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Das Schwert der Totengöttin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am29.05.20191. Auflage
Mythen und Magie, Action und Abenteuer: der Auftakt zu einem packenden High-Fantasy-Epos von einer neuen weiblichen Stimme. Als Sergent Erik Zejn degradiert und von der Hauptstadt ins Vorland versetzt wird, rechnet er mit Ereignislosigkeit und Langeweile. Doch dann erheben sich die Toten aus den Gräbern und greifen die Lebenden an. Zejn steht vor der größten Herausforderung seines Lebens: Er muss herausfinden, wie er die Toten für immer zurück unter die Erde schicken kann. Die Einzige, die mehr über die unheimlichen Vorgänge zu wissen scheint, ist die Kräuterhexe Mirage. Doch Zejn ist sich sicher, dass man ihr nicht trauen kann. In Wahrheit ist Mirage Alchemistin und versucht alles, um die Bedrohung aufzuhalten. Nur deshalb ist sie immer in der Nähe, wenn die Toten erwachen. Schnell beginnt die Bevölkerung zu glauben, dass sie für die Angriffe verantwortlich ist und wendet sich gegen sie. Wenn Mirage sich selbst retten will, muss sie ihre Unschuld beweisen und die Toten für immer zurück unter die Erde bringen. Weder Zejn noch Mirage ahnen, dass die Toten nicht ihre einzigen Feinde sind. Alle Bände der »Black Alchemy«-Reihe: Das Schwert der Totengöttin Der Garten der schwarzen Lilien Der Herrscher des Waldes

Katharina V. Haderer wurde 1988 geboren und schreibt seit ihrer Kindheit fantastische Romane. Nach ihrem Studium der Germanistik veröffentlichte sie erste Bücher als Selfpublisherin und im Drachenmond-Verlag. Neben dem Erfinden von fantastischen Welten ist sie aktive Pfadfinderin und begeistert sich für Geschichten, die abseits der üblichen Wege verlaufen. Sie lebt mit ihren beiden Katzen in Niederösterreich.
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Produkt

KlappentextMythen und Magie, Action und Abenteuer: der Auftakt zu einem packenden High-Fantasy-Epos von einer neuen weiblichen Stimme. Als Sergent Erik Zejn degradiert und von der Hauptstadt ins Vorland versetzt wird, rechnet er mit Ereignislosigkeit und Langeweile. Doch dann erheben sich die Toten aus den Gräbern und greifen die Lebenden an. Zejn steht vor der größten Herausforderung seines Lebens: Er muss herausfinden, wie er die Toten für immer zurück unter die Erde schicken kann. Die Einzige, die mehr über die unheimlichen Vorgänge zu wissen scheint, ist die Kräuterhexe Mirage. Doch Zejn ist sich sicher, dass man ihr nicht trauen kann. In Wahrheit ist Mirage Alchemistin und versucht alles, um die Bedrohung aufzuhalten. Nur deshalb ist sie immer in der Nähe, wenn die Toten erwachen. Schnell beginnt die Bevölkerung zu glauben, dass sie für die Angriffe verantwortlich ist und wendet sich gegen sie. Wenn Mirage sich selbst retten will, muss sie ihre Unschuld beweisen und die Toten für immer zurück unter die Erde bringen. Weder Zejn noch Mirage ahnen, dass die Toten nicht ihre einzigen Feinde sind. Alle Bände der »Black Alchemy«-Reihe: Das Schwert der Totengöttin Der Garten der schwarzen Lilien Der Herrscher des Waldes

Katharina V. Haderer wurde 1988 geboren und schreibt seit ihrer Kindheit fantastische Romane. Nach ihrem Studium der Germanistik veröffentlichte sie erste Bücher als Selfpublisherin und im Drachenmond-Verlag. Neben dem Erfinden von fantastischen Welten ist sie aktive Pfadfinderin und begeistert sich für Geschichten, die abseits der üblichen Wege verlaufen. Sie lebt mit ihren beiden Katzen in Niederösterreich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426455630
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum29.05.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1062 Kbytes
Artikel-Nr.4021064
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

ZEJN

1

Etwas fehlte.

