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Sternentiger 2

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
120 Seiten
Deutsch
Mit Ach und Krach sind Sternengeneraloberst Julius Strammer und die Männer und Klone des STERNENTIGERS der raffinierten Falle der Ignasuur entgangen. Mit dem zu ihnen übergelaufenen Orakel haben sie allerdings einen Verbündeten gefunden - und ein unschätzbares Mitglied der geplanten Mutantenwaffe. Der STERNENTIGER springt weiter durch die Galaxis, denn Strammers Wille, die Erdheimat zu finden und den Auftrag des Führers zu erfüllen, ist ebenso unerschütterlich wie ungebrochen. Daran ändern auch die riesigen Flotten von roten Kugelraumern nichts, die schier jeden Winkel des Weltalls zu beherrschen scheinen. Im System AH-0002 kommt es dann zum ersten direkten Aufeinandertreffen - auf dem PLANET IM STRAHLENSTURM.mehr

Produkt

KlappentextMit Ach und Krach sind Sternengeneraloberst Julius Strammer und die Männer und Klone des STERNENTIGERS der raffinierten Falle der Ignasuur entgangen. Mit dem zu ihnen übergelaufenen Orakel haben sie allerdings einen Verbündeten gefunden - und ein unschätzbares Mitglied der geplanten Mutantenwaffe. Der STERNENTIGER springt weiter durch die Galaxis, denn Strammers Wille, die Erdheimat zu finden und den Auftrag des Führers zu erfüllen, ist ebenso unerschütterlich wie ungebrochen. Daran ändern auch die riesigen Flotten von roten Kugelraumern nichts, die schier jeden Winkel des Weltalls zu beherrschen scheinen. Im System AH-0002 kommt es dann zum ersten direkten Aufeinandertreffen - auf dem PLANET IM STRAHLENSTURM.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864734915
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum22.06.2018
Reihen-Nr.2
Seiten120 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1738 Kbytes
Artikel-Nr.3824639
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Das erste Kapitel:

ROTES ERWACHEN

 

»Ich ⦠habe eine Vision.«

Sternengeneraloberst Julius Strammer verschluckte sich fast an seinem Mettschnittchen. Allein die Tatsache, dass ihm sein Persönlicher Adjutant, Sternenmajor Hermann Mühlenmeister, geistesgegenwärtig und heftig auf den Rücken klopfte, bewahrte ihn mit einiger Wahrscheinlichkeit vor einem peinlichen Lazarettaufenthalt. Das halb gekaute Schnittchen landete mitten im offenen Schlund des Wesens, das soeben seine Vision verkündet hatte.

Sie befanden sich noch in der Offiziersmesse beim Frühstück. Der Bordkalender zeigte den 18. September des Jahres 2014 und in genau 8:34 Minuten würde Strammer wieder in seiner Kommandokugel hocken und sich mit dem Bordrechner EVA über eine mögliche Verkürzung der Satzlängen zugunsten mehrerer Sätze pro Tag herumstreiten. Bisher brachte sie jeder Satz um genau einhundert Lichtjahre weiter auf ihrer nun bereits 47 Tage währenden Suche nach der Erdheimat und ihrem Vatersonnensystem. Die Länge der Sätze, so EVA, sei hinter dem jeweiligen Kursvektor einzustufen, denn bisher erfolgten die Überlichtstrecken einem willkürlichen Zickzackmuster, nachdem der kosmische Standort der Erdheimat infolge eines heftigen Tobsuchtsanfalls des Führers zum zweiten Mal verloren gegangen sei.

Strammer hatte dem nicht wirklich eigene Argumente entgegenzusetzen, was ihn mehr wurmte als die ganze Streiterei um den wöchentlich oder monatlich zu variierenden Speiseplan und die Frage, ob die Arbeiterklone der 3. Klasse die Bade- und Erholungsräume der Arbeiterklone der 1. Klasse in dem Fall benutzen durften, wenn die Bade- und Erholungsräume der Arbeiterklone der 2. Klasse von den Buchhalterklonen wieder einmal für eine der täglichen Inventuren gesperrt waren.

»Du hast ⦫ Der Sternengeneraloberst spülte den Rest des Mettschnittchens mit einem Riesenschluck Holundersaft herunter. »Du hattest eine Vision.«

Das Orakel, der oder das letzte Überlebende des einst prallen und saftigen Volkes der Ignasuur vom gleichnamigen Planeten, verfärbte zum Zwecke der Zustimmung leicht seine Seh- oder auch Geruchszellen, kleine Flecken auf der hellvioletten Oberfläche des mittlerweile wieder prall und saftig gefüllten, manchmal zwei, manchmal drei Meter hohen Leibes, der starke Ähnlichkeit mit einem Kartoffel- oder auch Mehlsack besaß. Genau konnte das von Schneider III und seinen Wissenschaftlern an Bord des mächtigen STERNENTIGERS noch immer niemand sagen.

