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Mord unter französischer Sonne (3in1-Bundle)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
976 Seiten
Deutsch
Kiepenheuer & Witsch GmbHerschienen am07.06.20181. Auflage
Vive la France - Drei Mörder gesucht! Spannendes Lesefutter, nicht nur für Ihren Frankreichurlaub »Stürmische Côte d'Azur« von Christine Cazon Léon Duval, Kommissar in Cannes, wird für eine Mordermittlung auf die Insel Sainte Marguerite gerufen. Auf einer Yacht im Hafen der Insel wird ein Matrose ermordet aufgefunden. Doch nicht nur das Wetter ist stürmisch, auch der Mordfall entwickelt sich turbulent, denn kurz nach Duvals Eintreffen wird eine zweite Leiche gefunden ... »In tiefen Schluchten« von Anne Chaplet Tori Godon, ehemalige Anwältin, 42 Jahre alt, frisch verwitwet und auf der Suche nach einer neuen Aufgabe lebt seit einigen Jahren in Vivarais am Fuße der Cevennen. Als ein holländischer Höhlenforscher, der sich bei ihrer Freundin einquartiert hat, verschwindet, ist Tori beunruhigt. Als der alte Didier Thibon, der ihr von sagenhaften Schätzen in den Höhlen erzählte, tot aufgefunden wird, ist Tori alarmiert. Und als sie auf der Suche nach dem Holländer in eine Felsspalte stürzt, ist plötzlich auch ihr Leben in Gefahr. »Tödlicher Tramontane« von Yann Sola Perez, Kleinganove und Hobbydetektiv in Banyuls-sur-Mer, nahe der spanischen Grenze, würde gern in aller Ruhe sein Restaurant und seinen florierenden Schwarzhandel mit spanischen Delikatessen betreiben. Doch dann explodiert in Strandnähe eine stattliche Yacht. Als auch noch seine Freundin Marianne spurlos verschwindet, die gegen die geplante Erweiterung des Hafens demonstriert hat, ahnt Perez, dass es an der Côte Vermeille nicht mit rechten Dingen zugeht ...

Christine Cazon, Jahrgang 1962, hat ihr altes Leben in Deutschland gegen ein neues in Südfrankreich getauscht. Sie lebt mit ihrem Mann und Katze Pepita in Cannes, dem Schauplatz ihrer Krimis mit Kommissar Duval.
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Produkt

KlappentextVive la France - Drei Mörder gesucht! Spannendes Lesefutter, nicht nur für Ihren Frankreichurlaub »Stürmische Côte d'Azur« von Christine Cazon Léon Duval, Kommissar in Cannes, wird für eine Mordermittlung auf die Insel Sainte Marguerite gerufen. Auf einer Yacht im Hafen der Insel wird ein Matrose ermordet aufgefunden. Doch nicht nur das Wetter ist stürmisch, auch der Mordfall entwickelt sich turbulent, denn kurz nach Duvals Eintreffen wird eine zweite Leiche gefunden ... »In tiefen Schluchten« von Anne Chaplet Tori Godon, ehemalige Anwältin, 42 Jahre alt, frisch verwitwet und auf der Suche nach einer neuen Aufgabe lebt seit einigen Jahren in Vivarais am Fuße der Cevennen. Als ein holländischer Höhlenforscher, der sich bei ihrer Freundin einquartiert hat, verschwindet, ist Tori beunruhigt. Als der alte Didier Thibon, der ihr von sagenhaften Schätzen in den Höhlen erzählte, tot aufgefunden wird, ist Tori alarmiert. Und als sie auf der Suche nach dem Holländer in eine Felsspalte stürzt, ist plötzlich auch ihr Leben in Gefahr. »Tödlicher Tramontane« von Yann Sola Perez, Kleinganove und Hobbydetektiv in Banyuls-sur-Mer, nahe der spanischen Grenze, würde gern in aller Ruhe sein Restaurant und seinen florierenden Schwarzhandel mit spanischen Delikatessen betreiben. Doch dann explodiert in Strandnähe eine stattliche Yacht. Als auch noch seine Freundin Marianne spurlos verschwindet, die gegen die geplante Erweiterung des Hafens demonstriert hat, ahnt Perez, dass es an der Côte Vermeille nicht mit rechten Dingen zugeht ...

