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Inspektor Takeda und das doppelte Spiel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am16.08.20194. Auflage
Verschwörung auf Japanisch.

Inspektor Takeda, mittlerweile beinahe in Hamburg heimisch geworden, wird zu einem Fall gerufen, der ihn besonders erschüttert. In einem hässlichen Gewerbehof wird die Leiche eines Mannes gefunden, der brutal hingerichtet wurde. Und der Tote ist ein Landsmann und prominent obendrein: Ry?tar? Matsumoto ist ein Profifußballer, der beim HSV unter Vertrag steht. Takeda und seine Kollegin Claudia Harms vermuten zunächst ein Verbrechen im Fußballmilieu. Doch dann entdecken sie mysteriöse Dinge in der Vergangenheit des Spielers, die bis in hohe Yakuza-Kreise in Japan reichen. Und sie entschließen sich, gegen jede Vorschrift zu einer heimlichen Reise nach Japan ...

Klug, hellwach und warmherzig - Inspektor Takeda ist der ungewöhnlichste Held in der deutschen Krimiszene.



Henrik Siebold ist Journalist und Buchautor. Er hat unter anderem für eine japanische Tageszeitung gearbeitet sowie mehrere Jahre in Tokio verbracht. Er lebt in Hamburg und unternimmt oft ausgedehnte Reisen nach Japan.

Bisher erschienen als Aufbau Taschenbuch »Inspektor Takeda und die Toten von Altona«, »Inspektor Takeda und der leise Tod«, »Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder«, »Inspektor Takeda und das doppelte Spiel«, »Inspektor Takeda und die stille Schuld« sowie »Inspektor Takeda und das schleichende Gift«. Außerdem hat er den Thriller »Schattenkrieger« verfasst. Alle seine Bücher liegen auch in Audiofassungen vor.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
HörbuchCD-ROM
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextVerschwörung auf Japanisch.

Inspektor Takeda, mittlerweile beinahe in Hamburg heimisch geworden, wird zu einem Fall gerufen, der ihn besonders erschüttert. In einem hässlichen Gewerbehof wird die Leiche eines Mannes gefunden, der brutal hingerichtet wurde. Und der Tote ist ein Landsmann und prominent obendrein: Ry?tar? Matsumoto ist ein Profifußballer, der beim HSV unter Vertrag steht. Takeda und seine Kollegin Claudia Harms vermuten zunächst ein Verbrechen im Fußballmilieu. Doch dann entdecken sie mysteriöse Dinge in der Vergangenheit des Spielers, die bis in hohe Yakuza-Kreise in Japan reichen. Und sie entschließen sich, gegen jede Vorschrift zu einer heimlichen Reise nach Japan ...

Klug, hellwach und warmherzig - Inspektor Takeda ist der ungewöhnlichste Held in der deutschen Krimiszene.



Henrik Siebold ist Journalist und Buchautor. Er hat unter anderem für eine japanische Tageszeitung gearbeitet sowie mehrere Jahre in Tokio verbracht. Er lebt in Hamburg und unternimmt oft ausgedehnte Reisen nach Japan.

Bisher erschienen als Aufbau Taschenbuch »Inspektor Takeda und die Toten von Altona«, »Inspektor Takeda und der leise Tod«, »Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder«, »Inspektor Takeda und das doppelte Spiel«, »Inspektor Takeda und die stille Schuld« sowie »Inspektor Takeda und das schleichende Gift«. Außerdem hat er den Thriller »Schattenkrieger« verfasst. Alle seine Bücher liegen auch in Audiofassungen vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841217110
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum16.08.2019
Auflage4. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2323 Kbytes
Artikel-Nr.4052957
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
4.

