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Schneetänzerin: Erster Roman

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
298 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am31.08.2016
Zwei mutige Frauen im Sturm des Schicksals ... Der Auftakt der großen Bestseller-Saga: »Schneetänzerin« von Judith Nicolai jetzt als eBook bei dotbooks. Ostpreußen in den 30er Jahren: Ungestüm und frei wachsen die junge Anna und ihre Freundin Helene auf dem abgeschiedenen Gutshof Mechnitz auf. Doch als der Krieg über Deutschland heraufdämmert, wird auch ihr kleines Paradies bedroht: Adam, Annas große Liebe, meldet sich freiwillig für die Front und Helene stürzt sich in eine gefährliche Liebe zu dem Kriegsgefangenen Robert - obwohl ein machthungriger SS-Offizier Ansprüche auf sie erhebt. Und während die Ostfront mitsamt Hunger und Tod immer näher rückt, müssen Anna und Helene um ihr Glück und ihre Zukunft kämpfen. Die Saga beginnt: Ein bewegender Roman über die Kraft von Freundschaft und Liebe in Zeiten voller Schrecken und Dunkelheit. Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die mitreißende Frauensaga »Schneetänzerin« von Judith Nicolai - ein Wiedersehen mit den beiden Schwestern Greta und Johanna gibt es in »Die Frauen vom Schlehenhof«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Judith Nicolai wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits mit 14 Jahren. Dennoch machte sie erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte anschließend Gartenbauwissenschaften. Heute lebt sie in der Nähe von Karlsruhe. Bei dotbooks veröffentlichte Judith Nicolai ihre »Schneetänzerin«-Saga als eBook- und Printausgaben: »Schneetänzerin«, »Das Herz der Schneetänzerin« und »Der Traum der Schneetänzerin«. Die Reihe ist auch im eBook-Sammelband »In Zeiten des Sturms« erhältlich. Außerdem erscheint bei dotbooks ihr Roman »Die Töchter der Sturminsel« als eBook- und Printausgabe und ihr Roman »Die Frauen vom Schlehenhof« als eBook und Hörbuch.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextZwei mutige Frauen im Sturm des Schicksals ... Der Auftakt der großen Bestseller-Saga: »Schneetänzerin« von Judith Nicolai jetzt als eBook bei dotbooks. Ostpreußen in den 30er Jahren: Ungestüm und frei wachsen die junge Anna und ihre Freundin Helene auf dem abgeschiedenen Gutshof Mechnitz auf. Doch als der Krieg über Deutschland heraufdämmert, wird auch ihr kleines Paradies bedroht: Adam, Annas große Liebe, meldet sich freiwillig für die Front und Helene stürzt sich in eine gefährliche Liebe zu dem Kriegsgefangenen Robert - obwohl ein machthungriger SS-Offizier Ansprüche auf sie erhebt. Und während die Ostfront mitsamt Hunger und Tod immer näher rückt, müssen Anna und Helene um ihr Glück und ihre Zukunft kämpfen. Die Saga beginnt: Ein bewegender Roman über die Kraft von Freundschaft und Liebe in Zeiten voller Schrecken und Dunkelheit. Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die mitreißende Frauensaga »Schneetänzerin« von Judith Nicolai - ein Wiedersehen mit den beiden Schwestern Greta und Johanna gibt es in »Die Frauen vom Schlehenhof«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Judith Nicolai wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits mit 14 Jahren. Dennoch machte sie erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte anschließend Gartenbauwissenschaften. Heute lebt sie in der Nähe von Karlsruhe. Bei dotbooks veröffentlichte Judith Nicolai ihre »Schneetänzerin«-Saga als eBook- und Printausgaben: »Schneetänzerin«, »Das Herz der Schneetänzerin« und »Der Traum der Schneetänzerin«. Die Reihe ist auch im eBook-Sammelband »In Zeiten des Sturms« erhältlich. Außerdem erscheint bei dotbooks ihr Roman »Die Töchter der Sturminsel« als eBook- und Printausgabe und ihr Roman »Die Frauen vom Schlehenhof« als eBook und Hörbuch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958247512
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum31.08.2016
Reihen-Nr.1
Seiten298 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse934 Kbytes
Artikel-Nr.2582820
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2

