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Hemingway und ich

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am05.10.20181. Auflage
Eine Liebe vor der Kulisse des Zweiten Weltkrieges. Meisterhaft inszeniert Paula McLain die stürmische Beziehung zwischen Ernest Hemingway und seiner dritten Frau Martha Gellhorn. Als Martha sich haltlos in den zehn Jahre älteren Ernest verliebt, ist sie gerade achtundzwanzig Jahre alt, hat aber schon die halbe Welt bereist. Später wird sie eine der berühmtesten Kriegsreporterinnen des 20. Jahrhunderts sein. Hals über Kopf folgt sie Hemingway in den Spanischen Bürgerkrieg und legt dort an seiner Seite den Grundstein für ihre Karriere. Doch als ihre Anerkennung wächst und Ernest immer größere Erfolge feiert, muss Martha sich entscheiden: Möchte sie die Frau eines weltberühmten Mannes sein oder ihren eigenen Weg gehen? Ein faszinierendes literarisches Panorama, mitreißend und einfühlsam erzählt. 'Paula McLain hat eine unglaubliche Gabe, Figuren zum Leben zu erwecken.' Jojo Moyes.



Paula McLain studierte an der University of Michigan Kreatives Schreiben und lebte in den Künstlerkolonien Yaddo und MacDowell. Nach zwei Gedichtsammlungen und einem ersten Roman gelang ihr mit dem in 35 Sprachen übersetzten Roman 'Madame Hemingway' ein internationaler Bestseller. Paula McLain lebt mit ihrer Familie in Cleveland.
Im Aufbau Taschenbuch sind neben 'Madame Hemingway' ebenfalls ihre Romane 'Lady Africa' und 'Hemingway und ich' lieferbar.
Mehr zur Autorin unter paulamclain.com
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextEine Liebe vor der Kulisse des Zweiten Weltkrieges. Meisterhaft inszeniert Paula McLain die stürmische Beziehung zwischen Ernest Hemingway und seiner dritten Frau Martha Gellhorn. Als Martha sich haltlos in den zehn Jahre älteren Ernest verliebt, ist sie gerade achtundzwanzig Jahre alt, hat aber schon die halbe Welt bereist. Später wird sie eine der berühmtesten Kriegsreporterinnen des 20. Jahrhunderts sein. Hals über Kopf folgt sie Hemingway in den Spanischen Bürgerkrieg und legt dort an seiner Seite den Grundstein für ihre Karriere. Doch als ihre Anerkennung wächst und Ernest immer größere Erfolge feiert, muss Martha sich entscheiden: Möchte sie die Frau eines weltberühmten Mannes sein oder ihren eigenen Weg gehen? Ein faszinierendes literarisches Panorama, mitreißend und einfühlsam erzählt. 'Paula McLain hat eine unglaubliche Gabe, Figuren zum Leben zu erwecken.' Jojo Moyes.



Paula McLain studierte an der University of Michigan Kreatives Schreiben und lebte in den Künstlerkolonien Yaddo und MacDowell. Nach zwei Gedichtsammlungen und einem ersten Roman gelang ihr mit dem in 35 Sprachen übersetzten Roman 'Madame Hemingway' ein internationaler Bestseller. Paula McLain lebt mit ihrer Familie in Cleveland.
Im Aufbau Taschenbuch sind neben 'Madame Hemingway' ebenfalls ihre Romane 'Lady Africa' und 'Hemingway und ich' lieferbar.
Mehr zur Autorin unter paulamclain.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841216175
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum05.10.2018
Auflage1. Auflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2721 Kbytes
Artikel-Nr.3411011
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Prolog

Kurz vor dem Morgengrauen des 13. Juli 1936, als drei Attentäter eine hohe Gartenmauer in Teneriffa erklommen und hofften, die bewaffneten Wachen dahinter zu überraschen, schlief ich in einem winzigen Zimmer in Stuttgart und wartete darauf, dass mein Leben endlich begann.

Die Mörder gingen professionell vor. Sie bewegten sich lautlos, zogen sich leise an verborgenen Seilen hoch, blickten einander dabei kein einziges Mal an und dachten an nichts anderes als an das, was im nächsten Augenblick zu tun war. Wie auf Samtpfoten ließen sie sich von der Mauer auf den Boden fallen, liefen unsichtbar durch die Schatten und schlichen sich vorsichtig an ihr Ziel heran.

Es war, als würde sich eine Symphonie entfalten. Sie hatten geplant, einem Wachmann nach dem anderen die Kehle durchzuschneiden. Dann würden sie die Verandatür aufbrechen und die Marmortreppe zum Zimmer des kleinen Mädchens hinaufsteigen. María del Carmen hieß sie und war zehn Jahre alt. Sie würde lieblich schlafen, bis man sie rasch mit einem Seil knebeln und ein Kissen auf ihr kleines Gesicht drücken würde. Dann weiter zum Elternschlafzimmer, wo sie die letzten paar Wachen erledigen würden. All das, ohne auch nur einen einzigen Schuss abzufeuern. Der General und seine hübsche Frau würden sich in ihrem Bett hinter der Tür nicht einmal regen, ihre Körper würden so still daliegen wie auf einem Gemälde von Velázquez, bis der Tod sie ereilte.