Routine war wichtig. Routine war wie Medizin. Jeder Kollege von der Mordkommission wusste das. Routine hält dich davon ab, die Dinge an dich heranzulassen. Sie persönlich zu nehmen. Routine macht dir klar, dass du hier deinen Job erledigst und sonst nichts. Du bist nicht hier, um berührt zu sein. Du bist hier, um ein Verbrechen aufzuklären. Das machst du, so gut du es kannst, und dann hast du Feierabend und gehst nach Hause und denkst nicht länger darüber nach.

Claudia war klar, dass es diesmal anders sein würde. Vielleicht nicht für sie, aber ganz bestimmt für Takeda. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Er stand kurz davor, die Fassung zu verlieren.

Nicht, dass Takeda etwas in der Richtung gesagt hätte. Aber sie kannte ihn inzwischen gut genug.

Der Tag, an dem sie ihn damals vom Flughafen abgeholt hatte, ihn zum ersten Mal gesehen hatte, lag nun über ein halbes Jahr zurück. Seitdem war viel geschehen. Sie hatten drei Fälle zusammen gelöst, hatten unendliche Stunden miteinander verbracht, hatten zusammen ermittelt, Zeugen befragt, Protokolle geschrieben. Doch sie waren auch zusammen im Kino gewesen, hatten Zeit verplempert, sich betrunken. Und sie hatten sich geküsst. Er hatte ihr das Leben gerettet.

Und jetzt stand Ken vor ihr und sein Gesicht war völlig versteinert. Nichts bewegte sich daran, nicht das kleinste Zucken, kein Zittern. Er war wie eingefroren, schien kaum zu atmen.

Was jetzt half? Routine.

Claudia rempelte Takeda freundschaftlich an, da kannte sie nichts. Sie sagte: »Der Tote ist von einem Wachmann gefunden worden, vermutlich hat der sogar den oder die Mörder gesehen. Ich habe vorhin schon kurz mit ihm gesprochen. Wir sollten ihn noch einmal ausführlicher vernehmen. Warten wir nicht zulange, noch ist die Erinnerung des Mannes frisch.«

Takeda trank nun doch von seinem Kaffee, trank mit großen, gierigen Schlucken. Dann zerknäulte er den Pappbecher und sah sich nach einer Möglichkeit um, ihn wegzuwerfen. Claudia nahm ihm wortlos den Becher aus der Hand, blickte sich kurz um, warf ihn dann durch die geöffnete Seitenscheibe in den Fußraum eines der abgestellten Streifenwagen. »Die Kollegen kümmern sich später drum.«

Immerhin, Takeda lächelte zum ersten Mal. Claudia. Bei jedem anderen Menschen würde so ein Verhalten tiefes Unverständnis in ihm auslösen. Missbilligung. Ach, bei ihr ja eigentlich auch. Aber trotzdem ... sie war, wie sie war, und das war gut so. Überhaupt, es war gut, dass sie da war.

Der Wachmann hieß Rüdiger Stork. Er war Ende sechzig, bezog jedoch eine so kleine Rente, dass er seine Nächte damit verbrachte, durch Hamburg zu fahren und in Gewerbeimmobilien nach dem Rechten zu sehen. Dazu hatte man ihm eine Uniform verpasst, die wohl kaum jemanden beeindruckte, und eine Dienstmütze, die so groß war, dass sie ihm über die Augen rutschte und er sie ständig nach oben schieben musste.

»Meine Frau hatte einen Schlaganfall und war ein Pflegefall. Dafür ist unser Erspartes draufgegangen. Sie ist vor zwei Jahren gestorben. Seitdem steht es eh nicht gut um meinen Nachtschlaf. Also kann ich genauso gut im Auto sitzen und ein paar Euro dazu verdienen.«

»Ja, natürlich, Herr Stork. Das Grundstück liegt also auf Ihrer üblichen Strecke?«, fragte Claudia.

