartet hat? Auch die Zwillinge Tess und Theo und ihr Freund Jaime folgen den Hinweisen des Schattencodes und begeben sich dabei auf eine abenteuerliche Schnitzeljagd quer durch ein fantastisches New York, das voller Geheimnisse und Gefahren steckt. Die Geschwister Morningstar waren geniale Architekten und Erfinder. Sie bauten in den Himmel ragende Türme mit zickzackfahrenden Aufzügen, unzähligen Geheimgängen und intelligenten Maschinen. Aber eines Tages waren die Morningstars spurlos verschwunden. Zurück blieben nur ihre berühmten Gebäude und ein mysteriöser Code, dessen Auflösung unvorstellbare Reichtümer verspricht. 150 Jahre später finden die Zwillinge Tess und Theo und ihr Nachbar Jaime einen neuen Hinweis auf den bislang ungelösten Code- und der kommt genau im richtigen Moment! Denn sie müssen unbedingt den Abriss ihres Apartmenthauses verhindern. Und es scheint, als habe der Code nur auf sie gewartet ...

Laura Ruby schreibt Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihre Kurzgeschichten sind bereits in diversen literarischen Zeitschriften erschienen und ihr Jugendroman Bone Gap wurde mit dem Printz Award ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in Chicago, wo sie zurzeit an zahlreichen Projekten gleichzeitig arbeitet, viel zu viel Kaffee trinkt und immer auf der Suche nach neuer Musik für ihren iPod ist.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732011544
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum12.02.2018
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2794 Kbytes
Artikel-Nr.3364726
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

SILVESTER, 1855

Eine Stadt hat niemals nur eine einzige Geschichte, sondern immer eine ganze Chronik voller Darstellungen mit unterschiedlichen Helden. Doch die meisten Erzähler glauben, dass nur ihre Version die richtige ist und nur sie die einzig wahren Helden sind.

Überrascht stellen sie fest, dass sie sich geirrt haben.

Wenige Stunden vor Mitternacht verstummten die Straßen von New York City kurz, als ob jemand ansetzte, eine große Geschichte über Geheimnisse und Abenteuer zu erzählen, und Stille benötigte, damit er beginnen konnte. William Covington Hanover gefiel die plötzliche Ruhe nicht und er kannte die Geschichte von New York City bereits - seine Geschichte. Er war seit knapp zwei Wochen in der Stadt und bereits zu dem Schluss gekommen, dass es hier von Schlägern, Mördern und Dieben nur so wimmelte. Dass er selbst ein Mörder und Dieb war, spielte dabei keine Rolle. (Und er würde jeden windelweich prügeln, der ihn einen Schläger nannte.)

Nein, es ging darum, dass William Covington Hanover nicht aussah wie ein Mörder oder Dieb. Er besaß Würde. Er hatte Prinzipien. An diesem schönen Winterabend, an dem die Luft nach frischem Schnee roch, trug er ein weißes Smokinghemd, ein weißes Halstuch, einen dunklen Frack und eine saubere Hose. Der Zylinder machte ihn noch größer, als er ohnehin schon war, und sein wollener Wintermantel wirkte wie die Paradeuniform eines britischen Generals.

Was der Grund dafür war, warum die hübsche Miss Ava Oneal nicht die geringste Ahnung hatte, dass er ihr bereits seit sieben Häuserblocks folgte.

Warum sollte sie das auch vermuten? Dieses stylische Outfit hatte er seinem letzten Arbeitgeber entwendet, dem überaus kurzsichtigen Lord Irgendwas-aus-Irgendwo-am-Avon, dem nie aufzufallen schien, wenn Kerzenständer und Silberbesteck verschwanden. Bis zu dem Tag, als er es doch bemerkte, was zu einem unüberlegten Gerangel wegen einer Serviergabel führte. William war gezwungen gewesen, seine Beute in einen Kissenbezug zu stopfen und sich an Bord eines Postschiffs zu schmuggeln, das unterwegs zu dieser merkwürdigen Stadt mit ihren sogar noch merkwürdigeren Einwohnern gewesen war. Schläger, Mörder, Diebe â¦ und Dummköpfe. Als das Schiff in Amerika angelegt und er bei der Einwanderungsbehörde in Castle Garden behauptet hatte, sein Name sei »William Covington Hanover«, sollte das eigentlich ein Scherz gewesen sein. Wer würde schon glauben, dass ein Mann, der monatelang auf einem Boot zwischen Schustern und Kartoffelbauern gehaust hatte, ein Mitglied des Adelshauses von Hannover war, aus dem auch Queen Victoria höchstpersönlich stammte? Doch sie hatten seinen Witz einfach in ihr Buch eingetragen und ihn durchgewunken.

