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Die Frauen vom Schlehenhof

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
421 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am12.11.2018
Eine unverhoffte Reise in die Vergangenheit ... Der Schicksalsroman »Die Frauen vom Schlehenhof« von Judith Nicolai jetzt als eBook bei dotbooks. Als Hanka in ihren Heimatort Rothenbach zurückkehrt, ist ihr Leben ein Scherbenhaufen. Fest entschlossen, von vorn anzufangen, zieht sie im alten Schlehenhof ein - hier ist genug Platz für sie und ihre kleine Goldschmiedewerkstatt. Während sie Roman, einem Freund aus Kindheitstagen und Besitzer des Hofs, bei der Renovierung hilft, fällt ihr ein altes Armband in die Hände. Die Perlen sind zerkratzt und haben ihren Glanz verloren, und doch rühren sie etwas in Hanka an. Neugierig geworden, begibt sie sich auf Spurensuche - und stößt auf die Geschichte von Greta und Johanna: Die zwei Flüchtlingsmädchen kamen vor 70 Jahren nach Rothenbach und brachten ein dunkles Geheimnis mit ... dessen Folgen bis in die Gegenwart reichen. Eine starke Frauengeschichte, ebenso packend wie bewegend: Der neue große Roman von Judith Nicolai, die mit der »Schneetänzerin«-Saga die Herzen der Leserinnen im Sturm eroberte. Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Die Frauen vom Schlehenhof« von Judith Nicolai - mehr über die Vergangenheit von Greta und Johanna erfahren Sie in Judith Nicolais Bestsellerroman » Schneetänzerin«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Judith Nicolai wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits mit 14 Jahren. Dennoch machte sie erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte anschließend Gartenbauwissenschaften. Heute lebt sie in der Nähe von Karlsruhe. Bei dotbooks veröffentlichte Judith Nicolai ihre »Schneetänzerin«-Saga als eBook- und Printausgaben: »Schneetänzerin«, »Das Herz der Schneetänzerin« und »Der Traum der Schneetänzerin«. Die Reihe ist auch im eBook-Sammelband »In Zeiten des Sturms« erhältlich. Außerdem erscheint bei dotbooks ihr Roman »Die Töchter der Sturminsel« als eBook- und Printausgabe und ihr Roman »Die Frauen vom Schlehenhof« als eBook und Hörbuch.
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Produkt

KlappentextEine unverhoffte Reise in die Vergangenheit ... Der Schicksalsroman »Die Frauen vom Schlehenhof« von Judith Nicolai jetzt als eBook bei dotbooks. Als Hanka in ihren Heimatort Rothenbach zurückkehrt, ist ihr Leben ein Scherbenhaufen. Fest entschlossen, von vorn anzufangen, zieht sie im alten Schlehenhof ein - hier ist genug Platz für sie und ihre kleine Goldschmiedewerkstatt. Während sie Roman, einem Freund aus Kindheitstagen und Besitzer des Hofs, bei der Renovierung hilft, fällt ihr ein altes Armband in die Hände. Die Perlen sind zerkratzt und haben ihren Glanz verloren, und doch rühren sie etwas in Hanka an. Neugierig geworden, begibt sie sich auf Spurensuche - und stößt auf die Geschichte von Greta und Johanna: Die zwei Flüchtlingsmädchen kamen vor 70 Jahren nach Rothenbach und brachten ein dunkles Geheimnis mit ... dessen Folgen bis in die Gegenwart reichen. Eine starke Frauengeschichte, ebenso packend wie bewegend: Der neue große Roman von Judith Nicolai, die mit der »Schneetänzerin«-Saga die Herzen der Leserinnen im Sturm eroberte. Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Die Frauen vom Schlehenhof« von Judith Nicolai - mehr über die Vergangenheit von Greta und Johanna erfahren Sie in Judith Nicolais Bestsellerroman » Schneetänzerin«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Judith Nicolai wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits mit 14 Jahren. Dennoch machte sie erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte anschließend Gartenbauwissenschaften. Heute lebt sie in der Nähe von Karlsruhe. Bei dotbooks veröffentlichte Judith Nicolai ihre »Schneetänzerin«-Saga als eBook- und Printausgaben: »Schneetänzerin«, »Das Herz der Schneetänzerin« und »Der Traum der Schneetänzerin«. Die Reihe ist auch im eBook-Sammelband »In Zeiten des Sturms« erhältlich. Außerdem erscheint bei dotbooks ihr Roman »Die Töchter der Sturminsel« als eBook- und Printausgabe und ihr Roman »Die Frauen vom Schlehenhof« als eBook und Hörbuch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961482825
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum12.11.2018
Seiten421 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1323 Kbytes
Artikel-Nr.4035907
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Rothenbach, September 2010