Sternenmajor Hermann Mühlenmeister zählte kurz an seinen Fingern nach und meinte: »Das wäre inzwischen deine 77. Vision am 47. Tag unserer Mission. Also seitdem wir mit knapper Not eurem Höllensystem entkommen sind und dich bei uns aufgenommen haben. Seitdem kommst du fast jeden Morgen zum Frühstück und jeden Nachmittag zur Haselnusstorte mit einer Vision, in der dir angeblich die Erdheimat erschienen ist.« Er tippte sich leicht gegen die Stirn. »Und jedes Mal wurde ein Reinfall daraus. Warum sollten wir dir ausgerechnet heu⦫

Ein leichtes Knurren unterbrach ihn, dann ein Blick von Justus, dem auf dessen Schoß eingerollten Dackelpinschers des Kommandanten, der ihm bedeutete, jetzt lieber zu schweigen. Und wenn ihm Justus bedeutete, jetzt lieber zu schweigen, dann war es auf jeden Fall besser, dem augenblicklich Folge zu leisten.

Auch wenn Sternengeneraloberst Strammer noch immer und laut hätte schreien können, wenn er sah, was sein angeblich bester Vertrauter mit ihm gemacht hatte.

»Also du hattest wieder eine Vision«, sagte er mit Blick auf die große Adleruhr über dem Ausgang der Messe, deren Zeiger sich unbeirrbar der achten Stunde näherte, der achten Stunde des 47. Tages, seit sie in einem wahrhaftigen Gewaltstart vom Zufluchtsplaneten Neu-Germanien abgehoben hatten, was einen Planeten weniger und einen Asteroidengürtel mehr in jenem System der viel zu grellen Sonne zur Folge hatte. »Was ist es diesmal, wieder die Erdheimat? Wieder ein Planet mit glücklichen Kühen und lachenden Mägden und verwunschenen Prinzessinnen wie beim letzten Mal? Oder ist es diesmal â¦?«

»Schlimmer«, unterbrach ihn das Orakel und schwankte leicht vor- und rückwärts. »Keine glücklichen Kühe, keine verwunschenen Prinzessinnen und auch keine lachenden Mägde, sondern ⦫

»Ja?«, gähnte der Sternengeneraloberst und gab Mühlenmeister mit einem Wink zunächst seine ganze Verachtung und dann zu verstehen, dass es Zeit für sie war. Noch zwei Minuten, und der mächtige Reichsadler würde hinter seiner Klappe hervorstürmen und laut die Uhrzeit krächzen.

»Ich sah«, sagte das Orakel, »Panzer. Jede Menge von Panzern und Sturmgeschützen, Haubitzen und Strahlenkanonen. Ich sah Düsenflugzeuge, aus denen es Bombenteppiche auf Städte regnete, ich sah riesige Kriegsschiffe, die ⦫

»Moment!« Strammer hob eine Hand und reckte den Kopf vor, die muskulösen Kinnladen gespannt und die wuchtigen Brauen heftig zusammengezogen. »Du sagst ⦠Panzer? Was für Panzer? Besaßen sie etwa ein Emblem, also zum Beispiel ein Kreuz oder ein ⦫

»Einen roten Stern?«, warf Mühlenmeister ein und machte sich damit wieder einmal damit wichtig, dass er in der Lage war, die Gedanken anderer Mitmenschen zu lesen wie ein offenes Buch. »Trugen sie vielleicht einen roten Stern?«

Strammer warf ihm einen am liebsten vernichtenden Blick zu.

»Genauso ist es«, bestätigte das Orakel. »Und die Flugzeuge und die Schiffe und die Sanitätswagen besaßen auch so einen roten Stern, und was ich fast noch vergessen hätte ⦫

»Was?«, schnappte Strammer. »Was denn noch, Orakel?«

Das Orakel schwieg.

»Jetzt raus mit der Sprache!«, donnerte Strammer. »Oder jetzt sag nicht, du willst schon wieder ⦫

Das Orakel plusterte sich nickend auf.

»Rote Raumschiffe«, sagte Mühlenmeister unheilschwanger. »Rote Kugeln am Himmel ⦫

Das Orakel nickte.

