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Der Rosengarten am Meer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am15.03.20192. Auflage
Der Duft der Rosen am Meer.

Nachdem ihr Mann sie verlassen hat, sucht die Landschaftsarchitektin Isabel einen Neuanfang. Aus der Enge Wiens zieht es sie an die Ostsee, wo sie dem Künstler Alex beim Wiederaufbau eines prächtigen Schlossgartens helfen soll. Schnell stellt sie fest, dass der Garten ein Geheimnis birgt: Er scheint die Kopie eines legendären Rosariums aus dem zwanzigsten Jahrhundert zu sein. Isabel begibt sich auf eine Spurensuche, die sie bis an den Rand der Karpaten bringt - und auf die Fährte einer außergewöhnlichen Frau. Sie entdeckt eine die Zeiten überdauernde Liebe und kommt ihrem eigenen Glück ein ganzes Stück näher ...

Mit zauberhaften Rosenrezepten zum Nachkochen.


Nele Jacobsen, geboren 1976 in West-Berlin, ist Diplom-Politologin und Journalistin und arbeitete jahrelang für Print und Fernsehen. Mit ihrer Familie lebt und schreibt sie in der Nähe von Dresden. In ihrem Garten am Elbhang blüht ihre Lieblingsrose, eine »Eliza«, jedes Jahr ab Juni in silbrig schimmerndem Rosa. Bei atb sind ihre Romane »Unser Haus am Meer« sowie »Ein Sommer im Rosenhaus« lieferbar. Mehr Informationen zur Autorin unter www.nele-jacobsen.com.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDer Duft der Rosen am Meer.

Nachdem ihr Mann sie verlassen hat, sucht die Landschaftsarchitektin Isabel einen Neuanfang. Aus der Enge Wiens zieht es sie an die Ostsee, wo sie dem Künstler Alex beim Wiederaufbau eines prächtigen Schlossgartens helfen soll. Schnell stellt sie fest, dass der Garten ein Geheimnis birgt: Er scheint die Kopie eines legendären Rosariums aus dem zwanzigsten Jahrhundert zu sein. Isabel begibt sich auf eine Spurensuche, die sie bis an den Rand der Karpaten bringt - und auf die Fährte einer außergewöhnlichen Frau. Sie entdeckt eine die Zeiten überdauernde Liebe und kommt ihrem eigenen Glück ein ganzes Stück näher ...

Mit zauberhaften Rosenrezepten zum Nachkochen.


Nele Jacobsen, geboren 1976 in West-Berlin, ist Diplom-Politologin und Journalistin und arbeitete jahrelang für Print und Fernsehen. Mit ihrer Familie lebt und schreibt sie in der Nähe von Dresden. In ihrem Garten am Elbhang blüht ihre Lieblingsrose, eine »Eliza«, jedes Jahr ab Juni in silbrig schimmerndem Rosa. Bei atb sind ihre Romane »Unser Haus am Meer« sowie »Ein Sommer im Rosenhaus« lieferbar. Mehr Informationen zur Autorin unter www.nele-jacobsen.com.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841216953
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum15.03.2019
Auflage2. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2305 Kbytes
Artikel-Nr.4052948
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
4

Coras Dutt wippte, als sie die Kundin mit dem in Zellophan eingepackten Bouquet aus Pagageienblumen, Kornblumen und Rosen verabschiedete und zur Tür brachte, wo Isabel schon auf sie wartete. Cora nahm sie in den Arm und führte sie durch den kühlen, herrlich duftenden Laden, der eher einer Galerie glich, so elegant präsentierte Cora ihre floralen Schätze. Der Laden existierte schon seit zwanzig Jahren, und sie hatte sich inzwischen einen Namen in der Stadt gemacht. Stammkunden kamen sogar aus anderen Bezirken, um sich von Cora den perfekten Strauß, das ideale Gesteck und den passenden Tischschmuck für jede Gelegenheit binden zu lassen.

Am Bindetresen, der aus einem antiken Refektoriumstisch bestand, zauberte sie hinter einer Vase mit orangefarbenen Gladiolen eine Schachtel Pralinen hervor und reichte sie Isabel. »Pro Praline ein Kilo mehr, aber eine Sorge weniger«, sagte sie und nahm sich selbst auch eine.

»Was hast du denn für Sorgen?«, fragte Isabel kauend und schob mit ihrem Schuh - dem Manolo Blahnik, den sie zur Aufmunterung angezogen hatte - ein paar Schnittreste unter den Bindetresen. Marzipan und Nougat zergingen auf ihrer Zunge. Sie nahm noch eine Praline.

Cora winkte ab, wählte drei Gladiolen und fünf Gardenien aus und ordnete Grünzeug drum herum an. »Reden wir lieber über deine Sorgen, meine Liebe. Heute ist Tag eins deines neuen Lebens voller Freiheit. Wie fühlst du dich?«

Isabel schnaubte nur und nahm die dritte Süßbombe. Die Schokoladenkaffeebohne, die zur Deko auf der Praline geklebt hatte, fiel beim Hineinbeißen herunter und hinterließ eine Schokospur auf ihrem Samtblazer.

