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Captain Blood

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Unionsverlagerschienen am06.11.20151. Auflage
1685: Von heute auf morgen hat das ruhige Leben des Arztes Peter Blood ein Ende. Weil er einen verwundeten Edelmann behandelt, der in den Aufstand gegen König James II. verwickelt ist, wird er als Verräter verurteilt. Man deportiert ihn als Sklaven nach Barbados, wo er einem brutalen Plantagenbesitzer zu dienen hat. Der Angriff spanischer Piraten gibt seinem Leben erneut eine dramatische Wendung: Der Arzt wird zum gefürchteten Freibeuter. Einer der großen Romane des 20. Jahrhunderts, der als Vorlage für den erfolgreichen Hollywoodfilm Unter Piratenflagge mit Errol Flynn diente.

Rafael Sabatini, geboren 1875 in Italien, ist der Großmeister des historischen Romans und internationaler Bestsellerautor, der Vorlagen für Hollywoodfilme lieferte. Die Verfilmung seines Romans Captain Blood diente Errol Flynn als Karrieresprungbrett. Sabatini sprach mindestens sieben Sprachen und konnte so für sein Werk Originalquellen heranziehen. Er starb 1950 in der Schweiz.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext1685: Von heute auf morgen hat das ruhige Leben des Arztes Peter Blood ein Ende. Weil er einen verwundeten Edelmann behandelt, der in den Aufstand gegen König James II. verwickelt ist, wird er als Verräter verurteilt. Man deportiert ihn als Sklaven nach Barbados, wo er einem brutalen Plantagenbesitzer zu dienen hat. Der Angriff spanischer Piraten gibt seinem Leben erneut eine dramatische Wendung: Der Arzt wird zum gefürchteten Freibeuter. Einer der großen Romane des 20. Jahrhunderts, der als Vorlage für den erfolgreichen Hollywoodfilm Unter Piratenflagge mit Errol Flynn diente.

Rafael Sabatini, geboren 1875 in Italien, ist der Großmeister des historischen Romans und internationaler Bestsellerautor, der Vorlagen für Hollywoodfilme lieferte. Die Verfilmung seines Romans Captain Blood diente Errol Flynn als Karrieresprungbrett. Sabatini sprach mindestens sieben Sprachen und konnte so für sein Werk Originalquellen heranziehen. Er starb 1950 in der Schweiz.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783293306486
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum06.11.2015
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2859 Kbytes
Artikel-Nr.3421024
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe





Der Bote


Peter Blood, Baccalaureus der Medizin und noch diverser anderer Dinge, rauchte eine Pfeife und goss die Geranien auf dem Sims seines Fensters über der Water Lane in der Stadt Bridgewater.

Missbilligende Blicke musterten ihn von einem Fenster gegenüber, aber er ignorierte sie. Mr. Bloods Aufmerksamkeit war geteilt zwischen seiner Blumenpflege und dem Strom von Menschen in der engen Straße unten, einem Strom, der sich zum zweiten Mal an diesem Tage in Richtung Castle Field bewegte, wo früher am Nachmittag Ferguson, der Hausprediger des Herzogs, eine Predigt gehalten hatte, die mehr Verrat denn Gottesgelehrsamkeit enthielt.

Diese versprengten, erregt disputierenden Gruppen bestanden hauptsächlich aus Männern mit grünen Zweigen an den Hüten und den denkbar albernsten Waffen in den Händen. Zwar trugen einige Vogelflinten über der Schulter, und hier und da blitzte auch ein Schwert, aber die Zahl derer, die mit Knütteln bewaffnet waren, überwog; und die meisten schleppten jene zu riesigen Piken umgeschmiedeten Sensen mit sich, die zwar Furcht erregend fürs Auge waren, aber viel zu klobig für die Hand. Es waren Weber, Brauer, Tischler, Schmiede, Maurer, Pflasterer und Angehörige aller anderen Gewerbe des Friedens unter diesen kläglich gerüsteten Männern des Krieges. Bridgewaters männliche Bewohnerschaft strömte ebenso wie die Tauntons in derart überwältigender Zahl zu den Fahnen des Bastard-Herzogs, dass jeder, der nicht mittat, wiewohl er von seinem Alter und seiner Kraft her zum Tragen von Waffen befähigt gewesen wäre, sich als Feigling oder Papist gebrandmarkt sah.

