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Das Gutshaus in der Toskana

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am15.02.20192. Auflage
Die Zutaten der Liebe

Toskana, 1833: Auf dem Weingut in der Toskana scheinen Marco und Antonella am Ziel ihrer Träume angekommen: Marco kann nun endlich seiner Berufung nachgehen, Antonella freundet sich schnell mit Tiziana, der Besitzerin der benachbarten Osteria an, und ist froh, bei ihr als Köchin und Bäckerin arbeiten zu können. Außerdem erwarten die beiden ihr erstes Kind. Doch dann taucht ihr ehemaliger Verlobter auf und droht, ihr Glück zu zerstören ...

Ein Weingut im Italien des beginnenden 19. Jahrhunderts und eine starke Frau, die für ihre Familie kämpft.


Karin Seemayer, geboren 1959, machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war beruflich und privat viel unterwegs. Die meisten ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Allerdings musste die Umsetzung der Ideen warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Heute lebt Karin Seemayer im Taunus. Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane 'Die Tochter der Toskana', 'Die Sehnsucht der Albatrosse' und 'Das Geheimnis des Nordsterns' lieferbar.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDie Zutaten der Liebe

Toskana, 1833: Auf dem Weingut in der Toskana scheinen Marco und Antonella am Ziel ihrer Träume angekommen: Marco kann nun endlich seiner Berufung nachgehen, Antonella freundet sich schnell mit Tiziana, der Besitzerin der benachbarten Osteria an, und ist froh, bei ihr als Köchin und Bäckerin arbeiten zu können. Außerdem erwarten die beiden ihr erstes Kind. Doch dann taucht ihr ehemaliger Verlobter auf und droht, ihr Glück zu zerstören ...

Ein Weingut im Italien des beginnenden 19. Jahrhunderts und eine starke Frau, die für ihre Familie kämpft.


Karin Seemayer, geboren 1959, machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war beruflich und privat viel unterwegs. Die meisten ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Allerdings musste die Umsetzung der Ideen warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Heute lebt Karin Seemayer im Taunus. Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane 'Die Tochter der Toskana', 'Die Sehnsucht der Albatrosse' und 'Das Geheimnis des Nordsterns' lieferbar.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841215901
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum15.02.2019
Auflage2. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2262 Kbytes
Artikel-Nr.3411023
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Wir brauchen Rosen«, sagte Marco. »Rosen?«, wiederholte Antonella und warf dem Mann an ihrer Seite einen ungläubigen Blick zu. Sie standen vor den wenigen Weinstöcken, die zu dem Pachtland gehörten, auf dem sie sich vor den Carabinieri versteckten. Wie kam er auf Rosen? Was sie brauchten, war Gemüse. Bohnen, Zucchini, Kartoffeln oder Getreide, um über den Winter zu kommen. Antonella nutzte jedes freie Fleckchen Erde, um Gemüse anzupflanzen, auch wenn es im September für vieles schon zu spät war. Für Blumen hatte sie keinen Platz, immerhin musste das Land drei Leute ernähren: Alessandro, den alten Pächter, der ihnen Unterschlupf gewährte, und sie beide.

»Wo willst du denn Rosen pflanzen?«

»Vor den Wein. Drei oder vier Stöcke sollten genügen.« Marco deutete auf die Stecklinge, die Antonella und er vor zwei Wochen gepflanzt hatten. Es waren nur zwei Reihen, doch dahinter wuchsen alte Weinstöcke. Sie waren verwildert, trotzdem trugen sie noch, wenn auch sehr kleine Trauben. Es seien gute Stöcke, hatte Marco erklärt. Im Winter würde er sie beschneiden und danach würden sie auch wieder schöne große Trauben tragen. Sie selbst wären zwar dann schon in Amerika, doch Marco war in seinem Herzen viel zu sehr Winzer, um gute Reben verkommen zu lassen. Vielleicht konnte Alessandro oder einer der Nachbarn die Trauben ernten und Wein daraus machen.

»Warum willst du Rosen vor den Wein pflanzen?«

»Weil Rosen anfälliger für Krankheiten oder Schädlinge sind als Wein. Sie bekommen zum Beispiel Blattläuse etwa zehn Tage früher. Das heißt, wenn ich an einem Rosenstrauch Blattläuse oder Pilz entdecke, kann ich noch etwas dagegen tun, bevor der Wein befallen wird.« Er lächelte. »Es ist eines von Marios Geheimnissen.«

»Wer ist Mario?«

»Der Cantiniere auf dem Gut meines Vaters.«

Sie erinnerte sich. Am ersten Abend ihrer Flucht aus Antonellas Heimat vor über einem Jahr hatte er von dem Kellermeister gesprochen, der ihn alles über Wein gelehrt hatte. Damals hatte Marco sich als einfacher Landarbeiter ausgegeben. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass ihr ritterlicher Begleiter, der sie vor ihrem gewalttätigen Verlobten gerettet hatte, der Sohn eines Adligen und zugleich ein wegen Hochverrats gesuchtes Mitglied von Giovine Italia war.

