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Ihm zu vertrauen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
382 Seiten
Deutsch
Cursed Verlagerschienen am19.04.2018
Für Malcolm steht seit zwei Jahren fest: keine Beziehungen, keine Subs und erst recht keine Beziehungen mit Subs. Als ihn sein bester Freund zu einem Clubbesuch überredet, rechnet Mal mit allem - aber nicht damit, dass er an diesem Abend einen Sub ersteigert. Doch von Kyle geht eine Anziehungskraft aus, der sich Mal nicht entziehen kann, und das Feuer zwischen ihnen brennt heiß. Als Kyle unvermutet vor seinen homophoben Eltern geoutet wird, steht ihre junge Liebe auf unsicheren Füßen, denn Mals tragische Vergangenheit ist nach wie vor nicht vergessen...mehr

Produkt

KlappentextFür Malcolm steht seit zwei Jahren fest: keine Beziehungen, keine Subs und erst recht keine Beziehungen mit Subs. Als ihn sein bester Freund zu einem Clubbesuch überredet, rechnet Mal mit allem - aber nicht damit, dass er an diesem Abend einen Sub ersteigert. Doch von Kyle geht eine Anziehungskraft aus, der sich Mal nicht entziehen kann, und das Feuer zwischen ihnen brennt heiß. Als Kyle unvermutet vor seinen homophoben Eltern geoutet wird, steht ihre junge Liebe auf unsicheren Füßen, denn Mals tragische Vergangenheit ist nach wie vor nicht vergessen...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958236882
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum19.04.2018
Seiten382 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse932 Kbytes
Artikel-Nr.3411284
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



 


Kapitel 1



 

 

Mal

 

»Gibt es denn überhaupt noch irgendwelche Geschäfte, die ihren Laden nicht für diese verdammten Feiertage dekorieren?«, grummelte ich und wich einem weiteren Ständer mit Weihnachtsschmuck aus. »Oder so verflucht früh? Es ist gerade mal Anfang November.«

Ich wollte nur die Lebensmittel, die ich brauchte, zusammensuchen und nach Hause fahren, weg von der sich ständig wiederholenden Musik, den überbordenden Ständern und der lächerlich fröhlichen Stimmung. Weil es für mich ganz sicher nichts gab, über das ich mich freuen könnte. Ich hasste diese Zeit des Jahres. Sie erinnerte mich nur an das, was ich verloren hatte, was ich nicht hatte, was ich nie wieder haben würde.

Mit zielgerichteter Entschlossenheit bewegte ich mich durch den Laden, um so viel wie möglich von dem Weihnachtszeug zu vermeiden. Ich konzentrierte mich nur auf die Dinge, die ich brauchte, und nach kurzer Zeit stand ich bereits an der Selbstbedienungskasse.

Gerade als ich kurz davor war zu entkommen, legten sich von hinten Arme um mich, und ich ächzte. Es gab nur eine einzige Person, die das riskieren würde; die einzige Person, die damit durchkam.

Ich seufzte. »Cam«, knurrte ich warnend.

»Mal«, äffte er mich nach und legte den Kopf auf meine Schulter, wobei sein blondes Haar über meinen Arm fiel. »Ich bin froh, dass ich dich hier erwischt habe. Ich wollte zu deiner Wohnung kommen, aber jetzt kannst du mich hinfahren und ich muss nicht den Bus nehmen«, sagte er, als würde er meine Stimmung überhaupt nicht bemerken. Oder vielleicht doch. Cam schien es nie zu kümmern, wie mies gelaunt ich war. Er grinste mich an, als ich den Kopf drehte, um ihm einen bösen Blick zuzuwerfen.

»Ich werde dich nach Hause fahren«, sagte ich in der Hoffnung, dass er den Hinweis verstand, dass ich alleine sein wollte. Natürlich war der finstere Blick verschwendet, ebenso wie meine pointierte Antwort.

Er drückte mir einen dicken Schmatzer auf die Wange. »Ich weiß, was los ist.«

Ich seufzte wieder, drehte mich um und bemerkte dann, dass wir mitten im Eingang zum Supermarkt standen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging zur Tür hinaus. Dabei sparte ich mir die Mühe, noch einen Blick über die Schulter zu werfen. Ich wusste, dass Cam mir folgte. »Und was ist los?«, fragte ich, obwohl ich genau wusste, dass er mir einen Vortrag halten würde, weil ich zu dieser Zeit die Tendenz hatte, mich in einen Einsiedler zu verwandeln.