Also war er weitergegangen, durch den Battery Park und in den Hexenkessel Five Points, wo er in einer beengten Mietswohnung untergekommen war, die nach Gin und ranzigem Kohl roch. In Five Points gab es nicht genügend zu stehlen und viel zu viel zu trinken. Es dauerte nicht lange, bis er sich von dort ins Stadtinnere vorgearbeitet hatte, wo der glänzende Morningstar-Tower wie ein Symbol für alles stand, was er sich schon sein ganzes Leben lang wünschte und was er - seiner Meinung nach - verdiente: Reichtum und Macht über seine wildesten Vorstellungen hinaus (obwohl ihm eigentlich der Reichtum schon völlig ausreichen würde).

Jetzt befand er sich auf der nördlichen Westseite der Insel, wo die Reichen vor Kurzem reihenweise schöne Häuser und Villen mit Vorgärten und Parkanlagen gebaut hatten. Die meisten Polizisten blieben südlich, in der Nähe von Five Points, aber einige patrouillierten auch durch den nördlichen Teil, um die Reichen vor Leuten wie William Covington Hanover zu beschützen. William nickte den Polizisten an der Straßenecke zu und tippte sich grüßend an den Zylinder, als er an einer Gruppe Damen vorbeikam, die gerade eine Kutsche bestieg, um zu diesem oder jenem Ball zu fahren.

»Guten Abend, meine Damen«, sagte er in seinem besten englischen Oberschicht-Akzent. »Sie verzaubern diese Nacht durch Ihre Lieblichkeit.«

»Ihnen auch einen schönen Abend, Sir«, erwiderte die Kühnste von ihnen. Die Damen kicherten, als er vorbeiging, und ließen die Blicke über seinen feinen Mantel, seine hellen Haare und sein freundliches Lächeln schweifen. Solange sie nicht nahe genug an ihn herankamen, um seine von der Kälte und dem Whiskey gerötete Nase zu bemerken oder die Messerstichnarben auf seinen Wangen, war alles gut. Er würde wirken wie jeder andere Gentleman auf dem Weg zu einer Silvesterfeier statt wie jemand, der seinem Traum in Form von Miss Ava Oneal folgte.

Miss Ava war weniger opulent - und merkwürdiger - als die anderen Damen gekleidet. Trotz des feierlichen Anlasses trug sie eine einfache Jacke, bis zum Hals zugeknöpft, einen langen dunklen Rock, einen Umhang und einen Männerhut, der beinahe so hoch war wie der von William. Doch nicht dieses Outfit war das Bemerkenswerteste an ihr, auch nicht ihre kleine Statur, ihr makelloses Gesicht oder der Umstand, dass sie ohne Begleitung durch den glitzernden, wirbelnden Schnee ging. Es war nicht mal die Tatsache, dass sie im schwachen Licht der Straßenlaternen beim Laufen ein Buch las. Nein, es waren die Arbeitgeber von Miss Ava Oneal, die ihn am meisten interessierten.

Ihre Arbeitgeber namens Theresa und Theodore Morningstar.

Miss Ava erreichte die Ecke und schwebte über die Straße, wobei sie keine Sekunde lang den Blick von den Seiten nahm, obwohl mehr als ein Kutscher kräftig an den Zügeln ziehen musste, damit die Pferde sie nicht zertrampelten. Die Polizisten beobachteten sie, schwangen ihre Schlagstöcke und flüsterten miteinander. Auch andere sahen zu ihr hinüber. William entdeckte sie überall; nur den Polizisten entgingen sie: raue Männer aus Banden wie den Toten Hasen - oder hießen sie Tote Kakerlaken? -, die sich groteske Namen gegeben hatten wie Schmieriger Jim oder Patsy der Schlächter und so weiter. Sie lauerten in den Gassen und Hauseingängen, hinter Mauern und Bäumen, gekleidet in übergroße Sakkos und mit winzigen Melonen, die nicht größer waren als Fingerhüte. William schüttelte angewidert den Kopf. In einer solchen Verkleidung konnte man sich auch genauso gut gleich mitten auf die Straße stellen und rufen: »Reiche Bürger der Stadt! Bereitet euch darauf vor, eine übergezogen zu bekommen und ausgeraubt zu werden!«

