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Ein Sommer am Gardasee

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
280 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am31.05.2019Auflage
Es ist ein Schock: Barbara hat gerade ihr Brautkleid ausgesucht, als sie ihren Verlobten mit einer anderen beobachtet. Um sich von ihrem Kummer abzulenken, fährt sie an den Gardasee, wo sie den rätselhaften Christian Wagner kennenlernt. Er fasziniert sie vom ersten Augenblick an, doch der Mann, der ihr deutlich seine Zuneigung zeigt, hat ein Geheimnis. Ist Barbaras Glück vorbei, ehe es richtig beginnt?

Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEs ist ein Schock: Barbara hat gerade ihr Brautkleid ausgesucht, als sie ihren Verlobten mit einer anderen beobachtet. Um sich von ihrem Kummer abzulenken, fährt sie an den Gardasee, wo sie den rätselhaften Christian Wagner kennenlernt. Er fasziniert sie vom ersten Augenblick an, doch der Mann, der ihr deutlich seine Zuneigung zeigt, hat ein Geheimnis. Ist Barbaras Glück vorbei, ehe es richtig beginnt?

Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843720403
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum31.05.2019
AuflageAuflage
Seiten280 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2850 Kbytes
Artikel-Nr.4026868
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Strangers in the Night ertönte es ein wenig verzerrt aus dem Handy, und rasch wischte sich Barbara Schnitzler die nassen Hände an der Jeans ab. Es war Samstagnachmittag, und sie putzte seit zwei Stunden ihre kleine Wohnung. Vor seiner Abreise nach Kanada hatte Sven anderthalb Wochen lang bei ihr gewohnt und das reinste Chaos hinterlassen. Normalerweise hätte sie längst alles in Ordnung gebracht, doch eine Kollegin in der Apotheke war krank geworden, sodass sie Doppelschichten gearbeitet hatte und erst heute dazu kam, gründlich aufzuräumen und sauber zu machen.

»Sven! Wie schön, dass du anrufst, Schatz. Alles in Ordnung bei dir? Kommst du mit der Arbeit voran?«

»Mir geht´s wunderbar, Darling. Aber ich habe Sehnsucht nach dir. Große Sehnsucht.«

Der weiche, zärtliche Ton in seiner Stimme ließ Barbara lächeln. »Ich vermisse dich auch.«

Die Türklingel zerriss die romantische Stimmung. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass es sich um einen melodischen Dreiklang handelte.

»Sekunde, Sven, es hat gerade geläutet.« Mit dem Handy am Ohr ging sie zur Tür, öffnete und sah sich einem riesengroßen Rosenstrauß gegenüber. Dahinter, fast ganz versteckt, erkannte sie Svens lachendes, braun gebranntes Gesicht. Der Rosenstrauß fiel zu Boden, als er die Arme nach ihr ausstreckte und sie an sich zog, um sie lange und leidenschaftlich zu küssen.

Barbara hielt das Handy umklammert, während sie die Arme um Svens Nacken legte und seine Küsse erwiderte.

Erst als sie keine Luft mehr bekam, ließ Sven sie frei. »Na, ist mir die Überraschung gelungen?« Sein Lächeln war ebenso breit wie selbstgefällig, als er sich nach dem Rosenstrauß bückte und ihn ihr in die freie Hand drückte.

»Ja. O ja.« Schnell legte Barbara das Handy auf die schmale Kommode in der ebenso schmalen Diele, ehe sie auch mit der zweiten Hand den überdimensional großen Rosenstrauß umklammerte. Ein Stachel drang in ihren linken Zeigefinger, doch sie unterdrückte den Schmerzensschrei, der sich ihr auf die Lippen drängte. Sekundenlang schoss ihr durch den Kopf, dass ein etwas weniger üppiger Strauß ihr auch gefallen hätte. Aber so war Sven nun mal. Er übertrieb gern, und so war es auch, wenn er ihr Blumen schenkte.

