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Lady Trents Memoiren 2: Der Wendekreis der Schlangen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
330 Seiten
Deutsch
Cross Culterschienen am10.03.20181. Auflage
Aufmerksame Leser wissen bereits, wie sich die belesene und zielstrebige Isabella auf den historischen Weg gemacht hat, der sie eines Tages zur führenden Drachenforscherin der Welt machen würde. In diesem beeindruckend offenherzigen Nachfolger blickt Lady Trent auf die nächsten Schritte ihrer glorreichen (und gelegentlich skandalösen) Karriere zurück. Drei Jahre nach ihrer schicksalhaften Reise durch die abschreckenden Gebirge von Vystrana ignoriert Lady Trent gängige Konventionen und bricht zu einer Expedition auf, die sie auf den wilden, kriegszerrütteten Kontinent Erga führt. Dort liegt die Heimat solch exotischer Drachenarten wie die Grasschlangen der Savanne, Baumschlangen und die geheimnisvollste von allen, die legendären Sumpfwürmer der Tropen. Die Expedition gestaltet sich als schwierig. In Begleitung einer alten Freundin und einer Thronerbin auf der Flucht, muss sich Isabella drückender Hitze, gnadenlosen Fiebern, Palastintrigen, Klatsch und Tratsch und anderen Bedrohungen stellen, um ihre grenzenlose Faszination alles Drachen betreffende zu befriedigen. Selbst wenn sie dafür tief in den verbotenen Dschungel vordringen muss, der gemeinhin die Grüne Hölle genannt wird. Dort werden ihr Mut, ihr Einfallsreichtum und ihre wissenschaftliche Neugierde auf Proben gestellt, wie sie es bislang noch nicht erlebt hat.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextAufmerksame Leser wissen bereits, wie sich die belesene und zielstrebige Isabella auf den historischen Weg gemacht hat, der sie eines Tages zur führenden Drachenforscherin der Welt machen würde. In diesem beeindruckend offenherzigen Nachfolger blickt Lady Trent auf die nächsten Schritte ihrer glorreichen (und gelegentlich skandalösen) Karriere zurück. Drei Jahre nach ihrer schicksalhaften Reise durch die abschreckenden Gebirge von Vystrana ignoriert Lady Trent gängige Konventionen und bricht zu einer Expedition auf, die sie auf den wilden, kriegszerrütteten Kontinent Erga führt. Dort liegt die Heimat solch exotischer Drachenarten wie die Grasschlangen der Savanne, Baumschlangen und die geheimnisvollste von allen, die legendären Sumpfwürmer der Tropen. Die Expedition gestaltet sich als schwierig. In Begleitung einer alten Freundin und einer Thronerbin auf der Flucht, muss sich Isabella drückender Hitze, gnadenlosen Fiebern, Palastintrigen, Klatsch und Tratsch und anderen Bedrohungen stellen, um ihre grenzenlose Faszination alles Drachen betreffende zu befriedigen. Selbst wenn sie dafür tief in den verbotenen Dschungel vordringen muss, der gemeinhin die Grüne Hölle genannt wird. Dort werden ihr Mut, ihr Einfallsreichtum und ihre wissenschaftliche Neugierde auf Proben gestellt, wie sie es bislang noch nicht erlebt hat.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959815062
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum10.03.2018
Auflage1. Auflage
Seiten330 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3092 Kbytes
Artikel-Nr.3377355
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
EINS

Mein Leben in Einsamkeit - Meine Schwägerin und meine Mutter - Ein unerwarteter Besucher - Ärger bei Kemble

Nicht lange ehe ich mich auf die Reise nach Eriga machte, fasste ich mir ein Herz und brach zu einem Ziel auf, das ich als wesentlich gefährlicher betrachtete: Falchester.

Die Hauptstadt war nach normalen Maßstäben kein schrecklich abenteuerlicher Ort, außer dass es dort vielleicht auf mich regnen würde. Ich unternahm die Reise von Pasterway aus in regelmäßigen Abständen, weil ich dort Geschäfte zu überwachen hatte. Diese Reisen aber waren nicht sehr öffentlich - womit ich meine, dass ich sie nur vor einer Handvoll Leuten erwähnte, von denen alle diskret waren. Nach dem, was ein Großteil von Scirland wusste (die wenigen, die es interessierte), war ich seit meiner Rückkehr aus Vystrana eine Art Einsiedlerin gewesen.

