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Inspektor Takeda und das schleichende Gift

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am19.07.20221. Auflage
Ein beinahe vergessener Mädchenmord 

Inspektor Kenjiro Takeda, mittlerweile in Deutschland heimisch geworden, und Claudia Harms vor ihrem heikelsten Fall. Ein stadtbekannter Rechtsanwalt ist in seiner Villa getötet worden. Schnell steht sein letzter Mandant unter Verdacht: ein berühmter Schauspieler, dem eine Vergewaltigung vorgeworfen wird. Doch dann weisen die Spuren plötzlich in die ferne Vergangenheit: zu einem Mord an einem Mädchen, in das der Anwalt als Jugendlicher verliebt war. Und noch jemand war damals in den Fall verwickelt - der regierende Bürgermeister von Hamburg. 

Inspektor Takeda - Jazzliebhaber und genialer Spurenleser - und ein Fall, der alles in sich birgt: Lüge, Täuschung, Mord.


Henrik Siebold ist Journalist und Buchautor. Er hat unter anderem für eine japanische Tageszeitung gearbeitet sowie mehrere Jahre in Tokio verbracht. Zur Zeit lebt er in Hamburg. Bisher erschienen als Aufbau Taschenbuch »Inspektor Takeda und die Toten von Altona«, »Inspektor Takeda und der leise Tod«, »Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder«, »Inspektor Takeda und das doppelte Spiel« sowie »Inspektor Takeda und die stille Schuld«.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99

Produkt

KlappentextEin beinahe vergessener Mädchenmord 

Inspektor Kenjiro Takeda, mittlerweile in Deutschland heimisch geworden, und Claudia Harms vor ihrem heikelsten Fall. Ein stadtbekannter Rechtsanwalt ist in seiner Villa getötet worden. Schnell steht sein letzter Mandant unter Verdacht: ein berühmter Schauspieler, dem eine Vergewaltigung vorgeworfen wird. Doch dann weisen die Spuren plötzlich in die ferne Vergangenheit: zu einem Mord an einem Mädchen, in das der Anwalt als Jugendlicher verliebt war. Und noch jemand war damals in den Fall verwickelt - der regierende Bürgermeister von Hamburg. 

Inspektor Takeda - Jazzliebhaber und genialer Spurenleser - und ein Fall, der alles in sich birgt: Lüge, Täuschung, Mord.


Henrik Siebold ist Journalist und Buchautor. Er hat unter anderem für eine japanische Tageszeitung gearbeitet sowie mehrere Jahre in Tokio verbracht. Zur Zeit lebt er in Hamburg. Bisher erschienen als Aufbau Taschenbuch »Inspektor Takeda und die Toten von Altona«, »Inspektor Takeda und der leise Tod«, »Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder«, »Inspektor Takeda und das doppelte Spiel« sowie »Inspektor Takeda und die stille Schuld«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841229106
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum19.07.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.6
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse922 Kbytes
Artikel-Nr.8456338
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




7.


»Was ist hier los? Wo ist mein Kollege? Wo ist Takeda?«

Claudia war vom Haupthaus auf die Straße gestürmt. Vor der Einfahrt stand eine Gruppe Schaulustiger und redete aufgeregt durcheinander. Einige zeigten die Straße hinunter. Auch die Kollegen der Spurensicherung und andere Uniformierte waren nach vorne gerannt. Von Ken war nichts zu sehen.

»Das war der Mörder! Ihr Kollege ist hinter ihm her«, erklärte eine Passantin mit aufgeregter Stimme.

»Der Mörder? Hat er das gesagt?«

»Nein, aber er muss es gewesen sein.«

Ein Mann mit bemüht sachlicher Tonlage sprang ein: »Sie hat recht. Als der Chinese ihn angesprochen hat, ist er geflüchtet.«

Der Mann war um die fünfzig, trug Jogginganzug und war leicht verschwitzt. Claudia sah ihn scharf an. »Der Chinese ist Japaner! Vor allem aber ist er Ermittlungsbeamter. Was veranlasst Sie dazu, den anderen Mann für den Täter zu halten?«

»Der hat sich verdächtig benommen, die ganze Zeit schon. Wollte unbedingt jedes Wort hören, das Ihr Kollege mit dem Nachbarn gewechselt hat.«

»Können Sie den Mann beschreiben?«

»Groß, sportlich. Aber sonst? Er trug eine Kapuze über dem Kopf. Und das bei den Temperaturen ... Ich sagt´s doch, der war verdächtig.«

»Schon gut.«

Claudia wandte sich ab. Sie blickte die Straße hinunter. Von Takeda und dem Flüchtenden war nichts zu sehen, was im diesigen Abendlicht auch nicht verwunderlich war.