»Stalin!«, zischte der Sternengeneraloberst, ohne auf seinen Persönlichen Adjutanten einzugehen. »Stalins elende bolschewistische Brut! Das kann nur bedeuten, dass ⦫

»Dass ⦠dass ⦫, stotterte Mühlenmeister, bis ihn ein Blick des von ihm von Kopf bis Schwanzende minzgrün gefärbten Justus zum Verstummen brachte.

Der Blick, der ihm von seinem Vorgesetzten geschickt wurde, ließ ihn nicht nur stumm bleiben, sondern sich wünschen, sich nie auf den Versuch mit der Geheimfarbe X eingelassen zu haben, die wirklich nur aus purem Zufall seine Lieblingsfarbe war.

 

*

 

Es gab, glaubte man den Worten der HOHEN WEISEN aus dem Spiralnebel YPS 5249 C, einer wirklich sehr, sehr alten Galaxie ziemlich genau am westlichen Ende des Universums, drei allen anderen von Natur her überlegene Formen des Lebens im unendlichen Weltall.

Bei der ersten handelte es sich um solche Wesen wie etwa die Menschen und andere Bewohner der Erde, die über genügend Gliedmaßen verfügten, um sich damit ihre Nahrung zu beschaffen, sich gegenseitig zu vernichten oder um ihre Werkzeuge zu bedienen, was natürlich einer gewissen natürlichen Abnutzung unterlag und daher die Funktions- und Lebenserwartung drastisch beschränkte.

In diese Kategorie fielen auch die aus reinem Blei bestehenden Besatzungen gewisser grüner Ringraumschiffe, die allerdings, bis auf wenige Ausnahmen, fast nur noch als zerschossene Wracks in vielen Sonnensystemen zu finden sind.

Bei der zweiten Form handelte es sich um Wesen wie etwa die Ignasuur vom Planeten Ignasuur und mindestens einer Million anderer. Wesen ohne jegliche Gliedmaßen, jedoch in der Lage, Wesen mit Gliedmaßen für sich arbeiten, Nahrung beschaffen, sich prügeln und Werkzeuge herstellen zu lassen. Sie suggerierten ihnen einfach ihre Wünsche und Bedürfnisse und ließen sie glauben, es seien ihre eigenen.

Bei der dritten Lebensform schließlich handelte es sich um Geschöpfe mit der Fähigkeit, beides in einem zu sein und darüber hinaus noch viel mehr. Was nämlich die äußere Form anging, konnten sie sich Gliedmaßen wachsen lassen und damit Nahrung beschaffen, einander umbringen oder Werkzeuge bedienen. Sie hatten allerdings auch kein Problem damit, sich die Form von großen Kartoffel- oder Mehlsäcken zu geben und anderen Wesen zu suggerieren, was sie unbedingt für sie tun wollten - also Nahrung suchen, sich umbringen oder Werkzeuge herstellen, die sie eigentlich gar nicht brauchten.

Denn diese dritte Vorzugsform des Lebens im unendlichen Weltraum konnte selbst das eigene Werkzeug sein. Es konnte einfach alles sein: ein Ball, ein Tennisschläger, eine Kanone, ein Vorschlaghammer, ein Segelschiff, eine mit Fichtennadelschaum gefüllte, schneeweiße Badewanne - oder eine riesige, lange, graue Raupe mit seltsamem Kreuzmuster und Stacheln zum Verschießen von Todes- Betäubungs- oder Wahnsinnsstrahlen.

Diese letztere Form, jene der Kriegsraupe, war die einzige von der Natur zwingend vorgeschriebene, für die es keine Alternative gab. Sobald jemand auf den Gedanken kam, die Lebensform anzugreifen, verwandelte sich diese ganz von selbst in die Kriegsraupe und kroch und feuerte bis zum letzten Atemstoß. Das Gleiche galt für den Fall, dass jemand so verrückt war, sich freiwillig zum Kampf an der Front zu melden.

Raumfahrer, die diesen Wesen noch nicht leiblich begegnet waren, tuschelten von ihnen hinter vorgehaltener Hand nur als »die Veränderlichen«. Raumfahrer, die ihnen schon einmal begegnet waren, kamen in den seltensten bekannten Fällen noch dazu, etwas über sie zu tuscheln - und Raumfahrer, die ihnen weder jemals begegnet waren noch etwas über sie tuscheln gehört hatten, ahnten noch nichts von ihrem Glück.

 

*

 

»Wie sehen die Verteidiger aus, Orakel?«,...
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