Ich kehrte mit meinem Trekkingrucksack und einer Reisetasche in jeder Hand zurück nach Rothenbach. Nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass sich darin die letzten zehn Jahre meines Lebens befanden. Vielmehr das, was davon noch übrig geblieben war.

Langsam verließ ich den Bahnsteig und ging um das Bahnhofsgebäude mit den hölzernen Blumenkübeln herum, dann stand ich auf der Hauptstraße. Früher war ich sie auf dem Weg zur Schule beinahe täglich entlanggegangen, während der letzten sechs Jahre nur noch selten, dafür aber aufmerksamer, mit dem halb wehmütigen, halb distanzierten Blick des Besuchers aus der Großstadt, der für ein paar Tage ins Städtchen seiner Kindheit zurückgekehrt ist.

Meine Füße fanden den Heimweg von allein, hoben sich, um über hohe Bordsteinkanten zu steigen und auf dem unebenen Kopfsteinpflaster auf dem Marktplatz nicht zu stolpern. Durch den alten Ortskern am Gasthaus zum Ochsen vorbei, links die Eisdiele am Tränkbrunnen, daneben die Buchhandlung und die Bäckerei, dann die sanfte Steigung hinauf, wo die Neubausiedlung lag.

Wie ruhig es hier war und sauber, ganz anders als in unserem Kiez in Berlin mit den Graffiti an den Wänden. Zäune und Fassaden waren dunkel vom Regen, das Gras in den Vorgärten ordentlich gemäht.

Meine Mutter hatte mich durchs Küchenfenster gesehen. Sie kam mir entgegen und streckte den Arm aus, um mir eine Reisetasche abzunehmen. Dann schob sie mich die Treppe hinauf und in den Lichtkegel, der aus der offenen Haustür in die Herbstdämmerung fiel.

»Schön, dass du da bist, Hanka! Lass dich erst mal drücken.« Ihre ausgestreckten Arme erstarrten auf halbem Weg, als sie mein Gesicht sah. »Lieber Himmel, ist dir schlecht?«

Ich schüttelte schwach den Kopf. Allerdings hatte ich mit einem Mal das Gefühl, mich vielleicht doch übergeben zu müssen, wenn ich jetzt den Mund aufmachte.

»Was ist los? Ist Tobi was passiert?«

Wieder wackelte ich mit dem Kopf, um dann zu nicken und mit den Schultern zu zucken. »Er ⦠er ist i⦠in England«, brachte ich gerade noch heraus. Dann sank ich auf die unterste Treppenstufe, legte den Kopf in die Arme und begann laut und zornig zu weinen.

»Jemine«, murmelte meine Mutter, als sie sich neben mich setzte und hilflos meinen Rücken streichelte. »Warum in England? Was macht er dort? Und wieso bist du deshalb so außer dir?«

Zittrig holte ich Luft, wischte mir mit dem Handrücken die Nase und begann zu erzählen.

»Ach, Liebes. Das tut mir sehr leid für dich«, sagte meine Mutter, als ich fertig war, legte den Arm um mich und drückte mich an sich.

Dann lotste sie mich in die Küche und drückte mir ein Taschentuch in die Hand, in das ich mich lautstark schnäuzte. Neben mir auf der Eckbank türmten sich Stapel von Zeitschriften und Hugos zerkautes Hundespielzeug. Der kleine Border Terrier hockte zwischen meinen Füßen, wedelte verwirrt mit dem Schwanz und drückte die feuchte Nase gegen das Bein meiner Jeans. Er schien hin und her gerissen zwischen wilder Freude über meinen Besuch und Bestürzung über die gruseligen Geräusche, die ich von mir gab.

