Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Sehnsucht der Albatrosse

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am01.01.20193. Auflage
Zwischen uns das Meer.

San Francisco, 1904: Sarah ist ein gefeierter Opernstar, doch als sie ihre Stimme verliert, scheint ihre Karriere beendet. Um wieder zu sich zu finden, beschließt sie nach Hawaii zu reisen. Während eines Sturms passiert das Unvorstellbare: Ihr Schiff sinkt. In letzter Sekunde gelingt Sarah die Rettung, sie wird von einem Segelschiff aufgenommen, das auf dem Weg ins Eismeer ist, um dort Robben zu jagen. Plötzlich muss sich Sarah in der rauen Männerwelt, die auf dem Schiff herrscht, behaupten. Doch als sie glaubt, ihre Rolle gefunden zu haben, stößt sie auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit ...

Eine Frau, die nur für die Musik lebt. Ein Mann, der ohne das Meer nicht leben kann. Und eine Reise, auf der beide an ihre Grenzen kommen.


Karin Seemayer wurde 1959 in Reutlingen geboren, lebte von 1960 bis 1993 in Frankfurt und seitdem in Eppstein im Taunus. Mit Anfang zwanzig packte sie das Fernweh. Sie machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war die nächsten Jahre beruflich und privat viel unterwegs. Viele ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Die Umsetzung der Ideen musste jedoch warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Im Aufbau Taschenbuch ist ebenfalls ihr Roman 'Die Tochter der Toskana' lieferbar.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR2,99

Produkt

KlappentextZwischen uns das Meer.

San Francisco, 1904: Sarah ist ein gefeierter Opernstar, doch als sie ihre Stimme verliert, scheint ihre Karriere beendet. Um wieder zu sich zu finden, beschließt sie nach Hawaii zu reisen. Während eines Sturms passiert das Unvorstellbare: Ihr Schiff sinkt. In letzter Sekunde gelingt Sarah die Rettung, sie wird von einem Segelschiff aufgenommen, das auf dem Weg ins Eismeer ist, um dort Robben zu jagen. Plötzlich muss sich Sarah in der rauen Männerwelt, die auf dem Schiff herrscht, behaupten. Doch als sie glaubt, ihre Rolle gefunden zu haben, stößt sie auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit ...

Eine Frau, die nur für die Musik lebt. Ein Mann, der ohne das Meer nicht leben kann. Und eine Reise, auf der beide an ihre Grenzen kommen.


Karin Seemayer wurde 1959 in Reutlingen geboren, lebte von 1960 bis 1993 in Frankfurt und seitdem in Eppstein im Taunus. Mit Anfang zwanzig packte sie das Fernweh. Sie machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war die nächsten Jahre beruflich und privat viel unterwegs. Viele ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Die Umsetzung der Ideen musste jedoch warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren. Im Aufbau Taschenbuch ist ebenfalls ihr Roman 'Die Tochter der Toskana' lieferbar.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841216571
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.01.2019
Auflage3. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2109 Kbytes
Artikel-Nr.4129104
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Am Hafen ließ Peer seine beiden Begleiter vorangehen und schlug den Kragen hoch. Der Wind fühlte sich hier noch kälter an als in der Stadt. Seit gestern regnete es, jetzt mischten sich erste Schneeflocken unter die Tropfen. Er sah sich um. Mindestens dreißig Schiffe lagen hier. Wahre Schmuckstücke neben Seelenverkäufern, die aussahen, als würden sie beim ersten Sturm auseinanderbrechen. Das also war die Robbenfängerflotte von Victoria.

Alex drehte sich zu ihm um. »Was für ein Mistwetter«, brummte er. »Ich muss verrückt gewesen sein, mich hierauf einzulassen. Wir hätten uns ein Schiff in Richtung Südsee suchen sollen.«

»Aber auf einem Robbenfänger verdienst du mehr als auf einem Schiff, das Tropenholz transportiert«, gab Emil, ihr Führer, zurück.

»Hoffentlich.« Zweifel klang aus Alex´ Stimme.

Peer lächelte. »Wenn er das sagt, kannst du es glauben.«

Peer kannte Emil schon seit seiner Kindheit, sie kamen aus demselben Dorf in Westschweden. Alles, was er über Navigation wusste, hatte Emil ihm beigebracht.

Endlich blieb Emil stehen und deutete auf ein Schiff. »Da ist sie. Das ist die Victory.«

Peer hielt die Luft an. Vor ihm lag der schönste Schoner, den er je gesehen hatte, und er hatte mit seinen fast vierunddreißig Jahren einige gesehen. Die Victory war ein Toppsegelschoner, schlank und schnittig, mit niedrigen Deckaufbauten, ganz auf Schnelligkeit gebaut.

Langsam schritt er die Mauer entlang, ließ den Blick über das Schiff gleiten. Wie schnell sie wohl war?