In ihr tobten widerstreitende Gefühle. Sie empfand Sorge wegen Takeda. War es wirklich der Täter gewesen, der sich hier herumgetrieben hatte? Brachte Ken sich in Gefahr, wenn er ihn verfolgte? Er hatte mehr als einmal bewiesen, dass er in solchen Situationen nicht an sich selbst und seine Sicherheit dachte.

Zugleich erinnerte Claudia sich an den frühen Abend, ihr Date mit diesem Daniel. Wieso hatte sie sich überhaupt darauf eingelassen? Sie hätte doch viel lieber mit Ken dort an der Alster gesessen. So idiotisch dieser Daniel war, er hatte es auf den Punkt gebracht. Eigentlich wollte sie sich gar nicht auf jemand Neues einlassen. Aber was wollte sie dann?

Ach, verdammt, sie wusste es nicht. Aber jetzt war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um über so etwas nachzudenken!

Wichtig war nur, was hier gerade los war. Was sollte sie also tun? Einen der Streifenwagen hinterherschicken? Wenn sie wirklich in den Feldern waren, war das sinnlos. Also den Hubschrauber anfordern? Aber könnte sie das wirklich begründen? Auf die Aussagen der Leute hier war kein Verlass. Vielleicht war der Mann einfach nur neugierig gewesen. Oder er wollte aus anderen Gründen nicht mit der Polizei reden. Erst kürzlich hatte es im Dezernat Ärger gegeben, weil Kollegen eine Großfahndung ausgelöst hatten, ebenfalls mit Helikopterunterstützung. Am Ende hatte sich die Aktion als unberechtigt erwiesen, der vermeintlich Flüchtende war nur ein zufälliger Zeuge gewesen. Holger Sauer, der Leiter der Mordkommission, hatte den versammelten Kollegen ins Gewissen geredet, vorsichtiger mit solchen Schritten zu sein. Allein wegen der Kosten. Und der Beunruhigung, die die Flüge über dem Stadtgebiet bei der Bevölkerung auslösten.

Claudia blieb noch eine Weile stehen, blickte in die Ferne. Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass es besser war, abzuwarten. Takeda wusste, was er tat.

Sie kehrte ins Haus zurück, um die Befragung von Linn Olsen fortzusetzen. Auch das war wichtig.

Zurück auf dem Sofa, fragte Claudia: »Also, Frau Olsen, wieso sollte ich aus der Zeitung etwas wissen, das Ihren Mann betrifft? Etwas, das erklären könnte, warum er getötet wurde?«

»Mein Gott! Weil es nicht irgendwo weit hinten stand, sondern vorne auf den Titelseiten.«

»Werden Sie konkret. Ich weiß immer noch nicht, was Sie meinen.«

Die Frau stand auf, um sich vom Wein nachzuschenken. Ohne sich wieder hinzusetzen, erklärte sie: »Es fing alles vor ein paar Wochen an. Dieser Jost Weber kam zu meinem Mann, weil er von ihm vertreten werden wollte.«

»Jost Weber? Sie meinen den Schauspieler?«

»Genau den.«

Claudia kniff die Augen zusammen. »Da war doch etwas mit Vergewaltigungsvorwürfen? Meinen Sie das?«

»Aber ja! Eine junge Frau hatte Weber angezeigt. Es war sofort ein Riesenskandal, Weber ist ja ziemlich bekannt. Mein Mann war ihm empfohlen worden, weil solche Fälle seine Spezialität sind. Nicht das mit der Vergewaltigung. Aber ich habe ja schon gesagt, dass Klaus-Peter oft prominente Menschen vertritt. Gerade auch, wenn die Presse mit im Spiel ist. Klaus-Peter weiß, wie man solche Dinge runterkocht und in aller Stille beilegt.«

Claudia erinnerte sich jetzt an die Sache. Es war, wie Linn Olsen sagte, sie hatte die Titelseiten beherrscht. Claudia hatte sogar erst vor wenigen Tagen noch etwas darüber gelesen.