Ich putzte mir die Nase und schüttelte den Kopf wie ein außer Kontrolle geratenes Blechspielzeug. »Wir hatten es doch schön miteinander«, stieß ich hervor und brach beim Gedanken an das, was ich verloren hatte, gleich wieder in Tränen aus.

Meine Mutter sah mich nur mitleidig an und stellte eine Tasse Tee vor mich auf den Tisch. Doch ich wusste auch so, was sie gerade dachte. Nichts anderes als schon seit über zehn Jahren. Doch welches 16-jährige Mädchen hört schon auf das, was seine Mutter sagt? Nicht einmal dann, wenn sie ihm rät, auch mal über die Stränge zu schlagen und sich nicht zu früh an einen Jungen zu binden.

Es war reiner Zufall, dass ich die Nummer mit der englischen Vorwahl auf Tobis Handy entdeckte. Ich hatte die Nummer seines Kumpels Ben gesucht, den ich bitten wollte, mir sein Auto zu leihen, damit ich zum Großhändler für Goldschmiedebedarf fahren konnte.

Als ich Ben erreicht und ein bisschen mit ihm gequatscht hatte, war die unbekannte Nummer auf Tobis Anruferliste schon wieder vergessen. Erst als wir am nächsten Abend auf dem Sofa saßen, Pizza aßen und eine dieser Fernsehsendungen sahen, in denen wildfremde Leute füreinander kochen, fiel es mir wieder ein.

Es war nett, einfach mal wieder miteinander herumzugammeln, statt sich immer nur beim Frühstück und im Bett zu begegnen. In letzter Zeit hatten wir nicht viel voneinander gehabt, da Tobi mitten in den Prüfungen steckte und ich den Feierabend oft in meiner provisorischen Werkstatt in unserem Kellerabteil verbrachte. Ich war fest entschlossen, dieses herrliche Lotterleben zu genießen, solange es ging, denn sobald Tobis Assistenzarztzeit begann, würden wir uns vermutlich noch nicht einmal mehr erkennen, sollten wir uns zufällig in der Küche über den Weg laufen.

Ich pickte die Peperoni vom letzten Stück Pizza. »Übrigens weiß ich Bescheid über deine englische Geliebte.«

Genüsslich leckte ich mir die Finger und widmete meine Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm, wo gerade das Dessert serviert wurde. Als Tobi nicht antwortete, sah ich zu ihm hinüber. Er starrte auf den Bildschirm, als wäre das, was dort gerade lief, mindestens ein WM-Halbfinale. Das Pizzastück hing auf halbem Weg zu seinem Mund in der Luft, es schien vergessen zu haben, wo es hinwollte.

»Das war ein Witz, du Trantüte.« Ich wischte mir die fettigen Finger ab. »Es sei denn, du hast wirklich eine.«

»Eine was?«

»Na, eine Geliebte.«

»Haha«, machte Tobi, hievte sich aus dem Sofa und verschwand in der Küche. Ich hörte, wie er sich lautstark und ausgiebig die Hände wusch, als würde er sich für eine OP vorbereiten. So klang es jedenfalls in den Krankenhausserien immer. Dann machte er den Kühlschrank auf und wieder zu. Als er wieder zu mir ins Wohnzimmer kam, hatte er zwei Flaschen Bier in der Hand.

»Auch eine?«

»Nein, für mich nicht. Und? Was war das für eine Nummer auf deinem Handy? Du machst mich ganz schön neugierig.«

Tobi setzte sich wieder, allerdings nicht neben mich, sondern im Schneidersitz auf den Teppich vor dem Sofa, und stellte den Fernseher ab. Mit seinen kurz geschnittenen Fingernägeln knibbelte er am Etikett der Bierflasche herum.

»Hör mal, Hanka. Ich muss dir was sagen.«

Ich spürte, wie es mir sauer im Hals brannte, vermutlich zu gleichen Teilen wegen der Peperoni und des Klangs von Tobis Stimme.