»Peer, du starrst sie an, als wäre sie eine Frau. Lass uns zurückgehen, den verdammten Vertrag unterzeichnen und etwas trinken.«

Er ignorierte Alex´ Murren und wandte sich an Emil. »Wer hat sie gebaut, Matthew Turner?«

Emil nickte. »Ja, sie kommt aus Turners Werft. Ich wusste, sie wird dir gefallen.«

»Sie ist großartig.« Sein Entschluss stand fest, er würde auf diesem Schiff anheuern. Er wollte sie unter Segeln sehen, am Ruder stehen und fühlen, wie sie sich in den Wind legte. Mit Emil würde es eine großartige Fahrt werden. Und danach würde er endlich genug Geld haben, um sich seinen langgehegten Traum zu erfüllen, eine Navigationsschule zu besuchen und selbst Steuermann zu werden. Irgendwann würde er ein Schiff wie dieses navigieren.

»Zu welchem Heuerbaas müssen wir?«

»Kein Heuerbaas. Ihr macht den Kontrakt direkt mit Kapitän Brandon.«

Peer runzelte die Stirn. So etwas war ungewöhnlich.

»Er ist der Eigner der Victory«, erklärte Emil. »Er muss keiner Reederei gegenüber Rechenschaft ablegen. Warum soll er diesen Haien Vermittlungsgebühr bezahlen?«

Da war etwas dran. Unter den Heuerbaasen gab es oft genug Halunken, die nur darauf aus waren, die Seeleute um ihren Vorschuss zu betrügen.

»Wie ist der Alte so?«

»Brandon? Er ist ein harter Hund, aber gerecht. Wenn ihr eure Arbeit gut macht, gibt es keine Probleme. Mit Drückebergern ist er allerdings nicht zimperlich.«

Diese Beschreibung passte wohl auf die meisten Kapitäne, mit denen Peer gefahren war. »Kommst du mit ihm klar?«

Emil hob die Schultern. »Ich fahre jetzt zum dritten Mal mit ihm und weiß fast nichts über ihn. Er redet nicht viel. Aber er ist ein großartiger Seemann, und wenn jemand weiß, wo man die Robben findet, dann er. Seine Jäger gehören zu den Besten. Mit ihm könnt ihr gutes Geld verdienen. Also?«

Peer sah Alex an. »Was meinst du?«

Alex lachte. »Ich kann dich wohl kaum von deiner neuen Flamme trennen. Also lass uns diesen Kapitän Brandon suchen und unterschreiben. Und danach möchte ich in diesem Pub, das wir auf dem Weg hierher gesehen haben, was trinken.«

»Gute Idee«, stimmte Emil zu. »Dort finden wir auch Brandon. Es wird bald dunkel. Lasst uns die Details im Warmen besprechen.«

Er führte sie zu Drake´s Pub, einer der Kneipen am Hafen. Sie schien bei den Seeleuten sehr beliebt zu sein, fast alle Tische waren besetzt. Als Peer die beiden ausgesprochen hübschen Frauen hinter dem Tresen entdeckte, wusste er auch, warum.

Alex strahlte bei ihrem Anblick. Zielstrebig steuerte er auf die Bar zu, doch Emil hielt ihn auf und wies auf einen der Tische. »Dort sitzt Brandon. Ihr solltet erst mit ihm reden.«

Peer sah hinüber. Der Mann, der aufstand und auf sie zukam, war noch größer als er selbst, dabei überragte er schon die meisten Männer. Aber es war nicht seine Größe, die ihn beeindruckte, es war seine Haltung, seine Ausstrahlung. Peer erkannte einen Anführer, wenn er ihn sah. Für einen Schiffseigner erschien er recht jung, Peer schätzte ihn auf Ende dreißig.

Brandon nickte Emil zu. »Wen bringen Sie mir da, Mr. Nordström?«

»Mr. Svensson, einen Freund von mir, und Mr. Fuller aus Australien. Mit diesen beiden wäre unsere Mannschaft komplett.«

»Setzt euch.« Der Kapitän wies auf einen freien Tisch. »Wart ihr schon mal auf Robbenjagd?«

Alex verneinte.

»Ich habe in Schweden Robben gejagt«, sagte Peer.

»Hmm.« Brandon strich sich übers Kinn und musterte ihn. »Kannst du ein Fangboot steuern?«

»Ja.«

»Der Junge kann alles steuern, was ein Ruder und ein Segel hat«, schaltete Emil sich ein.

Brandon hob die Brauen. »Und er redet nicht viel. Nun gut. Ihr seid hiermit angeheuert.«

Die Formalitäten waren schnell erledigt. Die Victory sollte in zwei Tagen auslaufen zur Jagd vor der japanischen Küste. Etwa sechs Monate würde die Fahrt dauern. Die Bezahlung war gut, und Brandon stellte eine Gewinnbeteiligung in Aussicht, sollte die Jagd erfolgreich sein.