»Sieh es mal so: Endlich kannst du frei entscheiden, was du machen willst.« Cora band den Strauß mit einem Band zusammen und schnitt mit einem Messer die Stiele an. »Kein Klotz, ich meine, kein Marco am Bein, der dich dauernd bevormundet.«

Isabel hörte auf zu kauen. »War das dein Eindruck?«

Cora hielt ihr den Strauß vor die Nase. »Was meinst du, dreißig oder fünfunddreißig Euro?«

Isabel schob ihn zur Seite. »Ich habe immer nur das getan, wozu ich Lust hatte und was richtig für mich war.«

Cora zog die Augenbrauen hoch und ließ Wasser in eine Vase laufen.

»Hab ich wirklich! Ich habe mich während unserer Ehe wohl gefühlt und weiterentwickelt.«

»Entwickelt?« Ihre Freundin stellte die Vase mit dem Gladiolenstrauß ins Schaufenster. »Zum Stubenhocker?«

»Meine Liebe, falls ich dich erinnern darf: Den zwanzigsten Geburtstag haben wir beide vor knapp zwanzig Jahren gefeiert. In unserem Alter darf man auch mal einen gemütlichen Abend zu Hause genießen.«

»Dreihundertfünfundsechzig gemütliche Abende pro Jahr, meinst du wohl.«

»Tu doch nicht so, als wärst du die Gesellschaftskönigin.«

Die Türglocke läutete. Mit ausgebreiteten Armen lief Cora einer Kundin entgegen, die trotz der moderaten Temperaturen im Fuchsmantel unterwegs war.

»Frau Haller! Was für eine Freude! An Sie habe ich gerade heute Morgen gedacht. Ein Gladiolenstrauß wäre doch etwas für die Kirschholzkonsole in Ihrem Vestibül.« Sie zeigte auf den Strauß im Schaufenster. »Schauen Sie, ist der nicht entzückend?«

Frau Haller schob ihre Gucci-Sonnenbrille ins blond getönte Haar und nickte wohlwollend. »Den nehme ich gerne. Und wenn Sie mir bis heute Abend noch ein Tischbouquet mit Rosen und Margeriten machen könnten? Ich bekomme überraschend Gäste. Der Bürgermeister und seine Frau, spontane Menschen.« Ihr Handy klingelte in der gesteppten Handtasche. »Bringen Sie es mir vorbei, seien Sie so gut, ja?« Sie zog das Telefon heraus. »Hallo, Liebling! Wartest du bitte kurz? Ich bin nur schnell bei Cora, die Blumen bestellen. Was? Nein, den Tafelspitz habe ich noch nicht abgeholt.«

Cora tat, als ob sie sich die Bestellung notieren müsste. »Selbstverständlich, Frau Haller. Um achtzehn Uhr ist das Bouquet bei Ihnen.«

Die Kundin verabschiedete sich mit zwei Wangenküsschen und verließ mit den Gladiolen den Laden.

»Fünfundvierzig Euro, geht doch«, sagte Cora und begann die Rosen und Margeriten für das Tischbouquet zusammenzusuchen. Sie legte den Kopf schief und betrachtete die Blumen. »Womit gedenkst du denn ab jetzt dein Geld zu verdienen, wo dein holder Exgatte dich aus dem Büro geworfen hat?«

Isabel verschluckte sich an der Schokolade und hustete. »Er hat mich nicht rausgeworfen! Es war einfach das Vernünftigste so.«

»Für wen?« Cora suchte ein längliches Moosgrün aus.

»Für uns alle. Und jetzt lass mich damit in Frieden.« Isabel nahm gleich zwei Pralinen und stopfte sie sich in den Mund.

»Mit der Einstellung kannst du bald in Frieden zum Arbeitsamt stiefeln.« Sie wässerte das Grün ein wenig und begann die Rosenstiele zurechtzuschneiden und hineinzustecken. »Gemütliche Schalensitze haben die da, sagt man.«

Isabel kaute und zeigte Cora den Stinkefinger. Die lachte.

»Und die Nummernanzeige piepst so schön, wenn man endlich dran ist.«

Isabel ging zur Tür. »Tschüss Cora, Waidmannsheil, du Blumenfee.«

Cora lief hinter ihr her. »Entschuldige bitte. Ich will dich doch nur anstacheln, nicht hinter deinem Potential zurückzubleiben. Du bist eine exzellente Landschaftsarchitektin. Lass dir nicht von Marco einen Knick in deine Karriere machen, indem du lange untätig bleibst. Hast du dich schon beworben?«

»Ich bin seit gestern geschieden und raus aus dem Büro. Mein Gehalt läuft noch bis Jahresende. Ich möchte jetzt einfach mal ein bisschen traurig sein, meine Wunden lecken und mich von meiner besten Freundin trösten lassen.«

Cora schüttelte den Kopf. »Kommt nicht in Frage!« Sie zog etwas aus der Hosentasche. »Hier!«

Isabel nahm den Gegenstand und drehte ihn in der Hand hin und her. »Ein Schrittzähler?«

Cora nickte. »Damit du nicht auf die Idee kommst, jetzt stehen zu bleiben.«

Isabel umarmte die Freundin. Irgendwie war sie auf ihre Art ja rührend. Nach kurzem Zögern sagte sie: »Es gibt da tatsächlich etwas, das mir sofort Beine machen könnte. Ich habe eine Anzeige in einer Zeitschrift entdeckt.«

»Erzähl!« Cora legte Rosen und Messer aus der Hand und hörte ihr aufmerksam zu.