»Richtig. Zweimal in der Nacht fahre ich auf den Hof und sehe mich um. Ich steige aus und überprüfe die Türen und Fenster zu den Werkstätten.«

»Um wieviel Uhr sind Sie heute hier eingetroffen?«

Stork sah auf seine altmodische Armbanduhr. »Das muss so um zwanzig nach elf gewesen sein. Es war die erste Station meiner Runde.«

»Sie beginnen immer hier?«

Stork schüttelte den Kopf. »Die Touren ändern sich jeden Tag. Die Zentrale gibt mir die Reihenfolge vor. Sie wissen schon, damit wir nicht ausgespäht werden. An jedem Objekt gibt es ein Relais, vor das ich meinen Chip halte. Dann wissen die Chefs, dass ich hier war. Wenn ich auch nur ein bisschen zu spät bin, rufen sie mich auf dem Handy an und wollen wissen, was los ist. Gerade mal Mindestlohn, aber die totale Kontrolle. So funktioniert das.«

»In Ordnung, was genau ist passiert, als Sie hier waren?«

»Passiert? Gar nichts. Wenn ich es richtig sehe, war der schon tot, als ich ankam.«

»Aber Sie haben ein anderes Auto gesehen? Das haben Sie vorhin jedenfalls erwähnt.«

»Ja, da war ein anderer Wagen.«

Claudia rollte mit den Augen. Das hier würde zäh werden. Und Ken war nicht unbedingt eine Hilfe. Er wirkte immer noch wie benommen. Jetzt beugte sich der Inspektor sogar zu ihr, fragte, ob sie die Befragung doch allein vornehmen könnte.

»Klar, kein Problem. Bist du in Ordnung?, fragte Claudia.

»Ich bin okay. Ich möchte nur etwas ausprobieren. Es ist ... ein Gefühl«, erklärte Takeda.

»Klar. Dann mache ich hier allein weiter.«

Er nickte ihr noch einmal zu, ging dann hinüber zur Mitte des Hofes, wo die Rechtsmediziner sich bereit machten, die Leiche abzutransportieren. Wenn Claudia es richtig beobachtete, signalisierte Takeda den Kollegen, damit noch zu warten. Sie wandte sich wieder an Stork. »Schildern Sie mir doch bitte noch einmal, wie das war, als Sie hier angekommen sind. Denken Sie auch an Kleinigkeiten, selbst wenn Sie Ihnen unwichtig vorkommen.«

»Sicher, mache ich. Aber vorher ...« Stork warf einen Blick in Takedas Richtung. »Ist Ihr Kollege auch Japaner? Wie der Tote?«

»Ja.«

»Ist das neuerdings so bei der Polizei? Für jedes Land habt ihr den richtigen Kollegen, oder was? Wenn also ein Türke umkommt, holt ihr einen Türken?«

Claudia musste lachen. »Ganz so ist es nicht. Es ist ein Austauschprogramm mit Tokio. Aber lassen wir das, Herr Stork. Gehen Sie davon aus, dass Ihre Aussage wahrscheinlich die heißeste Spur ist, die wir haben. Es ist also wirklich wichtig, dass Sie sich konzentrieren.«

»Schon gut, min Deern. Ich bin also noch vor halb zwölf mit dem Wagen von der Straße auf den Hof gebogen. Da habe ich dann schon gesehen, dass da ein Auto mitten auf dem Gelände stand. Die Scheinwerfer waren angeschaltet. Ich dachte, der gehört jemandem, der in einer der Firmen hier Überstunden macht. Als ich dann selbst angehalten habe, hat der plötzlich Vollgas gegeben und ist an mir vorbeigerauscht. Hat mich zwar geärgert, aber ich hab mir nichts dabei gedacht. Da hatte es wohl einer eilig. Dann bin ich ausgestiegen und sehe ihn da liegen.«

»War Ihnen klar, dass der Mann tot war?«

»Zuerst habe ich ja nicht mal wirklich erkannt, dass das ein Mensch ist. War ja schon dunkel. Hätte ja auch ein Kleiderbündel sein können.«