»Was ist passiert?« Sie ging in die Küche links von der Diele und suchte im Wandschrank nach einer passenden Vase. Wie erwartet, gab es so ein großes Teil gar nicht, und so nahm sie einfach den gläsernen Sektkübel. »Hast du Schwierigkeiten bekommen mit den Kanadiern?« Sie ließ Wasser in die provisorische Vase laufen, stellte den Strauß hinein und sah sich dann nach Sven um.

»Ich war früher als erwartet fertig in Vancouver und wollte nur zu dir.« Sven trat hinter sie und legte ihr die Arme um die Taille. Sein warmer Atem streifte ihren Nacken, als er sie hinter dem linken Ohr küsste, wo eine ihrer erogensten Zonen war. Gleichzeitig schob er seine linke Hand höher und streichelte ihre kleine, feste linke Brust. »Hab ich dir gefehlt, Darling? So wie du mir?«

»Aber ja.« Ohne sich aus seinem Griff zu lösen, drehte sie den Kopf und schaute ihn wieder an. Gut sah er aus. Entspannt und gar nicht so, als lägen ein langer Flug und eine anstrengende Woche hinter ihm. Er behauptete immer, Jetlag nicht zu kennen. »Und sag nicht immer Darling zu mir. Du weißt doch, dass ich das nicht mag.«

»Okay, mein geliebter Schatz.« Er ließ sie los, und Barbara begann, die Rosen in dem Sektkühler zu arrangieren.

»Sie sind wunderschön. Danke.« Für zwei Sekunden barg sie das Gesicht in der roten Blütenpracht. Doch die Rosen, so perfekt sie auch waren, verströmten kaum Duft. »Aber so einen Riesenstrauß hättest du mir nicht schenken müssen. Ein paar Nummern kleiner wäre auch ...«

»Nicht schon wieder diese Leier, du Sparfuchs«, fiel er ihr ins Wort. »Dabei hast du es doch gar nicht nötig.« Für einen Moment verzog er das Gesicht, hatte sich aber gleich wieder in der Gewalt. »Außerdem kann ich es mir leisten, dich zu verwöhnen.« Kurz strich er ihr über das blonde Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz hochgebunden hatte. »Komm mal mit rüber.« An der Hand zog er sie hinüber in den Wohnraum, der mit hellen Möbeln eingerichtet war. In einem schmalen Glasregal an der Stirnseite standen Karaffen und Gläser. Teilweise waren es Nachbildungen antiker Gefäße, aber auch ein paar jahrhundertealte Apothekerfläschchen sowie Amphoren und kleine Vasen, die Funden aus Italien oder Griechenland nachempfunden waren.

Schon Barbaras Großvater, der ebenso wie sie Apotheker gewesen war, hatte mit dem Sammeln begonnen, und Barbara hütete die wenigen echten Stücke wie einen Schatz.

»Setz dich doch.« Sven drückte sie in einen Sessel direkt unter dem hohen Fenster, durch das die helle Frühlingssonne schien. Er selbst hockte sich auf die schmale Lehne und zog eine kleine blaue Schachtel aus der Hosentasche.

Barbara hielt den Atem an. Sie waren schon lange zusammen, und immer wieder hatte sie daran gedacht, dass Sven und sie einmal heiraten würden. Doch nie hatte er davon gesprochen, im Gegenteil, er war schon einige Male fremdgegangen, und Barbara hatte lange danach an seiner Liebe gezweifelt. Doch immer war er zu ihr zurückgekehrt, hatte seine Seitensprünge bereut und versichert, nur sie wirklich zu lieben.

Und jetzt hatte er einen Ring für sie!

»Hier, für dich.« Sven räusperte sich zweimal, ließ die kleine Schachtel aufschnappen und fragte: »Willst du mich heiraten, Darling? Äh, Barbara-Schatz?«

Für einige Sekunden war Barbara nicht in der Lage zu antworten. Wie paralysiert sah sie auf den schmalen Goldreif, in dessen Mitte ein Diamant funkelte.

