Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Animox 4. Der Biss der Schwarzen Witwe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Verlag Friedrich Oetingererschienen am19.07.2018
Die Tierwandler sind zurück mit dem vierten Band der Animox-Serie von Aimée Carter. Der 12-jährige Simon steckt mittendrin im Kampf der Tierreiche. Gemeinsam mit seinen Freunden jagt er der verschollenen Waffe des Bestienkönigs nach. Als sie in eine Sackgasse geraten, müssen sie die gefürchtete Herrscherin des Insketenreichs um Hilfe bitten: die Schwarze Witwenkönigin. Als Gegenleistung fordert sie, ihre entführte Tochter zu retten. Simon willigt ein und erkennt bald, dass Nolan, der Erbe des Bestienkönigs, in höchster Gefahr schwebt. Packende Tierfantasy rund um einen starken Helden, atmosphärisch erzählt von Aimée Carter.

Aimée Carter machte ihren Abschluss an der Universität von Michigan und schreibt leidenschaftlich gern Bücher für Kinder und Jugendliche. Animox war ihre erste Reihe für Kinder, an die Die Erben der Animox nahtlos anknüpft.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDie Tierwandler sind zurück mit dem vierten Band der Animox-Serie von Aimée Carter. Der 12-jährige Simon steckt mittendrin im Kampf der Tierreiche. Gemeinsam mit seinen Freunden jagt er der verschollenen Waffe des Bestienkönigs nach. Als sie in eine Sackgasse geraten, müssen sie die gefürchtete Herrscherin des Insketenreichs um Hilfe bitten: die Schwarze Witwenkönigin. Als Gegenleistung fordert sie, ihre entführte Tochter zu retten. Simon willigt ein und erkennt bald, dass Nolan, der Erbe des Bestienkönigs, in höchster Gefahr schwebt. Packende Tierfantasy rund um einen starken Helden, atmosphärisch erzählt von Aimée Carter.

Aimée Carter machte ihren Abschluss an der Universität von Michigan und schreibt leidenschaftlich gern Bücher für Kinder und Jugendliche. Animox war ihre erste Reihe für Kinder, an die Die Erben der Animox nahtlos anknüpft.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783960520672
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum19.07.2018
ReiheAnimox
Reihen-Nr.4
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1255 Kbytes
Artikel-Nr.3597175
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Erstes Kapitel Käferbrei

»Das nennst du einen Sturzflug? Da waren bestimmt noch fünfzehn Zentimeter bis zum Boden. Noch mal!«

Simon biss die Zähne zusammen und warf seiner Freundin Ariana, die auf einem Baumstamm saß und ihn ohne Mitleid beobachtete, einen düsteren Blick zu. »Wenn ich noch später abbremse, bin ich Käferbrei«, schimpfte er, während er zu ihr hinüberflog und um ihren Kopf schwirrte.

»Dann kratze ich dich vom Boden ab und richte dir die Flügel«, erwiderte sie gnadenlos. »Noch mal, hab ich gesagt!«

Dazu hatte Simon zwar nicht die geringste Lust, doch er verkniff sich eine bissige Antwort. Ariana sah so müde aus, wie er sich fühlte, sie hatte Ringe unter den Augen, und ihre frisch mintgrün gefärbten Haare waren zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden. Nach einem langen Tag voller Tests und Übungskämpfe hätten sie längst in ihren Betten liegen sollen, doch stattdessen hatten sie sich nach unten geschlichen, in die unterste Ebene des L. A. G. E. R. - der Leitenden Animox-Gesellschaft für Exzellenz und Relevanz. Ariana hatte den ganzen Abend damit zugebracht, den Wald im Übungsraum in ein Labyrinth aus Spinnweben und anderen Hindernissen zu verwandeln. Sie hatte einen Parcours geschaffen, den jedes normale Insekt mit Leichtigkeit bewältigt hätte, der Simon jedoch mächtig ins Schwitzen brachte.

Wie er es auch anging, er schaffte es nicht! Er hatte es wieder und wieder versucht, war in die eine und in die andere Richtung ausgewichen, war so enge Kurven geflogen, dass seine Muskeln schmerzten, doch er kam beim besten Willen nicht durch. Jetzt war es schon eine Stunde nach Mitternacht, und er glaubte nicht, dass er noch lange durchhalten würde. »Ich weiß einfach nicht, was ich falsch mache«, sagte er und zuckte mit seinen schillernden Flügeln.