»Ich habe eine Assistenzarztstelle. Ab Oktober.«

»Das ist ja klasse, gratuliere!«, sagte ich erleichtert. »Haben die im St. Marien sich etwa schon gemeldet?«

Tobis Daumennagel knibbelte hektischer. »Nein. Nicht die im St. Marien. In Birmingham.«

»Wie jetzt? Birmingham? Das Birmingham in England? Sag mal, spinnst du? Hättest du mich vielleicht fragen können, ob ich Lust auf England habe, bevor du dich bewirbst? Soll ich jetzt einfach meine Stelle kündigen? Und wann warst du überhaupt zum Vorstellungsgespräch dort? Tut mir leid, Tobi, aber das ist doch Schwachsinn, was du da redest.«

Tobi stellte die Bierflasche, aus der er noch keinen einzigen Schluck getrunken hatte, neben sich auf den Teppich. Dann räusperte er sich. »Ich gehe allein nach Birmingham.«

Gerade wollte ich ihm erklären, dass wir uns unmöglich zwei Wohnungen und regelmäßige Flüge zwischen Berlin und Birmingham leisten konnten, als mir aufging, was er meinte.

»Oh. Wow. Machst du etwa gerade Schluss mit mir?«

Ich wartete darauf, dass Tobi sich umdrehte, seinen Arm zu mir hochstreckte und meine Haare zerzauste. »Natürlich nicht, du dumme Nuss«, würde er dann sagen.

»Tut mir leid, Hanka«, sagte er stattdessen.

»Moment.« Ich presste meine Hände an die Schläfen, hinter denen es dumpf pochte. »Jetzt musst du mir auf die Sprünge helfen. Du machst mit mir Schluss, weil â¦?«

»Tut mir leid«, wiederholte Tobi. Er klang, als hätte er sich den Magen verdorben. »Aber ich muss das einfach allein machen. Ich habe noch nie etwas ganz allein gemacht. Ich war immer nur mit dir zusammen.«

»Und das ist dir ganz plötzlich eingefallen, dass du noch nie etwas ganz allein gemacht hast? Das hat dich doch bisher auch nicht gestört.«

»Na ja.« Tobi griff nach der Bierflasche und versteckte sein Gesicht dahinter. »Wir sind ja schon ganz schön lange zusammen. Hast du etwa noch nie daran gedacht, dass es vielleicht noch etwas anderes geben könnte?«

»Ganz schön lange? Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wie lange wir schon zusammen sind, du Arschloch! Zehn Jahre waren s im Juni! Hast du eine Midlife-Crisis oder so was? Oder willst du einfach mal mit einer anderen ins Bett?«

Tobi raufte sich die Haare. Seine Stimme zitterte. »Nein. Ich weiß nicht, vielleicht. Aber das ist es nicht allein. Die Facharztausbildung ist so hart, dass ich ohnehin kaum für etwas anderes Zeit haben werde. Wir würden uns nur alle paar Tage sehen. Und außerdem ⦠außerdem glaube ich einfach nicht mehr, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen möchte.«

»Oh. Das ist ja ⦠schmeichelhaft. Und vor allem der perfekte Zeitpunkt - jetzt, wo du endlich deine beschissenen Prüfungen hinter dir hast. Und die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, als ich dich stundenlang abgefragt habe? Das konntest du ertragen? Gott, ich hätte dieses elende Examen selbst machen können. Und vermutlich hätte ich besser abgeschnitten als du! Aortenklappeninsuffizienz, Aortenklappenstenose, Mitralklappenstenose, Ventrikelseptum â¦, ach, hol s doch der Teufel!«

»Ich weiß auch nicht, was ich dir...
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Judith Nicolai wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits mit 14 Jahren. Dennoch machte sie erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte anschließend Gartenbauwissenschaften. Heute lebt sie in der Nähe von Karlsruhe.Bei dotbooks veröffentlichte Judith Nicolai ihre »Schneetänzerin«-Saga als eBook- und Printausgaben: »Schneetänzerin«, »Das Herz der Schneetänzerin« und »Der Traum der Schneetänzerin«. Die Reihe ist auch im eBook-Sammelband »In Zeiten des Sturms« erhältlich.Außerdem erscheint bei dotbooks ihr Roman »Die Töchter der Sturminsel« als eBook- und Printausgabe und ihr Roman »Die Frauen vom Schlehenhof« als eBook und Hörbuch.