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Loveless - Eine Liebesgeschichte

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
419 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am01.03.20191. Aufl. 2019
'Wer hat dir eingeredet, dass du keine Liebe verdient hast?'




Von allen geächtet, lebt Cassidy Porter abgeschieden in den Bergen und lässt niemanden an sich heran - zu sehr fürchtet er, etwas von seinem Vater, einem verurteilten Mörder, in sich zu tragen. Doch als er die junge Brynn Cadogan blutend in der Wildnis findet, kann er nicht anders, als sie bei sich aufzunehmen. Brynn, die noch immer unter dem Verlust ihres Verlobten leidet, der vor zwei Jahren bei einem Amoklauf ums Leben kam, fühlt sich sofort zu dem verschlossenen Fremden hingezogen. Doch wie kann sie Cassidy überzeugen, dass er es wert ist, geliebt zu werden?




'Lest dieses Buch sofort ... ihr könnt mir später für den Tipp danken!' Romance Rehab

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Produkt

Klappentext'Wer hat dir eingeredet, dass du keine Liebe verdient hast?'




Von allen geächtet, lebt Cassidy Porter abgeschieden in den Bergen und lässt niemanden an sich heran - zu sehr fürchtet er, etwas von seinem Vater, einem verurteilten Mörder, in sich zu tragen. Doch als er die junge Brynn Cadogan blutend in der Wildnis findet, kann er nicht anders, als sie bei sich aufzunehmen. Brynn, die noch immer unter dem Verlust ihres Verlobten leidet, der vor zwei Jahren bei einem Amoklauf ums Leben kam, fühlt sich sofort zu dem verschlossenen Fremden hingezogen. Doch wie kann sie Cassidy überzeugen, dass er es wert ist, geliebt zu werden?




'Lest dieses Buch sofort ... ihr könnt mir später für den Tipp danken!' Romance Rehab

Details
Weitere ISBN/GTIN9783736309296
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.03.2019
Auflage1. Aufl. 2019
Seiten419 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4102575
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
Brynn
Heute.

Brynn, könntest du die Website vielleicht schon heute fertigkriegen? Ich wollte eigentlich dieses Wochenende damit online gehen. Gib mir bitte kurz Rückmeldung.

Stu

Ich starre über den Rand meiner Kaffeetasse hinweg auf die Mail und verdrehe die Augen. Als ich Stu (von Stu´s Pools) den Preis von 1200 Dollar genannt habe für die Erstellung seiner Website, habe ich gleichzeitig klar und unmissverständlich erklärt, dass das bis zu drei Wochen dauern würde.

Und jetzt drängelt er schon nach gerade einmal zehn Tagen?

»Ich hasse Menschen«, sage ich zu Milo, meinem vier Jahre alten Siamkater.

Er läuft schnurrend auf meinem Schreibtisch auf und ab, zwischen meinen Unterarmen und der warmen Tastatur, um sich dann demonstrativ auf Letzterer niederzulassen. Sofort jagen unzählige Zeilen voller Fragezeichen über den Bildschirm.

»So kann ich nicht arbeiten«, schimpfe ich und trinke noch einen Schluck von meinem Kaffee.

Miau, antwortet Milo ungerührt und leckt sich die Pfote.

Was du nicht sagst. Pech für dich.

Milo war schon immer sehr gesprächig. Das war auch der Grund, weshalb Jem damals ihn aus all den Kätzchen im Zooladen ausgewählt hat.

»Jetzt hast du jemanden, der dir bei der Arbeit Gesellschaft leistet«, hatte er gesagt und der Kassiererin seine Kreditkarte gereicht.

»Ich möchte aber keine Verantwortung für eine Katze übernehmen«, jammerte ich.

»Lass ihn einfach dein Freund sein. Ich werde für ihn sorgen«, fegte Jem meinen Einwand mit breitem Neuengland-Akzent beiseite.

Letztlich war es das, was mich bewog nachzugeben, die Art, wie er das sagte. Es ging mir durch und durch. Ich hatte schon immer eine Schwäche für Akzente, und ich, die ich in San Francisco geboren und aufgewachsen war, hatte mich beim ersten Hallo in ihn verliebt.

Jeremiah Benton stammte aus Bangor, Maine, einem Ort, der so weit entfernt war von der Bucht, dass er ebenso gut in einemfremden Land hätte liegen können.