Gleichwohl goss Peter Blood - der nicht nur fähig war, Waffen zu tragen, sondern sogar zu ihrem Gebrauch ausgebildet und in demselben höchst geschickt; der ganz gewiss kein Feigling war und Papist nur dann, wenn es ihm frommte - an jenem warmen Juliabend seine Geranien und rauchte sein Pfeifchen mit einer solchen Gemütsruhe, als wäre nicht das Geringste los. Und noch etwas tat er, er schleuderte den kriegslüsternen Eiferern dort unten einen Vers von Horaz hinterher - einem Dichter, zu dessen Werk er schon in früher Jugend eine überschwängliche Zuneigung empfunden hatte: »Quo, quo, scelesti, ruitis?«

Und jetzt erahnen Sie vielleicht, warum das heiße, furchtlose Blut, das er von den wandernden Vorfahren seiner aus Somersetshire stammenden Mutter geerbt hatte, kühl blieb inmitten all dieser rasenden, fanatischen Hitze der Rebellion; warum der unruhige, ja ungestüme Geist, der ihn einst die gesetzten, akademischen Fesseln hatte sprengen lassen, die sein Vater ihm hatte anlegen wollen, ruhig blieb inmitten des Ungestüms selbst. Und Ihnen wird klar, was er von diesen Männern hielt, die sich um die Banner der Freiheit scharten - die Banner, die gewebt worden waren von den Jungfrauen von Taunton, den Mädchen aus den Seminaren von Miss Blake und Mrs. Musgrove, die - wie die Ballade sagt - ihre seidenen Unterröcke aufgetrennt hatten, um Fahnen für König Monmouths Heer daraus zu nähen. Jener lateinische Vers, den er ihnen verächtlich hinterher schleuderte, als sie unter seinem Fenster über das Kopfsteinpflaster trappelten, enthüllt seine Gedanken. Für ihn waren sie Narren, die sich in niederträchtiger Raserei in ihr Unglück stürzten.

Sie müssen wissen, er wusste zu viel über diesen Burschen Monmouth und die hübsche braune Schlampe, die ihn zur Welt gebracht hatte, um sich von der Legende der Ehelichkeit täuschen zu lassen, die auf die Fahne dieser Rebellion geschrieben worden war. Er hatte die absurde Bekanntmachung gelesen, die am Kreuz in Bridgewater angeschlagen war - so wie sie auch in Taunton und andernorts angeschlagen worden war -, welche verkündete, dass »mit dem Ableben unserer Majestät, König Karls des Zweiten, das Erbfolgerecht auf die Krone von England, Schottland, Frankreich und Irland mitsamt den dazugehörigen Kolonien und Territorien rechtmäßig auf den höchst illustren und hochwohlgeborenen Prinzen James, Herzog von Monmouth, den Sohn und gesetzmäßigen Thronerben besagten König Karls des Zweiten, übergegangen ist«.

Er hatte lauthals lachen müssen, ebenso wie über die weitere Bekanntmachung, dass »James, Herzog von York, besagten König zuerst vergiften ließ, um sich sogleich darauf der Krone zu bemächtigen«.

Er wusste nicht, welches die größere Lüge war. Denn Mr. Blood hatte ein Drittel seines Lebens in den Niederlanden verbracht, wo eben dieser James Scott - der sich jetzt James der Zweite titulierte, König von Gottes Gnaden und so weiter und so fort - sechsunddreißig Jahre zuvor das Licht der Welt erblickt hatte, und er kannte die Geschichte, die man sich dort über die wahre Vaterschaft des Burschen erzählte. Weit davon entfernt, der legitime Sohn zu sein - kraft einer angeblichen geheimen Eheschließung zwischen Charles Stuart und Lucy Walter -, war es sogar möglich, dass dieser Monmouth, der sich jetzt zum König von England proklamierte, nicht einmal der uneheliche Sohn des verblichenen Monarchen war. Wo anders als in Ruin und Unglück konnte diese groteske Anmaßung enden? Undenkbar, dass England je einen solchen Emporkömmling schlucken würde. Und um seinetwillen, einzig, um seinen fantastischen Anspruch aufrechtzuerhalten, waren diese Bauerntölpel aus dem West Country, angeführt von ein paar Waffen tragenden Whigs, zur Rebellion aufgestachelt worden!