August 1944, Gut Mechnitz, Ostpreußen

Als ich die Schnürstiefel auszog und die Beine ins Wasser hängen ließ, konnte ich mir ein wohliges Seufzen nicht verkneifen. Nachdem wir den ganzen Tag in der glühenden Sonne gestanden und Heu gemacht hatten, fühlten meine Füße sich an, als hätte man sie langsam auf kleiner Flamme gekocht. Bekümmert schaute ich nach unten. Unter Wasser sahen die armen Dinger noch größer aus, als sie ohnehin schon waren, zu unförmigen, bleichen Flossen verzerrt. Ich paddelte ein bisschen mit den Beinen, ließ es aber schnell wieder bleiben, weil der Anblick mich schmerzlich an einen Frosch erinnerte.

Trotz der Hitze, die schon seit Wochen herrschte, war das Wasser im See angenehm kühl, während der wacklige Holzsteg unter meinem Hintern die Wärme des langen Sommertags abstrahlte. Ich biss in den Apfel, den ich mir unterwegs gepflückt hatte. Er war noch so sauer, dass mir die Spucke im Mund zusammenlief. So muss es im Paradies gewesen sein, dachte ich versonnen und kratzte mich am Knie. Nur ohne Schnaken. Ich verscheuchte das Biest, das sich gerade an mir festsaugen wollte und meine philosophischen Betrachtungen so rüde gestört hatte.

»Wie kannst du nur immer diese unreifen Dinger essen! Du wirst dir noch den Magen verderben.« Helene kam über den Steg gepoltert und ließ sich ächzend neben mich fallen. Sie schürzte den Saum ihres Rocks bis zu den Oberschenkeln und sank dann nach hinten auf die groben Holzplanken. Ihre langen, blonden Haare umrahmten ihr Gesicht wie ein verrutschter Heiligenschein. »Mein Rücken bringt mich gleich um. Das war das letzte Mal, dass ich euch beim Heumachen geholfen habe. Nächstes Jahr braucht ihr gar nicht erst mit mir zu rechnen.«

Ich zog die Augenbrauen hoch. »So? Und was willst du stattdessen tun? Uniformknöpfe annähen oder Granaten zusammenschrauben in irgendeiner Fabrik im Westen? Das erlauben deine Eltern doch nie. Die behalten dich lieber hier, wo sie ein Auge auf dich haben können.«

Helene streckte mir die Zunge heraus, was ich geflissentlich übersah. »Und meinst du allen Ernstes, das wäre besser als das hier?« Ich machte eine vage Handbewegung über den See, in dem sich ein paar Schäfchenwolken und das silbrige Laub der Trauerweiden am anderen Ufer spiegelten.

»Na, wenn es doch für den Endsieg ist, können meine alten Herrschaften wohl schlecht Nein sagen, oder? Wer weiß, vielleicht melde ich mich ja auch als Flakhelferin, dann komme ich wenigstens hier raus und sehe etwas von der Welt.« Helene rümpfte die Nase. »Und nur, weil du dir nichts Schöneres vorstellen kannst, als auf Mechnitz Landpomeranze zu spielen, heißt das noch lange nicht, dass mir das auch gefällt.«

Hätte man Helene gefragt, dann wäre sie am liebsten in Königsberg geblieben. Dort hatte sie ihr Pflichtjahr im Haushalt eines Textilfabrikanten geleistet, der den Großteil seines nicht unerheblichen Vermögens dem Krieg und dem nicht endenden Bedarf an Uniformstoffen zu verdanken hatte. Helene hatte sich um die drei kleinen Kinder der Fabrikantengattin gekümmert und gelegentlich in der Küche ausgeholfen, wenn zu einer Abendgesellschaft geladen wurde. Dass dann trotz der Lebensmittelrationierungen sogar französischer Wein ausgeschenkt wurde, hatte Helene schwer beeindruckt.