»Du versteckst dich wieder. Das ist nicht gesund.«

»Was weißt du schon über gesund?« Ich stach mit dem Finger in seinen weichen Bauch. »Du glaubst, dass Kaffee eine der Lebensmittelgruppen ist. Und Zucker die andere.«

Er lachte und seine blauen Augen blitzten dabei. »Ja, und? Sammy mag mich so.«

Ich verdrehte die Augen. »Pah. Sammy ist die Einzige, die diesen ganzen Zucker überhaupt erst beim Backen einsetzt und dir alles, was übrig bleibt, mit Freuden nach Hause mitnimmt, damit du es essen kannst.«

»Genau!«, stimmte er zu.

Ich schüttelte den Kopf und drückte auf den Knopf meines Schlüssels, um die Autotüren zu öffnen. »Okay, Standpauke gehalten. Du kannst deiner Frau sagen, dass du mich für heute genug belästigt hast.«

Cam schüttelte den Kopf. »Nö.«

Ich blinzelte ihn an. »Nö?«

»Nö.« Er schüttelte ein weiteres Mal den Kopf. »Ich wurde angewiesen, dich zum Abendessen mit nach Hause zu bringen, nachdem wir bei dir in der Wohnung waren.«

Seufzend schloss ich die Augen. »Ich esse genug, Cam. Ihr müsst nicht den Babysitter für mich spielen. Er ist gestorben. Ich habe getrauert. Es ist zwei Jahre her. Ich will einfach nicht ausgehen. Was ist so falsch daran?«

Cam lachte nur, woraufhin ich die Augen öffnete, um ihn finster anzusehen.

»Ich finde das nicht witzig.«

Sein Grinsen wurde breiter. »Es ist auch nicht witzig. Aber es geht nicht darum, Essen in dich hineinzustopfen, obwohl Sammy dir immer etwas zu essen geben will.«

Ich ließ ein bestätigendes Grummeln hören.

»Es geht darum, dich wieder in den Club zu bekommen. Wann hast du das letzte Mal einen Flogger geschwungen, Mann?«

Ich sah ihn missmutig an. »Du kennst die Antwort darauf, Cam. Ich will nicht. Ich habe meine Spielzeuge weggeräumt. Du weißt warum. Wir haben so oft darüber geredet, dass wir beide schon nicht mehr mitzählen können.«

Er verzichtete darauf, den letzten Teil zu bestreiten, weil er wusste, dass ich recht hatte. »Glaubst du wirklich, dass du in der Lage bist, das für den Rest deines Lebens aufzugeben? Hast du auch vor, den Rest deines Lebens alleine zu bleiben?«

Ich kratzte mich am Bart, während ich nach einem Weg suchte, es ihm schon wieder zu erklären. Oder vielleicht dieses Mal auf eine andere Art. »Nein. Ich werde nicht alleine bleiben. Das hätte Blake nicht gewollt. Und eines Tages werde ich jemanden finden. Aber das... Der Dom ist Vergangenheit. Ich kann das nicht wieder tun.«

Cam seufzte und sein Grinsen verschwand endgültig, als er eine Hand auf meinen Arm legte. »Gibst du dir wirklich noch immer die Schuld? Ich dachte, dass du nach all dieser Zeit darüber hinweg bist.«

Ich zögerte. Ich hatte es ihm selbst erzählt, hatte ihm gesagt, dass ich mir die Schuld für die Geschehnisse gab, aber nicht, warum ich das tat. Wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde, würde er erkennen, wie armselig meine Ausrede war, keinen neuen Sub anzunehmen und nicht mehr zu spielen. Aber ich log aus Prinzip nicht und noch viel weniger würde ich Cam anlügen. Den Großteil unseres Lebens waren wir beste Freunde gewesen und er würde mich wie immer unterstützen, aber ich war mir weiterhin nicht sicher, ob ich es ihm sagen wollte. Ich hatte aus gutem Grund den Mantel des Schweigens darübergebreitet.

Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für eine vage Halbwahrheit. Ich würde ihm ein bisschen mehr geben, in der Hoffnung, dass er dieses Mal nicht nachbohren würde. »Ich hab dir das nie gesagt...« Ich lehnte mich an mein Auto. Cam hob eine Augenbraue und ich räusperte mich. »Ich habe ihn in Stevensons Arme getrieben.«

Cam blinzelte mich an. »Du hast... was?«

Ich nickte. »Ich habe ihn zu Stevenson gedrängt. Ich hatte viel Gutes über ihn gehört - das hatten wir alle. Und, nun ja, obwohl ich nicht wirklich gesagt habe, hey, geh und spiel mit ihm, war es doch irgendwie so. Ich hab seinen Namen fallen gelassen, die Sachen angedeutet, die er gemacht hat. Wenn ich das nicht getan hätte, wenn ich...« Wenn ich ein besserer Dom gewesen wäre. Wenn ich mit Blake zurechtgekommen wäre, ihm gegeben hätte, was er wollte, hätte er nie zu jemand anderem gehen müssen. Niemand wäre getötet worden.

»Warum?«

Ich hätte wissen sollen, dass er das nicht einfach akzeptieren würde. Ich ließ langsam den Atem entweichen und zwang dann die Worte heraus, bevor ich meine Meinung ändern konnte. »Ich war nicht genug für Blake.«

»Du... was?«

Ich konnte ihn nicht ansehen. Obwohl Cam so hetero war, wie man nur sein konnte, hatte er sich mir ein paar Mal für ein Spiel unterworfen. Er schien nie ein Problem mit mir als Dom gehabt zu haben und es war wahrscheinlich dämlich, aber ich wollte nie, dass er das wusste. Selbst wenn ich nie wieder einen Flogger in die Hand nahm, wollte ich, dass er weiter die Vorstellung hatte, dass ich ein guter Dom gewesen war, dass ich ihm gegeben hatte, was er brauchte. Ich hatte ihn zum Fliegen gebracht, und so lächerlich das auch war, wollte ich nicht, dass diese Erinnerungen von der Wahrheit getrübt wurden. Damit konnte ich nicht umgehen. Ich war mit meinem eigenen Sub nicht zurechtgekommen, mit dem Sub, den ich trainiert, mit dem ich zusammen BDSM entdeckt hatte. Aber jetzt war es draußen. Ich hatte es ihm sagen müssen.

»Ich war nicht genug. Ich habe als Dom versagt. Ich hatte Tabus, mit denen er nicht zurechtkam.«

Cam zog eine Augenbraue hoch. »Du hattest Tabus, mit denen er nicht zurechtkam?«

»Ja.« Ich schluckte. »Es gab, nun ja, es gab ein paar Dinge, die er wollte, die ich aber nicht gewillt war, ihm zu geben. Zum einen... wollte er, dass ich ihm Brandwunden zufüge. Kein sicherer Schmerz. Nicht das, was ich dir gegeben habe. Er wollte etwas, das seine Haut verletzte und Narbengewebe hinterließ. Er wollte einschwänzige Peitschen und Bullenpeitschen, Dinge, die ich nie benutzt hatte.« Ich räusperte mich. »Er hat mir vor Augen geführt, welche Mängel ich als Dom habe. Ich habe ihn in Stevensons Arme getrieben.«

Cam ließ seufzend das Gesicht in seine Hände fallen, dann sah er wieder auf. »Nur damit ich das richtig verstehe. Weil er behauptet hat, dass du... Was war es? Als Dom versagt hast?«

Ich nickte. Das war nahe genug dran.

»Weil er behauptete, dass du als Dom versagt hast, ging er zu jemand anderem. Einem relativ Fremden. Das erste Mal, als er mit ihm zusammen war, stimmte er einer privaten Session in einem privaten Haus zu, ignorierte dabei jedes erdenkliche Sicherheitsprotokoll und wurde dann mit einer Weihnachtslichterkette erdrosselt, von besagtem Fremden, der sich als niemand anderer als ein Serienmörder herausstellte. Und du gibst dir die Schuld dafür.«

Ich sah ihn einem Moment lang an, nicht ganz sicher, wie ich das auffassen sollte. Oder beantworten. Ich hatte es noch nie aus diesem Blickwinkel betrachtet. »Äh...« Das war alles, was ich als Antwort hatte.

Cam starrte mich einfach nur an. »Er war ein verdammter, verfickter Volltrottel.«

Ich blinzelte ihn schockiert an. »Was?«

»Er war ein Arschloch....


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