Jost Weber war ein junger Schauspieler, vielleicht Ende zwanzig, der die Hauptrolle in einer Nachmittagsserie spielte, einer Telenovela. Claudia hatte die Sendung sogar ab und zu gesehen, auch wenn sie nicht wirklich ihr Geschmack war. Zu kitschig, zu flach. Andererseits ziemlich entspannend, wenn man wochenlang einem Mordverdächtigen hinterhergejagt war und endlich mal einen freien Nachmittag hatte. Weber war ein hübscher Kerl, ein richtiges Schnittchen, der bei seinen Fans, vor allem den weiblichen, Kreischanfälle auslöste, wenn er in der Öffentlichkeit auftauchte. Dann aber waren Vorwürfe aufgekommen, er hätte sich an einer Statistin vergriffen, einer jungen Frau, die in einigen Folgen der Serie aufgetreten war. Wenn Claudia sich richtig erinnerte, hatte Weber alles abgestritten. Es war hin und her gegangen. Verlogene junge Frau, die gierig auf Publicity war, sagten die einen. Ein übergriffiger Jungstar, der einfach kein Nein akzeptieren konnte, behaupteten die anderen. Ja, sie kannte den Fall. Sie hatte bisher nur keine Verbindung zu Klaus-Peter Haffner gezogen - dem Mann, der wenige Meter entfernt tot in seinem eigenen Blut lag.

»Wieso glauben Sie, dass diese Geschichte mit der Ermordung Ihres Mannes zusammenhängt?«

»Weil mein Mann zur Zielscheibe von absurden Vorwürfen wurde. Nicht nur als Anwalt, sondern auch als Mensch.«

»Ich befürchte, dann bin ich doch nicht auf der Höhe.«

»Am Anfang ging es nur um diesen Jost Weber. Aber dann richteten sich die Vorwürfe auch gegen Klaus-Peter. Es kamen Hassmails mit Drohungen. Schrecklich! Junge Leute haben vor der Kanzlei gestanden und demonstriert. Sie haben abscheuliche Dinge gerufen. Sie haben Farbbeutel gegen die Fenster geworfen.«

»Warum? Ihr Mann war doch nur der Anwalt von Weber.«

»Glauben Sie, das können solche Leute unterscheiden? Ein Anwalt, der einen Vergewaltiger vertritt, muss selbst ein Verbrecher sein, ein Frauenfeind, ein Unmensch!«

»Das wurde so gesagt?«

»Das und Schlimmeres. Auf Twitter, Instagram, Facebook ... überall. Dabei stand ja nicht einmal fest, dass Weber die Tat überhaupt begangen hat. Mein Mann hat nur getan, was seine Pflicht als Anwalt war. Er hat seinen Job gemacht.«

Claudia ließ das Gehörte sacken. Es stimmte, die Affäre um Weber hatte ziemliche Wellen geschlagen, was im Zeitalter von MeToo kein Wunder war. Um ehrlich zu sein, sie selbst hatte auch gedacht, dass dieser Weber ein ziemliches Ekelpaket sein musste. Wollte man so jemanden noch auf dem Bildschirm sehen? Bestimmt nicht.

Claudia sah Linn Olsen nachdenklich an. »Hassmails oder von mir aus auch Farbbeutelattacken sind das eine, Frau Olsen. Aber ein Mord? Sind Sie wirklich sicher, dass die Sache mit dem Tod Ihres Mannes zusammenhängt?«

Olsen stieß ein Schnauben aus, erschöpft, vielleicht auch verächtlich. »Lesen Sie, was die Leute im Internet schreiben. Das beantwortet Ihre Frage.«

»Ich glaube, ich bin durchaus im Bilde. Aber wie gesagt, Mord?«

Die Witwe nahm ohne weitere Erklärungen ihr Smartphone zur Hand, das auf einer Anrichte lag. Sie tippte auf das Display, schien online zu gehen. Dann reichte sie Claudia das Gerät. »Lesen Sie.«

»Sagen Sie mir doch einfach, was Sie ...«

»Lesen Sie!«

Olsen hatte die Homepage eines People-Magazins geöffnet. Unter einem Beitrag...

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Autor

Henrik Siebold ist Journalist und Buchautor. Er hat unter anderem für eine japanische Tageszeitung gearbeitet sowie mehrere Jahre in Tokio verbracht. Zur Zeit lebt er in Hamburg.
Bisher erschienen als Aufbau Taschenbuch »Inspektor Takeda und die Toten von Altona«, »Inspektor Takeda und der leise Tod«, »Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder«, »Inspektor Takeda und das doppelte Spiel« sowie »Inspektor Takeda und die stille Schuld«.