Christine Cazon, Jahrgang 1962, hat ihr altes Leben in Deutschland gegen ein neues in Südfrankreich getauscht. Sie lebt mit ihrem Mann und Katze Pepita in Cannes, dem Schauplatz ihrer Krimis mit Kommissar Duval.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783462319224
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum07.06.2018
Auflage1. Auflage
Seiten976 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6317 Kbytes
Artikel-Nr.3409959
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Es regnete immer noch. Eintönig, nicht enden wollend, monoton. Am frühen Abend des Vortags hatte es begonnen und seither nicht nachgelassen. In der Nacht war auch noch Wind aufgekommen. Alice zog unter der Decke die Schultern zusammen und rollte sich ein. Es war kalt geworden. Aber vielleicht war es auch nur ihre Müdigkeit, die sie frösteln ließ. Die halbe Nacht hatte sie wach gelegen, immer wieder hatte sie in das stete Rauschen des Regens gelauscht und den Nachrichteneingang ihres Mobiltelefons überprüft. Gegen Morgen war sie schließlich kurz eingeschlafen, aber schon bald war sie wieder aufgeschreckt. Ihr Herz klopfte und sie lauschte in die Stille des Hauses. Sie stand auf und blickte aus dem Fenster, aber von hier konnte sie außer den ausladenden Baumkronen der Pinien, die sich ächzend im Wind bewegten, nicht viel sehen. Ohne Licht zu machen, zog sie sich an und verließ leise das Forsthaus. Drei Möwen flogen laut kreischend über sie hinweg. Eilig lief sie über die matschig gewordenen Wege zum kleinen Bistro am Fährableger, es schmatzte und knirschte unter ihren Füßen und im Nu waren ihre Turnschuhe durchnässt, der Regen trommelte ihr auf den Kopf, sie hatte ihn tief in der Kapuze ihres Pullovers verborgen. Vorsichtig öffnete sie das Tor, gerade so weit, dass sie hindurchschlüpfen konnte, ohne dass es anfing zu quietschen. Sie tastete mit klammen, nassen Fingern nach dem Schlüssel unter einem der Blumentöpfe und schloss leise die Tür auf. Le Bistro de la Guerite stand auf einer Holzplanke, die über der Eingangstür hing. Im Bistro zog sie eilig den kleinen Gasofen aus der Ecke und presste mit einer Hand den knatternden Anzünder, während sie mit der anderen gleichzeitig am Thermostat drehte. Wie durch ein Wunder sprangen diesmal alle drei Heizfelder an. Sie atmete auf und kauerte sich einige Sekunden vor die wohlige Wärme. Dann heizte sie die Kaffeemaschine auf, sie lechzte nach einer großen Tasse frischen heißen Kaffees. Sie hoffte, dass Regen und Wind die Geräusche im Bistro dämpften, keinesfalls wollte sie Pascal, der in einem Anbau neben dem Bistro schlief, mit dem dröhnenden Gebrumm und Gezische der Kaffeemaschine wecken. Ihren ersten Kaffee und die erste Zigarette nahm sie gern allein und in aller Ruhe ein. Sie mochte noch nicht sprechen, und schon gar nicht wollte sie von Menschen umgeben sein, die ihr auf die Nerven gingen. Pascal ging ihr zunehmend auf die Nerven. Sie setzte sich mit dem Kaffee an die Fensterfront, drehte sich eine Zigarette, zündete sie an und zog daran. Dann öffnete sie eines der Fenster einen Spalt weit und blies den Rauch hinaus: Es war ihre Variante des »draußen« Rauchens, wenn sie alleine war. Sie seufzte und zog noch einmal tief an der Zigarette. Zeit, den Abflug zu machen, dachte sie.