»Sven, das ist ... Ich bin sprachlos.« Ihr Blick ging zwischen dem Freund und dem Ring auf dem kleinen blauen Seidenkissen hin und her.

»Sag einfach Ja, das genügt doch.« Er lachte leise, nahm den schmalen Ring und steckte ihn ihr an den Finger. »Also ... ja?«

»Ja! Ja, ja, ja!« Sie umarmte ihn stürmisch.

»Dann ist es ja gut.«

Barbara lehnte sich in seinen Armen zurück und sah ihn an. Gut sah er aus! Sehr gut sogar! Das schmale Gesicht war gebräunt, die graublauen Augen blitzten sie jetzt übermütig an, und das hellbraune Haar war, wie stets, akkurat frisiert. Sie war versucht, mit der Hand durch die exakt geschnittene Frisur zu fahren und es ein wenig zu strubbeln, doch sie wusste, dass Sven das hasste.

Er war, was sein Aussehen betraf, höchst penibel. Stets war er topmodisch gekleidet, seine Schuhe mussten vom italienischen Edeldesigner sein, ebenso die Anzüge, die er beruflich trug. Doch auch seine Freizeitkleidung war gut und teuer, und Barbara dachte oft, dass er sich gab wie ein männliches Model.

Als Barbara und er sich vor knapp drei Jahren kennenlernten, hatte er gerade bei einer bedeutenden Unternehmensberatung angefangen. Es war kein besonders lukrativer Job, doch Sven erkannte rasch, dass es für ihn der erste Schritt zu einer großen Karriere sein könnte, hier länger auszuharren. Und so arbeitete er sich mit Ehrgeiz und Können, mit sehr viel Einsatz rasch hoch.

Dass sein Privatleben oft zu kurz kam, störte ihn nur wenig. Er hatte ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen, und um das zu erreichen, war er bereit, einiges zu opfern.

Barbara wünschte sich hingegen, dass er häufiger daheim war, dass er mehr Freizeit hatte, die sie zusammen verbringen konnten, doch er vertröstete sie stets mit den Worten: »Wenn ich erst Juniorpartner bin, wenn ich das geschafft habe, können wir an Freizeit und sogar an längere Urlaube denken. Der alte Konradts weiß, was ich will, und er fördert mich ungemein. Aber das bedeutet auch, dass ich stets bereit sein muss, dorthin zu fahren, wohin er mich schickt. Eine Absage würde er nicht akzeptieren und es mich spüren lassen. Und das will ich auf keinen Fall riskieren.«

Obwohl sie seinen Ehrgeiz fast krankhaft groß fand, widersprach Barbara ihm nicht, sondern fügte sich. Es war ja auch bewundernswert, wie Sven, der aus kleinen Verhältnissen kam, an sich arbeitete. Von seinem Elternhaus im Schwarzwald sprach er kaum, nur zu Weihnachten schickte er der Mutter, die seit zwei Jahren Witwe war, ein Paket.

Barbara hatte im ersten Jahr ihrer Bekanntschaft versucht, ihn zu einem Besuch der Mutter zu überreden, doch er hatte so brüsk abgeblockt, dass sie keinen zweiten Versuch startete. Was auch immer vorgefallen war zwischen ihm und seinen Eltern - er wollte nicht darüber reden, und das musste sie wohl oder übel akzeptieren.

Es machte ihr allerdings immer noch zu schaffen, dass er so wenig von sich selbst preisgab. Freunde hatte er keine, zumindest gab es niemanden, mit dem er sich privat einmal traf. Nur mit Kollegen ging er hin und wieder aus, und dann war sie nie dabei.

»Du bist alles, was ich brauche«, hatte er schon oft zu ihr gesagt, wenn sie vorschlug, gemeinsam mit ihren Freunden oder Bekannten etwas zu unternehmen. »Die wenige Zeit, die uns zusammen bleibt, sollst du mir allein...
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Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.