»Quo, quo, scelesti, ruitis?«

Er lachte und seufzte in einem. Aber das Lachen überwog, denn Mr. Blood war ohne Mitgefühl, so wie es die meisten unabhängigen, selbstgenügsamen Männer sind; und er war sehr selbstgenügsam: das hatte ihn die Not gelehrt. Ein weichherzigerer Mann mit seinem Horizont und seinem Wissen hätte vielleicht Grund zum Weinen empfunden angesichts dieser hitzköpfigen, simplen Nonkonformistenschafe, die da zur Schlachtbank trotteten - zum Sammelplatz auf Castle Field begleitet von ihren Eheweibern und Töchtern, Liebchen und Müttern, erfüllt von dem Wahn, zur Verteidigung von Recht, Freiheit und Religion ins Feld zu ziehen. Denn auch er, Blood, wusste, was ganz Bridgewater seit einigen Stunden bekannt war: dass Monmouth vorhatte, noch in derselben Nacht in die Schlacht zu ziehen. Der Herzog wollte einen Überraschungsangriff auf das Royalistenheer unter Feversham führen, das jetzt in Sedgemoor sein Lager aufgeschlagen hatte. Mr. Blood ging von der Annahme aus, dass Lord Feversham ähnlich gut unterrichtet war. Er nahm nicht an, dass der Befehlshaber der Royalisten so mäßig bewandert war in dem Gewerbe, das er ausübte.

Mr. Blood klopfte die Asche aus seiner Pfeife und trat zurück, um sein Fenster zu schließen. Dabei traf sein Blick, als er auf die andere Straßenseite schweifte, endlich auf den aus jenen feindseligen Augen, die ihn beobachteten. Es waren zwei Augenpaare, und sie gehörten den Misses Pitt, zwei liebenswerten, empfindsamen, unverheirateten Damen, die sich von niemandem in Bridgewater in ihrer Verehrung des hübschen Monmouth übertreffen ließen.

Mr. Blood lächelte und neigte den Kopf, denn er stand auf gutem Fuße mit diesen Damen, von denen eine sogar eine Zeit lang seine Patientin gewesen war. Aber sein Gruß fand keine Erwiderung. Stattdessen bedachten ihn die Augen mit einem herablassenden Blick voll kalter Geringschätzung. Das Lächeln auf seinen schmalen Lippen wurde eine Spur breiter, eine Spur weniger freundlich. Er verstand den Grund für diese Feindseligkeit, die in dieser vergangenen Woche, seit Monmouth gekommen war und den Frauen aller Altersstufen den Kopf verdreht hatte, mit jedem Tag größer geworden war. Die Misses Pitt, begriff er, nahmen ihm übel, dass er, ein junger und kräftiger Mann, der noch dazu eine militärische Ausbildung genossen hatte, die jetzt von unschätzbarem Wert für die Sache hätte sein können, dass ein solcher Mann abseits stand, dass er seelenruhig seine Pfeife schmauchte und seine Geranien goss an diesem Abend aller Abende, da Männer von Geist und Mut sich um die Fahne des Vorkämpfers für die Sache des Protestantismus scharten, bereit, ihr Blut zu geben, um ihn auf den Thron zu heben, auf den er gehörte.

Hätte Mr. Blood sich dazu herbeigelassen, die Angelegenheit mit diesen Damen zu diskutieren, dann hätte er wahrscheinlich vorgebracht, dass er, nachdem er zur Genüge durch die Welt gezogen und sein Bedarf an Abenteuer gesättigt sei, sich nunmehr auf die Karriere einlassen wolle, die ursprünglich für ihn vorgesehen gewesen sei und für die seine Studien ihn gerüstet hätten; dass er ein Mann der Medizin sei und nicht ein solcher des Krieges, ein Heiler und kein Schlächter. Aber er wusste, sie hätten ihm darauf geantwortet, dass es sich in einem solchen Fall für jeden Mann, der sich für einen solchen halte, gezieme, zu den Waffen zu greifen. Sie hätten geltend gemacht, dass ihr eigener Neffe Jeremiah, der von Beruf Seemann war, Führer eines Schiffs - das, Pech für den jungen Mann, in dieser Jahreszeit in der Bucht von Bridgewater vor Anker gegangen war -, das Ruder verlassen habe, um zur Verteidigung des Rechts zur Muskete zu greifen. Aber Mr. Blood war keiner von denen, die debattieren. Wie ich bereits sagte, er war ein selbstgenügsamer Mann.

Er schloss das Fenster, zog die Vorhänge zu und wandte sich dem behaglichen, von Kerzenschein erfüllten Zimmer zu und dem Tisch, auf dem Mrs. Barlow, seine Haushälterin, gerade das Abendessen anrichtete. Ihr gegenüber äußerte er seine Gedanken laut.

»In Ungnade gefallen bin ich bei den...


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Autor

Rafael Sabatini, geboren 1875 in Italien, ist der Großmeister des historischen Romans und internationaler Bestsellerautor, der Vorlagen für Hollywoodfilme lieferte. Die Verfilmung seines Romans Captain Blood diente Errol Flynn als Karrieresprungbrett. Sabatini sprach mindestens sieben Sprachen und konnte so für sein Werk Originalquellen heranziehen. Er starb 1950 in der Schweiz.

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