»Was haben Sie als Nächstes gemacht?«, fragte Claudia. Sie sah hoch und beobachtete, wie Takeda drüben vor dem Toten stand, dann plötzlich das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Claudia sprang auf die Beine, rief: »Ken? Ken! Ist alles in Ordnung?«

Auch die übrigen Kollegen starrten auf den Inspektor, der nun auf dem Boden lag, einige stürzten auf ihn zu, um ihn zu helfen. Auch Claudia wollte schon losspurten, aber Takeda hob die Hand und rief: »Es ist alles in Ordnung. Mir geht es gut. Es ist ein Experiment.«

Claudia schüttelte ungläubig den Kopf. So schlecht ging es ihm wohl doch nicht. Sie wandte sich wieder Stork zu: »Also, wie war das jetzt?«

»Ich bin näher rangegangen und hab die Taschenlampe eingeschaltet. Dann war mir klar, dass da eben doch einer lag. Und dass dem nicht mehr zu helfen war.«

»Sie haben dann unmittelbar die Polizei verständigt?«

»Ja. Das heißt, ich habe erst einmal in der Zentrale angerufen.«

»Ach. Und warum?«

»Dienstvorschrift. Ist vielleicht nicht offiziell, aber die Chefs erwarten es. Bei unvorhergesehenen Vorkommnissen sollen wir uns rückversichern.«

»Haben Sie überprüft, ob der Mann am Boden wirklich tot war? Er könnte ja auch noch gelebt haben. Haben Sie nicht darüber nachgedacht, ob Sie eine Ambulanz anrufen sollten?«

»Doch, habe ich. Ich habe mich runtergebeugt und ihn mir angesehen. Jetzt mal ehrlich, man muss kein Arzt sein, um zu sehen, dass da nichts zu machen war, oder?«

Claudia nickte und machte sich ein paar Notizen. Hinten war Takeda wieder auf die Füße gekommen, ging jetzt in die Hocke und ließ sich erneut fallen. Allmählich ahnte Claudia, was er da trieb.

»Tragen Sie eigentlich eine Waffe?«, fragte sie Stork.

»Keine Pistole, aber Pfefferspray. Und einen Gummiknüppel. Den lasse ich allerdings lieber im Wagen, wenn ich aussteige. Macht nicht so viel Eindruck, wenn ein fast Siebzigjähriger damit rumfuchteln würde, oder?«

»Nein, vermutlich nicht«, sagte Claudia. Sie musste lächeln und verspürte zum ersten Mal so etwas wie Sympathie für den alten Mann. »Wollen Sie eigentlich einen Kaffee?«

»Da sag ich nicht nein.«

Claudia rief zu einem der uniformierten Polizisten hinüber, dass er sich um das Getränk kümmern sollte. Der Kollege murrte, rief zurück, dass er kein Kellner sei, worauf Claudia erwiderte, dass sie dafür sorgen werde, dass er bald nur noch kellnern würde. Kurz darauf brachte der Kollege ein Tablett, nicht nur mit einem Kaffee, sondern gleich mit zwei. Claudia bedankte sich und entschuldigte sich für ihren Spruch. Der Kollege winkte ab. Sie nahm einen Schluck und sah, wie Takeda weiter über den Boden kugelte und in immer neuen Positionen zum Liegen kam.

»Ich will noch einmal auf den...
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Autor

Henrik Siebold ist Journalist und Buchautor. Er hat unter anderem für eine japanische Tageszeitung gearbeitet sowie mehrere Jahre in Tokio gelebt. Unter einem Pseudonym hat er mehrere Romane veröffentlicht. Er lebt in Hamburg.

Bisher sind als Taschenbuch und Hörbuch erschienen: "Inspektor Takeda und die Toten von Altona", "Inspektor Takeda und der leise Tod", "Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder", "Inspektor Takeda und das doppelte Spiel", "Inspektor Takeda und der leise Tod" sowie "Inspektor Takeda und das schleichende Gift".