Marco legte den Arm um ihre Schulter. »Am Donnerstag gehen wir auf den Markt nach Donoratico und kaufen Rosen.«

Am Donnerstagmorgen spannten sie Marcos Pferd Rinaldo vor Alessandros klapprigen Karren und fuhren nach Donoratico. Marco und Antonella saßen auf dem Kutschbock, Alessandro auf der Ladefläche. Er wollte in der Ferramenta des Ortes eine neue Säge und Nägel kaufen. Antonella hatte vorgeschlagen, Hühner zu halten, und Alessandro wollte den Stall bauen. Es war das erste Mal, dass sie gemeinsam zum Markt fuhren. Bisher hatte Alessandro alle Einkäufe für sie erledigt, während sie sich auf seinem Land versteckten, denn Marco war in Genua nur knapp der Verhaftung durch König Carlo Albertos Soldaten entgangen.

Es war nach ihrer heimlichen Hochzeit gewesen. Sie hatten mit Marcos Bruder Enrico und seinem besten Freund Fabrizzio im Hinterzimmer einer Genueser Taverne gefeiert, als die Soldaten die Taverne gestürmt hatten, um Marco Michele di Raimandi, der wegen seiner Mitgliedschaft zur verbotenen Organisation Giovine Italia als Landesverräter gesucht wurde, zu verhaften. Marco und sie hatten es der Geistesgegenwart des Wirts, der sie in einem geheimen Keller versteckt hatte, und Marcos Bruder, der den Soldaten weißgemacht hatte, ihr Informant hätte wohl ihn mit Marco verwechselt, zu verdanken, dass sie fliehen konnten.

Doch inzwischen waren mehrere Wochen vergangen und es schien, als hätten ihre Verfolger ihre Spur verloren oder die Suche nach ihnen aufgegeben.

Von Leopold II., Großherzog der Toskana, hatten sie nichts zu befürchten, erklärte Marco ihr auf der Fahrt. Er war um einiges liberaler eingestellt als die Herrscher der anderen italienischen Herzogtümer. Seine habsburgischen Verwandten beschwerten sich sogar darüber, dass in der Toskana die Zensur zu milde war und dass er Flüchtlingen aus dem Piemont und anderen Staaten eine Zuflucht bot. Stolz und Begeisterung schwangen in Marcos Stimme, als er über ihn sprach. »Er geht verantwortungsvoll mit dem Land und seinen Menschen um. Es sollte mehr wie ihn geben.«

Das Großherzogtum Toskana war schon im 18. Jahrhundert ein toleranter Staat gewesen, in dem man die Juden den Jesuiten vorgezogen hatte, erzählte er weiter. Der damalige Herrscher, Großherzog Peter Leopold, hatte die Steuern gesenkt, Straßen und Brücken gebaut. Die Toskana war der erste Staat auf der Welt, in dem die Todesstrafe abgeschafft wurde. Als Zeichen, wie ernst es ihm damit war, hatte Peter Leopold die Galgen verbrennen lassen, sehr zur Empörung der anderen italienischen Herrscher.

Antonella saß neben Marco auf dem Kutschbock, hörte ihm zu und freute sich auf den Markt. Auf die Rufe der Händler, die ihre Waren anpriesen, auf den Duft von Porchetta und frischem Gebäck. Die letzten Wochen hatten sie zurückgezogen auf Alessandros Land gelebt und jetzt erst wurde ihr bewusst, wie einsam es dort war. Vom ersten Augenblick an hatte sie sich in das Stück Land unterhalb von Castagneto della Gherardesca nahe Pisa verliebt. Es lag am Hang, an einer der ersten Steigungen nach der Ebene von Donoratico. Wenn sie durch den Olivenhain zum Wald ging, der die oberste Grenze von Alessandros Grund bildete, sah sie das Meer. Bei klarem Wetter konnte sie sogar die Inseln Elba und Capraia sehen, und wenn sie dann nach rechts blickte, erkannte sie die scharfe Zackenlinie der Apuanischen Alpen, ihrer Heimat. Doch jetzt im Herbst war die Sicht selten so klar, meistens lag Dunst über den Ebenen, der für das typische weiche Licht dieser Landschaft sorgte. Nur wenn der Tramontana tagelang kalte Luft aus Norden brachte, klarte es auf. Dann war der Himmel wie blank geputzt und die Inseln wirkten so nah, als könnte man hinüberschwimmen.