Ein Sommerjob als Surflehrerin hatte sie auf die Insel gebracht und sie hatte die langen sonnigen Sommermonate hier verbracht. Wie in einem Traum hatte sie sich anfangs hier gefühlt, geborgen und seltsam fern von allen drängenden Fragen und Weltproblemen. Grün und lieblich war die Insel, stundenlang war sie immer wieder die kleinen Wege abgelaufen, ohne sie sattzuhaben. Beinahe täglich hatte sie sich auf die schroffen Klippen auf der Südseite gesetzt und hinaus aufs Meer gesehen. Wie hatte sie es genossen, wenn die Schwärme von Tagesausflüglern abends mit der letzten Fähre wieder verschwunden waren und die Schreie und das Geplapper der Cannoiser Schulkinder im Fort langsam verstummten, bis es endgültig still wurde auf der Insel. Wie wundervoll war es gewesen, im sanften Abendlicht zu schwimmen und dabei den dahingleitenden Möwen zuzusehen. Es war unglaublich, dass nur einen Steinwurf entfernt von Luxus und Eitelkeiten der Côte d´Azur diese kleine, fast unberührte Insel existierte, die sich trotz des Touristenansturms bislang gegen alle modernen Errungenschaften behauptete. Hier gab es nichts. Nur einen Kiosk, der aber nicht einmal Souvenirs verkaufte, sondern nur ein Minimum an Sandwiches, Eis und Getränken anbot, daneben ein paar kleine Häuschen, die ausschließlich im Sommer bewohnt waren, das alte Fort, in das ein Museum integriert war und ein paar Hütten, in denen Naturschützer in großen Aquarien etwas von der Meeresfauna und Flora zeigten. Das Forsthaus natürlich und die Segelschule, wo man den Schulkindern bei ihrem Inselaufenthalt die Anfänge des Segelns und des Surfens beibrachte. Nicht zu vergessen das Bistro.

Sie hatte den Sommer über mit den wechselnden Kindergruppen und den anderen Surf- und Segellehrern in den ehemaligen Kasernen im Fort gewohnt. Aber nun war die Saison vorbei. Die Schlafsäle und die Großküche waren geschlossen. In der Segelschule lagen die Boote an Land, die Surfbretter waren in den Hallen verstaut und Nico, Jérôme und Julien waren aufs Festland gefahren und bereiteten sich auf ihre Wintersaison als Skilehrer vor. Jérôme. Kurz dachte sie an ihre Sommerliebe. Auch er war gegangen. Aber sie hatte bleiben wollen. Gegen etwas Mithilfe in Haus und Garten des Forsthauses hatte Philippe ihr angeboten, kostenfrei dort zu wohnen. Aber Philippe war ein Spinner mit seinen Bienen und seiner asketischen Lebensweise. Letztlich reduzierte sich die Mithilfe bei ihm auf einen Putzjob und sie hatte es bald sattgehabt. Pascal vom Bistro hatte ihr später ebenso gegen Mithilfe angeboten, umsonst bei ihm zu essen. Aber auch die Hilfe im Bistro war weniger spannend als erhofft und sie mochte es immer weniger, wie Pascal sie herumkommandierte.

Es war deutlich weniger amüsant auf der Insel nur mit Pascal und Philippe. Und langsam spürte sie auch die Enge. Inzwischen kannte sie jeden: René und Lionel, die Angestellten der Gemeinde, die den Müll abfuhren, sie kannte Jocelyne, Sévérine, Thomas und Patrick, die sich den Dienst im Museum teilten und sie kannte die immer gleichen Sprüche des alten Damien und der wenigen Menschen, die hier den Sommer über in den kleinen Häuschen lebten. Sie hatte die Ankunftszeiten der Fähren im Kopf, die jeden Tag Hunderte von Tagesausflüglern auf die Insel ausspuckten und jeden Tag sehnte sie noch mehr den dreimaligen Hupton der letzten Fähre herbei, mit der sie endlich alle wieder von der Insel verschwanden. Jeden Tag aufs Neue. Immer das Gleiche. Nein, sie konnte nicht bleiben. Manchmal wünschte sie auch, es würde sich etwas ändern. Das Herumziehen war anstrengend. Aber bislang hatte sie noch nicht gefunden, was sie suchte. Noch nicht.