Dann meinte sie: »Die Chance musst du nutzen! Wenn du nicht auf der Stelle dort anrufst, dann zwinge ich dich, meine Assistentin zu werden und täglich Kundinnen wie Frau Haller zu beliefern.«

»Aber bin ich nicht raus aus dem Alter für Work and Travel?«

»Papperlapapp. Das wird kein Work and Travel, sondern eine hervorragende Referenz für dein späteres Arbeitsleben. Du erntest doch da keine Kiwis! Vergiss diese Bedenken. Genieß einfach deine Freiheit und nutze die Möglichkeit.« Sie wedelte Isabel gen Ausgang. »Ruf jetzt an. Sofort! Und komm nicht wieder, bevor du nicht den Auftrag hast!«

Isabel lachte, schnappte sich noch eine letzte Praline und verließ den Laden.

Auf dem Weg zur Wohnung ihrer Mutter spazierte sie über den Meidlinger Markt vorbei an den bunten Verkaufshäuschen mit Cafés, Gemüseläden und Dönerbuden. Cora hatte recht, es ging jetzt darum, selbständig auf die Beine zu kommen. Zwölf Jahre hatten Marco und sie zusammengearbeitet, hatten ihr Büro gemeinsam aufgebaut, sich einen Namen gemacht. Marco behielt diesen Firmennamen nun. Und sie? Sie musste neu anfangen, eine Grundlage schaffen für ihr weiteres Berufsleben. Einen fundierten Erfahrungsschatz hatte sie, das wusste sie. Ihr war nicht bange, dass sie der neuen Aufgabe nicht gewachsen sein würde. Sie musste nun eine eigene Firma aufbauen, die ihren Lebensunterhalt langfristig sichern konnte. Denn den Beruf aufzugeben, sich irgendwo unter ihren Fähigkeiten anstellen zu lassen oder gar in ein anderes Berufsfeld zu wechseln, das kam gar nicht in Frage. Sie liebte ihre Arbeit in den Gärten und Parks. Für eine eigene Firma brauchte sie schnell gute Referenzprojekte, und die Gestaltung eines historischen Parks wäre perfekt. Wenn alles klappte, hätte sie sogar die Möglichkeit, sich mit dem neuen Büro auf ein äußerst interessantes Segment zu spezialisieren: auf die Rekonstruktion alter Landschaftsgärten. Isabel Manzetti - Historische Landschaftsgärten in Perfektion. Oder besser: Manzettis Historische Landschaftsgärten?

Ihr Herz tat einen harten Schlag. Sie hieß seit gestern offiziell gar nicht mehr Manzetti. Sie biss die Zähne aufeinander. Sie war jetzt wieder Isabel Huber. Sie musste tief durchatmen und sich zwingen weiterzudenken. Historische Landschaftsgärten neu belebt. Sie wusste, dass es im Norden Deutschlands zuhauf verlassene Gutshäuser samt Parks gab, die zu neuem Leben erweckt werden wollten. Warum nicht diese Marktmöglichkeit nutzen, um sich gleich ordentlich zu positionieren?, dachte sie, als sie die Wohnung betrat und den Blazer an den Kleiderhaken hing. Warum ni ...

»Gut, dass du kommst«, begrüßte ihre Mutter sie.

Isabel fuhr zusammen. »Ich dachte, du bist erst um vier Uhr zurück.«

»Ich werde wohl in meiner eigenen Wohnung auftauchen dürfen, wann ich will.« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Wir müssen reden.« Sie machte kehrt und ging voraus in die Küche. Dort bedeutete sie Isabel, sich auf die Bauernbank zu setzen. »Ich habe mit Harald gesprochen.«

Isabel stöhnte. Bitte nicht ... »Aber du weißt, dass ich den Harald partout nicht ...«

»Hör mir...
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Autor

Nele Jacobsen, geboren 1976 in West-Berlin, ist Diplom-Politologin und Journalistin und arbeitete jahrelang für Print und Fernsehen. Mit ihrer Familie lebt und schreibt sie in der Nähe von Dresden. In ihrem Garten am Elbhang blüht ihre Lieblingsrose, eine »Eliza«, jedes Jahr ab Juni in silbrig schimmerndem Rosa.
Bei atb sind ihre Romane »Unser Haus am Meer« sowie »Ein Sommer im Rosenhaus« lieferbar.
Mehr Informationen zur Autorin unter www.nele-jacobsen.com.