Es dauerte eine Weile, bis Sergent Erik Zejn merkte, was er vermisste - im Allgemeinen war es einfacher, Dinge zu finden, die da waren statt verschwunden.

Prüfend sog er die Landluft ein. Der Geruch nach Baumharz, feuchter Erde und Ziegendung wirkte fremd in seiner Nase.

Wo blieben der Unrat, den die Menschen aus den Fenstern zu kippen pflegten, der Urin an den Straßenecken, der Opiumrauch, die pestgebeutelten Bettler und parfümierten Schnösel? Aus dem Hügelgewirr der Vorlande war auch das Meer bloß eine Ahnung am Horizont, seine salzigen Winde und der vertraute Gestank pechbestrichener Schiffsplanken kaum mehr als eine Erinnerung.

Das Fehlen all jener Gerüche machte dem Sergent erneut bewusst, mit welch trügerischer Absicht man ihn nach Svonnheim versetzt hatte.

»Nett hier, nicht?«, flötete der Gardist, der ihn im Dorf herumführte. »Ruhig, idyllisch. In Svonnheim passiert recht wenig.«

Zejn maß seinen Stellvertreter mit einem Seitenblick. Seit sich Untergrundorganisationen zu einer Gilde zusammengeschlossen hatten, blühte in der Hauptstadt die Kriminalität. Jeder verfügbare Soldat sollte in Tradea eingesetzt werden - gerade Männer mit Zejns Fähigkeiten. Stattdessen hatte man ihn ins Vorland versetzt, auf einen Posten, auf dem der vorige Sergent an Altersschwäche verstorben war. Altersschwäche! Bei Soldaten passierte das nur den Besten oder Schlechtesten, und Zejn konnte sich nicht vorstellen, dass Sergent Besson zur ersten Sorte gehört hatte.

Sein Begleiter wies auf eine windschiefe Hütte, über deren Tor ein Schild hing, auf das eine Möhre gemalt war. »... die Gelbe Rübe, die hiesige Schenke. Gutes Bier. Den Wein kann man vergessen. Aber wer ein bisschen Unterhaltung benötigt ... Die dicke Inge macht´s dir für ´nen Kopper.« Der Gardist - sein Name war Barthell - lachte mit dicken Pausbacken. Er war jünger als Zejn selbst, er schätzte ihn auf vielleicht Ende zwanzig. Irgendwann mochte er mal gut ausgesehen haben, doch der Müßiggang hatte ihm einen Wohlstandsbauch beschert. Zejn störte es ungemein, dass Barthells Bart getrimmt gehörte und die Tunika befleckt und zerknittert war. In seinen Gürtel waren zusätzliche Löcher geschnitten worden, damit Barthell ihn schließen konnte.

So etwas war Zejn noch nie untergekommen. Ein Soldat repräsentierte nicht bloß die Garde, der er diente, sondern auch sein Königshaus. Daher pflegte Zejn seinen Bart regelmäßig zu stutzen, die Wangen zu rasieren und sein blondes Haar zu kürzen. Ordentliche Kleidung stand für Verlässlichkeit und Disziplin. Und Zejn schloss aus Barthells Auftreten, dass es ihm an beidem mangelte.

»Stammen Sie aus Tradea, Sergent?« Barthell sprach den Gardetitel Serschoh aus, was verriet, dass seine Familie der alten Landessprache mächtig war.

Zejn schüttelte den Kopf.

»Woher dann?«

»Weinberg.«

»Wo liegt das?«

»Im Osten.«

»Und wie sind Sie nach Tradea gekommen?«

»Durch die Garde.«

Barthell wartete auf weitere Ausführungen, während sie im Dorf eine Runde zogen. Ihre Stiefel stanzten Spuren in den feuchten Boden. Als keine Erläuterung folgte, blies der Jüngere die Backen auf und wies auf einen Vorplatz, der durchaus als ausgetrampelte Verbreiterung des Gehwegs durchgehen konnte.

