Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Spiel der Mächtigen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
832 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.05.2019
Zwei Männer, grundverschieden und doch gleich: Der eine, Lubji Hoch, entstammt einer armen Familie osteuropäischer Juden. Er beginnt im Nachkriegs-Berlin mit dem Aufbau einer Zeitung. Der andere, Keith Townsend, Sohn eines Zeitungsbesitzers in Melbourne, steigt in wenigen Jahren zum bedeutendsten Verleger Australiens auf. Doch seine Träume gehen weit darüber hinaus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Kreise dieser beiden Männer im Angesicht vom Kampf um Macht und Liebe schneiden werden. Jeder von ihnen hat das Ziel, das größte Medienimperium der Welt zu besitzen. Nur einer von ihnen wird überleben ...
Dieses Buch erschien in Deutschland bereits unter dem Titel »Imperium«.

Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug zunächst eine bewegte Politiker-Karriere ein. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller, »Kain und Abel« war sein Durchbruch. Mittlerweile zählt Jeffrey Archer zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Seine historischen Reihen »Die Clifton-Saga« und »Die Warwick-Saga« begeistern eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London, Cambridge und auf Mallorca.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextZwei Männer, grundverschieden und doch gleich: Der eine, Lubji Hoch, entstammt einer armen Familie osteuropäischer Juden. Er beginnt im Nachkriegs-Berlin mit dem Aufbau einer Zeitung. Der andere, Keith Townsend, Sohn eines Zeitungsbesitzers in Melbourne, steigt in wenigen Jahren zum bedeutendsten Verleger Australiens auf. Doch seine Träume gehen weit darüber hinaus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Kreise dieser beiden Männer im Angesicht vom Kampf um Macht und Liebe schneiden werden. Jeder von ihnen hat das Ziel, das größte Medienimperium der Welt zu besitzen. Nur einer von ihnen wird überleben ...
Dieses Buch erschien in Deutschland bereits unter dem Titel »Imperium«.

Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug zunächst eine bewegte Politiker-Karriere ein. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller, »Kain und Abel« war sein Durchbruch. Mittlerweile zählt Jeffrey Archer zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Seine historischen Reihen »Die Clifton-Saga« und »Die Warwick-Saga« begeistern eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London, Cambridge und auf Mallorca.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641218003
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum13.05.2019
Seiten832 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3299 Kbytes
Artikel-Nr.4205229
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

The Citizen

5. November 1991

Townsend vor dem Bankrott

»Irgendwelche Anrufe?«, erkundigte sich Keith Townsend, als er am Schreibtisch seiner Sekretärin vorbei zu seinem Büro ging.

»Der Präsident hat aus Camp David angerufen, kurz bevor Sie in die Maschine gestiegen sind«, antwortete Heather.

»Über welche meiner Zeitungen hat er sich diesmal geärgert?«, wollte Townsend wissen und setzte sich.

»Den New York Star. Ihm ist zu Ohren gekommen, dass Sie auf der morgigen Titelseite seinen Kontostand veröffentlichen wollen.«

»Es ist wahrscheinlicher, dass mein Kontostand morgen Schlagzeilen macht.« Townsends australischer Akzent war ausgeprägter als sonst. »Was noch?«

»Margaret Thatcher hat ein Fax aus London geschickt. Sie hat sich mit Ihren Bedingungen für einen Vertrag über zwei Bände einverstanden erklärt, obwohl Armstrongs Angebot höher lag.«

»Da kann ich nur hoffen, dass auch mir jemand sechs Millionen Dollar bietet, wenn ich meine Memoiren schreibe.«

Heather rang sich ein schwaches Lächeln ab.

»Sonst noch jemand?«

»Gary Deakins wird mal wieder vor den Richter zitiert.«

»Weshalb diesmal?«

»Auf der gestrigen Titelseite der Truth hat er den Erzbischof von Brisbane der Vergewaltigung beschuldigt.«

»Die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit«, meinte Townsend lächelnd. »Solange sie die Auflage steigert.«

»Bedauerlicherweise hat sich herausgestellt, dass die Frau, die Seine Eminenz angeblich vergewaltigt hat, eine sehr bekannte Laienpredigerin ist - und seit Langem eine gute Freundin der erzbischöflichen Familie. Da steht Gary wohl ein Gang nach Canossa bevor.«

Townsend lehnte sich in seinem Sessel zurück und hörte sich weiter die unzähligen Probleme anderer Menschen rund um den Erdball an: die üblichen Beschwerden von Politikern, Geschäftsleuten und sogenannten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die seine sofortige Stellungnahme erwarteten und verlangten, dass Townsend ihre unverzichtbaren Karrieren rettete. Morgen um diese Zeit würden die meisten von ihnen sich wieder beruhigt haben und durch ein anderes Dutzend gleichermaßen aufgeregter, gleichermaßen unverschämter Primadonnen verdrängt worden sein. Townsend wusste, dass jeder dieser selbsternannten VIPs sich diebisch freuen würde, wenn er wüsste, dass Townsends Karriere am Rande des Zusammenbruchs stand - und das, nur weil der Direktor einer kleinen Bank in Cleveland verlangte, dass ein Kredit von fünfzig Millionen Dollar bis zum Ende des Tages zurückbezahlt wurde.