Alice nahm hin und wieder einen Schluck Kaffee, rauchte und blies den Rauch aus dem Fensterspalt hinaus. Von hier konnte man normalerweise die Boote am Steg liegen sehen. Aber noch sah sie nur Regen und tief hängende Wolken. Der Tag begann zögerlich, es dauerte heute lange, bis sich der Nebel hob und die Umrisse der Boote sichtbar wurden. Sie sah erneut auf das Display ihres Mobiltelefons. Keine Nachricht. Aber die Zephyr lag noch genauso da wie gestern, ebenso die anderen drei Boote, die in den letzten Tagen angekommen waren. Nichts schien sich dort zu rühren. Die King II, eine klobige weiße Jacht, wartete seit zwei Tagen auf ein Ersatzteil und ihr Besitzer, ein bärtiger Muskelprotz mit schwerer Goldkette, brüllte deswegen ununterbrochen wütend in sein Mobiltelefon, während er die kleine Inselstraße auf und ab lief. Auf der kleinen Motorjacht schliefen die Brüder Michelet vermutlich ihren Rausch aus. Und auch auf der schicken Segeljacht Melodie der Familie aus der Schweiz rührte sich noch nichts.

Die Zephyr hatte gestern angelegt. Ein Zweimaster, eine 24-Meter-Ketsch, ein edles altes Holzsegelschiff von 1914, das James Longley 2001 zu einem lächerlich geringen Preis, aber in desolatem Zustand von einem Kanadier erworben hatte. Das Schiff war in seinem bewegten Leben durch die Hände mehrerer Eigner gegangen und immer wieder umgetauft worden. Longley hatte es für eine exorbitante Summe in jahrelanger Arbeit originalgetreu instand setzen lassen und ihm seinen ursprünglichen Namen zurückgegeben: Zephyr. Den Innenausbau hatte man deutlich und luxuriös modernisiert, immer darauf bedacht, den Stil des Schiffes nicht zu verändern. Die neu gestalteten Kabinen waren bis ins kleinste Detail durchdacht und verfügten jede über eine separate Nasszelle mit Bordtoilette. Nun konnte der alte Segler mit dem Komfort jeder modernen Segeljacht mithalten. Die betuchte englische Familie Longley, die ihre Sommer in einer Ferienresidenz im noblen Viertel La Californie in Cannes verbrachte, bediente sich ihrer hin und wieder, um einen Ausflug zu verborgenen Buchten zu machen. Nur selten gönnte sich James Longley das Vergnügen, mit einer angeheuerten Crew an einer Regatta teilzunehmen. Die meiste Zeit lag die stattliche Jacht nur im Hafen von Cannes. Eine Schande, dachte Jean-Louis Théolien, dass so ein fantastisches Schiff Menschen gehörte, die es nur für banale Bade- und Picknicktörns nutzten. Aber Ira Longley wurde schon bei der kleinsten Welle seekrank, sodass sie immer nur hinausfuhren, wenn der Wind gerade noch das Segeln zuließ. An einer Regatta hatten sie schon lange nicht mehr teilgenommen. Er würde mit der Zephyr die Welt umsegeln, aber die Zephyr war nicht sein Schiff, auch wenn er es nach all den Jahren, die er schon für die Longleys arbeitete, beinahe als seines betrachtete. Für dieses Jahr hatte Théolien seinen Dienst als Skipper beendet. Seine Auftraggeber waren gestern Morgen Richtung London zurückgeflogen. Théolien hatte sich und seiner Crew einen kurzen sportlichen Ausflug gönnen wollen, bevor er die Zephyr für eine kleine Revision nach La Ciotat zu einer Schiffswerft brachte. Aber der einsetzende Regen und Sturm hatte ihnen einen Strich durch die...
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Autor

Christine Cazon, Jahrgang 1962, hat ihr altes Leben in Deutschland gegen ein neues in Südfrankreich getauscht. Sie lebt mit ihrem Mann und Katze Pepita in Cannes, dem Schauplatz ihrer Krimis mit Kommissar Duval. Anne Chaplet ist das Pseudonym von Cora Stephan, unter dem sie ihre mehrfach preisgekrönten Kriminalromane veröffentlicht hat. Cora Stephan ist Publizistin und Schriftstellerin, ihr Roman »Ab heute heiße ich Margo« erschien 2016 bei Kiepenheuer & Witsch.Yann Sola ist das Pseudonym des Romanautors Werner Köhler. Er lebt und arbeitet in Deutschland und an der Côte Vermeille, im äußersten Südwesten Frankreichs, in unmittelbarer Nähe zur spanischen Grenze. Bislang erschienen drei Bände der in Südfrankreich spielenden Krimiserie rund um den charismatischen Kleinganoven und Hobbymittler Perez: »Tödlicher Tramontane« (2016), »Gefährliche Ernte« (2017) und »Letzte Fahrt« (2018).