»Was möchtest du trinken?«, waren die ersten Worte, die ich an ihn richtete. Ich arbeitete an der Bar und war sofort hin und weg vom tiefen Aquamarinblau seiner Augen, als er zu mir aufblickte. Natürlich wollte ich mir auf gar keinen Fall anmerken lassen, wie unfassbar heiß ich ihn fand.

»Ein G´zapf´s.« Er verschluckte den einen oder anderen Buchstaben, woraufhin ich ihn mit seinem Akzent aufzog, während ich sein Bier zapfte.

»Gehen dir öfter Buchstaben verloren?«

Er trank durstig, wischte sich mit dem Handrücken den Schaum von den Lippen und grinste mich durch seinen struppigen Bart an. Wieder zogen mich seine tiefblauen Augen, die plötzlich noch einen Hauch dunkler zu werden schienen, in ihren Bann.

»Ich schätze, an dich werde ich noch mehr verlieren als ein paar Buchstaben, Süße.«

Einfach so.

Es war um mich geschehen.

Er erzählte mir, er habe einen Monat lang im Auftrag der Zeitschrift Backpacker den Sierra National Forest durchwandert.

Ich sagte, ich sei noch nie wandern gewesen, woraufhin er mich eine Stadtpflanze nannte und fragte, wann ich denn Zeit hätte, das nachzuholen. Trotz zahlreicher Einladungen war ich bis dato noch nie mit einem Gast ausgegangen, aber mit Jem verabredete ich mich ohne zu zögern für den folgenden Samstag.

Er hatte ein paar Buchstaben verloren, ich gleich mein ganzes Herz.

Miau?, fragt Milo, hält mit Putzen inne und holt mich mit seinen blauen Augen in die Gegenwart zurück und damit zur Website von Stu´s Pools.

Ich schiebe Milo sanft von der Tastatur, lösche vier Seiten Fragezeichen und wende mich wieder meinem E-Mail-Konto zu.

Nein, Stu.

Tut mir leid, aber wir hatten drei Wochen vereinbart. Die Website wird pünktlich zum 26. Juni fertig, versprochen.

Meine Finger fliegen über die Tasten, meine Augen wie immer langsamer als die Worte, die ich tippe. Als sie schließlich das Datum erreichen, erstarren meine Finger abrupt, und mir stockt der Atem.

26. Juni.

26. Juni.

Jems Geburtstag.

Jems dreißigster Geburtstag.

Der Kloß in meinem Hals ist so groß und schmerzhaft, dass ich keine Luft mehr bekomme. Ich massiere ihn mit einer Hand und rolle den Bürostuhl weg vom Schreibtisch, weg von dem Datum, einfach weg.

Weg ...

Nur weg ...

»Heute wäre sein Geburtstag gewesen«, sage ich laut, und die Worte schmecken auf der Zunge bitterer als mein Kaffee.

Wäre gewesen ...

Wäre gewesen ...

Heute wäre Jems dreißigster Geburtstag gewesen, zwinge ich mich zur Kenntnis zu nehmen.

Anna, meine Therapeutin, hat gesagt, dass das normal ist, wenn man einen geliebten Menschen auf gewaltsame Weise ganz plötzlich und unerwartet verloren hat: Über Jahre, manchmal auch ein ganzes Leben, behalten bestimmte Tage eine ganz besondere Bedeutung. Das hat damit zu tun, dass man keine Gelegenheit hatte, sich auf den Verlust vorzubereiten oder sich zu verabschieden. Auch wenn du es schaffst, dich mit dem Verlust abzufinden, kann ein Teil von dir bis zuletzt nicht wirklich glauben, dass der geliebte Mensch wahrhaftig tot ist.

Ein geheimer, verborgener, von Sehnsucht erfüllter Teil von dir hält stur an der unbewussten, irrationalen Überzeugung fest, dass derjenige gar nicht wirklich tot ist, sondern nur fort. Und wenn du dein Gehirn zwingst, sich der Realität zu stellen, dass derjenige wirklich und wahrhaftig tot ist, ist es, als würdest du ihn in eben diesem Moment noch einmal verlieren.

Inzwischen kommt das nicht mehr so häufig vor wie im ersten Jahr, aber ab und zu schon, und es reißt mir jedes Mal wieder den Boden unter den Füßen weg.