Während Heather mit der Anrufliste fortfuhr - die meisten stammten von Leuten, deren Namen Townsend nichts sagten -, schweiften seine Gedanken zu der Rede zurück, die er am vergangenen Abend gehalten hatte. Eintausend seiner Spitzenkräfte aus der ganzen Welt hatten sich zu einer dreitägigen Konferenz auf Honolulu eingefunden. Bei seiner Schlussrede hatte Townsend ihnen versichert, dass die Global Corporation »optimal auf die Herausforderungen der neuen Medienrevolution vorbereitet« sei. »Unser Unternehmen ist der Konkurrenz überlegen, denn wir sind am besten dafür qualifiziert, die Medien ins einundzwanzigste Jahrhundert zu führen«, waren die letzten, von allen Anwesenden minutenlang bejubelten Worte seiner Rede gewesen. Beim Blick hinunter in den dicht gefüllten Saal voller zuversichtlicher Gesichter hatte Townsend sich gefragt, wie viele von diesen Trotteln ahnten, dass die Global in Wahrheit kurz vor der Pleite stand.

»Was soll ich wegen des Präsidenten unternehmen?«, fragte Heather bereits zum zweiten Mal.

Die Frage riss Townsend in die Wirklichkeit zurück. »Welcher Präsident?«

»Der Präsident der Vereinigten Staaten.«

»Warten Sie, bis er noch mal anruft. Bis dahin hat er sich vielleicht ein bisschen beruhigt. Ich werde inzwischen mit dem Herausgeber des Star telefonieren.«

»Und Mrs. Thatcher?«

»Schicken Sie ihr einen Blumenstrauß mit einem Briefchen. Wortlaut: Wir machen Ihre Memoiren zur Nummer eins auf den Bestsellerlisten - von Moskau bis New York. «

»Sollte ich nicht auch London hinzufügen?«

»Nein. Dass sie die Nummer eins in London wird, kann sie sich selbst denken.«

»Und was soll ich wegen Gary Deakins machen?«

»Rufen Sie den Erzbischof an, und versprechen Sie ihm, dass wir ihm das so dringend benötigte neue Dach für seine Kathedrale finanzieren. In einem Monat schicken wir ihm dann einen Scheck über 10 000 Dollar.«

Heather nickte, klappte ihren Block zu und fragte: »Möchten Sie irgendwelche Anrufe entgegennehmen?«

»Nur den von Austin Pierson.« Townsend machte eine Pause. »Stellen Sie ihn bitte sofort durch, wenn er sich meldet.«

Heather nickte wieder und verließ das Zimmer.

Townsend drehte seinen Sessel und blickte aus dem Fenster. Er versuchte sich an das Gespräch mit seiner Finanzberaterin zu erinnern, als sie ihn in seinem Privatjet auf dem Rückflug von Honolulu angerufen hatte.

»Die Bank in Zürich hat Ihrem Angebot zugestimmt.«

»Gott sei Dank«, hatte er erleichtert hervorgestoßen und einige Sekunden nachgedacht, ehe er die Frage aller Fragen stellte. »Und wie schätzen Sie meine Überlebenschancen ein?«

»Im Augenblick nicht höher als fifity-fifty-fifity-fifty.«

»Aber jetzt, da die anderen Banken kompromissbereit sind, kann Pierson doch nicht ...«

»Er kann, und möglicherweise wird er auch. Vergessen Sie nicht, dass er Direktor einer kleinen Bank in Ohio ist. Es interessiert ihn nicht die Bohne, worauf Sie sich mit anderen Banken geeinigt haben. Und nach der schlechten Presse, die Sie in den vergangenen Wochen hatten, ist derzeit nur eines wichtig für ihn.«

»Und was?«

»Keine weiteren Risiken einzugehen«, erwiderte sie.