»Hier sehen Sie den Marktplatz. Am Tag des Travis kommen die Leute aus der Gegend zusammen, um hier Waren auszutauschen.«

»Heute ist der Tag des Travis.«

»Sag ich ja.«

Zejn rümpfte die Nase angesichts der Handvoll Menschen, die zwischen den Hütten umherstreunten. Selbst des Nachts war in einer Hintergasse Tradeas mehr los als hier. Der Nebelschleier, der von den angrenzenden Wäldern ins Dorf kroch, dämpfte die Geräusche. Auf dem Land war es so verdammt still, dass Zejns Herzschlag ihn aus dem Schlaf weckte.

»Bethe bringt ihr Wintergemüse, momentan gibt es hauptsächlich Rüben und Kohl. Der mit dem Hund ist der Jäger, lebt etwas außerhalb. Nimmt mich gelegentlich mit auf die Wildschweinjagd, ist eine wahre Freude. Jagen Sie, Sergent? Sie sollten uns begleiten! Dort drüben steht Hervis, einmal im Monat verkauft er Stoffe, Fibeln, manchmal auch Felle ... die Frauen reißen sich darum. Da muss man als Mann aufpassen, oder sie stopfen deinen hart erarbeiteten Sold in Hervis´ Taschen.« Barthell drehte sich zu ihm. »Kommt Ihre Frau nach, Sergent?«

»Ich bin nicht verheiratet.«

»Nicht? Sie sind doch ein schmucker Kerl, Chief.« Er gurrte den alt-tradeadischen Titel, als wäre er eine Taube, die ihn vom Dach herab komplimentierte.

Zejn warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Wird das ein Antrag, Barthell?«

Die Backen des Stellvertreters färbten sich rot. Irritiert räusperte er sich. »N-nun ...«

Ein Aufschrei ließ Zejn herumfahren. Die Häupter der Anwesenden ruckten herum und suchten nach der Ursache. Der Fleischer beugte sich erschrocken unter seinen hängenden Würsten hindurch.

Vor seinem Stand krümmte sich ein Mann. Den Arm an die Brust gewinkelt, wimmerte er vor Schmerzen. Einige Dörfler setzten dazu an, ihm zu Hilfe zu eilen. Als sich der Fleischer zu ihm bücken wollte, wurde seine Aufmerksamkeit von einer weiteren Gestalt beansprucht, und er fuhr zurück. Jemand wisperte, und das Flüstern wurde hinter vorgehaltenen Händen weitergetragen. Plötzlich wandten sich die Dorfbewohner ab oder duckten sich hinter ihren Buden. Niemand fuhr fort, dem Verletzten zu helfen. Der stieß die Knie in die feuchte Erde und umklammerte seinen Arm.

»Was ist hier los?«, rief Zejn. Er trat heran, packte den Mann an der Schulter und riss ihn in die Höhe.

Der Verwundete schnappte nach Luft. Unkontrollierte Laute entrangen sich seiner Kehle. Zitternd streckte er dem Sergent den Arm entgegen.

»Was, bei Hollers Höllen ...?« Er wich zurück.

Vor Zejns Augen löste sich der Mantelärmel des Verletzten auf. Die Haut darunter warf Blasen, offenbarte rohes Fleisch, gelbes Fett und die Sehnen am Handrücken. Der Geruch ätzte in Zejns Nase. Rasch barg er die Nase hinter seinem Handschuh.

»... die Hexe!«, stieß der Verletzte aus. Tränen quollen die Wangen hinab, Rotz sammelte sich an seiner Oberlippe. Als die Haut verschmorte, zischte es. Schaumige Reste tropften zu Boden. Mit glasigen Augen wies er auf jemanden, der sich rasch entfernte - Ledermantel, Kapuze, ein Fuchsfell über den Schultern, dessen Schwanz wie ein Glockenklöppel über den Rücken wippte.

»Hey!« Zejn schoss vor, eine Hand am Schwertgriff. Er packte die Gestalt und riss sie herum.