Nach diesem Jahr in der Großstadt war es bei uns in der Provinz natürlich alles andere als aufregend. Da wir mit 17 aber noch lange nicht volljährig waren und Helenes Eltern nicht erlaubten, dass sie aus Grünhayn wegging, saß sie hier fest und wartete, wie sie erst kürzlich verbittert festgestellt hatte, auf ihre Volljährigkeit, das Ende des Kriegs oder einen Ehemann. Wobei sie das Eintreten des zweiten oder dritten Falles für mehr als unwahrscheinlich hielt, da Europas und seit drei Jahren auch Amerikas junge Männer zu Tausenden den Heldentod auf den Schlachtfeldern starben.

Um zu verhindern, dass sie, wenn sie schon nicht in die Stadt gehen durfte, zum Gräben Schaufeln oder ähnlich unangenehmen Einsätzen verpflichtet wurde, hatte Helene bei Lehrer Trusch vorgesprochen. Sie hatte ihm angeboten, eine Vorschulklasse für die jüngsten Kinder zu übernehmen. Herrn Trusch waren - wollte man Helenes blumigen Erzählungen Glauben schenken - vor Dankbarkeit beinahe die Tränen gekommen. Denn der zweite Lehrer war schon letztes Jahr eingezogen worden, und die Horde von Schülern, die durch die vielen evakuierten Städter aus dem Westen immer größer wurde, wuchs ihm schon längst über den Kopf. Herr Trusch war sogar höchstpersönlich nach Wehlau geradelt, um beim Schulrat die Einstellung seiner neuen Hilfslehrerin durchzusetzen.

Trotzdem half Helene uns gemeinsam mit den anderen Frauen und Mädchen aus dem Dorf beim Heumachen, bei der Getreideernte und später beim Kartoffelklauben, auch wenn sie es ohne große Begeisterung tat.

So, wie die Dinge lagen, würde Helene also noch eine Weile in Grünhayn bleiben. Darüber war ich froh, denn sie war schon seit der ersten Woche, die ich hier an der Dorfschule verbracht hatte, meine beste Freundin. Daran hatte sich auch nach dem Ende unserer Schulzeit nichts geändert, obwohl wir uns nun nicht mehr täglich sahen.

»Vielleicht ist nächstes Jahr der Krieg endlich vorbei«, überlegte ich laut. »Nach dem, was neulich in der Wolfsschanze passiert ist.«

Helene schnaubte abfällig. »Das glaubst du doch selbst nicht.« Sie stützte sich auf die Ellbogen und schaute über die Schulter zu Adam, der durch das hohe Gras zu uns ans Seeufer kam. »Adam, erklär mal der Kleinen, dass der Krieg nicht gleich zu Ende geht, nur weil ein paar Kerle mit Muffensausen versucht haben, unser Adolfche in die Luft zu jagen.« Ich konnte es nicht leiden, wenn Helene mich die Kleine nannte, besonders nicht vor Adam. Schließlich war ich fast einen Kopf größer als sie. »Ich weiß nicht, warum es ausgerechnet eine Bombe sein musste. Ich an ihrer Stelle hätte einfach eine Pistole genommen.« Helene fuchtelte mit den Händen und zielte mit einer imaginären Waffe auf Adam.

»Pass bloß auf, dass keiner hört, was du da redest. Vor allem nicht Werner, sonst kriegst du noch Schwierigkeiten.« Adams Schatten fiel über uns, als er den schmalen Steg betrat. Seine Schritte machten ein hohles Geräusch auf dem Holz und vibrierten unter meinem Hintern.

Ich hatte mich bisher nie für Politik interessiert. Wir hier in Grünhayn waren weit weg vom Krieg. Doch nun konnte ich vor dem, was in der Welt und jetzt auch bei uns im äußersten Zipfel des Deutschen Reiches geschah, vermutlich nicht mehr länger die Augen verschließen. Auch wenn ich das nur zu gerne getan hätte.

Die Nachricht von dem missglückten Attentat auf Hitler, das vor ein paar Wochen keine 70 Kilometer von uns entfernt im Führerhauptquartier bei Rastenburg verübt worden war, hatte uns überrollt wie eine Sturmflut. Dass auch Wehrmachtsoffiziere aus Ostpreußen an dem Anschlag beteiligt gewesen waren, hatte die Geschehnisse in unmittelbare Nähe rücken lassen.