Man gestattete mir das Einsiedlertum wegen meiner persönlichen Schwierigkeiten, obwohl ich in Wahrheit mehr von meiner Zeit mit Arbeit verbrachte: zuerst mit der Veröffentlichung unserer Forschung in Vystrana, dann mit der Vorbereitung für diese Expedition nach Eriga, die sich immer wieder durch Kräfte weit jenseits unserer Kontrolle verzögert hatte. An jenem Morgen im Graminis aber konnte ich den gesellschaftlichen Verpflichtungen, die ich geflissentlich unter diesen anderen Aufgaben begraben hatte, nicht länger entkommen. Das Beste, was ich tun konnte, war, beides in schneller Folge abzuarbeiten: zuerst meine Blutsverwandten zu besuchen und dann jene, mit denen ich durch meine Heirat verbunden war.

Mein Haus in Pasterway war nur eine kurze Fahrt vom modernen Viertel Havistow entfernt, wo sich mein ältester Bruder Paul im Vorjahr niedergelassen hatte. Ich entkam der Notwendigkeit, sein Heim zu besuchen, gewöhnlich durch das doppelte Geschenk seiner häufigen Abwesenheit und des absoluten Desinteresses seiner Frau an mir, aber zu dieser Gelegenheit hatte man mich eingeladen, und hätte ich mich geweigert, hätte das noch mehr Ärger gebracht.

Bitte verstehen Sie, es ist nicht so, dass ich meine Familie nicht mochte. Die meisten von uns kamen gut genug miteinander aus, und ich hatte eine ziemlich gute Beziehung zu Andrew, meinem nächstälteren Bruder. Aber der Rest meiner Brüder fand mich mindestens befremdlich, und das Missfallen meiner Mutter über mein Verhalten hatte ihre Meinung Richtung Missbilligung verschoben. Was Paul an diesem Tag von mir wollte, wusste ich nicht - aber insgesamt hätte ich es vorgezogen, mich einem verärgerten vystranischen Felswyrm zu stellen.

Leider waren jene alle recht weit entfernt, während mein Bruder zu nahe war, um ihm auszuweichen. Mit einem Gefühl, als ginge ich gleich in eine Schlacht, hob ich meinen Rock wie eine feine Dame, stieg die Eingangstreppe hinauf und klingelte an der Tür.

Meine Schwägerin war im Salon, als mich der Bedienstete hineinführte. Judith war ein Muster einer scirländischen Oberklasseehefrau, auf all die Arten, wie ich es nicht war: hübsch gekleidet, ohne die Grenze zu kitschigem Exzess zu überschreiten; eine elegante Gastgeberin, die die Arbeit ihres Gatten mit gesellschaftlichen Mitteln unterstützte; und eine hingebungsvolle Mutter mit bereits drei Kindern, und es würden zweifellos noch mehr kommen.

Wir hatten genau eine Sache gemeinsam, und die war Paul. »Bin ich zur falschen Zeit gekommen?«, fragte ich höflich nach, als ich eine Tasse Tee bekommen hatte.

»Überhaupt nicht«, antwortete Judith. »Er ist gerade noch nicht daheim - ein Treffen mit Lord Melst -, aber du darfst gerne bleiben, bis er zurückkommt.«

Lord Melst? Paul arbeitete sich wirklich hoch in der Welt. »Ich vermute, das ist eine Angelegenheit wegen des Synedrions.«

Judith nickte. »Wir hatten eine kurze Atempause, nachdem er seinen Lehrstuhl bekommen hat, aber jetzt sind die Regierungsgeschäfte dazwischengekommen und nehmen seine Zeit in Anspruch. Ich erwarte kaum, ihn zwischen jetzt und Gelis zu sehen.«

Was bedeutete, dass ich hier für sehr lange Zeit mit den Hufen scharren konnte. »Wenn es nicht zu viele Schwierigkeiten macht«, ich stellte meine Teetasse ab und erhob mich von meinem Stuhl, »denke ich, dass es besser wäre, wenn ich aufbreche und später zurückkomme. Ich habe versprochen, heute auch noch meinem Schwager Matthew einen Besuch abzustatten.«

Zu meiner Überraschung hob Judith eine Hand, um mich aufzuhalten. »Nein, bleib bitte. Wir haben gerade jetzt einen Gast, der hoffte, dich zu sehen ⦫

Ich bekam keine Gelegenheit zu fragen, wer der Gast war, obwohl ich in dem Moment, als Judith zu sprechen begann, einen Verdacht hatte. Die Tür zum Wohnzimmer öffnete sich, und meine Mutter kam herein.