Dunkle Augen, dunkle Haut und ebenso dunkles Haar, das kraus aus der Kapuze wallte. Narben furchten ihre rechte Wange, und als die Frau den Mund verzog, schimmerten die Wundmale, als steckten Glasstücke darin.

»Lassen Sie mich los!«, forderte sie.

Er nickte in Richtung des Verletzten. »Was ist passiert?«

»Er hat in meine Tasche gefasst. Das hätte er unterlassen sollen.« Sie barg das Leder unter ihrem Arm. An ihrem Gürtel baumelten ein toter Hase und mehrere Fangschlingen.

Zejn schluckte. Ein metallischer Geschmack legte sich auf seine Zunge, üblicherweise ein Anzeichen dafür, dass Magie im Spiel war.

... die Hexe!

»Sind Sie lizenzierte Magierin?«

Sie zog die Augenbrauen zusammen. Ihr Mund öffnete sich, die Zähne blitzten weiß. »Lassen Sie mich los!«, forderte sie ein weiteres Mal. Als er nicht reagierte, entzog sie sich ihm mit einem Ruck. Er erwischte gerade noch ihre Hand. Unter dem Handschuh spürte er ihre Finger. Zwei davon fühlten sich seltsam hart an - Metall?

»Schon gut!«, rief jemand hinter ihnen.

Zejn wandte sich an den Fleischer. Auf seiner Tafel lagen ein Fasan und ein Hase, der vermutlich von der Fremden stammte.

»Der da«, wies der Fleischermeister auf den Dieb, »hätte es besser wissen müssen, als seine Klaufinger in die Tasche der Waldhexe zu stecken. Sie tut niemandem etwas.«

»Sie tut niemandem etwas? Haben Sie Augen im ...?« Der Widerstand in seiner Hand schwand, und als er sich umdrehte, hielt er nur noch einen Handschuh fest.

»Hey!«, schnappte Zejn erneut. »Bleiben Sie stehen!« Er setzte ihr hinterher, doch plötzlich tauchte Barthell vor ihm auf. Die Männer prallten gegeneinander. Sein Stellvertreter stürzte und grub die Hände in den Schlick.

»Barthell!«, schnauzte Zejn.

»Lassen Sie sie«, ächzte der Gardist. Er verzog das Gesicht, Hintern und Schulter dreckverschmiert. Mühselig rappelte er sich hoch. »Die Leute hier machen das untereinander aus ... Haben sie immer getan und werden sie immer. Die DeBois kommt bloß ins Dorf, um Tauschhandel zu betreiben, oder wenn jemand ihre Hilfe braucht. Sie hilft Kindern auf die Welt, betreut die Kranken. Wer glaubt, sie bestehlen zu können, hat es nicht anders verdient.«

Zejn stieß ein Schnauben aus. »Wo kommen wir hin, wenn jeder Selbstjustiz ausübt! Ist der Mann ein Dieb, wird er bestraft! Von uns! Und wird jemand verletzt - noch dazu bei Verdacht auf unlizenzierte Magie -, stellen wir ihn ebenfalls vor Gericht!«

Barthell versuchte, den Lehm von seinem Rock zu streichen. »Sie ist Trankbrauerin, ein Kräuterweib. Sollte sie tatsächlich zaubern können, ist sie ein Segen für die Menschen. Die haben sonst niemanden. Tradea schert sich nicht um uns.«

Zejn spürte, wie eine Ader an seiner Schläfe hervortrat. Die Flügel seiner langen, leicht gekrümmten Nase blähten sich. »Wie bitte? Habe ich richtig gehört? Sie wissen von unrechtmäßig...

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Katharina V. Haderer wurde 1988 geboren und schreibt seit ihrer Kindheit fantastische Romane. Nach ihrem Studium der Germanistik veröffentlichte sie erste Bücher als Selfpublisherin und im Drachenmond-Verlag. Neben dem Erfinden von fantastischen Welten ist sie aktive Pfadfinderin und begeistert sich für Geschichten, die abseits der üblichen Wege verlaufen. Sie lebt mit ihren beiden Katzen in Niederösterreich.