Es ging uns im Vergleich zum Rest des Reiches zwar noch gut, doch der Krieg hatte auch bei uns seine Schneisen geschlagen, im Dorf und auf dem Gut. Einige unserer früheren Schulkameraden hatten in Aufopferung für Führer und Vaterland ihr Leben gegeben, so stand es zumindest in den Briefen, die die Eltern vom Schicksal ihrer Söhne unterrichteten. Obwohl die meisten Familien in Grünhayn evangelisch waren, hatten es sich einige der Frauen zur Gewohnheit gemacht, sich jedes Mal zu bekreuzigen, wenn ihnen Frau Kranz, die Postbotin, über den Weg lief. Die arme Frau Kranz errötete dann, sah beschämt zu Boden und drückte ihre lederne Umhängetasche fester an sich, als wäre sie für die Todesnachrichten persönlich verantwortlich, die sie überbringen musste.

Auch auf Mechnitz waren die meisten Arbeiter eingezogen worden. Adam als Vorarbeiter war das bisher erspart geblieben. Die Landwirtschaft war einer der Schmierstoffe für das Getriebe der Kriegsmaschinerie, und Mechnitz ein wichtiger Lieferant für Getreide und Kartoffeln. Daher war Adam unabkömmlich gestellt und durfte dem Führer an der Heimatfront dienen. Dafür dankte ich dem lieben Gott jeden Abend und bat ihn, mir Adam auch weiterhin nicht zu nehmen.

Da es auf dem Gut trotz der Zuteilung von Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen an Arbeitskräften fehlte, hatte ich mit ein wenig Fürsprache durch Herrn von Stilke, dem Gutsbesitzer, meinen Reichsarbeitsdienst auf Mechnitz ableisten können und war danach einfach geblieben. Auf dem Gut, bei meinen Eltern und bei Adam. Wie hätte ich da - auch wenn die Welt um uns in Scherben zerbrach - wirklich unglücklich sein können? Nur wenn ich die leeren Pferdeställe betrat, tat mein Herz weh. Schon in den ersten Kriegsjahren waren die meisten unserer Pferde eingezogen worden. Bloß einige der Arbeitstiere hatte man uns gelassen, die nun bei den Milchkühen im Stall standen.

Ich drehte mich um und sah zu Adam hoch. »Aber es muss doch etwas zu bedeuten haben, dass sich die Offiziere gegen Hitler stellen, oder?«

»Ich weiß es nicht, Anna.« Adam legte mir flüchtig die Hand auf die Schulter, bevor er sich neben mich auf den sonnengewärmten Holzsteg setzte. »Vielleicht hat Helene ja recht. Aber wenn tatsächlich die Russen kommen, wird der Krieg schneller vorbei sein, als uns lieb ist.«

Ich fasste mir unwillkürlich an den Hals. »Meinst du, dass das passieren kann? Immerhin bauen sie doch jetzt im Osten den Verteidigungswall.«

Helene schüttelte den Kopf. »Meine Güte, sei doch nicht so naiv. Glaubst du wirklich, dass dieser Graben die Russen aufhält? Außerdem denke ich langsam, dass alles besser ist...
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Judith Nicolai wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits mit 14 Jahren. Dennoch machte sie erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte anschließend Gartenbauwissenschaften. Heute lebt sie in der Nähe von Karlsruhe.Bei dotbooks veröffentlichte Judith Nicolai ihre »Schneetänzerin«-Saga als eBook- und Printausgaben: »Schneetänzerin«, »Das Herz der Schneetänzerin« und »Der Traum der Schneetänzerin«. Die Reihe ist auch im eBook-Sammelband »In Zeiten des Sturms« erhältlich.Außerdem erscheint bei dotbooks ihr Roman »Die Töchter der Sturminsel« als eBook- und Printausgabe und ihr Roman »Die Frauen vom Schlehenhof« als eBook und Hörbuch.