Jetzt ergab alles einen Sinn. Ich hatte vor einiger Zeit aufgehört, die Briefe meiner Mutter zu beantworten, um meinen Seelenfrieden zu bewahren. Selbst als ich sie darum gebeten hatte, hatte sie nicht damit aufgehört, jede meiner Handlungen zu kritisieren und anzudeuten, dass mein schlechtes Urteilsvermögen daran schuld sei, dass ich in Vystrana meinen Mann verloren hatte. Es war nicht höflich, sie zu ignorieren, aber die Alternative wäre schlimmer gewesen. Damit sie mich sehen konnte, musste sie daher unangekündigt in meinem Haus auftauchen ⦠oder mich in das Haus von jemand anderem locken.

Solche Logik half wenig, um meine Reaktion zu mildern. Solange meine Mutter nicht hier war, um eine Versöhnung anzubieten - was ich bezweifelte -, war dies eine Falle. Ich hätte mir lieber meine eigenen Zähne gezogen, als mehr von ihren Vorwürfen zu ertragen. (Und damit Sie das nicht für eine reine Redensart halten, sollte ich erwähnen, dass ich mir wirklich einmal selbst einen Zahn zog, also stelle ich diesen Vergleich nicht leichtfertig an.)

Wie sich allerdings herausstellte, bezogen sich ihre Vorwürfe zumindest auf frisches Material. Meine Mutter sagte: »Isabella. Was ist dieser Blödsinn, den ich höre, dass du nach Eriga willst?«

Man kennt mich dafür, dass ich freundlichen Small Talk übergehe, und gewöhnlich bin ich anderen auch dafür dankbar. In diesem Fall aber hatte es eine Wirkung wie ein Pfeil, der aus der Deckung direkt in mein Gehirn geschossen wurde. »Was?«, fragte ich ziemlich dümmlich - nicht, weil ich sie nicht verstanden hatte, sondern weil ich keine Ahnung hatte, wie sie davon gehört haben konnte.

»Du weißt ganz genau, was ich meine«, fuhr sie gnadenlos fort. »Das ist absurd, Isabella. Du kannst nicht wieder ins Ausland reisen, und sicher nicht in irgendeinen Teil von Eriga. Dort herrscht Krieg!«

Ich suchte wieder meinen Stuhl auf und nutzte die Verzögerung, um meine Fassung zurückzuerlangen. »Das ist eine Übertreibung, Mama, und das weißt du. In Bayembe herrscht kein Krieg. Der Mansa von Talu wagt keine Invasion, nicht, wenn scirländische Soldaten helfen, die Grenze zu verteidigen.«

Meine Mutter schnaubte. »Ich kann mir vorstellen, dass der Mann, der die Akhier aus Elerqa vertrieben hat - nach zweihundert Jahren! -, in der Tat einiges wagt. Und selbst falls er nicht angreift, was ist mit diesen schrecklichen Ikwunde?«

»Der gesamte Dschungel von Mouleen liegt zwischen ihnen und Bayembe«, sagte ich irritiert. »Außer natürlich an den Flüssen, und dort steht Scirland ebenfalls Wache. Mama, der ganze Sinn unserer militärischen Präsenz ist es, das Land sicher zu machen.«

Der Blick, den sie mir zuwarf, war vernichtend. »Soldaten machen einen Ort nicht sicher, Isabella. Sie machen ihn nur weniger gefährlich.«

Was ich an rhetorischem Talent besitze, habe ich von meiner Mutter geerbt. An jenem Tag aber war ich nicht in der Stimmung, ihre Formulierung zu bewundern. Auch nicht, um mich über ihr politisches Bewusstsein zu freuen, welches ziemlich verblüffend war. Die meisten scirländischen Frauen ihrer Klasse, und auch ein Haufen Männer, konnten kaum die beiden Mächte in Eriga nennen, die Bayembe gezwungen hatten, ausländische - was heißen soll scirländische - Hilfe zu suchen. Damals interessierten sich Gentlemen nur für die einseitige »Handelsvereinbarung«, die Eisen aus Bayembe nach Scirland brachte, zusammen mit anderen wertvollen Rohstoffen, und ihnen dafür erlaubte, unsere Soldaten überall im Land zu stationieren und eine Kolonie in Nsebu aufzubauen. Damen interessierten sich überhaupt nicht besonders dafür.

War das etwas, wofür sie sich schon zuvor interessiert hatte, oder hatte sie sich informiert, als sie von meinen Plänen gehört hatte? So oder so, auf diese Weise hatte ich nicht vorgehabt, ihr die Neuigkeiten mitzuteilen. Wie genau ich das wirklich vorgehabt hatte, das hatte ich noch nicht beschlossen. Ich hatte die Sache ständig hinausgeschoben, aus, wie ich nun erkannte, purer Feigheit. Und das war...
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