All dies war bereits ins Rollen gebracht worden, doch dann drehte sich plötzlich einer der Wachmänner um, und Maschinengewehrschüsse durchbrachen die Stille der Nacht. Die Attentäter zerstreuten sich und kamen nur knapp mit dem Leben davon. Der General wurde von dem Geräusch der Schüsse geweckt, doch nachdem er von seinen Männern erfahren hatte, was geschehen war, stolperte er bloß zurück ins Bett. Mordanschläge auf ihn waren keine Seltenheit, insbesondere nicht zu diesem Zeitpunkt, da er sich an der Schwelle zu etwas befand, worauf er so lange gewartet hatte - wie ein Tiger, der knapp außer Sichtweite lauert.

Fünf Tage später begann der geplante Aufruhr in Marokko. Der General verbreitete eine Nachricht, in der er alle Offiziere drängte, sich dem Aufstand anzuschließen und die spanische Regierung zu stürzen. Dann schickte er seine Frau und seine Tochter in ein Versteck in Frankreich und wurde durch die Straßen Teneriffas, wo die Schusswechsel bereits begonnen hatten, zu einer wartenden de Havilland Dragon Rapide gebracht. Er trug Zivilkleidung und dunkle Brillengläser und hatte sich zur weiteren Tarnung seinen berühmten Schnurrbart abrasiert.

Nach alldem war es für das schlanke kleine Flugzeug ein Leichtes, abzuheben und seinen Passagier nach Nordafrika zu befördern, wo er die Armee vorbereiten würde, die bald das spanische Festland überwältigen sollte. Auf dem Weg legte er seine Uniform an, die aus steifem Khaki und einer rot-goldenen Schärpe bestand. Und so verwandelte er sich im Handumdrehen in General Francisco Franco, dem Exil frisch entkommen. Bereit, einen Krieg zu beginnen, den die gesamte Welt würde beenden müssen.

*

Und was tat ich damals, mit siebenundzwanzig Jahren, als Franco sich an Spanien heranpirschte? Ich stand in einem sich verdüsternden Schatten, genau wie alle anderen, ob es ihnen nun bewusst war oder nicht.

Vor Kurzem waren deutsche Truppen ins Rheinland einmarschiert, und bereits zuvor waren die Nürnberger Gesetze erlassen worden, die es Juden verboten, »echte« Reichsbürger zu heiraten oder mit ihnen Kinder zu zeugen, die sie von staatlichen Schulen und bestimmten Geschäftszweigen ausschlossen und sie im Wesentlichen, gemeinsam mit Afrodeutschen und Sinti und Roma, als Feinde der »Volksgemeinschaft« brandmarkten, damit die Nazis in einem rassistischen Staat ihr arisches Blut schützen konnten. All das war so schockierend und so dermaßen falsch. Und doch konnte man beinahe so tun, als geschähe es nicht, indem man sein Leben weiterlebte und glaubte, es hätte nichts mit einem selbst zu tun.

Ich hatte mit Unterbrechungen mehrere Jahre lang in Paris gelebt, mich dort als Schriftstellerin versucht und mich nebenbei oft verliebt, beides ohne großen Erfolg. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als eine Figur zu erschaffen, die so glamourös und scharfsinnig wäre wie Lady Brett aus Fiesta, doch da ich dazu nicht imstande war, versuchte ich stattdessen, sie zu sein. Ich trug lange Röcke zu Strickpullovern und saß in Cafés, wo ich zu viel rauchte und die Augen zusammenkniff und »Hallo, Darling« zu beinahe Fremden sagte. Ich bestellte Cocktails, die viel zu stark für mich waren, lachte über Dinge, die zum Verzweifeln waren, und stürzte mich kopfüber in Erfahrungen, womit ich verheiratete Männer meine. Am schlimmsten war es jedoch, hinterher unter einem verschmierten violetten Himmel allein nach Hause zu laufen und mich dabei kein bisschen wie Lady Brett zu fühlen, sondern traurig und einsam und vollkommen verwirrt darüber zu sein, was ich tun und wer ich sein sollte.

Etwas fehlte in meinem Leben - in mir -, und ich glaubte, das Schreiben könne diese Lücke füllen oder mich von mir selbst heilen. Es war nur eine Ahnung, aber ich war ihr treu gefolgt, von St. Louis nach New York, von New York nach Paris, von Paris nach Cannes, nach Capri und nun nach Stuttgart, wo ich recherchieren wollte. Ich hatte kürzlich einen Roman über ein junges französisches Paar begonnen, das sich dem politischen Pazifismus verschreiben und mutige und wichtige Dinge tun sollte - gemeinsam mit Bergarbeitern in den Streik treten und die metallenen Schlagstöcke der Gendarmen ertragen, alles im Namen der sozialen Gerechtigkeit.