»Aber ist ihm denn nicht klar, dass die anderen Banken allesamt abspringen, wenn er nicht mitmacht?«

»O ja, durchaus. Doch als ich ihn darauf hinwies, zuckte er nur die Schultern und sagte: In diesem Fall werde ich das gleiche Risiko eingehen wie die anderen auch. «

Townsend hatte losgeflucht, als Miss Beresford hinzufügte: »Aber eins hat er mir versprochen.«

»Was denn?«

»Dass er sofort anruft, wenn der Ausschuss seine Entscheidung getroffen hat.«

»Wie zuvorkommend von ihm. Tja, was soll ich tun, wenn es schiefgeht?«

»Die Presseerklärung herausgeben, auf die wir uns geeinigt haben.«

Townsend hatte geschluckt. »Gibt es denn keine andere Möglichkeit? Kann ich denn gar nichts tun?«

Miss Beresfords Antwort war deutlich gewesen. »Überhaupt nichts. Warten Sie auf Piersons Anruf. - Tja, wenn ich den nächsten Flug nach New York kriegen will, muss ich jetzt los. Ich dürfte gegen Mittag bei Ihnen sein.« Dann hatte sie aufgelegt.

Townsend grübelte weiter über ihre Worte nach, während er sich nun erhob und im Zimmer auf und ab ging. Vor dem Spiegel über dem Kaminsims blieb er stehen und begutachtete den Sitz seiner Krawatte - er hatte keine Zeit gehabt, sich umzuziehen, seit er aus dem Flugzeug gestiegen war, und das sah man. Unwillkürlich musste er zum ersten Mal daran denken, dass er älter aussah als seine dreiundsechzig Jahre. Das war allerdings nicht weiter verwunderlich - nach allem, was Miss Beresford ihn in den letzten sechs Wochen hatte durchmachen lassen. Doch Townsend musste sich eingestehen, dass er jetzt nicht vom Anruf des Direktors einer kleinen Bank in Ohio abhängig wäre, hätte er sich Miss Beresfords Rat ein bisschen früher eingeholt.

Wie ein Hypnotiseur starrte Townsend auf das Telefon, doch es klingelte nicht. Er machte keine Anstalten, sich mit dem Stapel Briefe zu beschäftigen, die Heather ihm zur Durchsicht und Unterschrift auf den Schreibtisch gelegt hatte. Er wurde erst aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür aufging und Heather ins Zimmer trat. Sie reichte ihm ein Blatt Papier: eine Liste alphabetisch geordneter Namen. »Ich dachte, Sie könnten die Liste vielleicht brauchen«, sagte Heather. Sie arbeitete seit fünfunddreißig Jahren für Townsend und wusste, dass es ihm gewaltig gegen den Strich ging, untätig herumzusitzen und zu warten.

Ungewohnt langsam fuhr Townsend mit dem Finger die Namensliste hinunter. Drei Namen waren mit einem Sternchen versehen, was bedeutete, dass die betreffenden Personen einmal für die Global gearbeitet hatten. Derzeit standen siebenunddreißigtausend Angestellte in Townsends Diensten, von denen er sechsunddreißigtausend nie zu Gesicht bekommen hatte. Doch auf dieser Liste gab es drei Personen, die irgendwann einmal bei ihm beschäftigt gewesen waren und inzwischen für den Cleveland Sentinel arbeiteten, eine Zeitung, von der Townsend noch nie gehört hatte.

»Wem gehört der Sentinel?«, fragte er in der Hoffnung, den Besitzer ein bisschen unter Druck setzen zu können.

»Richard Armstrong«, antwortete Heather dumpf.

»Das hat mir gerade noch gefehlt.«

»Leider gehört Ihnen nicht eine einzige Zeitung im Umkreis von hundert Meilen um Cleveland«, fuhr Heather fort. »Bloß eine Rundfunkstation südlich der Stadt.«

In diesem Moment hätte Townsend ohne Bedenken den New York Star gegen den Cleveland Sentinel eingetauscht. Wieder blickte er auf die drei Namen mit den Sternchen, doch sie sagten ihm auch jetzt noch nichts. Er schaute zu Heather auf. »Ob einer von denen wohl noch was für mich übrig hat?« Er bemühte sich um ein Lächeln.

»Barbara Bennett bestimmt nicht«, entgegnete Heather. »Sie ist die Moderedakteurin des Sentinel. Nachdem Sie das Lokalblatt von Seattle übernommen hatten,...

mehr

Autor

Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug zunächst eine bewegte Politiker-Karriere ein. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller, »Kain und Abel« war sein Durchbruch. Mittlerweile zählt Jeffrey Archer zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Seine historischen Reihen »Die Clifton-Saga« und »Die Warwick-Saga« begeistern eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London, Cambridge und auf Mallorca.