»Tauche ein in das Gefühl«, hat Anna mir geraten. »Denk ein paar Minuten an Jem, daran, was er dir bedeutet hat und wie sehr du ihn geliebt hast. Und dann nimmst du dir Zeit, dich noch einmal zu verabschieden. Es zu ignorieren bringt nichts, Brynn. Im Gegenteil. Verdrängung verhindert, dass die Wunde sich schließt. Wenn du dich der Realität und dem Schmerz stellst, wirst du irgendwann akzeptieren, dass er nie wieder zu dir zurückkommen wird.«

Mit brennenden Augen stehe ich auf und verlasse das Arbeitszimmer. Ich lausche dem Geräusch meiner Pantoffeln auf den Holzdielen des Flurs, während ich am Badezimmer und am Dielenschrank vorbeigehe. Ich betrete das Schlafzimmer, das ich früher mit Jem geteilt habe, dann den angrenzenden begehbaren Kleiderschrank und greife nach einem Schuhkarton auf dem obersten Regalboden.

Anna hat mir auch geholfen, mich zu überwinden, Jems Kleidung einer wohltätigen Organisation zu spenden und seine Bücher und Fotoalben zur Aufbewahrung an seine Eltern in Maine zu schicken.

Seine geliebte Backpacker-Ausrüstung, seine Karten und die Reiseführer habe ich seiner Zwillingsschwester überlassen, die seine Leidenschaft für das Wandern teilt. Für mich selbst habe ich nur ein paar Kleinigkeiten behalten, die in einen kleinen Karton passen: ein Streichholzbriefchen aus der Bar, in der wir uns kennengelernt haben, Briefe und Postkarten, die wir einander in den zwei Jahren unserer Beziehung geschrieben haben, Fotos von den Wanderungen, die wir unternommen haben, vorwiegend in Yosemite, mein Verlobungsring, den ich am ersten Jahrestag seines Todes abgenommen habe, und sein Handy.

Sein Handy.

Es liegt nun schon fast zwei Jahre mit leerem Akku in einem verschlossenen Klarsichtbeutel der KTU ganz unten in der Kiste, Jems eingetrocknetes Blut in dem Spalt zwischen Bildschirm und Plastikhülle.

Es ist ganz nah bei seiner Hand gefunden worden, unter der Hüfte einer Standford-Studentin, die mit ihrer Schwester auf dem Konzert war.

Als ich mich auf das Bett setze und die Schachtel öffne, kommt Milo ins Schlafzimmer, einen fragenden und leicht anklagenden Ausdruck auf dem Gesicht.

»Anna hat gesagt, ich soll das tun«, erkläre ich und wische mir eine Träne von der Wange.

Miau, antwortet er, streicht um meine Beine und legt sich dann in einen Flecken Sonnenlicht auf dem Teppich. Offenbar hat er keine Einwände gegen mein Vorhaben.

Mein Blick fällt zuerst auf das glänzende, leuchtend rote Streichholzbriefchen mit dem silbernen Schriftzug Down Time.

Ich schiebe es beiseite, und zum Vorschein kommt ein Foto von mir und Jem - ein Selfie von uns beiden auf der Vernal Fall Footbridge im Yosemite Nationalpark. Ich ignoriere den Stich, den mir das Bild versetzt, hebe den Stapel Fotos und Briefe vorsichtig aus der Schachtel und lege alles auf das Bett. Normalerweise sehe ich mir an dieser Stelle die Bilder an, weine bei der Erinnerung an die schöne Zeit, die wir hatten, lege anschließend alles in Tränen aufgelöst zurück und flüstere »Adieu, Jem«, bevor ich den Karton wieder verschließe und an seinen Platz zurückstelle.

Heute ist es aus irgendeinem Grund anders. Ich wende mich von den Fotos ab und blicke stattdessen auf die beiden Gegenstände, die noch in der Kiste liegen: mein Ring und sein Handy.

Impulsiv greife ich nach dem Telefon und nehme es heraus.

Zum ersten Mal, seit mir der Beutel vor einem Jahr ausgehändigt wurde, tue ich etwas, das meinen Herzschlag beschleunigt, wovon mir leicht schwindlig wird: Ich beuge mich über das Bett...

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