»Du vertraust nicht auf deinen Instinkt«, sagte Ariana. »Hör auf zu denken und überlass deinem Körper die Arbeit.«

»Du hast gut reden«, grummelte er. »Du bist ja schon dein Leben lang ein Insekt.«

»Und du bist schon dein Leben lang ein ... was auch immer du bist«, gab sie zurück. »Es macht also keinen Unterschied.«

Simon runzelte die Stirn. Vermutlich hatte sie recht. Sie waren beide Animox - sie gehörten zu einer geheimen Menschengruppe mit der Fähigkeit, sich in ein bestimmtes Tier zu verwandeln. Ariana, die eine Schwarze Witwe war, gehörte zum Insekten- und Arachnidenreich. Simon dagegen ... Simon dagegen nicht. Besser gesagt, höchst selten. Im Augenblick summte er als Wespe um ihren Kopf, er konnte also nicht behaupten, nicht zum Insektenreich zu gehören, doch genau das unterschied ihn von seinen Mitschülern. Während die anderen Animox sich jeweils in ein bestimmtes Tier verwandeln konnten und einem der fünf Tierkönigreiche angehörten, hatte Simon die überaus seltene Gabe, sich in jedes beliebige Tier verwandeln zu können.

Ganz allein war er damit nicht. Sein eineiiger Zwillingsbruder Nolan hatte dieselbe Fähigkeit. Allerdings wusste Nolan nicht, dass auch Simon die Gabe besaß. Da sie ihre Kräfte vom Bestienkönig geerbt hatten, dem tyrannischsten Herrscher, den die Welt der Animox je gesehen hatte, durfte niemand von ihrer Fähigkeit erfahren. Denn sonst würden sein Bruder und er als Nachfolger des bösen Bestienkönigs von allen fünf Reichen gejagt werden.

Aus diesem Grund hatten Simon und Ariana die Tür des Trainingsraums mit mehreren Baumstämmen verbarrikadiert. Es war nicht die beste Sicherheitsmaßnahme der Welt, aber falls jemand versuchte, so spät noch hereinzukommen, würde Simon Zeit haben, sich in menschliche Gestalt zurückzuverwandeln - oder, noch besser, in den Goldadler, für den alle ihn hielten. Im Augenblick aber musste er Ariana seine Flugfähigkeiten als Wespe beweisen.

Simon seufzte tief und begann noch einmal von vorn. Den Großteil des Parcours bewältigte er mittlerweile, doch gegen Ende kam ein steiler Sturzflug zwischen Spinnweben hindurch auf einen winzigen Durchgang zu, der sich kaum einen Zentimeter über dem Boden befand. Bis jetzt war es ihm nicht gelungen, dort hindurchzufliegen, und er glaubte auch nicht, dass es heute Abend noch klappen würde.

»Wenn ich dabei draufgehe, sorg dafür, dass Nolan meine Bücher nicht wegwirft«, murmelte er.

Ariana schnaubte. »Hör auf, so dramatisch zu sein.«

»Wenn du es nicht kannst, dann weiß ich nicht, warum ich es unbedingt können muss«, entgegnete er etwas unfreundlicher als beabsichtigt. Als Schwarze Witwe war Ariana zwar schnell und tödlich, aber Flügel hatte sie nicht.

Mit den großen Augen an beiden Seiten seines Wespenkopfes sah er, wie seine Freundin die Augenbrauen hochzog. »Du glaubst, ich kann das nicht?«

»Ich ...«, begann Simon, doch bevor er noch etwas hinzufügen konnte, animagierte sie. Ihr zierlicher Körper schrumpfte, bis sie beinahe unsichtbar war, und aus dem Mädchen mit den grünen Haaren wurde eine kleine schwarze Spinne mit acht Beinen und roter Sanduhrzeichnung auf dem Bauch. Bevor Simon widersprechen konnte, kletterte sie auf den nächsten Baum und schwang sich neben ihn zum Startpunkt des Parcours. Sie hatte keine Flügel, aber sie hatte ihre Spinnenfäden. Und natürlich ihre Entschlossenheit.