Wenn ich mich in der Weltkriegsbibliothek über meine Notizbücher beugte, erschien mir diese Geschichte tapfer und ernsthaft, aber jeden Tag kam der Augenblick, in dem ich aus der Bibliothek hinaustrat und mit der realen Welt konfrontiert wurde. Wie naiv und hoffnungslos die Vorstellung von Pazifismus doch in den Straßen voller Braunhemden wirkte.

Eines Tages saß ich im Kino, als zwei Nazisoldaten durch die Gänge liefen und eine junge jüdische Frau am Kragen aus ihrem Sitz vor mir hinaus auf die Straße schleiften wie einen Hund. Das Licht ging aus, und die Filmrolle begann sich zu drehen, aber ich konnte nicht still in meinem Sessel sitzen und mich unterhalten lassen, jetzt nicht mehr. Auf dem Rückweg zu meiner Pension erschrak ich jedes Mal, wenn ich mein Spiegelbild in einem Schaufenster erblickte. Ich sah arisch genug aus, mit meinen blonden Locken, meinen hellblauen Augen und meiner kräftigen, geraden Nase. Auf jeden Fall hatte ich die Gesichtszüge von meinen Eltern geerbt, die im antisemitischen St. Louis leicht als Protestanten durchgegangen waren. Doch meine Familie hatte auf beiden Seiten jüdische Vorfahren.

Von Stuttgart aus zog ich weiter nach München, wo alles noch düsterer und unheilvoller wurde. Ich las über Francos Staatsstreich in den Nazizeitungen, die ihn wie alles andere auf eine prahlerische, hämische Weise verkündeten. Die rasch stürzende republikanische Regierung wurde als ein Rudel »roter Schweinehunde« beschrieben, während Franco erstrahlte, ein Prinz des spanischen Volkes. Wen kümmerte es, dass die Regierung, die er und seine Handlanger zu Fall brachten, das Ergebnis der ersten demokratischen Wahl innerhalb von sechzig Jahren war? Wen kümmerte es, dass unschuldige Menschen niedergemetzelt wurden, damit ein paar wenige Macht und totale Herrschaft für sich beanspruchen konnten?

Bis ich zurück in Paris war, hatte Franco bereits das Kriegsrecht ausgerufen und geschworen, Spanien um jeden Preis wieder zu »vereinen«, auch wenn er dafür die Hälfte der Bevölkerung umbringen müsste. Der größte Teil der spanischen Militärs hatte sich den Nationalisten angeschlossen, während militärisch unausgebildete Zivilisten sich bemühten, Städte und Dörfer zu verteidigen. Pamplona, Avila, Saragossa, Teruel, Segovia und das gesamte Navarra fielen wie Dominosteine, noch ehe ein Monat vergangen war. Jeder, der sich gegen den Putsch aussprach, wurde zur Zielscheibe. In der alten Maurenstadt Badajoz zwangen die Nationalisten beinahe zweitausend Menschen auf die Plaza de Toros - Milizionäre und Kleinbauern, Frauen und Kinder - und eröffneten das Feuer mit Maschinengewehren, ließen die Toten dort liegen, wohin sie fielen, und drangen dann weiter nach Toledo vor, wo sie dasselbe tun würden.

Noch schlimmer waren die schrecklichen Bündnisse, die nun geschmiedet wurden. Nazideutschland schickte hochmoderne Bombenflugzeuge der Luftwaffe und dreitausend Soldaten nach Spanien und bekam im Gegenzug mineralische Rohstoffe geliefert, Kupfer und Eisenerz, die Hitler bald bei seinen eigenen tödlichen Plänen behilflich sein würden. U-Boote wurden gesandt und noch mehr Bombenflugzeuge, Hunderte Schiffsladungen Vorräte und erfahrene Offiziere, die Francos Männer ausbilden und ihre Fähigkeit zu töten und zu foltern verfeinern sollten.

Auch Mussolini kam Franco zu Hilfe, »lieh« ihm achtzigtausend Soldaten und formte damit die dritte tödliche Zacke des faschistischen Dreiecks. Und einfach so, nach Jahren finsterer Verschwörungen, wurde Europa beinahe über Nacht zu einem anderen, einem bedrohlicheren Ort. Es schien, als wäre nun alles möglich.

Stalin in der Sowjetunion hatte seine eigene Agenda, aber für den Moment erschien es ihm vorteilhaft, die Spanische Republik zu unterstützen. Er wartete darauf, dass die großen Demokratien des Westens, die Waffen zu verkaufen hatten, sich ihm anschließen würden, aber die französische Regierung war zutiefst...
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Autor

Paula McLain studierte an der University of Michigan Kreatives Schreiben und lebte in den Künstlerkolonien Yaddo und MacDowell. Nach zwei Gedichtsammlungen und einem ersten Roman gelang ihr mit dem in 35 Sprachen übersetzten Roman "Madame Hemingway" ein internationaler Bestseller. Paula McLain lebt mit ihrer Familie in Cleveland.Im Aufbau Taschenbuch sind neben "Madame Hemingway" ebenfalls ihre Romane "Lady Africa" und "Hemingway und ich" lieferbar.Mehr zur Autorin unter paulamclain.com