Nachdem sie ihre Unterschrift geleistet hatten, kehrte Brandon zurück an seinen Tisch.

»Und, was hältst du von ihm?«, wandte sich Emil an Peer.

»Er weiß, was er tut. Ich glaube, man kann gut mit ihm arbeiten.« Peer wies mit dem Kinn auf die Männer, die bei Brandon saßen. »Wer sind die?«

»Die Jäger«, antwortete Emil. »Die Victory führt fünf Fangboote. Für jedes Boot gibt es einen Jäger und zwei Matrosen. Einer steuert und einer pullt.« Er trank sein Bier aus, stand auf und fischte ein paar Münzen aus seiner Hosentasche. »Reicht gerade noch. Ich muss noch mal los, hab ´ne Verabredung.«

»Oho«, sagte Alex. »Wer ist die Glückliche?«

»Schön wär´s. Ein Kerl ist´s. Na ja, wird hoffentlich nicht so lange dauern. Ich wollte heute mal früh schlafen gehen.«

Am nächsten Morgen wurde Peer von einer lautstarken Diskussion vor der Tür des Schlafsaals geweckt. In seinem Kopf ging es zu wie in einem Steinbruch - die Stimmen lösten eine Schmerzlawine aus, die pochend und polternd gegen seine Schädeldecke krachte. Stöhnend richtete er sich auf. Zum Teufel, warum konnten die da draußen ihre Meinungsverschiedenheiten nicht woanders lösen? Er beugte sich über den Rand seines Stockbettes, um nach Alex zu sehen, der unter ihm schlief, richtete sich jedoch schnell wieder auf, als der Raum sich um ihn zu drehen schien. Ganz offensichtlich hatte er gestern zu viel getrunken. Er erinnerte sich noch, dass Alex mit einer der Bardamen geschäkert hatte und sie anschließend singend durch die Straßen zum Seemannsheim geschwankt waren. Wie er ins Bett gekommen war, wusste er nicht mehr.

Die Tür flog auf, und der Schlafbaas trat ein, gefolgt von Kapitän Brandon und einem Mann in der Uniform der Hafenpolizei.

Dankbar, dass er am Abend zuvor nicht mehr in der Lage gewesen war, sich auszuziehen, schwang sich Peer aus dem Bett.

»Hier sind die beiden Männer, die Mr. Nordström zuletzt gesprochen haben«, sagte Brandon.

Der Officer trat einen Schritt vor. »Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen. Folgen Sie mir bitte.« Er warf einen Blick auf Alex, der sich aus seiner Decke schälte. »Und Sie ebenfalls.«

Grummelnd setzte Alex sich auf. »Wassn passiert?«, nuschelte er und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.

Peer schüttelte den Kopf, was einen erneuten Schwindelanfall auslöste. Was meinte Brandon damit, sie seien die Letzten, die mit Emil gesprochen hätten?

Er blickte zu Brandon hinüber, doch dessen Gesicht verriet nichts.

Zusammen mit Alex folgte er den Männern in das Büro des Schlafbaas. Der reagierte ausgesprochen unwillig, als der Officer ihn aufforderte, den Raum zu verlassen. »Ich kann keinen Ärger brauchen.«

»Es will auch niemand Ärger machen«, antwortete der Polizist und zückte einen Stift. »Sie sind?«, wandte er sich an Peer.

»Peer Svensson.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Worum geht es?«

»Das erfahren Sie gleich. Sie sind Skandinavier?«

»Schwede.«

»Ah ja. Und Sie?« Er drehte sich zu Alex.

»Alexander Fuller, Australier.«

»Also Brite. Kannten Sie Mr. Nordström schon länger?«

»Ich bin Australier!«, wiederholte Alex deutlich. »Nein, ich kannte ihn erst seit gestern.«

»So.« Der Officer kritzelte auf seinen Block. »Sie waren gestern Abend zusammen in Drake´s Pub?«

Wieso sprach der Mann nur zu Alex? Allmählich verlor Peer die Geduld. »Was ist mit Emil?«

»Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass wir Mr. Nordström heute Morgen tot aufgefunden haben. Wir gehen von einem Unfall aus.«

Peer starrte den Polizisten an. Emil war tot? Das konnte nicht sein. Und von was für einem Unfall sprach er?...
mehr

Autor

Karin Seemayer wurde 1959 in Reutlingen geboren, lebte von 1960 bis 1993 in Frankfurt und seitdem in Eppstein im Taunus. Mit Anfang zwanzig packte sie das Fernweh. Sie machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war die nächsten Jahre beruflich und privat viel unterwegs. Viele ihrer Romanideen sind auf diesen Reisen entstanden. Die Umsetzung der Ideen musste jedoch warten, bis ihre drei Kinder erwachsen waren.
Im Aufbau Taschenbuch ist ebenfalls ihr Roman "Die Tochter der Toskana" lieferbar.