»Wir machen ein Wettrennen!«, rief sie. »Wenn ich gewinne, hörst du auf zu meckern und machst den Sturzflug.«

»Und wenn ich gewinne, gehen wir ins Bett und üben morgen weiter«, gab Simon zurück. »Abgemacht?«

»Abgemacht.«

Sie wartete gar nicht erst auf ein Startsignal. Gerade noch stand sie neben ihm, dann sauste sie auch schon durch den Parcours. Ihr kleiner Körper navigierte mithilfe ihrer Fäden mühelos um die Hindernisse herum. Grimmig flog Simon hinterher. Er wusste, dass Ariana gewinnen würde, aber das hieß ja nicht, dass er sich nicht anstrengen konnte. Nach den vielen Wiederholungen beherrschte er den ersten Teil des Parcours sicher. Er flog unter, über und durch verschiedene Äste und Tunnel und dachte sogar an die scharfe Rechtskurve, die nötig war, um einem kaum sichtbaren Netz auszuweichen, in dem er sich schon zweimal verfangen hatte. Vor sich sah er Ariana, die sich durch einen Tunnel aus scharfkantigen Steinen hangelte. Mit neuer Energie schwirrte er los und überholte sie mit Leichtigkeit. Wenn er vor ihr den Durchgang erreichte ...

In dem Moment ertönte ein durchdringender Schrei. Verblüfft drehte Simon sich um und sah gerade noch, wie Ariana den Halt verlor und durch ein Loch zwischen den Steinen in die Tiefe fiel.

»Ariana?«, rief er. Das Wettrennen war vergessen. Mit Herzklopfen flog er zu der Stelle, an der sie verschwunden war. Er konnte sie nicht sehen.

»Simon!«, rief sie mit panischer Stimme. »Simon, ich kann nicht ... Ich kann mich nicht festhalten ...«

Er flog durch das Loch, wobei sich sein Flügel in dem zerrissenen Netz verfing. Er machte sich los und suchte mit seinen Facettenaugen nach ihr. Endlich sah er sie an einem einzigen Bein etwa drei Meter über einem spitzen Felsen hängen. Wenn sie stürzte ...

»Halt dich fest!«, rief er und flog auf sie zu. Er war nicht sicher, ob er sie als Wespe tragen konnte, aber er traute sich nicht, im Flug zu animagieren. Er musste es darauf ankommen lassen.

Er war nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt, als er das Gefühl hatte, festzustecken. Ein weiteres dieser blöden Netze, die Ariana in die Bäume gewebt hatte. Simon zappelte, um freizukommen, doch vergebens. Je heftiger er strampelte, desto fester schienen die pappigen Fäden an seinem Körper zu kleben.

»Ich muss animagieren«, rief er. »Halt dich fest, ich bin gleich da ...«

In dem Augenblick bewegte sich Ariana aufwärts. Erst wollte Simon seinen Augen nicht trauen, doch dann war sie auf einer Höhe mit ihm und krabbelte über einen dünnen Webfaden. Wenn Spinnen grinsen konnten, dann grinste sie jetzt von einem Ohr zum andern.

»Viel Glück!«, rief sie und zwinkerte ihm zu, bevor sie wieder im Labyrinth verschwand. Fluchend kämpfte Simon weiter mit dem Netz, was allerdings nur bewirkte, dass er sich selbst dabei in einen Kokon verwickelte. Na toll. Hilflos und wütend sah er zu, wie Ariana mühelos den Rest des Parcours überwand, an einem Faden steil nach unten sauste und durch die kleine Öffnung zur Ziellinie schlüpfte. Sie landete auf einem Blatt und vollführte mit allen acht Beinen einen Siegestanz.

»Ich hab doch gesagt, ich gewinne!«, sagte sie zufrieden.

»Das war unfair«, protestierte Simon. »Du hast geschummelt!«

»Und du glaubst, die anderen aus dem Insekten- und Arachnidenreich schummeln nicht, wenn sie die Gelegenheit dazu haben?«

»Doch, aber ...«

»Ich tue dir einen Gefallen, Simon. Wir sind nicht wie die anderen Reiche - niemand wird dich fair behandeln. Nicht mal ich.« Sie ließ sich ins Gras fallen und verwandelte sich zurück in menschliche Gestalt. »Die üblichen Regeln gelten nicht für mein Reich. Wenn du den Kristall finden willst, musst du lernen, dich anzupassen.«

Der Kristall - er war der Grund, warum sie und Simon so spät noch wach waren. Der Grund, warum Ariana seit Monaten mit Simon übte, sich in jedes erdenkliche Insekt zu verwandeln, und der Grund, warum Simon nie so wie die anderen Schüler im L. A. G. E. R. sein würde. Denn obwohl es nun wirklich genug Menschen auf der Welt gab, war es ausgerechnet der 12-jährige Simon Thorn, der dazu bestimmt war, die verlorenen Teile des Greifstabs...
mehr

Autor