William Covington Hanover würde sich niemals so öffentlich präsentieren. Der Engländer schätzte Raffinesse, der Amerikaner wollte ein Spektakel. Als gäbe es in dieser Stadt nicht bereits genug Spektakel! Den Morningstar-Tower zum Beispiel. Die Freiheitsstatue. Die Bahn mit der merkwürdigen Bezeichnung »Underway«, ein schwindelerregendes Nest aus über- und unterirdischen Gleisen. Ihre Funktionsweise war so mysteriös, dass nur Mitgliedern eines Geheimbundes gestattet war, sie zu bedienen. Die Reichen hatten ihre Pferde und Kutschen nur aus reiner Angeberei behalten.

In diesem Moment wäre William Covington Hanover dankbar für eine Kutsche oder die Underway gewesen, da Miss Ava Oneal entschlossen schien, an diesem kalten Winterabend ganz Manhattan Island abzulaufen. Oder vielleicht wollte sie lediglich ihr Buch auslesen. Laut der Zeitungen war sie eine sehr kluge junge Dame. Miss Morningstar hatte Miss Oneal in einem Krankenhaus für Waisenkinder kennengelernt, in dem sie beide ausgeholfen hatten, und sie vom Fleck weg engagiert. William Covington Hanover konnte sich nicht vorstellen, warum auch nur eine der beiden Damen ihre Zeit mit Kranken hatte verschwenden wollen, ganz zu schweigen von Waisen. Wenig überraschend hatte jemand irgendwann dieses Krankenhaus abgefackelt.

Wie William jetzt jedoch gereizt feststellte, war Miss Oneal nicht nur sehr klug, sondern hatte auch einen forschen Gang. Seufzend beschleunigte er seine Schritte und nahm sich nur einen Moment Zeit, einem Mann mit dem Gesicht einer Spitzhacke einen bösen Blick zuzuwerfen, der Miss Oneal ein bisschen zu interessiert musterte. Der Mann sah William abschätzend an und zog sich dann klugerweise in den Schatten zurück.

Miss Ava Oneal marschierte einen weiteren Block entlang und bog dann scharf nach rechts ab. William musste beinahe rennen, um mit ihr Schritt zu halten, und schwenkte genau in dem Moment um die Ecke, als ein Kutscher brüllte, ein Pferd wieherte und eine weitere Kutsche voller Damen zu einer Feier aufbrach. Der scharfe Geruch nach frischen Pferdeäpfeln drang durch die kalte Winterluft. Beinahe sofort öffnete sich ein runder Deckel auf der Straße, aus dem zwei Käfer herauskrochen - falls es Käfer in der Größe von Schäferhunden und aus grün schimmerndem Metall gegeben hätte. Sie glitten über das schneebedeckte Pflaster bis zu dem Haufen und schoben gemeinsam die Pferdeäpfel zu einer festen Kugel zusammen. Dann rollte sich einer der Käfer zusammen und wälzte die Kugel mit den Hinterbeinen rückwärts durch die Öffnung. Beide Käfer kletterten nach der Kugel hinein und der Deckel schloss sich wieder. Insgesamt hatte das Ganze nur wenige Sekunden gedauert.

Obwohl William Covington Hanover die Roller nicht zum ersten Mal sah, hatte er sich immer noch nicht ganz an sie gewöhnt. Die glitzernden, herumsausenden Maschinen kamen ihm einfach unnatürlich vor. Eine weitere Erfindung dieser Morningstars: Bruder und Schwester, Zwillinge, Genies. Sie hatten den glänzenden Morningstar-Tower entworfen und das strahlende Star-Hotel. Sie hatten unvorstellbare Brücken gebaut und unglaublich grüne Parks angelegt. Von ihnen stammte die Underway. Sie hatten die Straßen mit merkwürdigen, silberfarbenen Steinen gepflastert, die...
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Laura Ruby schreibt Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihre Kurzgeschichten sind bereits in diversen literarischen Zeitschriften erschienen und ihr Jugendroman Bone Gap wurde mit dem Printz Award ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in Chicago, wo sie zurzeit an zahlreichen Projekten gleichzeitig arbeitet, viel zu viel Kaffee trinkt und immer auf der Suche nach neuer Musik für ihren iPod ist.