Nach etwas über einer halben Stunde erreichten sie die ersten Stände des Marktes. Marco übergab die Zügel an Alessandro. »Wir treffen uns, wenn die Glocke zwölf schlägt«, sagte er und deutete auf den Turm der kleinen Kapelle. Anschließend half er Antonella vom Wagen. Neugierig blickte sie sich um. Der Markt unterschied sich kaum von denen, die sie mit ihren Eltern in Castelnovo nel Monti oder auf ihrer Reise nach Genua mit Marco besucht hatte. Direkt vor sich entdeckte sie einen Wagen, dessen Besitzer Haushaltsgegenstände feilbot. Töpfe, Pfannen, Messer. Das Gefährt ähnelte dem des fahrenden Händlers, mit dem sie auf ihrer Flucht aus Cerreto ein Stück gefahren waren. Antonella suchte nach dem Verkäufer. Vielleicht war es ja tatsächlich Peppone Monti. Sie würde sich freuen, ihn wiederzusehen. Aber, nein, dieser Mann war viel dünner und auch jünger als Peppone, stellte sie enttäuscht fest.

Neben dem Wagen des Krämers hatte ein Tuchhändler seine Ware auf einen Tisch ausgebreitet. Große Rollen fester Baumwollstoff, schweres Leinen, aber auch schimmernde Seide in leuchtenden Farben.

»Bella Signora!«, rief er, als er ihren Blick bemerkte. »Sehen Sie her. Ein wunderschöner leichter Stoff für die heißen Tage.« Er hielt einen terracottafarbenen Stoff mit dunkelroten Streifen hoch. »Sie können sich einen Rock daraus nähen.«

Antonella schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein danke.«

»Dann vielleicht ein neues Tuch?« Schwungvoll breitete er einige schön gemusterte Tücher aus. Etwas verlegen zupfte Antonella an dem Schal über ihren Schultern. Es war ihr alter, den sie aus Cerreto mitgenommen hatte. Mittlerweile war der Stoff ausgebleicht und an den Rändern ausgefranst.

Marco beugte sich zu ihr. »Wir kaufen die Rosen und was wir sonst noch brauchen, und dann schauen wir, ob noch Geld für ein neues Tuch übrig ist, ja?«

»Ich weiß nicht ...«

Im Gegensatz zu ihr war Marco niemals arm gewesen. Seinem Vater gehörte eines der größten Weingüter in der Toskana. Als Marco aus der Kavallerieschule in Venaria Reale desertiert war, um sich der Widerstandsbewegung Giovine Italia anzuschließen, hatte sein Vater ihn verstoßen und enterbt. Daraufhin hatte Mazzinis Giovine Italia ihn mit Geldmitteln ausgestattet, damit er reisen und die Stimmung in den ländlichen Gegenden auskundschaften konnte. Doch seit sie im August aus Genua geflohen waren, waren sie mittellos.

»Vielleicht sollten wir besser Saatgut kaufen«, setzte sie ihren Satz fort.

Marco lächelte sie an. »Um das Saatgut kümmert sich Alessandro, er weiß besser, was man hier anbauen kann. Die Kosten teilen wir uns. Mach dir keine Sorgen. Enrico hat mir ein wenig Geld aufgenötigt. Er meinte, ich hätte ein Anrecht darauf.«

Sie schlenderten weiter und kamen zu den Ständen, an denen Essen angeboten wurde. Gleich drei Fischhändler versuchten, sich gegenseitig beim Anpreisen ihrer Ware zu übertönen. Einer verkaufte kleine Sardinen, mittelgroße Doraden und sogar Kraken. Auf einem Tisch daneben stand ein Fass mit Ölsardinen, davor hingen Stockfische, von denen übler Geruch ausging. Anscheinend waren sie nicht richtig getrocknet oder wieder feucht geworden, denn in Genua hatten die Stockfische nie derart gestunken. Ein paar Schritte weiter wurde der Fischgeruch von dem Duft nach gegrilltem Schweinefleisch verdrängt. Auf einem langen Tisch lag ein Spanferkel, von dem der Händler dünne Scheiben Fleisch heruntersäbelte.

»Bomboloni!« Eine Frau mit einem Korb...
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Autor

Karin Seemayer, geboren 1959, machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war beruflich und privat viel unterwegs. Die meisten ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Allerdings musste die Umsetzung der Ideen warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Heute lebt Karin Seemayer im Taunus.
Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane "Die Tochter der Toskana", "Die Sehnsucht der Albatrosse" und "Das Geheimnis des Nordsterns" lieferbar.